Restauration eines "Leitz Sm-Lux" bitte um hilfe

Begonnen von revnu, Dezember 28, 2009, 18:18:41 NACHMITTAGS

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isoplexis

ZitatIm Unterforum wird zur Reinigung immer gerne Xylol genommen, das du nur in der Apotheke bekommst, wenn überhaupt

OT: Xylol gibt es als Gemisch aller drei Isomere ohne Zusätze in manchen Baumärkten zu kaufen, ich glaube es war Max Bahr oder Praktiker. Einfach mal bei Gelegenheit in der Farbabteilung auf die Zusammensetzung der Lösungsmittel schauen (wenn das nicht mittlerweile schon der üblichen Paranoia zum Opfer gefallen ist).

Bezüglich Giftigkeit sei gesagt, dass Toluol oder Xylol weitaus unbedenklicher sind als Benzol.
(Für die Insider: Xenophobika wie Xylol oder Toluol werden an der Seitenkette zum Alkohol oxidiert. Benzol dagegen wird vom Cytochrom P450 über ein Epoxid Intermediat zum Phenol oxidiert. Das Intermediat ist hoch reaktiv und kann kovalent an DNA binden und so Krebs auslösen).

Nomarski

ZitatBezüglich Giftigkeit sei gesagt, dass Toluol oder Xylol weitaus unbedenklicher sind als Benzol.
(Für die Insider: Xenophobika wie Xylol oder Toluol werden an der Seitenkette zum Alkohol oxidiert. Benzol dagegen wird vom Cytochrom P450 über ein Epoxid Intermediat zum Phenol oxidiert. Das Intermediat ist hoch reaktiv und kann kovalent an DNA binden und so Krebs auslösen).

Ein weiterer Grund, die Reparatur den Fachleuten zu überlassen. ;)

Frank D.

Zitat von: Werner Jülich in Dezember 29, 2009, 10:43:46 VORMITTAG
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, feinmechanische Arbeiten sind die Domäne der Fachleute, ganz besonders dann, wenn man Verschleiß abschätzen muß. Die Antriebe selber sind kein Hexenwerk, wohl aber die genaue Justage. Hier hat man es als Amateur mit einem Unikat zu tun, da kann man nicht lange experimentieren.
Werner Jülich

Nun Herr Jülich,

ich glaube die Bedenken und Empfehlungen sind bei Ünver angekommen.
Das Mikroskop hat ca. 140 Euro gekostet, ein Totalausfall wäre schade aber dennoch zu verkraften; die Erfahrung aber immens, ob mit positivem oder negativem Ausgang.
Und wir hoffen doch auf ein gutes Ergebnis!

Wie viele Mikroskope verrotten in igendwelchen Kellern, da sagt auch keiner was. Und wenn dann so ein bedauernswertes Objekt, auch durch einen Nichtfachmann, wieder in Betrieb genommen wird .... finde ich das toll.
Ünver beschreibt sich als mechanisch geschickt, dann soll er es auch versuchen.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Donat





Frank D.

Zitat von: Nomarski in Dezember 29, 2009, 11:12:27 VORMITTAG
ZitatBezüglich Giftigkeit sei gesagt, dass Toluol oder Xylol weitaus unbedenklicher sind als Benzol.
(Für die Insider: Xenophobika wie Xylol oder Toluol werden an der Seitenkette zum Alkohol oxidiert. Benzol dagegen wird vom Cytochrom P450 über ein Epoxid Intermediat zum Phenol oxidiert. Das Intermediat ist hoch reaktiv und kann kovalent an DNA binden und so Krebs auslösen).

Ein weiterer Grund, die Reparatur den Fachleuten zu überlassen. ;)

warum ?
Das Xylol wurde doch schon eingehend analysiert!
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2768.msg16859#msg16859

MfG
Frank

Nomarski

Zitatwarum ?

Weil die Ansichten eben vielfältig sind, Frank. Im Grunde mache ich es auch wie du beschrieben hast:
Ich baue 5x die Mikroskope auseinander und wieder zusammen bis sie richtig laufen. Andere meinen eben,
das wäre schlecht.
Soll Ünver eben selbst entscheiden, auf was er sich einlassen möchte.

Schöne Grüße
Bernd

Frank D.

Zitat von: Nomarski in Dezember 29, 2009, 12:24:55 NACHMITTAGS
Zitatwarum ?

Weil die Ansichten eben vielfältig sind, Frank. Im Grunde mache ich es auch wie du beschrieben hast:
Ich baue 5x die Mikroskope auseinander und wieder zusammen bis sie richtig laufen. Andere meinen eben,
das wäre schlecht.
Soll Ünver eben selbst entscheiden, auf was er sich einlassen möchte.

Schöne Grüße
Bernd

Hallo Bernd, mein "warum?" bezog sich jetzt auf das Xylol. :)

Natürlich würde ich nicht pauschal eine Selbstreparatur empfehlen, es sind aber auch keine tragenden Autoteile oder lebenswichtigen Bremssysteme im Spiel!

Und, und das ist wohl der Knackpunkt, es steht der Anschaffungspreis neben den entstehenden Reparaturkosten auf der Waage.
Ein günstiges, vielleicht sogar billiges, Trödelmarktmikroskop kann gut selbst einmal zerlegt werden.
Bei einem hochwertigen aber günstig erstandenen Gerät, wie dieses Leitz SM, ist das eine Ansichtssache. Geldbeutel und Fähigkeiten des neuen Besitzers spielen da die wichtige Rolle.
Deshalb kann ich die Warnungen von Herrn Jülich sehr gut verstehen, als Fachhändler und Wartungsspezialist würde ich meine Texte ebenso verfassen.

Ich selbst durfte mit den Raparaturen an einfachen Lomo-Geräten beginnen und habe sehr wohl eine Steigerung in der Komplexizität zu den Meopta-, PZO- und den einfacheren CZJ-Geräten erfahren. Aber da hört es dann bei mir auch schon auf.

Also, wer nicht wagt ....
Frank


Nomarski

Hallo Frank,

ZitatHallo Bernd, mein "warum?" bezog sich jetzt auf das Xylol.

Darüber kann man nun auch diskutieren, was wohl gesundheitsschädlicher ist:
Entweder sein Mikroskop zu reinigen oder sein Auto zu betanken.
(Ich nehme mal das Beispiel, weil du eben mit den Autoteilen kamst.  ;) )
Man muß das Zeug ja auch nicht trinken oder sich selbst drin baden. ;D

VG
Bernd

revnu

...der nicht gewinnt ;)


naja, ich gehe da jetzt auch nicht so stur und stürmisch dran. will schon abwegen, ob das risiko lohnt, bzw wie groß´das risiko ist (deswegen frag ich ja).

also wenn es nach mir geht reinige ich auch erstmal nur die linsen. der trieb hat halt ne komische macke und das ist schade.

der fehler äußert sich übrigens folgendermassen:

wenn ich den tisch runterfahre ist alles in ordnung. nur wenn man den tisch hoch fährt schleift irgendwas innen bei ca 30% der drehung. evt einfach weil immer von oben staub reingefallen ist und die oberen zähne in der führung jetzt dreckig sind. generell habe ich das gefühl, wenn ich das teil aufschraube werde ich paar eklige drecksstellen finden :D

für mich stellt sich auch noch die frage, inwieweit ich den trieb überhaupt auseinanderbauen muss, um die kritischen stellen zu reinigen.

ahh habe gerade geguckt da sind 4 schrauben hinten dran....evt ist das die "wartungsöffnung". werde nachher mal nen blick riskieren...muss jetzt erstmal kurz schlafen, habe viel anstrengendes hinter mir grad :)


ok dann flitz ich nach dem mittagsschlaf mal in den laden für medizinbedarf und hole statt dem in der mikrofibel beschriebenen alcohol xyol (der gefahrenhinweis ist angekommen)
und hoffenlich haben die chemisch reine augenwatte.


habe nochmal ne kurze offtopicfrage:

will mir auch gleich mal paar Objektträger und Deckgläser kaufen, um ein paar tests zu machen. hatte irgendwo im forum mal eine info gefunden, finde es aber nicht mehr.
es ging darum, dass man bei mikroskopen mit tubuslänge 170mm etwas beachten musste im punkto "dicke der Objektträger oder Deckgläser". glaube galt nur für das 100x öl objektiv.
wie dick müssen die scheiben jetzt sein ?

Frank D.

Zitat von: revnu in Dezember 29, 2009, 13:35:11 NACHMITTAGS

habe nochmal ne kurze offtopicfrage:

will mir auch gleich mal paar Objektträger und Deckgläser kaufen, um ein paar tests zu machen. hatte irgendwo im forum mal eine info gefunden, finde es aber nicht mehr.
es ging darum, dass man bei mikroskopen mit tubuslänge 170mm etwas beachten musste im punkto "dicke der Objektträger oder Deckgläser". glaube galt nur für das 100x öl objektiv.
wie dick müssen die scheiben jetzt sein ?

Das steht bei Ebay geschrieben:

Mit 4 achromatischen Objektiven:

4x / 0,12   170 / -
10x / 0,25  170 / -
40x / 0,65  170 / 0,17
Oel  100x / 1,30  170 / 0,17


Also ist für das 40x und das 100x Objektiv ist ein Deckgläschen um die 0,17mm geeignet.
Das 4x und das 10x Objektiv kann mit und ohne Deckglas genutzt werden.
Die Stärke des Objektträgers liegt so bei einem Millimeter.

