Hauptmenü

Sex auf dem Schreibtisch

Begonnen von Martin Kreutz, Mai 27, 2021, 21:49:39 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Martin Kreutz

Hallo Bernd,

glaub mir, dass hat mich selbst erstaunt! Die Bilder sind mit der maximalen mir möglichen Auflösung aufgenommen worden. Für alle technisch interessierten sei noch gesagt, dass die Bilder zwar geblitzt sind, jedoch mit einer Auslöseverzögerung von 0.25 sec. Bei meiner Olympus E-P5 Kamera nennt sich diese Funktion "Anti-Shock". Dies habe ich deshalb gemacht, weil mein Blitz die Kameraschwingung nicht vollständig einfrieren kann (Zünddauer zu lang). Das Problem ist quantifizierbar. Dadurch gehen bei dem 100 X Objektiv ca. 5 % Auflösung flöten. Völlig unakzeptabel! Deshalb verwende ich oft die Anti-Shock Einstellung. Die Kamera schwingt in den 0,25 sec aus und wenn der Blitz dann kommt, ist alles ruhig und scharf.

Ich habe hier noch zwei Ausschnittsvergrößerungen der oben gezeigten Bilder angehängt, die stärker kontrastverstärkt, aber nicht entrauscht wurden. dadurch sieht man die Details etwas besser. Immer wieder erstaunlich, dass das auseinanderfriemeln der Chromosomen so gut funktioniert. In dem unteren Bild erkennt man auch, dass die noch nicht auseinandergezogenen Chromosomen eine perlschnurartige Struktur zeigen.

Martin



Martin Kreutz

#16
Hallo Ole,

der stark gebogene Spindelapparat hat mich auch sehr überrascht. Ich hatte erst die Bilder und dann erst die Zeichnungen von Nathan. D.h., ich wusste eigentlich gar nicht, was ich da sah, als ich die Fotos machte. Erst die Zeichnungen von Nathan haben da Aufklärung gebracht, der den Spindelapparat ebenfalls so lang und gebogen zeichnet.
Ich weiß, dass sich nach der Konjugation mit einem neu gemischten, diploiden Mikronukleus eine Zellteilung anschließt. Interessanter Weise habe ich bei den ganzen untersuchten Individuen keine Zellteilung gefunden. Entweder findet sie nachts statt oder ist so kurz, dass es starker Zufall ist eine zu finden. Jedenfalls habe ich kein einziges Exemplar mit einem degenerierten oder mehrteiligen Makronukleus gefunden. Aber tatsächlich weiß ich nicht ganz genau, wie es nach der Konjugation weitergeht. ES gibt also noch viel Forschungsarbeit.

Danke für den Hinweis mit der Helligkeit. Wir hatten ja schon off-Forum darüber diskutiert. Mein Bildschirm kommt mir schon ziemlich hell vor und die Bilder sehen bei mir "normal" aus. Ist aber kein Problem, sie etwas runterzudrehen!

Martin

ImperatorRex

Zitat von: Martin Kreutz in Mai 27, 2021, 21:49:39 NACHMITTAGS
Der Prozess ist also dynamisch. Eine komplette Beobachtung des gesamten Ablaufes am lebenden Objekt ist bei Paramecium bursaria ausgeschlossen, weil man die Zellen stark pressen muss, um zu erkennen, was unter der Schicht aus Zoochlorellen passiert. Ich habe also viele Zellen untersucht und dann versucht aus den Einzelbefunden den Vorgang zu rekonstruieren, was natürlich ein gewagtes Unterfangen ist.
Martin,
wirklich beeindruckende Fotos, ich gratuliere zu den tollen Ergebnissen.

Nachfolgende Angaben zu der Dauer der einzelnen Konjugationsphasen bei P. bursaria konnte ich dem Buch "Protozoologie" (Karl G. Grell, Springer Verlag Berlin, 2. Auflage 1968, Seite 205) entnehmen:
1. Mikronucleus-Teilung: 14 Std.
2. Mikronucleus-Teilung: 1 Std.
3. Mikronucleus-Teilung: 3 Std.
Vorkernaustausch und Karyogamie: etwas 20 Minuten
1., 2. und 3 Teilung der Synkaryons: je 2 Std.
Reorganisation und Teilung der Exconjuganten: 72 Std.
Gesamtdauer der Konjugation: 4 Tage.

viele Grüße
Jochen

schmidt

Schon hervorragend und erstaunlich was man so ohne Färbung im DIK sichtbar machen kann, wenn man seine Technik optimal beherrscht, ganz hervorragende Bilder.
Ebenso erstaunlich auch, was schon die Altvorderen gesehen und beobachtet haben. Wirklich beeindruckender Beitrag.

