Färbungen für dünne Kunststoffschnitte in Technovit 7100

Begonnen von mlippert, April 25, 2021, 13:09:41 NACHMITTAGS

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mlippert

Ich habe mal Technovit ausprobiert und bin eigentlich ganz zufrieden. Leider sind die Schnitte mit 1-2 um so dünn, dass meine normale HE Färbung extrem blass ist. Dickere Schnitte rollen zu stark.
Habt ihr Tipps für gute Färbungen von tierischem Gewebe, die so geschnitten wurden? Insbesondere HE?
Eine May-Grünwald Giemsa Färbung in Form einer DiffQuick Schnellfärbung geht ganz gut, Toluidinblau natürlich auch. Sind aber halt keine histologischen Standardfärbungen...

Grüße,
Micha

Ralf Feller

Hallo Micha,

ich benutze immer Toluidinblau / Borax,
das gibt einen guten Kontrast.

Ronald Schulte hat da aber so einiges ausprobiert,

z.B. hier
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=15756.0

Die genauen Färbevorschriften kannst du ergoogeln.

Wie bettest du ein und wo mit schneidest du?

Gruß Ralf

mlippert

Na einbetten mit Technovit 7100 über Alkohol. Mit den Klingen habe ich aber Probleme. Habe normale Leica 819 probiert, aber ich bekomme ungleiche Schnitte, Rattermarken und aufgerollte Schnitte. Histoblades habe ich nicht probiert, aber einen Klingenhalter für 600 Euro kaufe ich ganz sicher nicht...

Rawfoto

Guten Abend

Für das Einbetten gibt es eigene Formen, ich habe da zwei unterschiedliche Größen. Die haben Metalleinlagen welche die Kälte gut halten. Es gab einen eigenen Klingenhalter und auch sehr scharfe Einmalklingen. Leider wurden die guten Klingen durch stumpfe ersetzt ...

Mit dem A und B Messer habe ich 0,008 mm dicke Schnitte gut hinbekommen, die Blöcke waren in der Tiefkühltruhe und es wurde gleich nach der Entnahme geschnitten. Mit Glasmesser ging das auch dünner ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

mlippert

Tiefkühltruhe für Plastikschnitte? Ich habe eher das Problem, dass der Kunststoff zu hart ist...

Rawfoto

Guten Abend

Aber die rollen  sich weniger ein, der Mikroskopiker der mir das damals gezeigt hat sah das als Lösung. Ich hatte nicht das Gefühl das sich dadurch die Härte verändert hat. Wie du beschreibst sind die Blöcke hart.

Liebe Grüße

Gerhard



Gerhard
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mlippert

#6
Das ist ja mal interessant. Immerhin haben die Messer die ich nehme auch einen 35° Winkel, die sind also stabil. Ich rufe evtl. mal bei der Firma an und rede mit denen. Eigentlich eine Unmöglichkeit, wie wenig Informationen die zu ihren Produkten bereitstellen.

ps: kann es sein, dass die durch die Kälte Wasser gezogen haben, aus der Raumluft? Wenn ich sie anhauche habe ich auch den Eindruck, dass es weniger rollt.
pps: Tatsächlich! Wenn ich den Block kurz vor jedem Schnitt anhauche, bekomme ich perfekte Schnitte von 3 µm! Das ist ja ein Ding.

Rawfoto

Na da ist doch der Gefrierschrank die einfacher Alternative, da musst du nicht jedes Mal anhauchen .-)

Liebe Grüße

Gerhard

PS: das es um die Feuchtigkeit geht habe ich damals auch nicht hinterfagt, jetzt verstehe ich aber auch einen weiteren Punkt, die besagte Person hat mit den Leitz Hartmetallmaeesern geschnitten ... & so erklärt sich auch die schnelle Abnützung von A und B Messern, das muss ich bei Gelegenheit auch einmal versuchen ==> C-Hartmetall Messer
Gerhard
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Ralf Feller

Hallo Gerhard,

ja, aber die Hartmetallmesser kosten um die 1000E pro Stück,
und nachschleifen ist auch extrateuer.

