Welche Mikroskopkamera könnt ihr empfehlen?

Begonnen von Mikrokosmos, Oktober 08, 2021, 15:55:36 NACHMITTAGS

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Mikrokosmos

Tag,

ich bin auf der Suche nach einer Mikroskopkamera für mein Mikroskop. Durchmesser: 23mm.
Nun gibt es verschiedene Hersteller, und ich habe keine Erfahrung.

Welche Marke könnt ihr empfehlen, und von welcher würdet ihr abraten?
Marken die ich finden konnte sind Bresser, Swift, Svbony. Gibt es da große Unterschiede?

Es sollte schon eine gute Kamera sein. Es muss nicht das Spitzenmodell unter der Sonne sein, vernünftige Aufnahme möchte ich aber schon machen können :)


Ich wäre sehr verbunden, wenn mir jemand einen Rat geben mag.
Vielen Dank!

Hubert

Fraenzel

Hallo Mikrokosmos,
ist das wirklich dein Vorname?
Wie dem auch sei ich empfehle eine Canon EOS 500D und einen Ihagee-Adapter zum Anschluß an das Mikroskop. Gebraucht kann man eine Canon EOS 500D für unter 200 € erwerben.
Ich selbst habe recht gute Erfahrung an meinem Leitz SM Lux.
Mikrogrüße
Peter
auch ich mag das "Du"

Mikrokosmos

Hallo Peter. Nein Mikrokosmos ist wahrlich nicht mein Name, sondern Hubert.
Danke für den Tipp mit der Kamera! Hätte ich eine hier, würde ich das bevorzugen um das Geld zu sparen. Da ich aber keine besitze, bleibt mir offen ob ich eine Kamera nehme oder eine spezielle Mikroskop-Kamera. Was mir an der Mikroskop-Kamera gefällt ist die kleine Bauweise, vorallem wenn es sich um ein eher kleineres Mikroskop handelt ist dies denke ich ganz gut zu handhaben.

Bin für Erfahrungsberichte offen.
Vielen Dank und bis dahin einen guten Start in die Woche!
Der Mikro-Hubert

Peter V.

Hallo Hubert,

ich fürchte, dass Du nicht mehr viele Antworten bekommen wirst. Grund: Diese Frage poppt seit Jahren alle paar Wochen immer wieder auf und die meisten Foristen haben vermutlich keine Lust, das von ihnen dazu Geschriebene zum x-ten Male zu wiederholen. Letztlich finden bei den weitaus meisten Mikroskopikern im Forum diese "Mikroskopkameras" keinen Gefallen, es wird stets die Adaption einer Spiegelreflexkamera oder einer der neuen Spiegellosen präferiert. Entsperchend gering sind auch die Erfahrungen mit den Mikroskopkameras und deshlab gibt es auch kaum konkrete Empfehlungen. Mikroskopkameras sind eigentlich nur zur reinen Dokumentation geeignet, für den Hobbymikroskopiker, der zumeist auch "schöne" Bilder anfertigen will, sind sie in der Regel keine gute Option.
Wenn Du aber im Forum nach "Mikroskopkamera" suchst, wirst Du auf enorm viele Beiträge stoßen, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

peter-h

Hallo Hubert,

wie schon oft beschrieben ist eine DSLR z.B. Canon 650D eine gute Wahl. Für viele Fälle nehme ich aber eine Kamera aus dem Astrobereich. Die ASI 178 MC kann über USB 3.0 bei 6 MPixel bis 60 Bilder/s aufnehmen.  Aber auch weit mehr bei kleinerem Bildformat. Dazu eine Software  SharpCap und es stehen keine Wünsche offen. Selbst Fluoreszenz mit wenig Licht kann bis 16 min belichtet werden, oder für Kurzzeit eine Belichtung von 32 µs.
Natürlich geht das nicht in 5 min. Da darf man sich schon einige Tage einarbeiten.

Ist vielleicht auch ein Gedanke wert.
Peter

Mikrokosmos

Danke für die Antworten. Das verstehe ich.

So wie sich das liest, ist eine Spiegelreflexkamera die bessere Wahl. Deshalb werde ich in diese Richtung schauen. Die Preise sind auch deutlich besser. Einige Empfehlungen habe ich ja bereits bekommen. Danke für die Beratung!

momotaro

#6
Meine Empfehlung: Axiocam 208 color.

Aufnahme:
Cholesterin, Schmelze, POL, Lambda;
16.06.2020;
Axio Scope.A1, microLED;
EC Plan Neofluar 2.5x/0.085 M27;
0.5x Camera Adapter;
21,47 ms.


LG Helmut
,,Die Kunst ist lang, das Leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig." — Johann Wolfgang von Goethe Wilhelm Meister's Lehrjahre (1786–1830)

plaenerdd

#7
Hallo Hubert
die Frage, welche Kamera zu empfehlen ist, ist nicht ohne die Kenntnis des zu adaptierenden Mikroskopes zu beantworten. Eine Okularkamera, die statt des Okulares in den Tubus gesteckt wird, macht nur an einem Mikroskop einen Sinn, dessen Bild nicht mehr vom Okular die Endkorrektur erfährt. Für fast alle Mikroskope der Endlich-Bauweise scheidet sie deshalb aus, weil auf das zum Objektiv gehörige Okular nicht verzichtet werden kann, ohne Leistungsverluste hinnehmen zu müssen.

