Leitz Spiegelhaus Mikroblitzeinrichtung

Begonnen von Kay Hoerster, November 15, 2021, 12:54:03 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Kay Hoerster

Hallo allerseits,

ich bin seit einiger Zeit im Besitz eines hammerschlag-grauen Leitz Spiegelhauses für Mikroblitzeinrichtung, wie Wolfgang (Ortholux) es auf seiner WEB-Seite dokumentiert hat (https://www.leitz-ortholux.de/picts/k_b_blitz_12.jpg und https://www.leitz-ortholux.de/picts/k_b_blitz_1.jpg). Mein Problem damit ist folgendes (abgesehen vom defekten Metz-Blitzgerät): Die Glasplatte im Inneren des Gehäuses, welche auf einem Metallblock (Alu?) verklebt ist, und mit der Zugstange im Strahlengang bewegt wird hat sich vom Metallblock gelöst. Mit welchem Kleber sollte die Glasscheibe idealerweise wieder auf den Block geklebt werden? Ist es sinnvoll, beide Teile mit einem dauerelastischen Kleber (z.B. Silikon) zu verbinden oder besser mit einem vollständig aushärtenden Kleber (2K-Kleber)?

Über Tipps würde ich mich sehr freuen, viele Grüße und einen schönen Tag wünscht
Kay

edit 15.11.21, 18:00 Uhr: Wie ich eben festgestellt habe, wird mit der Zugstange nicht die Glasplatte bewegt, sondern ein Umlenkspiegel (voll verspiegelter Oberflächenspiegel). Die Glasplatte bleibt also im Spiegelhaus ortsfest. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich auf der Suche nach einem geeigneten Kleber zum (wieder) Befestigen der Glasscheib auf dem Alublock bin. Ich reiche später noch Fotos nach...
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Kay Hoerster

Und ganz frisch die Fotos...
Bild 1: Das Spiegelhaus / Mikroblitzeinrichtung



Bild 2: Spiegelhaus geöffnet



Bild 3: Deckel mit Alublock und Glasplatte, Glasplatte lose



Bild 4: ungefähre Position der Glasplatte (provisorisch mit Tesa fixiert)



Ich schicke die Teile natürlich auch einem versierten Mechanicus zu, der sich die Verklebung zutraut...nur keine Hemmung...meldet euch gerne.

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Aljoscha

Hallo Kay,

ich empfehle einen UV-härtenden Kleber wie zum Beispiel "UHU Glas". Bei Teile vorher gründlich reinigen und entfetten.

Viele Grüße

Alexander

andr_brno

Hallo Kay,
ich habe mir von einem Glaser eine kleine Menge Glaskleber mitgeben lassen, nachdem er das Teil begutachtet hat. Er nannte den Kleber "Spiegelkleber", der war weiß und wohl auf Silikonbasis und klebte sofort, ohne UV-Härtung o.ä. und hält perfekt seit zwei Jahren.
Ist die Glasscheibe einseitig entspiegelt bzw. unterschiedlich auf den verschiedenen Seiten? Bei meinem Exemplar war die Scheibe nicht mehr vorhanden (abgebrochen), da habe ich mir einen R20:D80 halbdurchlässigen Spiegel eingepasst. Sieht aber aus wie Glas...
Grüße
Andreas

Kay Hoerster

Zitat von: andr_brno in November 15, 2021, 19:55:19 NACHMITTAGS
Hallo Kay,
...
Ist die Glasscheibe einseitig entspiegelt bzw. unterschiedlich auf den verschiedenen Seiten? Bei meinem Exemplar war die Scheibe nicht mehr vorhanden (abgebrochen), da habe ich mir einen R20:D80 halbdurchlässigen Spiegel eingepasst. Sieht aber aus wie Glas...
Grüße
Andreas

Hallo Andreas,

zumindest auf den ersten und zweiten Blick sieht die Glasplatte wie normales, unverspiegeltes Glas aus. Die Einspiegelung des Dauerlichts wird ja durch einen Oberflächenspiegel vorgenommen, wobei die Lichtstrahlen auch erst die Scheibe passieren müssen (der Spiegel liegt also hinter der Glasscheibe in Ausbreitungsrichtung des Lichts gesehen). Von daher würde eine Teilverspiegelung einen der beiden Strahlengänge (Blitz oder Dauerlicht) dämpfen...das wäre wohl kontraproduktiv...?

Spiegelkleber ist ein gutes Stichwort, vielen Dank, vielleicht bringt mich das weiter. Rein vom Bauchgefühl her würde ich auch ehr zu einem dauerelastischen Kleber tendieren, die Glasscheibe ist doch recht dünn...ich werde im WWW weiter recherchieren.

Viele Grüße
Kay

Ich sehe gerade, es gibt einen dauerelastischen Kleber auf Silikonbasis von Lugato...leider habe ich diesen Kleber bislang nur im 310ml Kartuschengebinde gefunden...etwas überdimensioniert für die kleine Klebefläche. Der Weg zum Glaser erscheint mir sinnvoll...
Mit freundlichen Grüßen
Kay

junio

#5
Hallo Kay,
ich klebe seit über 30 Jahren die Strahlteiler meiner Blitzeinrichtungen auf ihre Alu-Träger mit UHU-endfest300. Im Backofen bei 60 Grad sind sie schnell fest und dann montierbar.
Grüße von Jürgen aus Hagen

Die Glasplatte wird ein Strahlenteiler mit ca. 20% Reflexion sein. Sonst ist das Pilotlicht evtl. etwas zu schwach. Das ist aber nur eine Vermutung. Ich habe es trotz vieler vorgenommenen Umbauten dieser Einrichtung noch nie versucht zu messen.
Ich habe gerad noch einmal nach nachgeschaut. Leitz schreibt von 10% Reflexion. Damit sind wir fast beim Klarglas.
Ich habe in meinen Einrichtungen dieser Bauart Teilerplatten 30/70 verwendet.