LG Ralf

Rawfoto

Hallo Ralf

Zum Glück habe ich schon investiert und besitze 3 Stück ;)
Bisher habe ich keines nachschleifen lassen müssen, wenn ,am die pfleglich behandelt ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
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mlippert

Also die kleinen Blöcke bekomme ich geschnitten, aber über 2 cm2 wird's immer noch schwierig. Ohne Anhauchen geht gar nichts. Durch das Anhauchen werden die Schnitte aber auch leicht klebrig, was das Strecken verkompliziert. So wirklich optimal ist mein Prozess nicht. Irgendwie bekommen meine Messer auch super schnell Scharten. Naja, Hundehaut hat vielleicht ein bisschen Dreck dran...
Eventuell ist ein manuelles Schlittenmikrotom auch nicht so dass gelbe vom Ei für Kunststoff. Aber irgendwie werde ich es schon hinbekommen. Ich freue mich auf jeden Fall über jeden Tipp!

unkenheini

Moin,
Habt Ihr schon einmal Messer für Elektrohobel ausprobiert? Die sollen auch 35 Grad haben,gibt es für Abricht.- und Dickenhobel bis 30cm eventuell sogar noch länger.Soll es aus gehärtetem Stahl und auch als Hartmetallmesser geben.Vielleicht ist es ja eine Alternative für die Kunststoffblöcke?
Viele Grüße Jörg
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.

mlippert

Hallo Jörg,

die Idee hatte ich auch! Hast Du mal einen Link auf was Du genau meinst? Ich kenne mich damit leider absolut nicht aus!
Ich habe heute mal mit Morphisto gesprochen und dort nochmal gebeten, dass sie etwas mehr Infos zum Technovit ins Netz stellen. Die Dame war sehr nett und äußerst hilfreich. Sie sagt, dass außer Hartmetallmessern und Histoblades nichts zuverlässig funktioniert. Sie schien auch eher zu Hartmetall als Histoblade zu tendieren - das war jedenfalls mein Eindruck. Sehr cool, wenn eine Firma nicht nur versucht ihre eigenen Produkte zu pushen sondern ehrlich berät.
Sie hat mir jetzt auch die Maße der Histoblades geschickt: 60x19x1 mm. Das passt natürlich nirgendwo rein, außer in den Spezialhalter. Der ist mir mit 600 Euro aber zu teuer.
Einen Tipp in Bezug aufs Anhauchen hatte sie aber noch: Block mit Wasser bestreichen. Damit gelingt mir bisher das beste Ergebnis. Zwar sind dann die ersten beiden Schnitte nach der Wässerung und abtupfen Matsch, aber der 3. bis 5. Schnitt ist sehr gut.
Sie hatte auch empfohlen, von einer Ecke aus u schneiden, also nicht die Kante vollflächig anzuschneiden. Ich habe das Mikrotom jezt mal auf 15° Deklination gestellt. Das geht eigentlich ganz gut. Leider ist mein aktueller Block jetzt durch, ich muss erst wieder aufs nächste Präparat warten...

Holger Adelmann

Hmmm - 2 cm2 sind für 1 µ dicke Plastikschnitte auch schon to much ...

Wie fixierst Du denn so große Stücke?
Der Vorteil der Semidünnschnitte ist ja primär die Möglichkeit zur feinhistologischen Untersuchung, allerdings nimmt man da normalerweise viel (!) kleinere Gewebestücke, damit das Fixativ schnell und vollständig eindringen kann.

Bei einem 2 cm2 großen Gewebeblock bezweifele ich, dass der für die Feinhistologie brauchbar fixiert wird. Auf jeden Fall nicht mittels der üblichen Immersionsfixierung.
Es wird besser wenn Du eine Perfusionsfixierung in situ machst aber auch dann ist so ein großes Gewebestück nicht ideal, da auch hier meist ohnehin noch per Immersion nachfixiert wird ....

Viele Grüße,
Holger

unkenheini

Moin mlippert,
Ich habe leider keinen Link.Da ich noch kein Mikrotom habe,habe ich auf einen Bastelkanal beim Hobelmessertauschen überlegt,ob diese für Mikrotome funktionieren würden.Gibt es aber bei A..... Elektrohobelmesser sind kürzer glaube so um die 80mm,Abricht.-und Dickenhobelmesser sind bis zu 300mm lang.Bei Elektrohobel bei den üblichen Firmen gucken,Makita,Metabo,Bosch,DeWalt. Bei den Abrichthobeln kenne ich als günstige nur Holzmann und Scheppach und Güde. Vielleicht klappt es ja,bin mal gespannt.
Viele Grüße Jörg
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.