Mikroskope für die Schule

Begonnen von dietmarheiden, Mai 13, 2021, 10:27:34 VORMITTAG

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dietmarheiden

Liebes Forum,

ich habe die (dankbare?) Aufgabe bekommen, für die Schule Mikroskope zu kaufen. Der Etat ist natürlich begrenzt, also muss ich mich an Marken wie Bresser oder die chinesischen Hersteller halten. (oder ist das dasselbe?) Soweit ich das beurteilen kann, sind die nicht schlecht und für die Schule in jedem Fall ausreichend.
Hat vielleicht jemand Erfahrungen damit und kann mir einen Tip geben, an welchen Hersteller ich mich wenden könnte?
Vielen Dank
dietmar

Peter V.

Hallo,

wie hoch ist denn der Etat und wieviel "Mikroskope" sollen dafür beschafft werden?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

plaenerdd

Hallo Ditmar,
welche Schulart? Ist vielleicht doch nochmal ein Unterschied, ob Du in einer brandenburger Grundschule, die bis zur 6Kl. geht, unterrichtest, oder an einem Gymnasim. Wichtiger als die Marke ist wohl die Überlegung, was die Geräte haben und können sollen. Für ein Gymnasium würde ich sagen:
-integrierte Beleuchtung (kein Spiegel), wobei das nicht unbedingt eine köhlersche sein muss
-binokular (hängt aber sehr davon ab, wie viel und wie lange die Schüler*innen am Stück mikroskopieren)
-Objektführer/Kreuztisch
-mindestens 3 Objektive (4x,10x,40x)

ICH würde im Zweifelsfall lieber nur einen halben Klassensatz besserer Mikroskope kaufen und 2 Schüler*innen sich ein Gerät teilen lassen, wobei ich ich davon ausgehe, dass wir die Abstandsregeln irgendwann wieder los werden, was aber - wie alle Prognosen - mit einer gewissen Unsicherheit behaftet ist.

Die Bresser-Mikroskope kommen heute überwiegend aus China, was aber ansich noch nicht schlecht ist. Schwierig ist in diesem Zusammenhang eher der Preiskampf der Weiterverkäufer: Wenn ich qualitative Einbußen in Kauf nehme, kann ich billiger anbieten, verlange ich als Händler Qualität von den Herstellern kann ich auch gute Geräte anbieten, wie Motic oder Zeiss es in diesem Sektor (Schüler-/Studentenmikroskope) tun. Aber Qualität hat eben seinen Preis, das plaudere ich sicher kein Geheimnis aus.

Ein vertrauenswürdiger Schulausstatter ist die Firma Dr. G. Schuchardt, die über eine eigene Wartungs- und Reperaturwerkstatt für Mikroskope verfügt. Die verkauft aber auch keine Bresser, sondern Motic und LabGear, repariert aber auch andere Marken. Und: sie bieten ganz ordentliche Mengenrabatte für Klassensätze an.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

A. Büschlen

Hallo Dietmar,

lass dir vom Forumsbetreiber  Motic Mikroskope aus der RED Reihe zeigen. Diese Geräte sind sehr wertig gebaut und für die Schule sehr gut geeignet. Das schreibe ich aus eigener Erfahrung.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

dietmarheiden

Vielen Dank für die Tipps!

mfg dietmar

smashIt

was soll denn damit betrachtet werden?

wenn man eh nur bie 40x vergrößerung geht, wären auch inverse mikroskope ein option.
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

reblaus

Hallo -

zwar nehme ich selbst oft das inverse Mikroskop - im Prinzip kann es ja alles genauso gut wie das aufrechte. Für Unterrichtszwecke mit Anfängern würde ich jedoch dringend davon abraten, denn die Gefahr der Verschmutzung des Geräts und der Zerstörung von Präparaten oder Optikbestandteilen ist doch wesentlich größer. Das Problem ist halt die schlechte Sicht auf die Objektive.

