Entlüftung eines fertigen frischen Präp.

Begonnen von Wutsdorff Peter, Oktober 05, 2021, 19:39:02 NACHMITTAGS

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Wutsdorff Peter

Guten Abend,
nach dem Auflegen des  DGs auf das fertige  Präp. (oder umgekehrt) bilden sich rel. große  Blasen im Schnitt, obwohl ich alles versuche, diese zu verhindern. Das Auflegen eines Gewichts bringt nichts.
Ich suche eine Glasflasche, in die ich das ganze Präp. hineinlegen kann. Die Flasche muß einen Stopfen haben durch den ich eine Kanüle pieken kann, um dann ein Vakuum mit einer Spritze zu erzeugen.
Hat jemand eine Idee ?

Gruß Peter

deBult

Reading the German language is OK for me, writing is a different matter though: my apologies.

A few Olympus BH2 and CH2 stands with DIC and phase optics.
The correct number of scopes to own is N+1 (Where N is the number currently owned).

plaenerdd

Hallo Peter,
ich vakuumiere mit einem Bremsentlüfter. In das Auffanggefäß passt ein OT gut hinein.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Rawfoto

Hallo Peter

Und dann gibt es noch die Exsikkatoren, die sind genau für so etwas gedacht ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

derda

Guten Abend Peter,

es sollte die Ursache für das ,,Blasenziehen" gefunden werden. Sehr häufig sind Objekte nicht dünn genug oder das Deckglas möglicherweise zu klein. Kannst du mal ein Bild zeigen?

Normalerweise muss nichts beschwert werden.

Viele Grüße, Erik

jochen53

#5
Hallo Peter,
ein für viele Zwecke ausreichendes, gutes Vakuum erreicht man mit einer Wasserstrahlpumpe (etwa 25 mbar). Die verbraucht allerdings relativ viel Wasser, aber in 1 - 2 Minuten hat man ein ausreichendes Vakuum. Wichtig ist eine Sicherheitsflasche ("Woulfe'sche Flasche" zwischenzuschalten und den Hahn vorher zuzudrehen, damit das Wasser beim Abdrehen des Wasserhahns nicht ins Vakuum zurückspritzt (man kann aber auch vorher den Vakuumschlauch zuquetschen). Zum Entlüften von Objekträgern würde der kleinste Exsikkator genügen, den es gibt. Der abgebildete hat einen Innendurchmesser von etwa 100 mm. Im chem. Labor hat man aber meistens welche mit 200 oder 250 mm. Ganz unten käme dann das Trockenmittel rein, wenn man ihn zum Trocknen benützen will (z.B. Calciumchlorid-Trockenmittel aus dem Baumarkt oder Wohnmobilzubehör oder im Backofen getrocknetes Silica-Gel).

Viele Grüße, Jochen

liftboy

Hallo erstmal,

wie wärs mit einer "eierlegenden Wollmilchsau"?
Kann man im Internet günstig erwerben und dient eigentlich zur Reparatur defekter Handydisplays.
Hat eine Heizplatte bis 248°C regelbar, und als Gimmick eine Vakuumpumpe (im Gerät befindet sich noch zusätzlich eine Schublade mit einer UV-Leuchte zum aushärten des Klebers).
Dann ab zum Supermarkt, eine Butterdose aus Glas gekauft (der Boden kann weg), die mitgelieferte Silikonplatte (gelocht) auf die Heizplatte, Objektträger drauf, Butterdose drüber und dann Vakuumpumpe angeschaltet (funktioniert auch mit eingeschalteter Heizplatte!). Hat immer gut funktioniert.

Grüße
Wolfgang

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

Hallo Wolfgang,
das nenn ich ja mal einen Tipp! Sieht sehr professionell aus.
Aus meiner Erfahrung ist ein es sehr hilfreich, wenn das Vakuum kurzzeitig wieder aufgehoben und mehrmals aufgebaut wird. Ich bin zwar kein Schnippler und habe noch nie, nie, nicht einen Pflanzenschnitt zum Dauerpräparat verarbeitet, aber der Entlüftung von porösen Gesteins- oder Knochenmaterial beim Einschluss in Kunstharz dürfte den gleichen physikalischen Gesetzen unterliegen. Im Gegensatz zum Stein, kann man die Luftblasen im Pflanzenschnitt wenigstens sehen und weiß wann 's gut ist. Beim Gestein ist Schluss, wenn keine Blasen mehr austreten.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Wutsdorff Peter

