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Begonnen von Monsti, Dezember 22, 2009, 21:20:37 NACHMITTAGS

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Nomarski

Hallo Angie,

nun traue ich mich gar nicht mehr so recht, bei der Bestimmungshilfe mitzuwirken. Aber das Objekt in deiner farblichen Einfärbung sieht nach einem Sonnentierchen aus. Oder habe ich mich da auch schon wieder verhauen? :-[

Jedenfalls ein Frohes Fest!
Bernd

reblaus

Hallo Bernd -
Sonnentierchen (für Bernhard Heliozoon ) scheint mir grob daneben, ich würde erst mal Bursaria sp. vorschlagen (ein heterotricher Ziliat, momentan fällt mir kein Kosename ein).
Gruß
Rolf

Michael Plewka

... das,

liebes Forum,

passt mit Sicherheit nicht zusammen. Der Großmeister der Mikrofotografie hat die Leserinnen und Leser  dieses  Forums nicht nur mit hervorragenden Fotos und Dokumentationen zu den vorgestellten Viechern begeistert, sondern auch Tipps gegeben, wie man/ frau trotz eher suboptimaler technischer Ausrüstung zu guten Fotos kommen kann. Diese beziehen sich vor allem auf die Präparationstechnik. Ich kann nur DRINGEND  empfehlen, diese entsprechenden Hinweise zu lesen und sich darum zu beMÜHEn, diese umzusetzen (ja, das kostet etwas Zeit und Mühe, das musste ich auch noch lernen). Ich möchte niemandem die spontane Freude an den bizarren Viechern des Mikrokosmos vergällen, aber diese Kaffeesatzleserei in den Fotos kostet ja auch die anderen Forumsteilnehmer Zeit, und deshalb trägt man auch eine gewisse Verantwortung, wenn man Fotos hier einstellt. (ja, ich weiß, alles hier ist freiwillig...).

Man könnte z.B. das fragliche Objekt in die Mitte des Bildfeldes schieben (statt am Rand wie in Bild 2)  da am Rand erfahrungsgemäß mehr Bildfehler auftreten. Das kostet wohl eher wenig Mühe!

Ein weiterer Hinweis: Vergrößerungsfaktoren nützen bei den Bildern garnichts, da die Bilder auf jedem Monitor unterschiedlich groß ausfallen.

Zu dem in Frage stehen den "Tierchen", welches, wie schon mal angedeutet, keines ist, kann man wegen einiger charakteristischer Merkmale sogar einen Tipp abgeben:
Dass die adorale Memranellenzone durch zwei übereinander liegende Ebenen so geformt ist,
so dass der Anschein von zwei übereinander liegenden Ciliaten entsteht, ist ebenso typisch wie die längs mehrfach gekielte  Oberfläche, sowie die große endständige Kontraktile Vakuole.
All das spricht für Phacodinium metchnikoffi, einem Cilaten noch ungeklärter Verwandtschaft.
siehe auch hier:
http://www.plingfactory.de/Science/Atlas/KennkartenProtista/source/Phacodinium.html
Herr Kreutz hatte mir seinerzeit die Bestimmung bestätigt. Er selbst hat den Ciliaten auch nur zweimal gesehen.  Phacodinium war für kurze Zeit (ca. 1 Woche) in unserem Schulteich zu finden, danach wurde es nie wieder beobachtet. Scheint wohl in einem bestimmten Sukzessionstadium aufzutauchen.
Phacodinium ist ca. 150µ groß, dann wäre die gezeigte Milbe ca. 200µ groß. das kann ich mir nicht vorstellen.


In diesem Sinne  wünsche ich  allerseits ein schönes Weihnachtsfest Michael Plewka

wilfried48

#18
Hallo,

dann hätte ja Angie mit ihrem Kaufhausmikroskop etwas sehr seltenes entdeckt was nicht mal im Streble-Krauter kommt. Bravo !!

Ich bewundere die Hartnäckigkeit und erfrischende Unkompliziertheit hier auch "nicht so perfekte" Freihandbilder reinzustellen.

Nicht auszudenken was sie mit einem richtigen Mikroskop und ihrer Spiegelreflex in Zukunft noch alles fertigbringt.

Ich freue mich jetzt schon darauf und grüsse mit

einem weihnachtlichen "weiter so !!"

Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Oliver S.

#19
Zitat von: Michael Plewka in Dezember 24, 2009, 10:33:21 VORMITTAG
... Der Großmeister der Mikrofotografie hat die Leserinnen und Leser  dieses  Forums nicht nur mit hervorragenden Fotos und Dokumentationen zu den vorgestellten Viechern begeistert, sondern auch Tipps gegeben, wie man/ frau trotz eher suboptimaler technischer Ausrüstung zu guten Fotos kommen kann. ...ja, das kostet etwas Zeit und Mühe, das musste ich auch noch lernen).


Hallo Michael und Bernhard,
das Erlernen des  Mikroskopieres und Fotografierens kostet zweifelsohne Zeit und Mühe, wie ja fast alles was wir tun und machen (z.B. auch das, wie man anderen etwas beibringt ;) )
Meine Überzeugung ist,  hier wäre es angemessen jemandem einfach mehr Zeit zu lassen, sich Mühe zu geben und 2. ein Link auf die "Worte des Großmeisters der Mikrofotografie".
Frohe Weihnachten,
Oliver
(gern per "Du" )

Monsti

#20
Hallo Michael,

vor knapp zwei Wochen hatte zum ersten Mal in meinem Leben durch das Okular eines Mikroskops geschaut (das meines "Traveler" für 60 Euro von Hofer/ALDI), und ich bitte hiermit um Entschuldigung, dass ich mich erdreiste, Euch alte Hasen mit meinen Anfängerfotos zu belästigen, die z.T. erstaunlicherweise so tauglich waren, dass sogar Artbestimmungen möglich waren. Vielen Dank übrigens für die Benamsung der Ciliate. Diese ist es nach Vergleich mit den Fotos im Link ganz sicher.

Zu den Größenangaben muss ich sagen, dass es mir derzeit noch nicht möglich ist, solche zu liefern. Dafür bräuchte ich ein Okularmikrometer, das ich aber (noch) nicht habe. Dass es so etwas gibt, wusste ich vor einer Woche noch nicht. Natürlich ist die Nennung des Vergrößerungsfaktors nur ein Notbehelf.

Zu den Beweggründen meines Mikroskopier-Engagements sei folgendes gesagt: Es geht mir primär um die Erfassung, Bestimmung und Dokumentation der Mikroflora und -fauna unseres Naturgartens. Ich bin weder an irgendwelchen netten Dünnschnitten noch an Dauerpräparaten interessiert, was aber nicht heißt, dass die Qualität der Dokumentation für mich nebensächlich wäre. Dass ich daran noch schwer arbeiten muss, hatte ich hier im Forum nicht nur einmal festgestellt. Normalerweise betätige ich mich makrofotografisch, wobei die Objekte meines Interesses primär Insekten, Spinnentiere und andere Gliederfüßer sind. Den heurigen Winter nutze ich, um mich in die Arbeit mit dem Mikroskop einzuarbeiten. Sollten Dir meine Anfragen lästig sein, empfehle ich Dir zwecks Einsparung wertvoller Lebenszeit meine Beiträge einfach nicht mehr anzuklicken.  ;D

An Wilfried und Oliver ein großes Dankeschön für ihre Stellungnahmen.

Schöne Weihnachten und liebe Grüße aus der Tiroler Pampas

Angie

Peter V.

#21
Zitatvor knapp zwei Wochen hatte zum ersten Mal in meinem Leben durch das Okular eines Mikroskops geschaut (das meines "Traveler" für 60 Euro von Hofer/ALDI), und ich bitte hiermit um Entschuldigung, dass ich mich erdreiste, Euch alte Hasen mit meinen Anfängerfotos zu belästigen, die z.T. erstaunlicherweise so tauglich waren, dass sogar Artbestimmungen möglich waren.