Viele Grüße

Rolf

jochen53

Hallo,
ich würde zu Motic tendieren, die haben im unteren Preissegment viele Modelle.
Jochen

rhamvossen

Hallo,

Was binokular oder monokular betrifft, ich weiss nicht was die Erfahrungen hier sind mit Gruppen, aber ich sehe oft das viele Leute es schwierig finden mit zwei augen durchs Mikroskop zu schauen. Wenn man nicht oft ein Mikroskop verwendet (wie in der Schule) wurde ich sagen das es ein Monokulares Mikroskop mehr Sinn macht. Und eine Binoversion ist schnell 1.5x teurer als eine Monoversion. Ich wurde dann eher in einen tauglichen Smartphone Adapter investieren so dass die Schüler ihre eigene Telefone gebrauchen können um Bilder zu machen. Beste Grüsse,

Rolf

mlippert

Ich schließe mich den obigen Meinungen an: Motic oder was immer Schuchardt aus Göttingen anbietet. Binocular ist natürlich besser. Auf halben Klassensatz würde ich niemals gehen, dann lernt keiner so richtig was.

Fahrenheit

#10
Lieber Dietmar,

Du hast uns noch immer nicht gesagt, was die Mikroskope leisten sollen - sind Durchlichtmikroskope oder Stereo-Mikroskope gefragt?

Ansonsten möchte ich mich der Empfehlung anschließen, lieber wenige, wertige Geräte als einen Klassensatz "Schrott" zu kaufen (der nach 2 Jahren wirklich im Gitterkorb landet, weil ihn niemand wartet).
Nach meiner Erfahrung führt das Arbeiten zweier SuS an einem Gerät sogar zu besseren Erfolgen, da beide das Vorgehen ausdiskutieren und sich gegenseitig helfen können. Die Zeit dazu muss natürlich vorhanden sein ... und die Unterrichtseinheiten müssen sehr gut vorbereitet sein.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Peter V.

Hallo Michael,

Zitat von: mlippert in Mai 14, 2021, 00:00:10 VORMITTAG
Ich schließe mich den obigen Meinungen an: Motic oder was immer Schuchardt aus Göttingen anbietet. Binocular ist natürlich besser. Auf halben Klassensatz würde ich niemals gehen, dann lernt keiner so richtig was.

ich bin kein Lehrer, aber hier würde ich trotzdem widersprechen wollen bzw. zum Ausdruck bringen, dass ich das nicht nachvollziehen kann. Gerade heute (mehr noch als zu meiner Schulzeit) wird doch im Unterricht viel mehr Wert auf "Teamarbeit" gelegt. Dass "keiner richtig was lernt", wenn sich zwei SuS ein Mikroskop teilen, glaube ich absolut nicht. Ich denke auch, dass bei begrenztem Budget lieber weniger, dafür aber "halbwegs gute" Geräte gekauft werden sollten (Wirklich "Gute" wird sich heute kaum eine Schule leisten können).
Ich habe Biologie in der Oberstufe von 1980 - 1983 als LK belegt und wir hatten einen ganzen Klassensatz Leitz SM-Lux - und das als einfaches Städtisches Gymnasium ohne nennenswerte Sponsoren etc.. Mikroskope dieser Qualitätsstufe wird sich heute wohl keine Schule mehr leisten können, außer sie hat einen extrem finanziell potenten Förderverein oder Industriesponsor.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

mlippert

Hallo Peter,

Natürlich muss man etwas qualitativ gutes (mechanisch!) kaufen. Deshalb ja Motic oder Schuchardt. Wenn das Geld dann nicht reicht, was ich nicht glaube, muss man eben reduzieren.
Meine Erfahrung mit Studenten und Teamarbeit ist aber, und ich übertrage das auf Schüler, dass die Übersetzung von "Team" mit "toll, ein anderer macht's" nicht so falsch ist. Es kommt dann schnell zur Verantwortungsdiffusion. Praktisch sieht dass dann so aus, dass der engagiertere Schüler mehr macht und der andere weniger. Hat jeder ein Mikroskop, gibt es das Problem nicht, da die Schüler gezwungen sind, dass jeder alles selbst beherrscht.
Wir sind im Gymnasium bis zum Abi mit diesem DDR Schülermikroskop gekommen, was mit ein Objektiv und Vergrößerungswechsel durch ausziehen des Okulars hatte! Aber jeder hatte halt eines.