Grüß´ Euch Ihr Experten,
mir geht es wie den Bremer Stadtmusikanten, die sich falsch herum aufgestellt haben.
Der Esel oben sagt: irgendwas haben wir falsch gemacht, der Hahn unten sagt keinen Ton mehr.
          Also. Die Proben liegen ca. 1 - 2 a in AFE.
Dann wird geschnippelt. Schnittdicke ca. 60 - 80 µm. Schnitte lagern ca. 1/2 - 1a in E70. >
E50>E30>H2O jeweils ca. 5 - 7 Min. >Schnitte werden entlüftet >keine Luftbläschen zu sehen>Färben mit FCA. >Entwässern mit ISO, 2x15Sek, >2x7Min.
Damit Schnitte nicht wegschwimmen: Trick von Rainer T.>  3-4 Schnitte auf DG. > Träufeln reichlich mit Eupar.> 3 -5 Min antrocknen lassen.> OT schräg kippend  auflegen. >Schnitte bleiben in Position > Nochmal alles entlüften> Kontrolle unterm Mikro> Sieht gut aus, keine Blasen!!> Präp. auf Wärmepl. (ca.50°C) > Nach 6 - 8 h Blasen im Präp. nicht am Rand, sondern im und neben Schnitt .
              Wasser kann  es nicht sein, sonst würde mit Eupar. Grauschleier entstehen.
Jetzt frage ich mich: Woher kommt die Luft??
Nimmt Eupar. nach längerem Stehen in einem Luft auf?
Oder: Wie kommt Spinat auf´s  Dach, die Kuh kann doch nicht fliegen .
Foto folgt
Gruß  Peter

jochen53

Hallo,

grundsätzlich ist es so, daß sich Luft (wie alle anderen Gase auch) bei niedrigerer Temperatur viel besser in Wasser oder in anderen Flüssigkeiten löst, als bei höheren Temperaturen. Bei den Temperaturen auf der Wärmeplatte (50° C) haben natürlich auch Lösemittel schon einen ziemlichen Dampfdruck, wenn sich also dabei Dampf oder Luftblasen gebildet haben und das Einbettmittel in dieser Zeit stark an Viskosität zunimmt, kann es nicht mehr schnell zurückfließen. Die Lösung von Gasen in Flüssigkeiten geht viel viel langsamer als das ausgasen. Man könnte auch mal versuchen, die verwendeten Medien vorher im Vakuum (oder Ultraschall) zu entgasen bzw. zu entlüften.

Viele Grüße, Jochen (der letzte Woche einen etwas größeren Exsikkator verschenkt hat).

Gert Flemming

#10
Hallo Peter,

nach Deiner  Beschreibung bin ich der Überzeugung, dass es sich bei den Blasen um bei 50 Grad verdunstetes Lösungsmittel des Euparal handelt, zumal sie nicht am Rande, sondern nur in der Mitte des Präparates auftreten. Am Rande kann das Lösungsmittel nach außen entweichen.

Ich selbst verwende kein Euparal mehr, weil das ohne Erwärmung ewig zum Festlegen des Deckglases benötigt. Ich decke nach wie vor
(seit 60 Jahren) in Neutralbalsam ein. Das Deckglas ist nach ein bis zwei Tagen ohne Erwärmung so fest, daß das Präparat unter das Immersionsobjektiv kann und beim vorsichtigen Abwischen des Öls nicht wegrutscht.
Probleme hatte ich mit Neutralbalsam noch nie!

Mit freundlichen Grüßen
Gert Flemming

Wutsdorff Peter

Grüß´ Euch Gert  +  Jochen,
das wird wohl des Rätzels Lösung sein.
Ich hatte immer überlegt, warum bisher alles problemlos funktionierte.
Ich hatte das Euparal in Verdacht. Dazu habe ich Eupar. aufgeträufelt und ein DG ohne Schnitt darauf gelegt > auf die Wärmepl. Es zeigten sich keine Blasen.
Aber: mein Eupar. befindet sich in einem kleinen Marmeladenglas von 40 mm Durchm. und 50 mm  Höhe und ist inzwischen nur zu 6 mm Höhe gefüllt. In diesem Zustand stand es  ca. 3 - 4 Monate im Zimmer bei ca. 20°C. Da konnte es natürlich viel Luft aufnehmen.
Den Beweis sehe ich darin, daß ich  früher mit gut gefülltem Eupar. gearbeitet habe.
Bei Rainer + Detlef   habe ich mit diesen Präp. bestanden.
Jetzt werde ich frisches Eupar. nehmen und berichten.
Gert: wo bekomme ich Neutralbalsam? Damit will ich auch einmal arbeiten.
Also vielen Dank  für Eure Hinweise.
Gruß vom Inschenör  Peter

Gert Flemming

Hallo Peter,

ich habe meinen Neutralbalsam schon seit 1962. Er stammt noch von der damaligen Firma Hollborn, Leipzig. Zwischenzeitlich gab es diese Firma nicht mehr.
Ich habe sie aber irgendwo wieder entdeckt, und da wurde auch Neutralbalsam als lieferbares Produkt aufgeführt. Du müsstest mal nach der Firma
und Neutralbalsam googeln.
Ob das Produkt heute noch an jedermann geliefert wird und bezahlbar ist, weiß ich nicht. Damals kosteten 100 ml  6,95 DDR-Mark.

Freundliche Grüße
Gert Flemming

Hugo Halfmann

Hallo Peter,
Neutralbalsam bekommst Du bei Hollborn.de in Leipzig. Da musst du anrufen.
Mit Euparal hab ich auch keine guten Erfahrungen gemacht...
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Fraenzel

Hallo Peter,
ich habe vor ca. 1/2 Jahr hier https://www.naturix24.de/pflanzliche-einzelprodukte/harze/canadabalsam-natuerlich
10 g Canadabalsam gekauft. Zur Zeit liefern die leider nur in Familienpackungen.....
Mikrogrüße
Peter
auch ich mag das "Du"