Hallo Michael,
Fotos kann ich leider noch keine bieten, diese werden aber bestimmt von denen gezeigt, die ein Präparat erhalten.
Zum Thema Handling, Haltbarkeit und Preis:
-Luft gibt es ganz umsonst, die Technik das Deckglas lückenlos zu befestigen, musste ich mir erarbeiten, falls es nicht sauber gemacht ist, zieht sich später der Lack aus dem Lackring ins Präparat - sehr unschön. Optisch: Ich werde wohl ein Fan davon, ganz große Klasse!
-Malinol oder Neutralbalsam: Malinol ist künstliches Kanadabalsam welches über Generationen für Diatomeen verwendet wurde. Neutralbalsam wird insbesondere für Radiolarien empfohlen, da aufgrund des niedrigeren Brechungsindexes auch das Innenleben sichtbar wird. Malinol ist billig, Neutralbalsam (entspricht vermutlich Tolubalsam) macht nur Hollborn und Söhne, ist recht teuer. Beide sind einfach in der Verarbeitung. Und in der Halbarkeit, soweit ich das beurteilen kann, eigentlich für die Ewigkeit gemacht.
-Aroclor, giftig, nicht mehr erhältlich, glasklar, einfache Verarbeitung, laut Göke nach 30min 120°C durchgetrocknet. Ich hatte bisher einmal Probleme mit Kristallisation, könnte aber auch am eingebetteten Objekt gelegen haben.
-ZRAX: nicht mehr erhältlich, hoher ND, war teuer, kann bei Streupräparaten Probleme geben mit Phasentrennung und sehr kleine Tröpfchen bilden, optisch super. Leicht zu verarbeiten.
-Pleurax: günstig, hat einen Gelbstich, muss um den ND zu erreichen für 2 Stunden bei 180-200°C getrocknet werden.
-Speedax: gibt es bald bei Georg Abele, Preis noch unbekannt, super in der Verarbeitung, Optik hervorragend
Alle Eindeckmittel außer Speedax und Pleurax werden in den diversen Vorschriften bei ca. 120°C getrocknet. es geht ja darum das Lösemittel auszutreiben.Da zumeist Toluol das Lösemittel ist, sollte die Trocknungstemperatur auf den Siedepunkt abgestimmt werden.
Ob ein Präparat dann bis zur Mitte durchgetrocknet ist, darüber scheiden sich die Geister.
Ich und auch andere trocknen dann noch im Ofen für Tage bis Wochen bei ca. 60°C um den Rest Lösemittel auszutreiben.
Auch eine offene Trocknung des Eindeckharzes bevor das Deckglas aufgelegt wird, wird von manchen gemacht.
Die Durchtrocknung zu prüfen und zu optimieren wäre mal ein Thema für eine Studienarbeit.
Aber wenn das Einbettmittel einmal fest ist, entscheidet außer der Qualität des Objektives, der NA und der Person die am Okular sitzt doch der Brechungnsindex über das was man sieht. Das demonstriert mein Präparat hervorragend.
lg
anne