Liebe Pflanzenfreunde,
die Marokkanische Minze (Mentha spicata var. crispa ‘Marokko’) ist eine Varietät der Grünen oder Krausen Minze (Mentha spicata) aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie wird gelegentlich auch als Nana-Minze bezeichnet, obwohl es sich dabei eigentlich um eine andere Sorte der Krausen Minze handelt, nämlich ‘Nane’. Die Marokkanische Minze stammt aus Nordafrika und ist gerade in Marokko eine sehr weit verbreitete Teepflanze.
Eine Varietät umfasst nach heutiger Auffassung mehrere Populationen, die in einzelnen oder sehr wenigen Merkmalen von der Typusform abweichen, im Gegensatz zur Unterart allerdings kein eigenes Areal besitzen.
Die Marokkanische Minze (Mentha spicata ist eine mehrjährige Pflanze.
Man unterscheidet entsprechend ihrem Lebensgang vier Typen von krautigen Pflanzen: ausdauernde, zweijährige, einjährige und kurzlebige Formen.
Bild 01 Habitus, im Topf kultiviert, Marokkanische Minze Mentha spicata

Foto: H.-J_Koch
Die Marokkanische Minze ist eine ausdauernde und krautige Pflanze. Sie verfügt über einen kompakten und dichten Wuchs und wird zwischen 30 und 60 Zentimeter hoch. Die gesamte Staude duftet süßlich nach Minze.
Ein intensiver Duft geht von den Blättern dieser Staude aus der stark an handelsübliche Minz-Kaugummis erinnert.
Der Begriff „krautige“, im botanischen Sinn verwendet, bezeichnet Pflanzen, die keine holzigen Teile aufweisen. Gewöhnlich sterben die Blätter und Stängel dieser Pflanzen am Ende jeder Vegetationsperiode ab.
Bild 02 Marokkanische Minze Mentha spicata

Foto: H.-J_Koch
Wie andere Minzen auch, bildet Mentha spicata unterirdische Ausläufer.
Was überrascht: Die Marokkanische Minze 'Maroccan' verträgt extrem frostige Winter. Bis zu -40 °C überlebt die robuste Staude! Ein Winterschutz ist somit absolut überflüssig.
Fast den ganzen Sommer über zwischen Juli bis in den Spätsommer hinein bildet Mentha spicata 'Maroccan' weiß-lila Blütenähren. Sie sind über und über mit winzig kleinen Einzelblüten bestückt.
Zwar duften sie weniger intensiv als die Blätter, doch fliegen sie viele nützliche Insekten an. Sie erfreuen sich am Nahrungsangebot der Blüten. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge umschwirren sie in großer Zahl und bringen Leben in den Garten.
Bild 03 Marokkanische Minze Mentha spicata

Foto: H.-J_Koch
Die Blätter der Marokkanischen Minze sind frischgrün gefärbt, lanzettlich geformt und am Rand gezahnt. Die Blätter stehen sehr dicht, haben deutlich sichtbare Adern. Sie sind weniger stark behaart wie die Blätter der heimischen Minze-Art.
Bild 04 Blattoberseite, Marokkanische Minze Mentha spicata

Foto: H.-J_Koch
Die Blüten der Marokkanischen Minze sind zart fliederfarben. Sie stehen in etwa fünf Zentimeter langen ährenartigen Blütenständen.
Bild 05 weiß-lila Blütenähren, Marokkanische Minze Mentha spicata

Quelle: Daniel Rühlemann, 27367 Horstedt
Die Marokkanische Minze 'Maroccan' ist eine der beliebtesten Teeminzen.
Die Marokkanische Minze enthält wenig Menthol und zeichnet sich durch ein besonders feines Minzaroma aus. Die beliebte Teeminze lässt sich sowohl für kalte als auch heiße Getränke verwenden.
Die aromatischen Blätter der Marokkanischen Minze werden nicht nur wegen ihres angenehmen Geschmacks geschätzt. Sie wirken auch belebend sowie krampflösend und fördern die Verdauung. In Form von Tee wird sie daher bei Koliken, Blähungen oder anderen Beschwerden im Bauchraum gerne getrunken.
Inhaltsstoffe:
Ganzdroge mindestens 12 ml pro kg. 2 % ätherisches Öl, 50% Menthol, Menthon, Menthylacetat, Lamiaceen-Gerbstoffe, Flavonoide, Phellandren, Pinen und Cinole.
Menthon ist das Oxidationsprodukt von Menthol.
Geruchsträger ist das Acetat des Dihydrocuminalkohols und auch das Dihydrocarvelacetat.
Die Droge wird ausschließlich anbaumäßig gewonnen.
Die Marokkanische Minze ist sehr unempfindlich gegenüber Mehltau und Rostpilzen. Als tierische Schädlinge treten gelegentlich Blattläuse auf. Dann gilt es, befallene Triebe abzuschneiden. Erdflöhe können bei zu trockener Kultur vorkommen. Regelmäßiges Wässern und Lockern des Bodens können diese Schädlinge abhalten.
Systematik:Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Minzen (Mentha)
Art: Marokkanische Minze
Wissenschaftlicher Name: Mentha spicata var. crispa „Maroccan“
Trivialnamen: Nanaminze, Duftkräuter, Duftpflanzen, Marokanische Minze, Teekräuter, Teepflanzen
Englische Bezeichnung: Moroccan mint
Der Gattungsname Mentha ist eine Entlehnung vom griechischen minthe. Nach einer von Oivid übermittelten Sage ist die Nymphe Minthe, die Tochter des Kokytes, von Proserpina, der Unterweltsgöttin, in diese Pflanze verwandelt worden. Pfefferminze und andere volkstümliche Namen beziehen sich oft auf den intensiven Geruch der Pflanze.
Obwohl im Mittelalter oft statt der Pfefferminze auch die Krausminze kultiviert und genutzt wurde, konnte aus Funden in altägyptischen Gräbern gesichert werden, dass unsere Pfefferminze bereits um 1200-600 v. Chr. Bekannt war.
Bild 06 Schnittstellen, Marokkanische Minze Mentha spicata

Foto: H.-J_Koch
Teil 1
Spross, Querschnitt
30 Mikrometer
Die nichtholzigen oder krautigen Pflanzen entwickeln keine ausdauernden oberirdischen Pflanzenteile.
Alle krautigen Pflanzen besitzen indessen etwas Stützgewebe, das sich den Leitbündeln anschließt, und bei den meisten Arten wird innerhalb der Bündel etwas sekundäres Gewebe angelegt.
Neun ungefärbte Schnitte.
Bild 07 Übersicht, Marokkanische Minze Mentha spicata

Bild 08 Detailaufnahme, Marokkanische Minze Mentha spicata

Bild 09 Detailaufnahme, Marokkanische Minze Mentha spicata

Gliederhaar vom Lamiaceen-Typ, kurzes zweizelliges Deckhaar
Lamiaceae (= Labiatae): eine Stielzelle mit typischerweise 8 Sekretzellen (nur in der Aufsicht zu erkennen).
Bild 10 Detailaufnahme, Marokkanische Minze Mentha spicata

Bild 11 Detailaufnahme, Marokkanische Minze Mentha spicata

Bild 12 Detailaufnahmet, Autofluoreszenz, Marokkanische Minze Mentha spicata

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
Bild 13 Detailaufnahme, Autofluoreszenz, Marokkanische Minze Mentha spicata

Bild 14 Dunkelfeld, Marokkanische Minze Mentha spicata

Bild 15 Dunkelfeld, Marokkanische Minze Mentha spicata