Ich habe da nur einen älteren ungeblitzten Schnappschuß  mit einem kleineren Objektiv, der vermutlich auch eine Konjugation zeigt (?) man sieht nur die Makronuklei.

Grüße
pschmidt
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

Peter V.

Hallo,

das war aber offenbar nicht nur eine reine Sexaffäre, da war ganz sicher Liebe im Spiel!  :)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Martin Kreutz

Hallo Jochen,

vielen Dank die zusätzlichen Informationen. Ich hätte nicht gedacht, dass die Vorgänge so lange dauern. Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Teilung des Mikronukleus weniger als 1 h dauert. Meine Technik, sich den gesamten Vorgang aus Schnappschüssen zusammenzubasteln gibt diese Information natürlich nicht her!

@pschmidt: Dein Bild zeigt die Konjugation eines hypotrichen Ciliaten. Wie Du sagst, sieht man nur die Makronuklei. Um auch die Mikronuklei und die eventuell eingetretene Meiose sehen zu können, hättest Du die Schichtdicke wesentlich verringern müssen. Insbesondere wenn sich auch noch viele Nahrungsvakuolen oder Reservekörper im Plasma befinden (oder Chloroplasten bei P. bursaria), hilft nur platt machen.

Schönen Abend

Martin

schmidt

Liebe Forumsgemeinde,

weis jemand wie die quadratischen Muster bei den Helligkeitsgradienten im Hintergrund entstehen ?
Vom Original sind sie nicht, das ist eine Dia-Aufnahme mit einer Exa 1 a von Rheinmetall, das Dia wurde dann eingescannt, aber auch auf der originalen jpg.-Datei sind mir diese Muster nicht aufgefallen, erst hier nach dem Hochladen.

Viele Grüße
pschmidt
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

Peter V.

Hallo,

Ich kann beim besten Willen keine quadratischen Muster kennen, auch nicht beim maximalen Zoomen am Handy etc.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

schmidt

Hallo Peter, danke für die Rückmeldung.
Dann liegt es eventuell an dem Bildschirm hier ? manchmal sind die Darstellungen auf verschiedenen Bildschirmen ja schon sehr unterschiedlich.
Muss ich mir noch mal zu Hause auf dem PC ansehen, komme ich erst am WE dazu.

Viele Grüße pschmidt
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

Peter V.

Hallo,

werder am PC noch auf dem Handymonitor sind auch nur ansatzweise quadratische Artefakte zu erkennen.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

limno

Hallo Martin,
wirklich faszinierende Einblicke in gewohnt bestechender Qualität ! Zu hell sind  sie keinesfalls. Mein Monitor(Samsung Sync Master24294)  ist auf optimalen Kontrast eingestellt und noch nicht so alt) Du neigst bei Deinen Portraits von Ciliaten eher zu dunkleren Bildern. Liegt das an der Verwendung von Graustufen?
@p (teddy) schmidt. Bei der Übertragung von Bildern (wenn sie umfangreich sind) sind Stufen beim Aufbau sichtbar)Vielleicht ist Dein Monitor schon älter. Bei mir gibt's keine Probleme mit dem herzigen Bild.  :-* Dank dafür von
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Martin Kreutz

Hallo Heinrich,

das mit der Bildhelligkeit ist ein Problem, welches meiner Ansicht nach nicht einfach zu lösen ist. Mir ist dies erst richtig bewusst geworden, als ich mir vor ca. 1 Jahr einen neuen Monitor zugelegt habe (ein BenQ GL 2480). Dieser hatte ganz offensichtlich eine andere (bessere) Dynamik und Farbtreue als mein vorheriger Monitor (auch ein BenQ, aber 5 Jahre alt). Plötzlich kamen mir alle Bilder, welche ich noch auf meinen alten Monitor bearbeitet hatte, zu hell und übersteuert vor. Wenn man also ein Bild ins Netz stellt, wird es auf allen möglichen Monitoren mit den jeweiligen persönlichen Einstellungen unterschiedlich dargestellt. Das ließe sich wahrscheinlich nur lösen, wenn wir alle vor kalibrierten Monitoren sitzen würden mit einer gemeinschaftlich vereinbarten und genormten Helligkeit. Das wird wohl nicht möglich sein.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was Du mit Graustufen meinst. Bei meiner Bildverarbeitung mit Photoshop (ich habe PS CS4) regel ich die erst als vorletzten Schritt (vor dem entrauschen) mit dem Befehl "Tonwertkorrektur" oder (bei harten Fällen) mit "Gradationskurven". Beide Befehle haben Einfluss auf den Tonwertumfang, welchen ich meist einenge (Kontrasterhöhung) und dann zu dunkleren Tönen verschiebe. Dies geschieht von Bild zu Bild individuell. Ich verwende keine vordefinierten Parameter. Ich habe auch schon gemerkt, dass die Tageszeit über das Ergebnis mit entscheidet. Ist es tagsüber hell im Raum, erscheinen die Bilder auf dem Monitor flauer. Man gibt dann oft zuviel Kontrast rein. Abends sieht das gleiche Bild dann im dunklen Raum auf dem Monitor oft inakzeptabel aus. Ich bearbeitet meine Bilder fast immer nur abends, weil ich das (subjektive) Gefühl habe, dann bessere Ergebnise zu bekommen. Das Auge ist dann mehr "monitorfixiert".

