"Lego"-Mikroskop - ernst gemeint ?

Begonnen von Wolfgang2, Juni 24, 2021, 09:35:53 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

plaenerdd

#1
Hallo Wolfgang,
willkommen im Forum!
Ich denke, dass das durchaus ernst gemeint ist, denn es geht hier ja vor allem darum, die Funktionsweise eines Mikroskopes mit relativ einfachen Millen nach zu vollziehen.
Man müsste sich natürlich ersteinmal bei dem Begriff "high-resolution" einigen, was man darunter verstehen will, schließlich sind "hoch" und "niedrig" relative Begriffe.

Hier ein anderer sehr ernst zu nehmender Mikroskopbausatz: Das Foldscope
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

mlippert

Das ist natürlich eine nette Angelegenheit. Es gibt natürlich auch diverse 3D-gedruckte Alternativen, die wir auch fleißig bei der langen Nacht der Wissenschaft verteilen. Die Bilder der Zwiebelzelle sind echt nicht schlecht!
Was für mich bei solchen Sachen im Vordergrund steht ist, dass die Schüler lernen, dass komplizierte Geräte kein Hexenwerk sind, sondern im Prinzip aus ganz einfachen Bauteilen bestehen. Die Komplexität der kommerziellen Mikroskope dann aber nur durch Optimierung kommt - nicht dadurch, dass es etwas prinzipiell anderes ist.

Wolfgang2

Hallo!

Vielen Dank für die Antworten.

Mir scheint der 'LEGO'-Ansatz insofern für die Zielgruppe vielversprechend zu sein, als daß hier Bauelemente verwendet werden, die den Kindern geläufig sind.
Ich werde darüber nachdenken, ob ich auf diese oder ähnliche Weise meine Enkelinnen weiter an die Mikroskopie heranführen kann. Ab und an geguckt haben sie schon mal, insbesondere die Kopflaus war natürlich ein unheimliches und spannendes Erlebnis.
Ein Legomikroskop könnten sie teilweise selber bauen.
Ich könnte versuchen, ältere Mikroskopoptiken in die 'Klemmklötzchen'türmchen zu integrieren. Allerdings muß die Konstruktion Bildqualitäten produzieren, die von den Kindern akzeptiert werden. Nach meinen Erfahrungen dämpfen vor allem unscharfe Bildeindrücke die Begeisterung und weiterhin sollten Bewegungen eines Objektes verfolgt werden können.
Ich kann mir vorstellen, daß ich im nächsten Winter mit 'meinen Damen' mal deren Legovorräte besichtige....

Wolfgang

mlippert

Nicht vergessen, dass die Legoteile den kleinsten Einfluss aufs Ergebnis haben. Alles was Linsen / ein Handy halten kann funktioniert...

Lupus

Hallo,

grundsätzlich ist die Idee, die Mechanik aus Lego zu bauen originell und gut, denn gerade die notwendige mechanische Stabilität eines einfachsten Selbstbau-Mikroskopes kann leicht unterschätzt werden. Der wissenschftlich-optische Teil des Aufsatzes erschließt sich mir jedoch nicht. Der Artikel ist ja nicht für die Kinder zum Selbstbau geschrieben, sondern für die interessierte "Wissenschaftsgemeine", auch zur Selbstdarstellung. Wenn aber z.B. die Auflösung des geringer vergrößernden Objektives (das aus einer Einzellinse besteht) kompliziert mit Hilfe der Point-spread Funktion und theoretisch mit der gemessenen NA ermittelt und enttäuscht festgestellt wird, dass das Objektiv einen Faktor 4.5 schlechter auflöst als es theoretisch sollte, dann ist mir der Artikel (bzw. sind eventuell die Autoren) doch mit etwas zu wenig Hintergrundwissen ausgestattet. Und das Okular würde jetzt auch kein Mensch derart seltsam gestalten.

Hubert