Kay Hoerster

Hallo Jürgen,

auch Dir einen herzlichen Dank für's Teilen Deiner Erfahrung mit der Verklebung. Ich hatte zunächst Bedenken, dass die recht dünne Glasplatte aufgrund von thermischen Verspannungen zwischen Alu und Glas brechen könnte, denn UHU-endfest ist da unnachgiebig. Aber Deine Erfahrung scheint meine Bedenken zu zerstreuen und berechnet habe ich das auch nicht (thermische Ausdehnung).
Spräche denn prinzipiell etwas gegen einen dauerelastischen Kleber auf Silikonbasis, außer der deutlich längeren Abbindezeit und eventuell aufwändigerer Fixierung der Glasplatte auf dem Alublock?

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Steno

Versuche es mal damit

https://www.ebay.de/itm/324126326333

geht allerdings nur bis 90°C

Es gibt aber verschiedene Varianten davon, da müßtest du mal nachsehen wie weit die gehen.

Gruß, Steffen

jochen53

Hallo Kay,

ich habe mal ein defektes Steiner Porroprismen-Fernglas, ich habe es im Gebirge gefunden, es war wohl ein Fall-Totalschaden aus größerer Höhe beim Klettern, auseinander genommen.
Die Prismen waren reichlich mit einer etwas elastischen, weißen Masse fixiert und justiert, genau so, wie es Andreas als "Spiegelkleber" beschrieben hat. Weil ich immer schon mal wissen wollte, wie ein (kaputtes) Schaltnetzteil von einem Laptop von innen aussieht, habe ich so eins mal aufgebrochen: Die Elektronik war innen auch komplett mit dieser noch etwas elastischen weißen Masse vergossen.
Auf keinen Fall würde ich das normale Sanitärsilikon verwenden, das unter Abspaltung von Essigsäure aushärtet. Diese Essigsäure stinkt nicht nur unangenehm, sondern die Dämpfe führen auch zu Korrosion an Metallteilen, vor allem an Cu-Legierungen. Auch "Bausilikon" oder "Neutralsilikon" sehe ich skeptisch, weil bei der Aushärtung teilweise unangenehm riechende Amine abgespalten werden, die ebenfalls korrosiv wirken können.
Im Autozubehörhandel gäbe es dann noch einen Glaskleber, um abgefallene Innenspiegel wieder an die Windschutzscheibe anzukleben.

Viele Grüße, Jochen

junio

Hallo Kay,
Uhu-endfest muss ja nicht unbedingt in den Backofen. Nach 15 Stunden bei Raumtemperatur ist er auch fest mit etwas niedrigeren mechanischen Werten, die aber den Ansprüchen an die Klebung mehr als genügen, da nur das Glasplattengewicht die Klebung beansprucht.
Grüße von Jürgen

andr_brno

Hallo Kay,
ich habe die Kartusche gefunden, die ich seinerzeit vom Glaser bekommen habe (Kommt ja nix weg bei mir, sagt meine Frau immer...) Es steht "Ramsauer 655 Kraft Fix Industrie Klebstoff" drauf, "Hochleistungsklebstoff mit breitem Haftspektrumnicht korrosiv, isocyanat-  silikon-, und lösungsmittelfrei".
Siehe Bild. Er ist grau, nicht weiß. Es ist auch noch was drin, wird aber nichts mehr taugen...
Grüße Andreas

Kay Hoerster

Hallo zusammen,

ich sehe neben der Verklebung unter Wärme ebenfalls auch einen, wenn auch geringeren, Einfluss beim normalen Betrieb. Die Ausdehnungskoeffizienten von Alu und (Fenster-)Glas liegen bei 24 / (10^6 * K) bzw. 10 / (10^6 * K), also ca. beim Faktor 2,4 unter der Annahme, es handelt sich nicht um ausdehnungsarmes Spezialglas. Ein Aluklotz von 60 mm Länge dehnt sich demnach bei einem delta T von 20° um 0,0288 mm aus und demgegenüber Glas um 0,012 mm, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Ob die daraus resultierenden inneren Spannungen beim verklebten Sandwich aus Glas und Alu bei einer harten Klebeverbindung zum Glasbruch führen können, bereitet mir zumindest Gedanken...

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

andr_brno

Zum Verfahren: Ich habe den Alublock abgeschraubt (zwei Schrauben außen, neben dem Stutzen) und auf das Glas liegend aufgeklebt. Mein 20/80 Glas war ein Zuschnitt mit 60 x 61mm, der Keil muss bündig ins (richtige...) Eck. War jetzt nicht der ganz große Aufreger, der gezeigte Kleber hielt das leichte Glas sofort so gut, dass ich auch noch zur Kontrolle vorsichtig montieren konnte. Zum "Trocknen" habe ich dann Glas mit Block eine Nacht auf den Arbeitstisch gelegt und den Block etwas beschwert.
Grüße Andreas

jochen53

Hallo Andrteas,

das Mittel von Deinem Glaser sieht sehr gut aus. Vielleicht ist das auch das, was Steiner für das Fernglas verwendet hatte.

Jochen

junio

Hallo, Kay,
und womit hast Du letztendlich geklebt?
Gruß Jürgen