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Ciliaten fixieren

Begonnen von novus, Mai 07, 2012, 12:36:34 NACHMITTAGS

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-JS-

Hallo Bernhard,
Dein Vorschlag,. den internen Kamera-Blitz zum Ansteuern des Hauptblitzes für das Mikroskop einzusetzen, hat zweifellos Charme und ist technisch ohne Weiters mittels wie im von Dir verlinkten Beispiel eines optischem Hilfswekzeuges durchzuführen, keine Frage.
Ich möchte aber darauf hinweisen, daß der eingebaute Blitz ja bei am Mikroskop montiertem Kamera-Body 'nach unten' schaut und damit die Oklare, den Objektträger, den eventuell glänzenden Objektführer und den Kondensor gandenlos mit beleuchtet.
Die damit einhergehende Entwicklung von (störendem) Streulicht kann sich in flauen Ergebnissen auf den Bildern widerspiegeln.
Hier ist die Anbringung eines kleinen Spiegels vor dem Kamera-Blitz zu empfehlen, der das Licht im rechten Winkel vom Mikroskop weglenkt und direkt auf das optische Schalterchen leitet.
Dies nur als Anregung.
Viele Grüße
Joachim

... bevorzugt es, ge_Du_zt zu werden ...

novus

Hallo Bernhard, hallo Joachim

Ich habe eine Lumix DMC-LX3 und die ist vielleicht popelig, aber das war noch eine politisch korrekte Kamera, ohne jede Neigung zur Sklaverei  ;)

Im Ernst, in der Bedienungsanleitung findet sich nichts dazu und ich hatte, als mir in einem anderen Thread schon mal der Tipp gegeben wurde, auch beim Händler nachgefragt: Bei diesem Modell gab es das noch nicht.

Ich habe keinen externen Blitz, weil ich sonst beim Fotografieren so gut wie nie Blitzlicht verwende; ich bevorzuge die Kombination aus lichtstarker Optik & Anti-Verwackel-Einstellung für längere Belichtungszeiten. Es hat mich die letzten Jahre nie gekümmert, ob und was man da anschließen oder nicht anschließen kann. Wenn ich doch mal blitzen wollte oder musste, genügte mir der integrierte Blitz.

Tatsächlich hat die Lumix einen Blitzschuh und es ließe sich ein Synchro-Kabel anschließen, aber die LX3 hat einen kleineren Blitzschuh als üblich. Panasonic hat keinen Blitz im Programm, der auf die LX-3 passt und ein Synchro-Kabel hat, also braucht es auf jeden Fall einen Adapter und eventuell einen anderen Blitz mit Kabel und ob das alles dann zusammenpasst, konnte mir noch niemand beantworten. Allerdings gibt's bei Saturn et al. ja keine kompetenten Fachverkäufer mehr.

Deshalb spiele ich inzwischen wirklich mit dem Gedanken, mir für's Mikroskop lieber eine Popelkamera und einen externen Billigblitz zu kaufen. Vorher schaue ich aber noch mal in einem echten Fotofachgeschäft vorbei und vielleicht geht's ja doch. Das würde dann auch das von Joachim angesprochene Problem vermeiden.

Gruß,
Michael

PS: Die PN mit meiner Adresse ging vorhin raus.

treinisch

#17
Hallo Michael,

wie ,,kleinerer Blitzschuh"? Bist Du sicher? Ich bin sicher, dass ich schon mal einen Olympus Blitz
auf der LX3 hatte, oder besser gesagt eine LX3 unter einem Olympus Blitz.

Ich kann es aber gern mal ausprobieren. Die Kontakte passen nicht, aber das ist doch völlig egal,
der Mittenkontakt passt. Du kannst jedes normale Blitzkabel nehmen, oder eben noch billiger
einen Optischen Auslöser unter den beliebigen Blitz stecken. Das einzige was Du brauchst ist ein
Blitz mit manueller Leistungseinstellung.

Die LX3 hatte ich auch mal am Mikroskop und ich habe auch ein paar Fotos per Objekttäger-Einspiegelung
gemacht. Schlecht fand ich das nicht.

Wenn Du willst, kann ich dir einen optischen Sklaventreiber und einen alten Nikon SB28 zum spielen leihen.



Viele liebe Grüße

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

novus

#18
Hallo, Timm

Zitat von: treinisch in Mai 15, 2012, 21:18:49 NACHMITTAGS

wie ,,kleinerer Blitzschuh"? Bist Du sicher?


