Färbungen für dünne Kunststoffschnitte in Technovit 7100

Begonnen von mlippert, April 25, 2021, 13:09:41 NACHMITTAGS

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mlippert

Hallo,

ich habe mal geschaut und Hobelmesser gefunden. Ich weiß aber nicht, wie scharf die sind... Muss ich mal probieren zu bestellen!
2 cm³ lassen sich natürlich nicht vernünftige fixieren. Aber 2 cm² schon! Und zwar, indem Du die Gewebescheibe von Anfang an dünn schneidest. Einfach ein 2 mm Scheibchen immersionsfixieren. Funktioniert gut genug für meine Zwecke.
Die Größe der Blöcke ist jetzt auch nicht so das Problem. Bei kleinen 5 mm dicken Blöcken bekomme ich es ganz gut hin, aber sobald der Block eine höhere Breite hat, fängt das Messer an, rumzueiern. Wie gesagt, mit Wasser einpinseln und ab und an kommt ein vernünftiger Schnitt. Die Blocklänge ist gar nicht mal so das Problem!

Ich habe es jetzt mal mit "Ralph knives" versucht, also Glasmessern, die aus einem Objektträger gebrochen werden. Leider ist die Schneide zu klein und es schabt nur. An sich aber gar nicht schlecht. Hat das jemand schon mal probiert? Ich rede nicht von Glasmessern für Ultramikrotome, deren maximale Klingenbreite die Dicke des Glases ist, sondern von breiten Glasmessern, die aus Scheiben gebrochen werden. Am unteren Rand des Bruches bildet sich an einer Seite immer eine mehr oder große Klinge aus.

Ich schau mal, ob ich einen Messerhalter gefräst bekomme. Dann könnte ich mal in eine Packung Histoknives investieren...

Rawfoto

Hallo Micha

Die Kulzer Klingen haben leider über die letzten 10 Jahren viel ihrer ursprünglichen Schärfe verloren, das haben im Forum über die Jahre schon viele berichtet. Ich habe aber nie so große Objekte geschnitten. Ich habe die originalen Formen zum Einbetten aber die sind für viel kleinere Blöckchen. Um das Rattern bei größeren Proben zu verhindern hilft nur das Hartmetallmesser ...

Meine Messer sind von Leitz Microsystems, jetzt Leitz Biosystems. Mit Glück bekommst du sowas auch in e-Bay ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

mlippert

Ich warte jetzt auf ein Hartmetall-Hobelmesser und eine Packung der Blades. Mal sehen ob das funktioniert. Wenn nicht, ist das doof, denn dann muss ich zurück zu Cryo. Paraffin ist zu aufwendig und zu giftig.
Interessanterweise wurden vor dem ganzen aktuellen Luxus teurer Einmalklingen und Hartmetallmesser ja Glasmesser verwendet. Bis 40 mm Klingenbreite! Das wäre dann der nächste Schritt, irgendwie solche Meyer zu reproduzieren.

Ralf Feller

Hallo Micha,

wie willst du denn das Hobelmesser in das Mikrotom einspannen?

Ich benutze zwar die Kulzerklingen, aber die sind fertigungstechnisch wirklich sehr stumpf geworden.

LG Ralf

Thomas Böder

Für meinen japanischen Hobel habe ich Wechselklingen.
Diese sind unfassbar scharf und sehr langlebig.
Bestimmt auch brauchbar als Mikrotommesser.

https://www.dictum.com/de/hobeleisen-und-spanbrecher-baeo/hss-klingen-satz-fuer-putzhobel-kanetomo-kanna-5-stueck-50-mm-717019
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Technival 2
Kleinmikroskope: Leitz, Reichert, ROW, Lomo

Rawfoto

Hallo Thomas

Die verlinkten Klingen sind nur HSS, das ist nicht annähernd mit Hartmetall Mikrotommesser zu vergleichen ...
Das kann nur schief gehen, Hobelmesser entsprechen der Messertype "D" und die funktionieren gat nicht mit Kunststoff ... ich habe von "A" und "B" geschrieben, die nützen sich aber sehr schnell ab - von der Härte sind sie mit HSS vergleichbar bis besser ...

Leider, liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

mlippert

#21
Hallo,

Also es gibt etwas Fortschritt. Ich habe im Baumarkt ein kleines Schatullchen aus Glas gekauft. Das ist ca. 3mm dickes Kalk Soda Glas. Daraus lassen sich sehr gut Ralph knives brechen, siehe Bild. Das klebe ich per UV Kleber unten an meinen Feather Klingenhalter, wo es sich auch einfach wieder abbrechen lässt und restlos entfernen. Die kleine Schneidlippe macht tatsächlich Kleinholz aus dem Technovit. Bei 2 um bekomme ich ca. Jeden dritten Schnitt in guter Qualität. Leider ergibt sich auch hier schnell wieder das Problem, dass die Klinge durch Staub im Präparat beschädigt wird und Steuern zieht. Evtl kommt das auch schon durchs Brechen. Von der Größe her ist es nicht problematisch. Blöcke von 2x3 cm bekommt man geschnitten, 1.5 cm easy.
Ich warte jetzt Mal auf die Histoblades und fräse derweil den Halter dafür. Bzw. versuche ich es. Stahl ist so eine Sache und winklig klemmen auch.

