Bitte um Hilfe: Canon EOS 600D Kamera, LiveView hat zu geringe Auflösung....

Begonnen von Reinhard_L, November 20, 2021, 18:49:40 NACHMITTAGS

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reblaus

Hallo -

wie die Vorredner schon gesagt haben - es ist ein Problem zu dieser Frage sinnreiche Vermutungen abzugeben, wenn man die verwendete Ausrüstung und deren Einstellung nicht im Detail kennt. Abgesehen davon war mir die Monitordarstellung immer schon nur ein Hilfsmittel für die Beurteilung von Belichtung, Kontrast etc. Als Hobbynormalmikroskopiker besitze ich keine geeichten Monitore und deren Auflösung ist viel geringer ist als die des Kamerasensors. Wir reden bei letzterem ja von Werten zwischen 10 und 20 MPixeln.
Eigene Erfahrungen habe ich nur mit EOS 500D, 5DII und jetzt R-Modellen. Allerdings sind mir die beschriebenen Probleme bei diesen noch nicht begegnet. Ich hoffe, dass das Schwarmwissen diese aufklären kann!

Viele Grüße

Rolf

3nzo

An dieser Stelle stelle ich eine Frage. Erhalten Sie Ihrer Erfahrung nach bessere Fotos mit einer DSLR, Canon EOS oder mit einer dedizierten Kamera für das Mikroskop? Es gibt auch einige mit 1' Sensor und 18-20 Mpx, auch wenn weniger Pixel ausreichen würden. Ist auch der MOS- oder CCD-Sensor besser geeignet?
Danke und viele Grüße.

Enzo

Aljoscha

Zitat von: 3nzo in November 21, 2021, 20:18:13 NACHMITTAGS
An dieser Stelle stelle ich eine Frage. Erhalten Sie Ihrer Erfahrung nach bessere Fotos mit einer DSLR, Canon EOS oder mit einer dedizierten Kamera für das Mikroskop?

Hallo Enzo,

Keine Mikroskop-Kamera dieser Welt erreicht die Bildqualität einer korrekt adaptierten DSLR oder spiegellosen Systemkamera.
Die Vorteile der Mikroskop-Kameras sind die geringe Größe und die einfache Handhabung. Sie sind in erster Linie zur Dokumentation geeignet. Ich habe auch so ein Teil. Wenn ich mir die Bilder ansehe, könnte ich  :'( . Es liegt unbenutzt in der Ersatzteilkiste.

Viele Grüße

Alexander

Ralf Feller

Liebe Kollegen,
ich kann aus eigener Erfahrung nur die Eos 700D über 40mm Pancace
adaptiert mit der Coolpix 990 über Periplan adaptiert vergleichen.

Die Eos liefert bei mir im Hellfeld (Histologie und Pflanzenschnitte)
ausgezeichnete Ergebnisse. Das Bild auf dem Laptopmonitor ist scharf
und passt sich der Mikroskopbeleuchtung immer sehr gut an. Das
scharfe Monitorbild kommt auch so wie auf dem Monitor auf die
Festplatte. Die Lupenfunktion empfinde ich als wertvolle Erleichterung
beim Scharfstellen.

Anders ist das besonders bei Fluoreszenz, aber auch bei DIC und Phako.
In der Fluoreszenz sehe ich ein schönes Bild auf dem Monitor, das
geschossene Bild ist aber hoffnungslos überbelichtet, ebenso beim DIC.
Gute Bilder gelingen nur wenn ich die Belichtungszeit manuell so
verkürze das der Monitor schwatz wird.
Liegt das an der Einstellung? Einige Kollegen haben mir das aber auch
so betätigt.

Bei der CP990 kommt das Bild wie es auf dem separaten Monitor ist
auch so auf die Speicherkarte. Die Helligkeit ist mit dem Drehregler
schön von +2 bis -2 einstellbar.
Einziges Manko sind die ständigen Wackelkontakte mit dem elektronischen
Fernauslöser.
Aber auch hier gibt es eine Bastellösung, die ich aber bisher aus Mangel
an Bastelleidenschaft noch nicht realisiert habe.
http://www.naturfotografie-digital.de/bauanleitung/eigenbau-drahtausloeser.php

Weis Jemand zufällig welches Gewinde die Schraube für die Kamerafixierung
haben muss?????

