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Dicke von Deckgläsern?

Begonnen von raimcomputi, August 13, 2021, 15:22:00 NACHMITTAGS

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raimcomputi

Ich möchte mir gern ein paar größere Deckgläser kaufen, entweder 50x22, oder 32x22. Das ist auch nicht das Problem. Ich frage mich nur, wie genau die Dicke dieser Gläser stimmen muss. Die Objektive im Mikroskop sind ja für eine Dicke von 0,17mm optimiert. Aber überall wo ich geschaut habe, steht bei der Angabe der Dicke sowas wie 0,13-0,16mm. Ich frage mich deshalb, wieviel Abweichung von den 0,17mm kann man tolerieren, um auch bei höheren Vergrößerungen noch ein scharfes Bild zu bekommen. Und gibt es überhaupt solche Deckgläser, die genau 0,17mm dick sind? Und falls ja, wo findet man solche?

herzliche Grüße

Raimund

Aurum

Hallo,

falls Sie interessiert sind, versuche ich, eine Reihe von 2" x 3" Dias zu kaufen, aber ich warte auf eine Antwort von Anne, weil ich nicht weiß, wie viel sie kosten oder wie viele Stücke bestellt werden können.

LG Franz
Ich verwende den Übersetzer!

Peter V.

#2
Hallo Raimund,

das spielt bei Deinen Objektiven wirklich keine Rolle! Eine exakte Deckglasdicke ist nur bei hochauflösenden Objektiven mit Deckglaskorrektur relevant. Die kann man verstellen und das Deckglas kann man dann auch ausmessen. Ich kenne niemanden, der nicht mit "normalen" Deckgläsern aus dem üblichen Handel und in üblicher Qualität auskommt  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

jochen53

Hallo Raimund,
Klaus Henkel hat sich in seiner "Mikrofibel", die Du hier runterladen kannst (ganz ganz oben auf dieser Seite), sehr ausführlich über das Messen, die Toleranzen und die Auswirkungen der Deckglasdicke ausgelassen.
Jochen

raimcomputi

Hallo Peter, hallo Jochen,

Vielen Dank für die Hinweise. In der Mikrofibel war ich bisher soweit noch nicht vorgedrungen. Aber ich habe jetzt den entsprechenden Abschnitt einmal durchgelesen. Und dort steht, das bei einem Objektiv mit einer NA von 0,85 schon eine Abweichung von 0,01mm zu einer Verschlechterung des Bildes führen kann. Mein 60ger Trockenobjektiv hat eine NA von 0,85. Von daher ist da eine Abweichung von 0,03mm doch schon deutlich zu viel, oder?

Aber ich glaube euch natürlich, das man mit den üblichen handelsüblichen Deckglasdicken zurecht kommt. Andere, die engere Toleranzen haben, scheint es ja sowieso nicht zu geben, oder höchstens zu horrenden Preisen.

Von daher werde ich mir jetzt einfach mal eine Schachtel bestellen und ausmessen. Und wenn wirklich welche extrem daneben liegen, dann werden die eben aussortiert.

Gruß

Raimund

Peter V.

Hallo Raimund,

ZitatUnd dort steht, das bei einem Objektiv mit einer NA von 0,85 schon eine Abweichung von 0,01mm zu einer Verschlechterung des Bildes führen kann. Mein 60ger Trockenobjektiv hat eine NA von 0,85.

