Hallo,
wir sind zwar vom ursprünglichen Aceton mittlerweile bei Diethylether und anderen Lösemitteln gelandet, aber zum Diethylether noch ein Hinweis:
Der von Chemikalienhändlern (Roth, VWR, Fisher Scientific usw.) verkaufte Diethylether ist gegen die Bildung von Peroxiden stabilisiert und enthält entweder Hydrochinon oder 2,6-di-tert.-Butyl-4-Methylphenol (BHT) als Radikalfänger. Wenn er gut verschlossen in braunen Flaschen gelagert wird, bilden sich da nur sehr geringe Mengen an Peroxiden. Diese werden, wie bereits berichtet, erst dann gefährlich, wenn der Ether destilliert wird. Im letzten Destillationsrückstand reichern sie sich dann an und können explodieren.
Ether, der bereits einmal destilliert wurde, z.B. nach der Peroxidentfernung oder Trocknung mit Natrium, enthält keine Stabilisatoren mehr und kann daher wieder viel schneller gefährliche Konzentrationen an Peroxiden bilden, wenn er der Luft ausgesetzt ist, unter Schutzgas passiert das natürlich nicht.
Ähnliches gilt für Tetrahydrofuran (THF), Dioxan, Di-n-Butylether und in ganz besoderem Maße für Di-Isopropylether, der ist der gefährlichste Ether, was Peroxidbildung angeht.
Wer aus bestimmten Gründen unbedingt einen Ether verwenden muß (Grignard), sollte tert.-Butyl-Methylether (MTBE) verwenden, der kann nämlich gar keine Peroxide bilden und hat mit 56° C auch noch einen angenehmeren Siedepunkt. Er ist außerdem spottbillig, weil er in sehr großen mengen als Antiklopfmittel im Benzin verwendet wird.
Viele Grüße, Jochen