Beispiele:
Histologie mit Eos /Fluoreszenz mit CP990
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=39376.0

Alter Zeiss DIK mit CP 990
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=25030.0

LG Ralf

reblaus

Hallo -

es gibt auch schlichte Argumente, z.B.:
"Ich habe hier eine relativ teure "sonyEOSZn" in Betrieb, mit der ich die Familie und die Landschaft fotografiere und bei deren Einstellungen ich mich auskenne - weshalb soll ich da auf mein Mikroskop für das Wochenendvergnügen noch eine Spezialkamera setzen, die eine extra Software und ein halbes Jahr Einarbeitung braucht, nur die Hälfte an Megapixeln bietet, und die bei meinen nichtmikroskopischen Bekannten nicht entfernt das Echo hervorruft wie das dicke Supertele, das ich für diese Zwecke an meine "sonyEOSZn" setzen kann, wenn ich sie vom Mikroskop abgenommen habe  ... "

Gruß

Rolf

HDD

Hallo
Hast Du schon mal im Menue probiert die Helligkeit des Displays einzustellen? Man kann die Helligkeit des Displays in mehreren Stufen regeln. Du kannst die Helligkeit des Display exakt auf Deine Sichtbedingungen anpassen. Ich arbeite seit Jahren mit der 550 D und nur über das Display weil die Scharfeinstellung viel präziser als über den Monitor ist.
Das führt auch immer wieder zu endlosen Diskussionen. Da möchte ich jetzt aber nicht weiter drauf eingehen.
Ich habe sogar auf dem Display eine Leselupe zum draufstellen. Da sieht man jeden Pixel knackscharf wenn seine Farbe am Fokussierpunkt umschlägt. Das zeigt der Monitor nicht präzise an. Es sei denn es ist einer in der 2000.- Klasse.
Das Live View Bild kann am Display genauso hell eingestellt werden wie es der Blick durch die Okulare darstellt.
Das hat sicher nichts mit irgendwelchen Kabelverbindungen etc. zu tun.

Herzliche Grüße     Horst-Dieter

Habe noch was vergessen: Wie Aljoscha schon schreibt, musst Du die Kamerabelichtung auf manuell stellen. Keinerlei Automatik. Wenn Du am Belichtungs-Einstellrad der Kamera die Belichtungszeiten änderst, musst Du sehen, wie das Bild in Deinem Display heller oder dunkler wird. Das stellst Du Dir ein und machst Dein Bild. Sollte die Belichtungszeit zu lang werden, musst Du auf Dein Objekt mehr Licht geben.


Peter V.

Lieber Ralf,

ZitatAnders ist das besonders bei Fluoreszenz, aber auch bei DIC und Phako.
In der Fluoreszenz sehe ich ein schönes Bild auf dem Monitor, das
geschossene Bild ist aber hoffnungslos überbelichtet, ebenso beim DIC.
Gute Bilder gelingen nur wenn ich die Belichtungszeit manuell so
verkürze das der Monitor schwatz wird.
Liegt das an der Einstellung? Einige Kollegen haben mir das aber auch
so betätigt.

Bei der CP990 kommt das Bild wie es auf dem separaten Monitor ist
auch so auf die Speicherkarte. Die Helligkeit ist mit dem Drehregler
schön von +2 bis -2 einstellbar.

genau das ist auch meine Erfahrung!

Herzliche Grüße
Peter
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Peter V.

#22
Hallo,

anbei zwei Bilder des gleichen Motivs, aufgenommen mit einer Coolpix 995 mit Periplan 10x /18 Br. und einer Canon EOS 60D (Direktprojektion ohne Kameraobjektiv und ohne Okular).  Keine Bearbeitung, nur Weißabgleich durch die Kamera und Verkleinerung für das Forum. Bei beiden Kameras Zeitautomatik ohne Belichtungskorrektur.
Bitte nicht auf Schärfe etc. achten, ich habe für beide Kameras umfokussieren müssen. Es geht mir nur um den Gesamteindruck Helligkeit/Farbe. 
Welches Bild ist wohl mit welcher Kamera aufgenommen und welches dürfte eher dem Eindruck entsprechen, den man beim Blick durch das Okular hat?

Hezrliche Grüße
Peter

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rhamvossen

#23
Hallo Peter,

Das erste Bild sieht besser aus. Es ist zwar dunkler aber ich finde den Gesamteindruck besser. In das zweite Bild sehe ich ziemlich viel CVD (links, links-oben), die Kamera-Adaption ist hier nicht ganz optimal. Weil du der Nachdrück liegst auf  Helligkeit/Farbe gehe ich davon aus das das zweite vom Coolpix ist. Ich denke, hättest du die Lichtintensität etwas erhöht, wurde die Farbe in das Bild vom Canon auch besser sein. Beste Grüsse,

Rolf

Peter V.

