Kieselalgenpulver aus Russland

Begonnen von Michael K., September 14, 2021, 22:10:13 NACHMITTAGS

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Michael K.

Hallo Peter,

Ich habe nochmal paar Bilder von der Diatomee gemacht. Ich kann natürlich nich alle Bilder einstellen die möglich wären.


Hallo Anne,

ZitatHallo,
die Probe zeigt typische Diatomeen, wie man sie von Kieselgur aus Russland kennt.
Es gibt Industriellen Kieselgur z. B. aus Uljanowsk der so aussieht.

Das heisst also das dort verschiedene Kieselguren vermengt wurden?


Gruss
Michael


anne

Hallo Michael,
vermengt wohl nicht, es wird schon eine Probe aus einer Mine sein.
Die fossilen Diatomeen aus Russland sind recht typisch und sofort erkennbar.
Es gibt Fundorte mit sehr hoher Diversität mit mehr als 100 vers. Species.
Der industriell verarbeitete Kieselgur hat meist eine sehr niedrige Diversität und besteht oft nur aus wenigen Arten.
Deine Probe ist aber recht schön.
lg
anne

Fraenzel

Hallo Michael,
danke für die 40iger Fotos. Die Dreidimensionalität kommt am besten bei der Aufnahme Discus2 heraus. Das erinnert mich schon sehr an DIK für Arme.
Mikrogrüße
Peter
auch ich mag das "Du"

Fraenzel

Hallo Michael,
schau doch bitte mal in dein Postfach
Mikrogrüße
Peter
auch ich mag das "Du"

Manfred Melcher

Hallo Michael,

Du hast das Material schön sauber bekommen. Dazu fehlen mir leider die Mittel.
@Anne: Du hast richtig vermutet. Das Material stammt aus Uljanowsk.

Liebe Grüße, Manfred

Siegfried

Hallo Michael
Alle Achtung von mir, für die Herstellung deines Filterschiebers für Rheinbergbeleuchtung.
Zu deiner Aufbereitung der Kieselgur in diesem Beitrag hätte ich aber noch einige Fragen.
Du schreibst  "danach mit wasser gespült, mit H2O2 aufgefüllt und da etwas "Javell Bleichwasser".
Könntest du eine etwas genauere Beschreibung  hier veröffentlichen.
Hast du mit dem H2O2 gekocht also erhitzt, so mache ich es?
Wieviel %  Javel Bleichwasser hast du zum H2O2 zugegeben?
   Gruß von Siegfried


Michael K.

Hallo,

Wenn der Ort stimmt übernehme ich die Ortsbezeichnung  für die OT  Etiketten.


Was die Mittel zur Reinigung angeht sind es eigentlich haushaltsübliche Mittel. ( 33%ige Salzsäure, gibts im Baumarkt, habe auch andere hkz. Säuren da, aber vor Jahren im Chemie Handel bezogen)
Das H2O2 12% gibt es als "Trophäenbleiche".  Um die Tonpartikel zu lösen verwende ich "Javell Bleichwasser" ein paar Spritzer auf 30 ml Gesamtmenge.  Das Ganze verwende ich bei 80 Grad auf der Wärmeplatte.  Das mit dem Natriumdiphosphat aus dem Backpulver (BKPv in Wasser lösen Natriumdiphosphatlösung setzt sich oben ab), hat diesmal nicht so gut funktioniert. Mit dem Bleichwasser löste sich der Ton viel besser. 
Ganz wichtig sind feine Filter.  Ich verwende Edst Gewebe  ( 25 µ !!, hauptsächlich).  Man kann sicher auch fertige Filtersiebe kaufen. ich habe die aber aus 20ml Mischbecher  (SmartRepair) selbt angefertigt.  Dazu habe ich den Boden 5mm weit abgeschnitten, daraus den Boden geschnitten so das mal ein 5mm breiten Ring erhält.  Von dem EDSt Gewebe habe ich ein Kreis geschnitten (etwas grösser als der Becher oben ist ( ca 40 mm), diesen Kreis habe ich am Rand 2-3 mm stark umgebogen so das dieser um den Ring passt. Dieser wird anschliessend in dem bodenlosen Becher gesteckt. So kann man bei Bedarf den Filter tauschen.

Gruss
Michael

Manfred Melcher

Hallo Michael,

vielen Dank für diese ausführliche Anleitung! Werde mir die Chemikalien und das Filtergewebe besorgen.

Liebe Grüße,  Manfred

Carlos

Hallo Michael,
ZitatDas mit dem Natriumdiphosphat aus dem Backpulver (BKPv in Wasser lösen Natriumdiphosphatlösung setzt sich oben ab), hat diesmal nicht so gut funktioniert. Mit dem Bleichwasser löste sich der Ton viel besser.
Hast Du mal den PH-Wert nach Zugabe des ,,Bleichwassers" (mit Natrium-Hypochlorit als Oxidationsmittel) gemessen?  Ich schätze, der war deutlich basisch (>>10)! Damit kann man Diatomeen von organischen Stoffen ,,chemisch Reinigen" die Kieselsäure-Skelette werden so sauberer und besser abtrennbar,  leider aber auch ,,an-geätzt" bis ,,auf-gelöst". Ton sollte damit kaum abtrennbar sein.
Die entstehende Natriumdiphosphat-Lösung von ,,BKPv" in Wasser ist dagegen zunächst <PH 7! Das ist für die Abtrennung von Ton zu niedrig. (Erst wenn daraus ein kristalliner Niederschlag ausfällt wird die Lösung basisch. Deshalb gebe ich zu der Lösung einige Tropfen Soda-Lösung.)
Mit einigen Tropfen ,,Bleichwasser" zu der BKPv-Lösung dürfte die Abtrennung von feinem Ton deutlich verbessern ohne Gefahr für die Diatomeen-Skelette.
Gruß Carlos

Michael K.