Hallo Monsti,

ich bin überzeugt, dass manche Äußerungen, die beim ersten Lesen vielleicht etwas "arrogant rüberkommen", nicht wirklich so gemeint sind.
Es wird jedem klar sein, dass mit der "Durchs-Okular-Fotografiererei" und einem Aldi-Mikroskop für 60 EUR keine wesentlich besseren Ergebnisse zu erzielen sind.
Offebar reicht aber die Investition von 60 EUR schon aus, bei Dir die Begeisterung für die Mikrowelt zu entfachen, und dafür war das Geld doch schon gut investiert.
Wieso hier Martin Kreutz in's Spiel kommt, habe ich nicht so recht begriffen. Oder soll sich der Fahranfänger in der ersten Stunde in einem Polo Tips von Schumi holen?  ;)
Laß Dir den Spass nicht verderben! Mein Motto lautet auch immer: Wer sich durch einen Beitrag belästigt fühlt und das Thema unter seinem Niveau empfindet, ist ja nicht gewzungen, ihn zu lesen.
Viel Spaß noch beim Erforschen des Mikroskosmos ( was auch mit dem Aldi-Mikroskop durchaus gut möglich ist ).

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Monsti

Servus Peter,

ZitatViel Spaß noch beim Erforschen des Mikroskosmos ( was auch mit dem Aldi-Mikroskop durchaus gut möglich ist ).

Dankeschön. Ja und es stimmt, das ist möglich. Was ich durch das Okular hindurch sehe, hat natürlich nicht viel mit dem zu tun, was ich fotografisch liefere. Ich möchte mich auch keinesfalls mit den Meistern der mikroskopischen Fotografie messen, wobei ich von Martin Kreutz noch nie etwas gehört habe *schäm*.

Keine Sorge, meine Freude an der mikroskopischen Beobachtung kann mir niemand nehmen. Wer Probleme mit meinen miserablen Fotos hat, möge sie einfach ignorieren. Mit der Zeit werde ich mich ganz sicher steigern.

Liebe Grüße
Monsti (so werde ich tatsächlich überwiegend genannt)

beamish

Hallo Angie/Monsti,

ich kann mich da nur anschließen. Ich habe zwar vielleicht ein etwas "besseres" Mikroskop, aber meine Bilder sind trotzdem sauschlecht! Ich weiß wie es ist, daß man nicht richtig zeigen kann, was man aber gesehen hat....
Nur Mut! Das wird schon. Es geht ja nicht unbedingt darum, mit den Bildern einen Wettbewerb zu gewinnen. Ich mach meine Fotos nur als Bestimmungsgrundlage/-dokumentation und da geht es mir darum, daß man wenigstens die wichtigen Merkmale sehen kann. Und das machst du mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln schon prima!

Fröhliche Weihnachten und Grüße in meine alte Heimat,

Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

liftboy

Hallo Monsti,
vorab: lass dich nicht verdrießen!
Ich habe als zehnjähriger Bub mit einem billigen japanischen Kleinmikroskop angefangen. Von fotografieren oder ähnlichem war da kein Gedanke. Mir ging es ähnlich wie Dir, die Faszination des gesehenen hat mich bei der Stange gehalten. Da ich nicht wusste, was man alles sehen KÖNNTE, hatte ich auch nichts vermisst!
Ich glaube, das ist das Problem der heutigen Anfänger; sie wissen, was man sehen kann und sind enttäuscht, wenn sie es nicht sehen (selbst mit einem teuren Gerät nicht, weil sie nicht wissen, wie es bedient wird!)
Jedenfalls werde ich mir nicht anmaßen, es mit den "Superfotos" des Forums aufzunehmen; Ansehen reicht mir!
Weihnachtliche Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Monsti

Hallo zusammen,

da der Betreff weiterhin zutrifft und ich das Forum mit meinen miesen Fotos nicht zumüllen möchte, hänge ich neue Funde hier an. Ich hoffe, Ihr seid einverstanden. Wen das hier nicht interessiert, möchte sich doch einfach fernhalten.

Da meine Fotos derzeit (trotz allerlei Versuche) nicht wirklich besser werden, habe ich nun Serien zusammengestellt, in der Hoffnung, dass eine Bestimmung leichter wird. Dies fand ich heute:



Und hier ein sehr großes Rädertierchen, das gerade am Aufwachen war:



Wär' toll, könnte jemand von Euch etwas dazu sagen.

Dankeschön und liebe Grüße

Angie

Nomarski

Hallo Angie,

das mit der Bildserie halte ich für keine Schlechte Idee für die Bestimmung, auch wenn ich zu dem ersten Objekt (Fliegendes Gespenst) keinen Tip geben kann.

