Immersionsöl entfernen - Zellstofftupfer

Begonnen von SNoK, November 17, 2021, 13:07:23 NACHMITTAGS

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SNoK

Hallo Mikroskopikeerinnen und Mikroskopiker,

ich bedanke mich auch, der ich diesen Thread ja angestoßen habe. Interessant, was der ausgelöst hat. Danke auch für die Leica-Broschüre zum Reinigen. Die kannte ich noch nicht. Ich habe ja ein Leica DMRB. Gestern bei einem Zoom-Treffen der Rhein-Main Leute habe ich auch kurz gefragt, und es gab eine längere Diskussion, die von "überhaupt nicht reinigen, Öl einfach drauf lassen" bis zum gründlichen Reinigen nach jeder Benutzung mit Immersionsöl reichte.

Dort wurden übrigens die von mir genannten Zellstofftupfer von einem Kollegen jeglichem Papier als überlegen genannt, da jedes Papier Kaolin enthalten würden...was wiederum andere abstritten. Ich benutze jetzt die Tupfer und reinige nach jeder Benutzung, aber nur durch Abwischen, nicht mit Alkohol (noch niemand hat Rum erwähnt, den ich gerne trinke). Nur wenn ich aus Versehen ein nicht-Öl-Objektiv ins Öl getaucht habe, was selten passiert, dann hole ich das Wundbenzin raus.

Grüße
Stephan

P. S.: Wenn ich Bilder einstelle, würde ich mir auch so einen langen Thread wünschen...aber vermutlich sind meine Bilder nicht gut genug (-;
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

plaenerdd

Hallo Stephan,
Zitat von: SNoKP. S.: Wenn ich Bilder einstelle, würde ich mir auch so einen langen Thread wünschen...aber vermutlich sind meine Bilder nicht gut genug (-;
Dann solltest Du vielleicht mal ganz konkrete Fragen stellen ("Wie gefällt Euch der blaue Hintergrund"), dann bekommst Du vielleicht auch eine rege Diskussion mit verschiedenen Meinungen.
Wenn Du denkst, dass deine Bilder nicht gut genug sind. dann frage doch mal, was man vielleicht verbessern könnte. Einige Leute haben ja ihren work-flow schon vorgestellt. Daran kann man sich orientieren. Ich denke, dass sich da schon auch eine für Dich fruchtbare Diskussion entwickeln kann.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

ortholux

#32
Zitat von: Peter Reil in November 19, 2021, 20:12:17 NACHMITTAGS
Manchmal erscheint es, als ob das eine echte Wissenschaft wäre.  ;D

Mir fehlt da ein wenig der Glaube.

Aber der versetzt doch Berge. Oder macht dank Homöopathie gesund. Soll Leute geben, die Pferde-Entwurmungsmittel gegen Corona saufen, weil im modernen Impfstoff soviele Unbekannte sind.

Alles Wissenschaft..... :-\

Wolfgang

Der Klein

#33
Zitatich bedanke mich auch, der ich diesen Thread ja angestoßen habe. Interessant, was der ausgelöst hat.

Ich bedanke mich, der ich diesen Thread als sehr hilfreich erlebt habe.

Er hat beigetragen,
a) dass ich nach einem Jahr Mikroskopie sicher bin, reinigungtechnisch gut unterwegs zu sein.
Das senkt den Stress was falsch/kaputt zu machen und steigert die Zufriedenheit und die Freude am Hobby.
Mich begleiten:
- Kerma + Holzstäbchen (Ja, ist manchmal frickelig - mit der Routine wird es bei mir besser.)
- DAB Wundbenzin (Da komme ich leicht dran.)
- Kleenex super soft
- Klopapier (Bin ich selbst draufgekommen :-)
seit der Lektüre:
- Spülmittellösung
- Pur Zellin

b) dass ich Aceton und trotz allem auch Alkohole nur an meine Objektträger bzw. Deckgläser lasse

und c) ausgelöst, dass meine Hemmschwelle das 100er Öl einzuschrauben gesunken ist.
(Verharztes Salatöl an meinem damaligen 100er Objektiv hat mein Interesse an Mikroskopie Anfang der 80er Jahre erlahmen lassen.  ::))

Also nochmals: Danke für eure Erfahrungen und Beiträge.