Ob das in der Praxis wirklich so relevant ist....? Das schreit ja förmlich nach einem Test!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Carlos

#6
Hallo Peter,
ZitatEine exakte Deckglasdicke ist nur bei hochauflösenden Objektiven mit Deckglaskorrektur relevant.
Ich glaube Du wolltest schreiben:
Eine exakte Deckglasdicke ist nur bei hochauflösenden Objektiven ohne Deckglaskorrektur relevant.
Ich habe ein Leitz 63:1 A 0,85 Trockenobjektiv ohne Deckglaskorrektur. Da macht sich eine Abweichung der Deckglasdicke von 0,170 mm sehr störend bemerkbar. Dafür habe ich mir eckige 18mm x 18mm und runde Präzisionsdeckgläser mit Durchmesser 18 mm zugelegt.
Bei Öl-Objektiven dagegen ist die Störung weniger ausgeprägt. Allerdings für mein Leitz 63fach A = 1,30 Oel-Objektiv ohne Deckglaskorrektur nehme ich die Präzisionsdeckgläser. Auch da sehe ich einen positiven Unterschied.
Ein weiterer Vorteil von Präzisionsdeckgläsern ist es, dass man sehr bequem die Dicke der Eindeckschicht zwischen Objektträger und Deckglas mit einer genauen Schublehre bestimmen kann.
Zusatz: Auch eine zu dicke Eindeckschicht verschlechtert das Bild. Nach meiner Erfahrung mit Diatomeen-Streupräparaten sollte die Eindeck-Schichtdicke etwa der Dicke der größten Diatomeen der eingedeckten Streuprobe entsprechen. 
Gruß Carlos

mlippert

Bei meinem 40x0.75 sieht man das deutlich! Auch Unterschiede durch ungleich verteiltes Einschlussmittel. Wenn es schlecht läuft, nähert man sich dann schnell dem Zustand ohne Deckglas an.

peter-h

Hallo,

manchmal ist es gut zu wissen welche Gläser man bekommen hat. Gerade bei meinen 63/0,90 oder 40/0,95 , 63/0,95 ist die vorhandene Deckglaskorrektur am Objektiv absolut wichtig. Und weil ich es wissen wollte, habe ich mir ein kleines Deckglasmeßgerät selbst gebaut. 1µm / Teilstrich ist eine feine Sache.

Gruß
Peter

derda

Hallo Peter,

Zitat1µm / Teilstrich ist eine feine Sache

Vor allem wenn das Deckglas unten vollflächig auf einer anderen Glasplatte aufliegt.  :-X

Viele Grüße,

Erik

anne

Hallo,
ich benutze für die Tümpelaufnahmen mit dem 40er 0,95 auch die 1,5 er Deckgläser, mit den "Standarddeckgläsern" Dicke 1 merke ich einen klaren Qualitätsverlust.
Konnte ich auch am Anfang nicht glauben, macht aber tatsächlich Einiges aus.
lg
anne

peter-h

Hallo Erik,

Du hast natürlich recht !
Aber ich habe jetzt doch noch sehen wollen wie schlimm meine Meßfehler sind. Für meinen Selbstbau reicht es, dass ich innerhalb von 1 µm bin.

Gruß
Peter

MikroMicha

Hallo liebes Forum,

Die allermeisten modernen Objektive sind heutzutage auf eine Deckglasdicke von 0,17 mm gerechnet und dieser Wert ist somit in die Optikberechnung des Objektives mit einbezogen. Abweichungen beeinflussen somit auch geringfügig die Bildqualität.
Herzliche Grüße sendet

Michael (MikroMicha)

derda

#13
Guten Abend Peter,

ich denke dein Gerät ist für die Messaufgabe trotz meiner ,,Klugscheißerei" mehr als geeignet. Mein Gedanke ging aber in eine andere Richtung. Unten hast du ein Planglas und darauf liegt dein Objektträger Deckglas => liegt dieser wirklich idealisiert auf oder hat ein Objektträger Deckglas örtliche Dickenunterschiede? Die Folge wäre ein unvermeidlicher Offset.

Viele Grüße,

Erik


peter-h

Hallo Erik,

der "Objektträger" ist ein ausgesuchtes 3mm starkes Quarzglas. Natürlich sind Unwägbarkeiten dabei, aber selbst bei mehrfachem Wechsel des selben Deckglases sind die Werte erstaunlich stabil.

Gute Frage, wie macht man es ganz richtig ?

Gruß
Peter