Das Rädertier in der zweiten Serie, dafür würde ich es auch halten, zeigt durch die vielen Formen und Ansichten, in der du es fotografiert hast, daß es Zufall sein kannst, wenn du es in gleicher Darstellung in der Literatur findest.

So erging es mir mit der Blaualge Merismopedia, die zwar häufig in unserem Gartenteich vorkommt, aber nach Streble-Krauter nicht auf Anhieb und ohne Hilfe von erfahrenen Mikroskopikern zu identifizieren war.

Frohes Fest noch!
Bernd

Monsti

Hallo Bernd,

es ist wirklich ein Kreuz! Ich mag die Viecher weder betäuben noch abtöten. Damit sind sie natürlich putzmunter und ständig in Bewegung. Sie in der Bewegung halbwegs erkennbar zu erwischen, ist nicht ganz einfach.

"Fliegendes Gespenst" passt super, wobei die letzten beiden Bilder noch am ehesten das wiedergeben, was ich durch das Okular gesehen hatte. Das Wesen dreht sich unentwegt.

Liebe Grüße und auch Dir noch gemütliche Restweihnachten

Angie

Sascha

Zitat von: Monsti in Dezember 25, 2009, 23:35:03 NACHMITTAGS
Ich mag die Viecher weder betäuben noch abtöten....

Wenn dich der Aufwand abschreckt oder die Toxizität diverser Chemikalien dann folgender Tipp:
Manchmal reichen schon ein, zwei Tropfen Mineralwasser mit Co² damit die Viecher nicht mehr ganz so schnell sind. Das ist einfach gemacht und kann beim Fotografieren helfen. Wenn man dann wieder Fundortwasser dazu gibt werden die "kleinen" wieder munter.  ;)

Gruß aus Berlin
Wer mich nicht "Duzen" will, muss mich "Siezen" - wer mich nicht "Siezen" möchte, darf mich "Duzen".
http://de.wikipedia.org/wiki/Duzen
http://de.wikipedia.org/wiki/Siezen

Bernhard Lebeda

Also liebe Leute

da feiert man mal zwei Tage in Ruhe Weihnachten und hier tobt der Krieg Einsteiger gegen Fortgeschrittene oder was???


Um es mal ganz klar zu sagen:


JEDER Einsteiger hat meine volle Solidarität!!  Und schon gar, wenn er sich für das Tümpeln interessiert!

Bei meiner obigen Bemerkung lag mir nichts, aber auch gar nichts ferner, als Einsteigerbilder zu kritisieren!!!

Ich habe lediglich festgestellt, dass man nach DIESEM einzigen Bild, was da gezeigt wurde, keinerlei Aussagen über eine Zuordnung des Ciliaten machen konnte. Mit der Ausnahme vielleicht, dass man einige Grossgruppen bzw sogar Gattungen natürlich ausschliessen konnte.

Für eine einigermassen sichere Zuordnung ist es besser, mehrere Fotos zu haben und diese sollten wenigstens die Bewimperung, den Mundapparat und wenns geht die Kernverhältnisse erahnen lassen! Das hat mit fotografischer Qualität noch gar nichs zu tun! Aber ohne diese Merkmale zu erkennen, kann man halt nur raten welche der über 3000 Ciliatenarten es sein könnte. Das kann auch Spass machen, aber es bleibt raten!!

Nicht mehr und nicht weniger habe ich gesagt!

Das kann natürlich u.U. entmutigen, das liegt dann aber an den Tatsachen und nicht an meiner Bemerkung!

Im übrigen liebe ich solche Bestimmungsübungen durchaus, immerhin trainieren sie das recherchieren!

Also bitte gerne weiter, aber nicht sauer sein, wenn keine Antwort möglich ist.



Viele Mikrogrüsse

Bernhard


P.S Man kann sich auch gerne über meine Hobby -Wissenschaftlichkeit lustig machen. Es ist halt so, dass diese Trivialnamen in der Bestimmungsliteratur nicht auftauchen und ich musste mich auch durch die Ciliatenabteilung des Wassertropfens lesen, um raus zu kriegen was ein Schaufeltierchen sein soll. Dabei habe ich schon hunderte Lembadions gesehen und erkannt!!
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung