Wie heißt die dem Betrachter zugewandte (vom Betrachter abgewandte) Oberfläche?

Begonnen von Bernd Miggel, Oktober 29, 2021, 07:34:57 VORMITTAG

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jcs

Hallo Bernd,

In meinen Augen sollte man ein optisches Setup mit optischen und nicht mit botanischen Begriffen beschreiben. Warum also nicht einfach "die dem Deckglas zugewandte Oberfläche" und "die dem Deckglas abgewandte Oberfläche" schreiben?

Jürgen

Jürgen Boschert

Hallo Peter,

Zitat... Erinnert mich alles an eine Aussage von Jürgen W. Möllemann: "Da wo ich bin, ist oben, und wenn ich einmal unten bin, ist unten eben oben"
...

sorry, Peter, aber genau so sind proximal und distal nun definiert. Ist die Wurst alleine im luftleeren Raum, kann es kein proximal und distal, kein vorne oder hinten geben. Der Bezug wird erst geschaffen, wenn sie jemand an einem Ende festhält -das ist dann das proximale Ende.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Hallo Jürgen,

Zunächst sind wir uns ja schon einmal einig: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.

Zitat
sorry, Peter, aber genau so sind proximal und distal nun definiert. Ist die Wurst alleine im luftleeren Raum, kann es kein proximal und distal, kein vorne oder hinten geben. Der Bezug wird erst geschaffen, wenn sie jemand an einem Ende festhält -das ist dann das proximale Ende.

ja, aber genau das meine ich doch! Eben, dass die Wurst an sich kein proximales oder distales Ende hat und insofern schon ein armes Würstchen ist.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

Hallo,

Zitat von: jcs in Oktober 29, 2021, 23:20:51 NACHMITTAGS
Hallo Bernd,

In meinen Augen sollte man ein optisches Setup mit optischen und nicht mit botanischen Begriffen beschreiben. Warum also nicht einfach "die dem Deckglas zugewandte Oberfläche" und "die dem Deckglas abgewandte Oberfläche" schreiben?

Jürgen

ich glaube, es ging Bernd um eine "griffige" Bezeichung, also in Form eines Wortes. Aber ich sehe es genau wie Du, es gibt hier keine eindeutige(!) griffige Bezeichnung und man muss es einfach beschreiben. Wobei ich denke, dass man mit Präparate-Oberfläche und Präparate-Unterfläche nicht ganz falsch läge.

Herzliche Grüße
Peter
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Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

wenn man es unbedingt in ein Wort fassen möchte, noch ein Vorschlag: Blicknah und -fern ... oder: objektivnah und -fern.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Hallo bernd,

hast Du Dich jetzt für eineVariante entschieden?

Herzliche Grüße
Peter
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Bernd Miggel

Hallo Peter,

die Sache werde ich möglichst knapp umschreiben, z.B. Präparat-Oberseite bzw. -Unterseite.

Herzliche Grüße - und danke an alle Helfer!!
Bernd

beamish

Sorry, wenn ich mich nochmal einmische: die Unterseite ist es ja eben nicht. Dafür würdest du das Präparat von unten betrachten müssen. Beim Durchfokussieren reden wir ja vom "optischen Schnitt". Daher würde ich auch vom obersten und untersten optischen Schnitt sprechen.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Lupus

Hallo,

Zitatdie Unterseite ist es ja eben nicht. Dafür würdest du das Präparat von unten betrachten müssen.
Der Begriff Unterseite beschreibt in der Technik normalerweise nicht die Richtung aus der man ein Objekt betrachtet sondern eine Seite bzw. Fläche bezogen auf die Lage des Objektes hinsichtlich einer Referenzebene. Die ist z.B. oft die Horizontale. Bei einem inversen Mikroskop wäre es dann aber falsch, dann wird die topografische Unterseite des Präparates dann - bezogen auf die Beobachtungsrichtung - die Vorderseite des Präparates. Üblicherweise definiert der Begriff Vorderseite auch die generelle Beobachtungsrichtung. Durch Zusätze wie "Präparat-" lässt sich die beabsichtigte Bedeutung m.E. aber verständlich eingrenzen, da damit wiederum nicht die Blickrichtung gemeint ist sondern eine Objekteigenschaft beschreibt.

Hubert

Reinhard

Hallo zusammen,

keine Ahnung wie wir aus dieser Nummer wieder 'rauskommen sollen....  :( >:( :D

Schönes WE
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

A. Büschlen

Hallo,

ich erlaube mir, mit einem Bild die Problematik auf zu zeigen. Als Beispiel zeige ich euch Ascosporen die in eine Wursthülle  ;), dem Ascus verpackt sind.
Die Begriffe ventral und dorsal kann man aus meiner Sicht bei diesen Sporen nicht anwenden denn sie entwickeln sich in dem Schlauch. Die einen liegen so, die anderen so. Wenn wir die Sporen in einen mikroskopischen Präparat im Durchlicht betrachten fokussieren wir als erstes auf die Aussenseite der Spore die dem Auge zu gewannt ist. Dann als zweites legen wir den Fokus auf die breiteste Stelle. auch hier ist es die Aussenseite. Wenn wir optisch "in die Sporen eintauchen" sehen wir die Strukturen der Aussenseite die auf der anderen Seite liegen. Diese scheinen durch.
Im Bild seht ihr drei optische Schnitte. Die Objekte sind in Baumwollblau Lacophenol gefärbt.

Bei den Blättern der Laubmoose und den Torfmoose ist es anders.

Gruss Arnold Büschlen


Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Peter V.

Hallo,

wenn ich vor diesem Problem stünde und es mit mehreren Präparaten dieser Art zu tun hätte und es um eine Veröffentlichung (Buch etc.) ging, würde ich wie folgt verfahren: Ich würde meine Fokusebenen abkürzen und einmal in einer Legende am Anfang der Beiträge beschreiben. Zum Beispiel

FD = Fokus deckglasnah
FPM = Fokus Objektmitte
FO = Fokus objektträgernah

Das wäre meiner Ansicht nach "die" Lösung des Problems, man würde damit alle sich sonst ergebenden potenziellen Missverständnis-Klippen - derer es, wie wie hier gesehen haben, viele gibt - umschiffen.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

A. Büschlen

Hallo,

aus meiner Sicht sollten in Beschreibungen und Dokumentationen von Bestimmungsmerkmalen nur Schritte dokumentiert werden, die reproduzierbar sind. In meinem Bild sollte deshalb der unterste Schritt nicht verwendet werden.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
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