Hallo Rolf,

schon klar!  ;) Aber mir geht es auch nur um Farbbrillanz/-dynamik, Helligkeit etc. Wahrscheinlich ist ziemlich klar, dass das Bild 2 mit der Coolpix aufgenommen wurde. Die ist - im Gegensatz zur Canon - optisch n i c h t korrekt, deshalb auch Unschärfen und CVD (Priplan-Okular am Leica-Unendlichmikroskop).
Ich sehe es aber so, dass man Bild 2 praktisch nicht nachbearbeiten muss (wie gesagt, es geht nur um Farbdarstellung und Helligkeit) - genau so  sieht es eben aus, wenn man durch das Okular schaut.
Bei den Bildern auch der Canon erscheinen die Farben einfach nicht "lebendig" und frisch, alles wirkt etwas "trüb". Natürlich kann man mit Photoshop da noch alles herausholen, aber "ohne" gehts bei der Canon nicht.
Ich will bestimmt die Canon am Mikroskop nicht schlecht machen, sie in zweifellos gut und immer noch der de-facto-"Standard".
Nur kann ich verstehen, dass jemand, der am PC-Bild im LiveView "mikroskopieren" will, von der Darstellung enttäuscht ist.

Hezrliche Grüße
Peter
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Siegfried

Hallo
Hier sieht man wieder einmal, wie unterschiedlich ein Foto von Person zu Person gesehen wird.
Ich ZB. würde sagen das 2. Foto ist bedeutend besser.
So finde ich dei Zellwände im 2.Foto viel zarter, im ersten viel zu dick.
Im ersten Foto ist einiges verschwommen, was im 2. Foto besser aufgelöst ist.
Ich besitze ja auch noch solch eine Coolpix.
Wenn es nur nicht so umständlich wäre, mit ihr zu arbeiten!
Viel feinere Mikrofotos liefert sie.
Ist Alles natürlich aus meiner Sicht.
   Gruß von Siegfried

Peter V.

Hallo,

na, was ihr da so alles seht!  ;) Mir ging es tatsächlich zunächst nur einmal um die Darstellungen der Farben und der Helligkeit und die Frage, inwieweit eine Nachbearbeitung (helligkjeit, Kontrast, Farbsättigung) erforderlich ist.

Ansonsten ist ABER wenig vergleichbar, da beide Kamera nicht korrekt adaptiert sind: Die Coolpix werkelt mit einem (endlichen) Leitz-Kompensationsokular an einem Leica-Mikroskop, die Canon wurde nur aufgelegt und das nicht einmal in korrekter Höhe, sodass umfokussiert werden musste. Bei meinem Leica-Trinotubus liegt leider das Zwischenbild im Tubusrohr, es kann korrkterweise nur die einer Optik aufgenmommen werden - oder man müsste des Tubus absägen.

Also - optisch beide Aufnahmen nicht optimal und insofern bezüglich Schärfe, Auflösung etc. nicht wirklich beurteilbar.

Herzliche Grüße
Peter
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Lupus

Hallo Peter,

ich schließe mich Rolf an, das erste Bild ist technisch besser (ich rede nicht von Bildunschärfen, darum ging es Dir ja nicht), aber es ist unterbelichtet. Es hab aber strukturiertere Helligkeitsverläufe in den Farben. Dagegen wirkt zwar das zweite Bild oberflächlich "farbiger", aber ohne Tiefe, flau. Dieses Bild hat außerdem eine Verstärkung der Farbsättigung erhalten, das ist eindeutig im Histogramm erkennbar.
Ich kann die Diskussion nicht verstehen, es ist ja auch ein Unterschied ob ich das Monitorbild bewerte oder das fertige Foto. Und bei fast allen besseren Systemkameras kann man im Menü die Aufnahme-Voreinstellungen zu Kontrast, Farbsättigung, Helligkeit verändern. Da solltest Du einmal nachsehen was Deine Canon für eine Einstellung hat.

Hubert

Nochnmikroskop

#28
Hallo zusammen,
die Vorredner haben im Prinzip die Lösung des Problems aufgezeigt.
Belichtungsmodus M
Alle Automatiken rausnehmen, auch die ISO.
Per LifeView am Monitor der Kamera den "Bildstil" anpassen. So wie Hubert schon eingeschätzt hat, kann ich bei Bildstilen von flau bis knallig bunt viel verstellen. Bei meiner 700D gibt es auch die Möglichkeit 3 individuelle Bildstile einzustellen und abzuspeichern.
Ob der Bildstil auch bei RAW funktioniert muss man ausprobieren, aber m.M.n. wird Raw hier überschätzt.
LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

reblaus

Hallo -

das ist ja gerade der Trick bei RAW: Man kann daran im Kameramenu keinen Bildstil ändern, denn dieser bezieht sich nur auf die automatische JPG-Entwicklung durch die Kamerasoftware.
Wenn jemand das optimale aus seinen Fotos rausholen will: Die DPP-Software zur RAW-Bearbeitung, die Canon immer mitliefert kostet nichts, ist aber relativ lahm.

Viele Grüße

Rolf