Bitte um Hilfe: Canon EOS 600D Kamera, LiveView hat zu geringe Auflösung....

Begonnen von Reinhard_L, November 20, 2021, 18:49:40 NACHMITTAGS

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Nochnmikroskop

Hallo Reinhardt,
Deine Ausstattung sollte für Deinen Einsatzzweck grundsätzlich gut geeignet sein gute bis sehr gute Bilder zu produzieren.
Die Möglichkeiten individueller Fehleinstellungen sind hier aufgezeigt worden!
Es gibt aber noch Dinge, die glaube ich noch nicht genannt wurden.
1. Dir ist schon klar, dass bei z.B. Pilzen gestackt werden muss, oder? D.h. dass ein einzelnes Bild nicht die Schärfe bringt, die ein gestacktes Bild zeigt. Das Auge durch Okular interpoliert hier etwas besser, als es der Flache Sensor zeigt.
2. Wenn Du auf einem mehr oder weniger wackeligen Tisch arbeitest, dann braucht es vor und nach jedem Bild eine ausreichend lange Pause, bis zum nächsten Bild vom Stack. Hast Du einen Selbstauslöser eingestellt, könnte noch helfen.
3. Ich habe einmal versucht auf dem Wohnzimmer-Esstisch zu fotografieren, da war die Verwacklung extrem. Abhilfe war, die Funkmaus zum Auslösen nicht auf dem gleichen Tisch zu bewegen, sondern auf dem Oberschenkel. Auch ein Kabel an einer Maus kann bei Deinen Vergrößerungen schon Störungen bewirken.

Deine letzte Rückfrage liest sich ein wenig ungehalten, sorry meine Interpretation.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, trifft es glaube ich.
Bitte habe Geduld und Muße, und probiere einzeln die Tips von den Kollegen hier aus.
Nochmal: Deine Ausstattung sollte, bei richtiger Anwendung, gute Bilder produzieren können, wenn kein Defekt an Deiner Kamera vorliegt, was ich aber nicht glaube.
Achso noch eine Frage, wieviele Auslösungen hat Deine Kamera schon hinter sich gebracht?

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

rhamvossen

#61
Hallo,

Zitat[Dir ist schon klar, dass bei z.B. Pilzen gestackt werden muss, oder? quote]

Wirklich? Wie machten denn die Pilzner das im pre-digital Zeitalter? Beste Grüsse,

Rolf

liftboy

Hallo erstmal,

so ein schönes Objektmikrometer hab ich auch :-)
Zur Beurteilung hab ich jetzt mal zwei Bildchen gemacht; das erste mit einer Euromex Cmex DC5000 5Mp Mikroskopkamera am Lomo Lumam I-1 mit einem Euromex SPL 60x und das zweite mit der Canon Eos  550D am Lomo ML-15 mit einem Euromex SPL 40x. Beide Bilder sind in der Größe etwas angepasst und fürs Forum verkleinert, ansonsten unbearbeitet.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

liftboy

noch einen hinterher:
die unterschiedliche Objektgröße hat Gründe:
Bild 1 Mikroskopkamera mit 0,37 Vorsatzlinse am leeren Tubus (MFH-11)
Bild 2 Canon ohne eigene Optik aber mit Okular K5x im Strahlengang des Mikroskops
Die putzige Kombination hat sich so nach langem Pröbeln ergeben, da das jeweilige Bild ohne irgendwelche Optiken riesig und unscharf war (noch kleiner wäre noch schärfer gewesen, aber mit Mördervignettierung)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Nochnmikroskop

Hallo zusammen,
ich habe auch mal eines meiner China-Objektmikrometer fotografiert am Zeis Axiolab mit 40x0,65 Achrostigmat PH2.
Links das Bild der per C-Mount angeschlossenen ZWO ASI178, ca. 50% Ansicht.
Rechts das der alten Canon 500D ohne jegliche Anpassung, per Hand über den Tubus gehalten, also absolut suboptimal, da ich noch keine Anbindung habe. Das Bild der Canon ist 100% Ansicht.
Bearbeitet wurden beide, ASI Weißabgleich, Canon Tonwertanpassung.
Edit Linienabstände sind 0,01 mm
LG Frank
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Nochnmikroskop

Zitat von: rhamvossen in Dezember 04, 2021, 08:44:41 VORMITTAG
Hallo,

Zitat[Dir ist schon klar, dass bei z.B. Pilzen gestackt werden muss, oder? quote]

Wirklich? Wie machten denn die Pilzner das im pre-digital Zeitalter? Beste Grüsse,

Rolf

Hallo Rolf,
die Info muss ich schuldig bleiben, da hatte ich noch nicht ans Mikroskopieren gedacht.
Ich könnte vermuten, das man einfach mit geringer NA geknippst und so künstlich die Schärfentiefe erhöht hat. Oder einfach die Restunschärfe akzeptiert hat.
Aber Deine Frage war ja wohl anders gemeint, nehme ich an.
LF Frank
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Peter Reil

Hallo Rolf,

keine Sorge, die wenigsten Pilzler stacken.  ;)

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

rhamvossen

#67
Hallo Peter,

Das die meisten Pilzler nicht stacken hatte ich mich schon gedacht. Ich denke die Aussage das man stacken muss könnte für Reinhard verwirrend sein. Nur ein Pilzexperten wie du kann das verdeutlichen. Beste Grüsse,

Rolf

Nochnmikroskop

Hallo Peter,
danke für Deine Richtigstellung.
Zur Identifikation scheint kein Stacking nötig zu sein, wurde auch bei den Bildern von Bernd Miggel nicht beschrieben!
Immer wenn ich durch das Mikroskop sehe, bzw. auf dem Monitor gucke, spiele ich mit dem Feinfokus, um mehr Details erkennen zu können.
Zugegeben habe ich bisher keinerlei Pilze näher angesehen, scheinbar ist es da alles komplett platt (Sporen), oder zumindest platt gedrückt beim Fotografieren.
Bei allen anderen Dingen, die so um die 5 bis 10 µm groß sind, und die ich bei 40x0,65 oder noch größer ansehe, ergeben sich weitere Details beim Durchstacken.

Lieber Reinhard,
Du musst als Pilzler nicht stacken, entschuldige meinen unwissenden Post dahingehend. Sollte ich Dich unsicher gemacht haben, entschuldige das bitte.

LG Frank
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Peter Reil

Hallo Frank,

die Sporenbilder von Bernd sind meist gestackt. Er ist einer der wenigen Pilzler, die das können. Und ich beneide ihn darum, wie er das so gut hinkriegt, weil die Dinger meist weniger als 10 µm lang und im  Schnitt um die 5-8 µ dick sind.
Plattdrüclen geht nicht, da gehen sie kaputt.

Die "Altvorderen" stacken nicht, sie suchen eine Stelle, an der mehrere Sporen in verschiedenen Höhen liegen, so dass man bei einem Solobild welche direkt von oben andere im Umriss sehen kann. Manchmal muss man sehr lange suchen, um so eine Stelle zu finden.

Also, Pilzler müssen nicht stacken.  ;D

Gruß
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Nochnmikroskop

Hallo Peter,
schlau sie sind, die Pilzler. (nicht ironisch gemeint)

LG Frank
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Reinhard_L

Vielen Dank für die vielen Kommentare und die Vergleichsbilder! Ich muss wahrscheinlich noch ein bisschen an den Feineinstellungen arbeiten.
Staken ist für mich nicht notwendig, da es mir vordergründig um die Live-Bestimmung der Pilze geht.

Liebe Grüße
Reinhard

Reinhard_L

Möglicherweise hat jemand noch einen Tipp für mich, damit ich die Live Identifikation leichter durchführen kann.