Freundliche Grüße
Frank

Robert Götz


Zitates ging darum, dass man bei mikroskopen mit tubuslänge 170mm etwas beachten musste im punkto "dicke der Objektträger oder Deckgläser". glaube galt nur für das 100x öl objektiv

Die Dicke der Objektträger und Deckgläser hat meines Wissens nichts mit der Tubuslänge zu tun. Üblicherweise beträgt die Deckglasdicke 0,17mm.
Lediglich bei Meopta waren es 0,18mm (auch 170mm Tubuslänge). Nur Quarzdeckgläser für Glyzerinimmersionen sind dicker. Objektträger sind ca.1mm
dick, außer sie kommen aus Russland, die sind mindestens doppelt so dick. Richtiges Fensterglas. Da das Objekt oben drauf liegt, spielt das aber wahrscheinlich keine
Rolle. Man darf den Objektträger nur nicht versehentlich falsch rum auflegen, sonst kann man bei stärkerer Vergrößerung nicht scharfstellen.

Gruß
Robert


Piper

Hallo,
das zumindest indirekt angedeutete Angebot von Klaus Herrmann, von ihm einen Leitz-Dunkelfeld-Kondensor mit Hülsenfassung, den er übrig hat, zu übernehmen, würde ich unbedingt aufgreifen. Obwohl ich glaube, mich gerade in dem Produktsegment, zu dem das SM-Lux gehört, recht gut auszukennen, war für mich offen gesagt neu, dass Leitz auch Dunkelfeld-Kondensoren für Hülsenfassungen hergestellt hat, die zu diesem SM-Lux passen. Ich kannte bisher aus eigener Anschauung nur die Varianten mit Schlittenfassung, und auch bei Ebay oder im Gebraucht-Fachhandel werden meines Wissens mehr oder weniger durchgehend in aller Regel die Bautypen mit Schlittenfassung angeboten. Ich vermute, dass diese in wesentlich höherer Stückzahl gefertigt wurden als Dunkelfeld-Kondensoren mit Hülsenfassung.
Ob es auch einen Leitz Phasenkontrast-Universalkondensor mit Hülsenfassung gab, weiß ich nicht, habe so einen zumindest noch nie gesehen. Und ich weiß auch  nicht, ob es ohne hohen Aufwand möglich wäre, die vorhandene Hülsenfassung des SM-Lux gegen eine Schlittenfassung auszutauschen.
Unter diesem Aspekt wäre ein passender Dunkelfeld-Kondensor mit Hülsenfassung wohl die einfachste und zielführendste Lösung, um mit dem vorhandenen Mikroskop qualitativ gutes Dunkelfeld zu realisieren.
Viele Mikrogrüße
Jörg Piper

revnu

Zitat von: Piper in Dezember 29, 2009, 22:29:57 NACHMITTAGS
Hallo,
das zumindest indirekt angedeutete Angebot von Klaus Herrmann, von ihm einen Leitz-Dunkelfeld-Kondensor mit Hülsenfassung, den er übrig hat, zu übernehmen, würde ich unbedingt aufgreifen.


..........schon geschehen ;)      aber danke für den tipp

hier habe ich einmal den querschnitt meines mikroskops hochgeladen:

http://img704.imageshack.us/img704/3391/leitzsmluxquerschnitt.jpg

ist für mich daraus nicht ersichtlich, wie schwer es sein könnte

Nomarski

Zitatist für mich daraus nicht ersichtlich, wie schwer es sein könnte

Man sieht jedenfalls wie der Antrieb funktioniert: Der Feintrieb wirkt über ein Schnecke auf ein Schneckenrad, welches über ein paar Zahnräder auf eine Zahnstange wirkt, welche mit dem Tisch verbunden ist.

Vielleicht hast du ja Glück und kannst durch die Wartungsöffnung sehen, wo das Knarren herkommt.

Robert Götz


Es würde mich aber wundern, wenn die Fahradbeleuchtung für Dunkelfeld ausreicht. Bei meinem SM sieht man mit dem Dunkelfeldkondensor
garnichts.


Frank D.

Hallo Ünver,

besitzt das Leitz nur einen Drehknopf für die Grob- und Feinverstellung?
Also, nach einer halben Umdrehung in der die Feinverstellung aktiv ist spürst du einen Anschlag und von da an greift die Grobverstellung. Diese betätigst du bis zum gewünschten Ort und nach einem Drehrichtungswechsel des Knopfes ist wieder die Feinverstellung für eine halbe Umdrehung aktiv.

Der innere Aufbau der Verstellung erinnert mich an den Kombinationstrieb des Zeiss Laboval 2 Mikroskops.

Mit freundlichem Gruß
Frank