Was ist das: Anker oder Thorshammer?

Begonnen von Dünnschliffbohrer, September 20, 2021, 22:51:09 NACHMITTAGS

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Dünnschliffbohrer

Liebe Leute,
die unten abgebildeten Objekte fanden sich in Pfützen, die sich auf Öland´s Stora Alvaret in Vertiefungen der flach liegenden ordovizischen Orthocerenkalk-Platten gebildet hatten. Trotz des kalkigen Untergrundes dürfte das Wasser aber eher sauer sein - es waren auch Reste von Torfmoos-Blättchen in der Probe. Mir kamen die Gebilde zunächst bekannt vor, aber zu Hause konnte ich sie dann doch in keinem Buch wiederfinden. Es ist bestimmt nichts Besonderes und bestimmt haben einige hier im Forum sie auch schon gefunden oder sogar gezeigt. Nur was ist es? Vielen Dank schon einmal in die Runde!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

beamish

#1
Hallo,
das könnten Conidien einer Trinacrium-Art sein, eine Nebenfruchtform der Ascomycetengattung Orbilia.

Grüsse
Martin


PS: hier nur ein Beispiel https://www.bcrc.firdi.org.tw/fungi/fungal_detail.jsp?id=FU200802290015
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Peter V.

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Dünnschliffbohrer

Hallo Martin und Peter,
vielen Dank für eure Hinweise. Ich habe zwar leider keine Proben mitgenommen - an dem Skelettmaterial ließe sich leicht eine Entscheidung treffen - aber ich tendiere doch ganz stark für die Konidien-Deutung. An Schwammnadeln hatte ich dank mikropaläontologischer Vorbildung zwar zunächst auch selbst schon gedacht, aber die passen da einfach nicht hin, noch dazu in solcher Menge. Schwammnadeln  sind oft glatter und haben einen deutlich abgegrenzten Zentralkanal. In dem Flechten- und Pilz-reichen Heidebiotop kann man aber Konidien durchaus erwarten. Ich hatte auch schon an irgendetwas von Moosen gedacht, aber dagegen sprach, dass  die Objekte nicht grün, sondern farblos sind. Die Bilder wurden mit dem Handy durch das Okular des  auf CBS-Kassel umgelabelten Meopta-Reisemiks, gemacht.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]