Durch meine aktuelle Kombination von Kamera und optiklosem Adapter sehe ich im Live Bild bei 400x eine Fläche von ca. 530x360 Mikrometer. Die Canon Software EOS Utility ermöglicht mir nur einen Zoom von 5x und 10x.

Da ich aktuell über eine Remote Verbindung mit einem Mentor lerne, wurde mir gesagt, dass mein Sichtfeld von 530x360 Mikrometer viel zu groß ist. Umgekehrt ist der 5x Zoom viel zu klein (ca. 104x68 Mikrometer). Ideal wäre ein Sichtbereich von ca. 300x200 Mikrometer.

Welche Lösung könntet ihr mir empfehlen?

Ich habe bereits 2 Tage das Internet durchgesucht und keine Lösung gefunden.

Peter Reil

Hallo Reinhard,

jetzt mal ganz offen gesprochen: Das ist Unsinn. Es ist schei.egal, wie groß die Fläche ist, die du mit der Kamera am Mikroskop sehen kannst. Das hat für die Pilzbestimmung keinerlei Bedeutung.
Ist die Fläche zu groß, nimmst du einfach das nächste Objektiv - fertig.
Ist die Fläche zu klein, nimmst du das größere Objektiv.

Wenn du Pilzbestimmung machen möchtest, wirst du sehr oft Sporen mikroskopieren und da brauchst du immer das 100er Öl-Objektiv.

Das Zoomen am Bildschirm bringt nicht so sehr viel, da du schnell in die leere Vergrößerung gerätst. Das heißt, du siehst zwar größer aber die Auflösung bleibt gleich. Deshalb erscheint das dann auch unscharf auf dem großen Bildschirm. Zum Scharfstellen auf ein bestimmtes Detail kann der Zoom trotzdem nützlich sein.

Wenn du alle Parameter an der Kamera richtig eingestellt hast (AV, Weißabgleich, Helligkeit des Bildes mit dem Regler +- der Belichtungskorrektur) und das Mikroskop verwacklungsfrei auf dem Tisch steht, dann wirst du mit deinem (wirklich guten) Equipment prima Bilder machen können.
Eine Bildbearbeitung wird immer der nächste Schritt sein.
Es gibt keine Kamera, die "von alleine" Super-Bilder macht.
Und die Super-Bilder, die hier im Forum gezeigt werden, erfordern viel Zeit und eine Menge an Erfahrung.  So etwas nicht leisten zu können, ist keine Schande - ich kann es auch nicht.

Was noch gar nicht angeprochen wurde, ist das Präparat. Nur ein gutes Präparat kann Ausgangspunkt für ein gutes Bild sein.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Oft genug erlebe ich, dass Anfänger der Pilzmikroskopie einfach zu viel erwarten.
Es braucht eben viel Übung und Lernen, damit gute Bilder entstehen.

Ich empfehle, mal einen Mikroskopiekurs für Pilze zu machen, z. B. dort https://pilzzentrum.de/
Da sind nicht nur Anfänger gut aufgehoben.

Freundliche Grüße
Peter


PS: Für die Pilzbestimmung braucht es keinerlei Fotos. Man lernt viel schneller, wenn man das was man sieht zeichnet.
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Reinhard_L

Danke, danke Peter!  :o Ich hab schon soviel herum probiert und das naheliegendste übersehen. Ich habe ein 60x Objektiv das ich verwenden kann. Ich verwende es nur selten, da mir es von der Auflösung bzw. Klarheit nicht so gut gefällt, wie das 40x Objektiv. Aber mit dem 60x könnte es funktionieren.

Nochmals zur Erklärung. Ich benötige ein kleineres Bild beim LiveView für meinen Mentor, mit welchem ich über Zoom verbunden bin. 100x verwenden wir nie. Der kann sonst gar nix erkennen, da alles viel zu klein auf seinem Monitor angezeigt wird.

Lg
Reinhard