Verdrecktes Fliegenauge Objektivtest

Begonnen von Masterdark, September 11, 2021, 12:18:47 NACHMITTAGS

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Masterdark

Hallo Frank,

ich habe als Objekt mal 2000er Schleifpapier genommen und die Bilder in ein Relief umgewandelt.
Ich kann dort keine "Auffälligkeiten" erkennen. Die drei Bilder (Einzelbilder) sind jeweils etwas
horizontal verschoben.

Grüße,
Dirk




Masterdark


Masterdark


Nochnmikroskop

Nabend Dirk,
das 2000er Schleifpapier scheint das bisher beste Testobjekt zu sein, allerdings ist die Auflösung doch etwas schlecht, bei 1200 x 800 Pix. Die horizontale Verschiebung war diesbezüglich sehr hilfreich.
Ich habe 2 Stellen gesehen, die man sich bei höherer Vergrößerung nochmals ansehen könnte. Eine davon ist wieder die von mir markierte am Fliegenauge, passt meiner Meinung nach immer noch genau. Die zweite Stelle passt zu einer Unregelmäßigkeit Deines Gewebes, welches Du vorgestellt hattest, aber auch da ist am Gewebe eine kleine farbige Stelle.

Wenn Du möchtest sende mir doch mal die Originale per Mail zu, aber nicht als Relief.
Oder Du guckst Dir die Fliegenaugen nochmal an der Stelle an (ohne Stacken) und verschiebst die Fliege horizontal hin und her. Die Facetten sind da gnadenlos.

Detektivische Grüße vom Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Lupus

Hallo,

was wollt ihr eigentlich mit diesen Tests nachweisen?

Hubert

Nochnmikroskop

Hallo Hubert,
mein Interesse am Objektivtest ist in wie weit derartige Mängel ein schönes Foto verhindern, oder eben nicht. Bei eBay u.a. gibt es immer wieder gute??? Angebote von Objektiven mit Glasschäden.
Über die Tests kann man ja möglicherweise eine gewisse Einschätzung des Risikos erlangen.
Ich benötige noch einige Auflicht-Objektive, die jeweils neu doch recht teuer sind.
Andererseits möchte ich nicht nur in der Z-Achse stacken, sondern größere Objekte dann auch noch stitchen. Somit würden evtl. erkennbare Fehler mehrfach auftreten.

Gruß Frank
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Lupus

Hallo Frank,

mir ist schon klar was der grundsätzliche Sinn von Objektivtests ist. Meine Frage bezog sich auch die gezeigten Vergleichsaufnahmen. Die machen hier wenig Sinn, denn ein Defekt auf der Frontlinse erzeugt höchstens über das ganze Bild verteiltes Streulicht. Nur bei sehr komplexen Systemen, wo eventuell innerhalb der Linsenanordnung eine Art unscharfes Zwischenbild erzeugt wird, könnte ein Defekt oder eine Verschmutzung direkt im Bild unscharf erscheinen.  Wie z.B. auch im Mikroskop wenn sich in der Nähe konjugierter Bildebenen wie an der Leuchtfeldblende oder bei bestimmten Okularkonstruktionen auf Linsen Staub o.ä. befindet. Störungen auf der Frontlinse von Objektiven können sich nicht direkt bemerkbar machen.

Entstehendes Streulicht wird oft überschätzt, auch wenn die Linse unschön aussieht. Ich schätze die Fläche des abgebildeten Defektes auf etwa 0.2% der Objektiv-Öffnungsfläche. Und nur ein Teil der Defektfläche erzeugt Streulicht innerhalb des Strahlenganges. Wenn man berücksichtigt, dass eine typische Antireflexbeschichtung einer Linsenfläche eine ähnliche Restreflexion hat, erkennt man etwa den möglichen Effekt.

Und eine Auflösungsverringerung durch Beugungsseffekte ist auch minimal. Ein Vergleich mit der Astronomie ist das Newton-Teleskop mit Fangspiegel im Strahlengang. Da ist zwar ein Auflösungsverlust vorhanden, aber diese Spiegel decken bereits einen signifikanten Teil der Öffnung ab.

Hubert

Nochnmikroskop

Hallo Hubert,
Deinen Vorsprung an Erfahrungen mit Glasfehlern nehme ich gerne zur Kenntnis.
Das Streulicht erzeugt wird ist klar, die Intensität kann ich mangels Erfahrung nicht einschätzen.
Aber die tiefer gehende Beschädigung des eigentlichen Glaskörpers hätte ich als deutliche Markierung und enger begrenzte Unschärfe vermutet.
Kurt Wirz hat ja auch schon geschrieben, dass derartige Schäden keinen signifikanten optischen Fehler erzeugen, also ist unsere Testung wohl für die Katz.

Gruß Frank
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Masterdark

Hallo Frank,

Hubert liegt sicher richtig und wir versuchen etwas zu finden was gar nicht vorhanden ist.

Dennoch habe ich die Bilder unverkleinert in die Amazon Cloud geladen. Wenn Du möchtest, kannst Du sie unter folgendem Link
herunter laden und untersuchen. Deine Ergebnisse würden mich natürlich interessieren.

https://www.amazon.de/clouddrive/share/c1eXjQAJBQzNOQC8NoxccbJZS9Qx2ghrw63vy7ef7pr


Grüße,
Dirk

Nochnmikroskop

Hallo Dirk,
danke für Deine Bilder.
Um es kurz zu machen - ich habe auch keine Auffälligkeiten mehr gefunden.
Somit scheint bei dem geringen Ausmaß an Glasfehler keine signifikante Störung aufzutreten.
Die Erkenntnisse / Erfahrungen der erfahrenen Anwender und auch die bescheidenen Tests hier haben gezeigt, das man doch einiges an Geld sparen kann, wenn man Objektive kauft die gering an der Frontlinse beschädigt sind.

Schöne Grüße
Frank
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