Bastelarbeiten rund um das Ortholux: Teil 1 Okulare aufgepeppt

Begonnen von Udo Maerz, April 11, 2021, 23:22:54 NACHMITTAGS

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Udo Maerz

Ein kleines Vorwort

Im Laufe der Zeit haben sich rund um mein Leitz Ortholux einige Bastellösungen entwickelt, die vielleicht auch für andere Leser des Forums interessant und auch ohne Drehbank oder 3D-Drucker durchführbar sind. Malerkrepp, Epoxidharz und alles, was in irgendeiner Weise als Steckhülse dienen kann muss es bei mir richten. Auch Fischertechnik ist für Bastellösungen vielseitig verwendbar. Sicher sind die Vorschläge auch an anderen Modellen umsetzbar oder dienen als Anregung für eigene weitere Verbesserungen. Auslöser für diese Aktion jetzt war auf jeden Fall der Kauf von zwei 30 mm Okularen.

Das Leitz - Ortholux gilt ja allgemein als feines Arbeitstier und wer eines besitzt  schielt immer etwas neidisch auf das Orthoplan. Auch mir ging es ähnlich, ganz besonders wegen der 30 mm–Okulare mit dem großen Sehfeld. In China fand ich folgende Okulare, die ich mir kurzerhand bestellt habe.

https://www.ebay.de/itm/Compound-Microscope-Eyepieces-WF10X-22-High-Eye-Point-30mm-Pack-of-2/322318793092?hash=item4b0bb27984:g:kCAAAOxyxSNRnMiG

2 Weitfeld –Okulare 30 mm Brille zusammen für unter 30 Euro ! 
Kann man es an dem Leitz 23,2 mm Okular - Stecktubus befestigen ?
Man kann!

Das abgebildete 30mm China–Okular (Bild Okular klein) besitzt unten einen Gewindering, den man herausschrauben kann und der vermutlich als Auflage für ein Okularmikrometer dienen kann.
Ist der Ring abgeschraubt, lässt  sich das Okulareinfach über die Okularaufnahme stecken, und zwar so, dass keine Linsenelemente bestoßen werden.  Ich habe dafür einen  Mono-Fototubus verwendet. Allerdings muss man zur wackelfreien Befestigung die originale Okularaufnahme mit ein paar Runden Malerkrepp umwickeln (Bild 2 b). Ein ca. 6-7 mm breiter Streifen verschwindet dann im China-Okular und hält es auch ausreichend fest (Bilderreihe 1 klein).

Ein Quervergleich mit dem originären Leitz-Periplan 10 fach (Sehfeldzahl 14 ?) und  dem China–Okular mit SFZ 22 fällt schon krass aus. Beim Wechsel vom 10er Periplan auf das 30mm Okular musste nur ganz geringfügig nachfokussiert werden. Mit einem  63er Objektiv habe ich überprüft, ob Kontakt mit dem Deckglas besteht. Ein Blatt Schreibmaschinenpapier ließ sich noch zwischen Objektiv und Deckglas hindurch führen, was einem Arbeitsabstand von ca. 0,1 mm entspricht (nach Angabe Leitz 0,14 mm).

Die bauartlichen Abmessungen des China-Okulars lassen sicherlich eine Verwendung  für viele andere Mikroskope  mit 23,2 mm-Okulartuben zu.

Udo


Udo Maerz

Hallo Bernhard,

klar bastel ich gerne  ;)
Die 30 mm-Okulare passen aber auch ins Leitz SM Pol    8) und bieten auch da ein größeres Blickfeld als die werkseitigen 8 fach Fadenkreuz-Okulare.

viele Grüße
Udo