Schönen Abend

Martin

Peter V.

#27
Hallo Martin,

ich schaue auf verschiedenen Monitoren ins Forum. Zu Hause, am Arbeitsplatz, auf dem Handy, auf dem iPad... In der Tat wirken Bilder auf jedem Monitor anders, manchmal bin ich sogar überrascht, dass ein Bild auf einem Monitor wirklich "schlecht" aussieht und dann auf einem anderen Monitor tadellos! Den wohl dramatischten Unterschied erlebt man, wenn man zum Beispiel ein Bild auf einem Apple iPad-Display betrachtet und anschließend auf einen grottigen Monitor eines Billig-Laptops (und die Monitore der Laptops in der Einstiegsklasse sind immer eine absolute Katastrophe). Das Problem wird man nie beseitigen können.
Wichtig erscheint mir, dass man - speziell, wenn man den Hintegrund geputzt hat - einmal in PS etc. Helligkeits- und Kontrastregler in Extrempositionen, auch gegenläufig, schiebt. Bei einem anscheinend tadellosen Hintergrund am eigenen PC-Monitor (und da ist völlig gleichgültig, oder das ein ultrateurer DTP-Monitor und ob er kalibiert ist) erkennt man dann plötzlich erschreckend die Stempel- und Wischspuren! Und es passiert durchaus auch ausgewiesenen Profis, dass solche Fehler "durchgehen" und dann erst auf bestimmten Monitoren auffallen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

MikroMicha

#28
Hallo liebe Mitforisten,

Um die Thematik unterschiedliche Bilddarstellung an unterschiedlichen Monitoren in den Griff zu bekommen,  habe ich mir zusammen mit drei weiteren Bekannten ein Monitorkalibrationsgerät von X-rite zugelegt. Das war mit 150 Euro Anschaffungskosten nicht allzu teuer, die Software ist dabei und recht selbsterklärend. Die Software führt schrittweise durch den Kalibrationsprozess. Das von dem Gerät erzeugte Farbprofil muss dann nur noch in der Systemsterung hinterlegt werden. Nach ca. einem Jahr sollte man die Kalibrierung überprüfen und ggf. anpassen,  da sich auch moderne Bildschirme in der Farbdarstellung verändern können, Röhrenbildschirme waren aber wesentlich empfindlicher. Auch sollte man immer versuchen,  Bilder bei möglichst gleichen Beleuchtungsverhältnissen im Raum zu betrachten bzw. zu bearbeiten.
Herzliche Grüße sendet

Michael (MikroMicha)

Martin Kreutz

Hallo Peter,

genau das ist mir passiert, als ich mit dem neuen Monitor ältere Bilder betrachtete. Ich sah meine eigenen Stempelspuren. OK, es ist keine Schande, Fremdkörper wegzustempeln. Ich mache auch kein Geheimnis daraus, dass meine Bilder bearbeitet sind. Aber man muss es ja nicht unbedingt sehen. Daher kann ich Deine Empfehlung, die Bilder vor dem Veröffentlichen nochmal durch die Höhe/Tiefen Orgel zu schicken nur bestätigen und unterstützen.

@(Mikro)Michael: Wenn ich richtig verstehe, dient X-rite der Farbkalibrierung des Monitors. Die ist natürlich auch wichtig, aber die Bildschirmhelligkeit wird ja von jedem Nutzer individuell eingestellt. Hängt ja auch von Standort des Monitors ab, ob er im Keller oder am Fenster steht.

Schönen Abend

Martin