Bzgl Hobelmesser: ja, das ist Typ D. Aber das ist doch genau, was ursprünglich immer für harte Sachen und Kunststoff empfohlen wurde!
Laut Firma ist die Hartmetallvariante nicht stumpfer als die HSS. Mal sehen...
Klemmen lässt sich das Ding wie ein normales Mikrotommesser. 16 cm breit, 3 mm dick, 30 mm tief.

unkenheini

Moin,
Ja heutzutage kann Mann HM rasiermesserscharf schleifen.Unsere HM-Fräser für Aluminium rasieren problemlos Haare vom Unterarm.Im meiner Lehrzeit zum Fräser 1987-1991 war dies noch nicht möglich,da das HM Pulver nicht so fein gemahlen werden konnte.HM wird ja gesintert(ähnlich wie Backen)und nicht geschmolzen.Daher gab der Korndurchmesser mit vor wie scharf geschliffen werden konnte,ging aber auch noch um Ausbruchfestigkeit Standzeit usw.Ich bin auf den Hobelmessertest gespannt.
Mit freundlichen Grüßen Jörg
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.

mlippert

Da Feiertag war, kam gestern keine Post, daher habe ich noch ein paar Ralp Knives gebrochen. Da kommt es sehr darauf an, mit welcher Technik und mit welchem Winkel man das Glas bricht. Wenn ich das etwas besser unter Kontrolle habe, mache ich dazu ein eigenes Thema auf.
Wenn man aber Messer mit ca. 0.1 bis 0.2 mm langer Klinge hat, schneiden die erstaunlich gut. Das ist etwa die Breite, wo man anfängt sich zu wundern, ob überhaupt eine entstanden ist. Ist die Schneidlippe länger, wird der Messerwinkel so flach, dass es anfängt auszubrechen. Der Tradeoff ist zwischen zu steilem Winkel, bei dem der Schnitt zu stark rollt und gefaltet wird, und zu flachem Winkel, der perfekt schneidet aber schnell ausbricht und dann Scharten im Block macht.
Ganz ungefährlich ist die Angelegenheit auch nicht, da bei einer ungünstigen Bewegung da ganz schnell ultrascharfe, winzig kleine und durchsichtige Glassplitter umherfliegen. Schutzbrille ist mehr als empfehlenswert!
Trotzdem sind diese Glasmesser die beste Möglichkeit, mit der jeder bei minimalem Aufwand Technovit schneiden kann!

mlippert

Hier wäre ein schönes Bild, mit Handy geschossen, von einem Katzenovar. Man sieht ganz leicht einen Kratzer wo die Glasklinge beschädigt ist.
Jetzt habe ich aber ein neues Problem mit meinem großen Schnitten: da wo Gewebe ist, quillt das Präparat beim Strecken stärker. Das ergibt dann im getrockneten Schnitt - Bild 2 - diese Falten. Bei 4um wird das störend, aber gerade ab 4um lässt es sich wirklich perfekt schneiden. Jeder Schnitt ein Treffer...
Jemand eine Idee was ich da tun kann?

Ralf Feller

Hallo,

du must den Schnitt auf einer Wasserpfütze deines Objektträgers strecken,
dann auf eine Heizplatte, so 60 Grad für 30 min trocknen.

Bei mir gelingen die besten Technovitschnitte so bei 1 bis 1,5 µm.

gib mal in Google ein:
ronald schulte technovit  dann auf Bilder

Gruß Ralf

mlippert

Das auf dem OT geht bei mir ganz schlecht. Da bleiben zu viele Falten. Aber die Dicke könnte tatsächlich das Problem sein, speziell bei der Größe.

mlippert

#27
So langsam wird es. Bisher sind die Ralph Knives die beste Lösung. Hobelmesser wurde falsch geliefert, als HSS, ist aber definitiv nicht scharf genug. Warte jetzt auf HM.
Histoblades sind am sich nicht so schlecht, passen aber in keinen Halter. Lösungen mit Klebstoff funktionieren bei den Histoblades absolut nicht, was mir etwas Sorgen macht. Die Schnitte funktionieren zwar, aber die Oberfläche ist rauh und es gibt Dickenschwankungen zwischen den Schnitten. Ich werde mal einen Halter fräsen und weiter probieren.
Anbei schon mal ein Toluidinblau gefärbter Schnitt von 2 µm mit Ralph Knive durch ein Katzenovar. Foto mit Leitz 2,5x Plan von Diana.