Das hatte man mir bei Saturn gesagt, als ich dort anrief. Ich hatte dem Knaben, der am Telefon war, geglaubt, weil ich keinen Grund hatte, an der Aussage zu zweifeln. Wenn das überhaupt nicht stimmt, dann habe ich da zum letzten Mal etwas gekauft. Das wäre wirklich ein starkes Stück.

Vielen Dank für das Angebot, das ist nett, aber - so, wie es jetzt aussieht - nicht nötig. Freitag ist Brückentag und dann habe ich Zeit, zu einem Fachgeschäft zu gehen. Wenn ich nun doch keine neue Kamera brauche, ist es nicht so wild, dann tut's eventuell auch ein gebrauchter Blitz und in dem bewussten Laden gibt es auch so etwas. Ich werde an den Punkt "manuelle Leistungseinstellung" denken.

Herzliche Grüße,
Michael

Brauer

Hallo

zu betrachten beweglicher Objekte eignet sich Glycerin sehr gut (gut verfügbar,billig ungiftig).
Zum fixieren kann man auch Aceton probieren ,nur bitte auf Flüchtigkeit achten damit keine Objektive oder Filter beschädigt werden.

novus

Nachdem ich endlich wieder dazu kam, mich ans Mikroskop zu setzen, möchte ich mich erst einmal für all die vielen Tipps & Tricks bedanken.  Ich hatte inzwischen die Zeit, nach ein paar Anschaffungen die Empfehlungen auszuprobieren.

Einen Blitz zu benutzen, erwies sich auf der rein technischen Ebene als erstaunlich einfach, nachdem ich die hier empfohlene Methode mit den Objektträgern verwendet habe. Ich musste ein bisschen mit Blende, Verschlusszeit und Positionierung des Blitzes herumexperimentieren, aber nach ein paar Minuten hatte ich die beste Kombination gefunden.

Beim Fotografieren durchs Okular gibt es allerdings bei mir das Problem, dass ich nicht gleichzeitig durch das eine Okular schauen und am anderen die Lumix schussbereit montiert haben kann (die Halterung fängt sonst an, sich nach unten zu schieben). Selbst wenn man von der Lumix-eigenen Auslöseverzögerung absieht, gelingt es mir daher nicht, rechtzeitig auf den Auslöser zu drücken, Blitz hin oder her. Der Blitz hat mir aber andererseits beim 40x-Objektiv deutlich mehr Licht verschafft und sich schon deshalb auf jeden Fall gelohnt! Auch für Auflichtaufnahmen bietet er eine Menge Vorteile.

Den "Objektträgerspiegel" mit einer Spiegelfolie zu bekleben, war bei mir zu viel des Guten. Das liegt aber nur daran, dass der Blitz, den ich gekauft habe, eine hohe Leitzahl hat, so dass es besser ist, sein Blitzlicht abzuschwächen (was ohne den Einsatz der Folie quasi automatisch der Fall ist).

Noch einmal zum guten, alten Formalin: Auch wenn man den Scherz mit der Formalinophobie beiseite lässt, hat das Fixieren damit den Nachteil, dass sich einige Protozoen gleich nach der Abtötung auflösen. Das Problem lässt sich zwar, wie ich dann herausfand, mit einer höheren Formalindosierung (gepuffert; PBS) prinzipiell lösen, doch das führt zu strukturellen Deformationen, die schlicht nicht schön sind. Die Resultate ähneln denjenigen eines Crashtests. GALA hilft in diesen Fällen auch nicht weiter. Es hat hat den Vorteil, dass manchmal das Zellplasma schöner erhalten wird, wirkt aber auch selektiv, d.h., auch beim Einsatz von GALA20 lösen sich manche Protozoen gleich nach dem Abtöten auf. Ob GALA60 hier besser wirkt, konnte ich noch nicht ausprobieren. Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich zwischen PBS-Formalin und GALA keine gravierenden Unterschiede feststellen konnte. Glyzerin alleine bot leider keine Hilfe für mein "Selektivitätsproblem".

Letzten Endes waren bei meinen Problemfällen Methylcellulose und Verdunstung am erfolgreichsten. Falls möglich, ziehe ich allerdings - das muss ich zugeben - die chemische Fixierung vor, denn die lässt mir mehr Zeit für die Kontrolle der Bildschärfe, was bei meiner suboptimalen Konfiguration aus Kamera und Mikroskop wirklich nötig ist.

Noch mal meinen Dank an alle, ich habe eine Menge dazu gelernt!
Michael

güntherdorn

- gerne per du -
günther dorn
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www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de