Eine DSLR-Kamera kann man immer adaptieren, aber auch dabei sollte man wissen, ob mit oder ohne Okular/Projektiv. Grundlagenkenntnisse werden im Beitrag "Grundlagen der Mikrofotografie" vermittelt, der auch zahlreiche weiterführende Links enthält.
Du solltest Dein Mikroskop mal vorstellen und falls Du es noch nicht getan haben solltest, vielleicht auch Dich in "Mikroskopiker im Netz"

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Alex H.

Hallo Hubert,

bei der Adaption einer Spiegelreflex samt Kameraobjektiv solltest du unbedingt das relativ hohe Gewicht bedenken. Vor allem bei kleineren Mikroskopen und den gängigen abgewinkelten Tuben könnte es hierbei zu Problemen kommen. Ich fotografiere gelegentlich mit einer adaptierten Canon 1100D an meinem LOMO Biolam, und habe mir hierfür extra einen Geradetubus angeschafft. Das Gewicht der schweren Fotoausrüstung wird vom Trieb gerade mal so gehalten, dürfte aber nicht mehr höher sein.

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

Mikrokosmos

Danke plaenerdd für den wichtigen Hinweis! Ich bin neu in der Mikroskopie unterwegs und bin für jeden Tipp dankbar!

Es handelt sich bei meinem Mikroskop um ein einfaches "Bresser Biolux NV". Lässt sich daran eine Mikroskopkamera oder eine Spiegelreflexkamera ohne Probleme anschließen?

Danke für den Hinweis, Alex H! Das ist auch meine Sorge, gerade bei meinem kleinen Bresser. Aber das sollte kein großes Problem sein, da wird sich schon eine Lösung finden, z.B. in Form einer angepassten Holzstütze.

Und danke für die tollen Links!

Peter V.

Hallo,

ZitatEs handelt sich bei meinem Mikroskop um ein einfaches "Bresser Biolux NV".

Ups! An sowas hatten wir alle wohl  nicht gedacht  ;) Da wäre ja die Spiegelreflexkamera schwerer als das ganze Mikrosköpchen.

Da käme wohl wirklich nur eine USB-Kamera in Frage und bei der Qualität der Optik eines solchen Mikroskops muss man sich sicher auch keine großen Gedanken über die Qualität der Kamera machen.  Eine einfache Okularkamera sollte hier reichen.

Es wäre schon ein absurder Gedanke - eine Axiocam an einem Bresser Biolux  ::)

Herzliche Grüße
Peter




Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Mikrokosmos

Ja, das wäre unverhältnismäßig. Die Kamera darf gern hochwertiger sein als das Mikroskop. Denn früher oder später werde ich ein besseres Mikroskop kaufen. Aber so teuer wie eine Axiocam muss es dann nu auch nicht sein.

Meine jetzige Mikroskopkamera ist leider so schlecht, dass das Fotografieren keinen Spaß macht. Daher nutze ich sie kaum. Ich würde aber gerne das eine oder andere festhalten.

Wisst ihr, ob es Adapter für Bridgekameras gibt?
Meine Bridgekamera hat so eine Art Bajonettverschluss.
Ich habe ein paar Fotos davon gemacht, und den Durchmesser (55 mm) ermittelt, siehe Fotos:

https://i.postimg.cc/mRBQwfRK/1-4.jpg
https://i.postimg.cc/SxTtDkRM/1-1.jpg
https://i.postimg.cc/RMJTjcb8/1-2.jpg
https://i.postimg.cc/9mtyh1Px/1-3.jpg
https://i.postimg.cc/15dZTSkx/objektiv.png

Beste Grüße
Hubert

plaenerdd

Hallo Hubert,
da wäre vielleicht ein Adapter für ein Smartphone eine zum Mikroskop passende Lösung. Die heutigen Smartphones machen ja sehr gute Fotos.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Alex H.

Hallo Hubert,

bei deinem Biolux NV wäre eine Smartphoneadaption sicher eine gute, vielleicht sogar die vernünftigste Lösung. Ich fotografiere ebenfalls meist mit dem Smartphone, da das relativ unkompliziert funktioniert und sich die Bilder durchaus sehen lassen können. Für Dokumentationszwecke m. E. mehr als brauchbar.
Meinen Adapter habe ich für unter € 15,- online gekauft.

Hier mal ein Bild, mit dem Smartphone durch das Biolam fotografiert:



Mit etwas Mühe und ein wenig Bildbearbeitung lässt sich auch noch durchaus mehr herausholen. Wenn nicht, liegt's eher am Biolux NV  als am Smartphone.

Grüße
Alex

Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

Mikrokosmos

Hey,
danke für den Tipp. Die Aufnahme kann sich sehen lassen!
Nur da gibt es einen Haken: ich besitze kein Smartphone. Die gibt es zwar schon recht günstig gebraucht, aber ich bin kein Freund von Smartphones. Aber vielleicht muss ich da mal eine Ausnahme machen. Ich warte noch, vielleicht kommt ja noch die eine oder andere Idee.

So ein Adapter für meine Bridgekamera wäre ideal und ist preislich ja auch bezahlbar... Nur konnte ich keinen finden. Ich weiß auch nicht, ob das überhaupt gescheit funktioniert. Vielleicht muss ich mir so ein Adapter selber bauen, und hoffen dass das dann auch klappt.

Hubert