Hallo Carlos,

den PH Wert habe ich nicht gemessen. Nach der Säurebehandlung habe ich nur 1 x gespült und in dieses Wasser dann etwas von der BackpulverLösung das ich vor einiger Zeit angesetzt hatte beigefügt. (den Überstand, nicht die Stärke).  Da das Ergebnis nicht befriedigend war (bei dem Material aus Mors ging es aber), habe ich halt einige Spritzer von dem Bleichwasser bei gefügt.
Damit löste sich der Ton gut auf.  Aufgelöste Diatomeen habe ich nicht feststellen können.  Habe ja immer zwischdurch mit dem Mik kontrolliert.
Einzige was sein kann ist das Diatomeen kleiner 25µ nicht zu sehen, sind da diese mit durch das Sieb gerutscht sind.

Selbst wenn sich die Diatomeen aufgelöst hätten, habe ich ja noch reichlich davon.

Gruss
Michael

Carlos

Hallo Michael,
ZitatDa das Ergebnis nicht befriedigend war (bei dem Material aus Mors ging es aber), habe ich halt einige Spritzer von dem Bleichwasser bei gefügt.
Damit löste sich der Ton gut auf.  Aufgelöste Diatomeen habe ich nicht feststellen können.
Dann hast Du genau das gemacht, was ich vorgeschlagen habe! Die ,,Spritzer des Bleichwassers" haben offensichtlich den PH angehoben, die ,, Natriumdiphosphat-Lösung von BKPv" in Wasser wurde basischer, ohne den kritischen PH-Bereich für die Zerstörung von Kieselsäure-Skelette zu erreichen! (Das verhindert die Puffereigenschaft der ,,Natrium-diphosphat- Lösung"!) 
Interessant dabei ist, dass die ,,oxidative Reinigungskraft" des ,,Bleichwassers" gegenüber organischen Stoffen sogar verstärkt wird! Daran habe ich bisher nicht gedacht. Die Mischung von basischem Hypochlorit und ,,BKPv-Lösung in Wasser" werde ich jetzt auch mal probieren!
Gruß Carlos   

Siegfried

#26
Hallo Michael
Danke für die ausführlichere Beschreibung deines Vorgehens.
Werde ich so auch einmal versuchen an Natur- Kieselgur aus Beuern/Vogelsberg
und Nieder-Ofleiden.
Beide Proben hatte ich vor längerer Zeit von einem Bekannten bekommen,
aber noch nicht aufbereitet.
   Gruß von Siegfried
   

Siegfried

#27
Hallo Michael
Ich habe wie angekündigt dein Aufbereitungsrezept(mit Zugabe von Javel Bleichmittel zum H2O2 und 1h bei 80Grad)
und Vorher die anderen Schritte selbst ausprobiert mit einer Probe aus Rüdenschwinden/Rhön.
Ich muß sagen, Ton und noch andere störende Bestandteile waren wie weggeblasen.
Da war ich sehr zufrieden. Anschließend noch gesiebt mit 35µ Sieb.
Eingeschlossen in Redmound aus altem Bestand.
Was mir aber aufgefallen ist, besonders an der Suriella, sind diese vielen kleinen Löcher bzw. Huckel.
Siehe Foto.
Nun weiß ich nicht ob sie mit dem Javel Bleichwasser zu tun haben, oder liegt es an der Probe?
Vielleicht kann eine Expertin oder Experte etwas dazu sagen.
    Gruß von Siegfried

Michael K.

#28
Hallo Siegfried,

Schön zu sehen das es funktioniert hat.

Was die "Puckel" angeht, hat es nicht mit der Reinigung zu tun. Es könnte so etwas ähnliches sein. Möchte mich aber nicht genau fest legen, da gibts andere Experten hier.
https://diatoms.org/images/18479


Gruss
Michael

Siegfried

Hallo Michael
Danke für deinen Hinweis und das Vergleichsfoto.
Du könntest recht haben.
Und ich habe mir die Suriellen noch mal genauer angeschaut,
die kleinen ich sage mal (Stalagmiten) sind meist innerhalb der Querstreben angeordnet, also nicht wahllos.
Ich habe nun vor, alle meine 4 Proben  naturbelassenem Kieselgur aus verschiedenen Lagerstätten in Deutschland aufzubereiten,
Streupräparate zu machen und die gefundenen Diatomeen zu bestimmen.
Das mache ich aber nach und nach in einem extra treated.
  Gruß von Siegfried