Peter K.
Großes entsteht immer im Kleinen.
Jeder hat einmal klein angefangen.

jochen53

Hallo,

noch ein kleiner Hinweis zu der w.o. zitierten Reinigungslösung von Zeiss. Darin wird eine Mischung aus 85 % n-Hexan und 15 % iso-Propanol (korrekt müßte es 2-Propanol heißen) empfohlen.
n-Hexan ist neurotoxisch, es kann durch die Haut aufgenommen werden und ist in heute verkauften Benzinschnitten nicht mehr enthalten. Als Ersatz bietet sich das in Apotheken verkaufte Benzin an (häufig immer noch als Wundbenzin bezeichnet). Es hat einen Siedebereich von ca. 40 - 60° C.
Das Märchen, daß höhersiedende Benzine einen öligen oder fettigen Film hinterlassen würden, hält sich seit Jahrzehnten sehr hartnäckig. Vielleicht trifft das für technische Lösemittel zu oder wenn verunreinigte schmutzige Gebinde verwendet wurden. Selbst das z.B. bei DM verkaufte Wasch- und Reinigungsbenzin könnte man zur Reinigung verwenden. Es kostet etwa 5 €/ltr. und hat einen Siedebereich von ca. 80 -110° C.
Wer über die technischen Möglichkeiten zur Destillation und die Kenntnisse für den fachgerechten Umgang damit verfügt, kann natürlich durch eine einfache Destillation ein Superreinigungsbenzin gewinnen (falls man den Kühler, den Vorlagekolben und den Vorstoß nicht mit Schliffett fettet!).

Viele Grüße, Jochen

Der Klein

Hallo Jochen,

danke für den Hinweis.
Meine Apotheke hat mich gut beraten ... :-)
Ihr übrigens auch. Ich bin gelassener geworden und meine Reinigungsfrequenz hat sich verringert. :-) Nur noch die Okulare reinige ich am Ende des Tages. Ansonsten wird erst mal gepustet. Ein altes T-Shirt aus der Lumpenkiste ist - frisch gewaschen - auf dem Weg zur Benutzung.
Passt das so?

Bleibende "Schlieren" hatte ich mit dem Wundbenzin noch nie. Voraussetzung war, dass die Watte nicht berührt und die Reinigung immer bis zum Rand der Linse erfolgte. Bei einem Polfilter, der bei mir auf den Lichtaustritt der Beleuchtung gelegt wird, musste ich lernen, erst den Rand des Filters (die Fassung) von Hautfett zu reinigen, dann erst die Filterfläche. Sonst kann es sein, dass ich mir den "Schmutz" immer wieder auf den Filter ziehe. Zum Glück reicht für gewöhnlich die Puste.

... von der Destillation bin ich meilenweit entfernt ...

Viele Grüße

Peter K.
Großes entsteht immer im Kleinen.
Jeder hat einmal klein angefangen.

anne

#36
Hallo Stephan,
Deine Bilder sind große Klasse!
Dieses Forum ist ein Fach Forum und erfreut sich an schönen Bilder, jedoch häufig im Stillen.
Das ist gewöhnungsbedürftig, war es für mich auch schon.
Dafür wird umso heftiger und länger diskutiert und eruiert und vor allem immer geholfen.
Und genau das ist das ganz Besondere an diesem Forum ;)

lg
anne

SNoK

Danke Anne! Ich habe mir gerade ein neues Objektiv gekauft: HCX 40x Plan Apo Öl CS2 1,30. Damit habe ich gestern und heute schon schöne Bilder gemacht, u. a. von einer Konjugation zweier Waffentierchen. Vielleicht stelle ich die mal ein.

Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
Stemis: Zeiss 508, Wild Heerbrugg M5
Kameras: Sony alpha 6500 und 6400
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41749.msg308026#msg308026

PiusX

#38
Lieber Herbert Dietrich,

ZitatVorsicht: Das glatte, üblicherweise erhältliche Linsenpapier (sog. Joseph-Papier) ist nicht zum Reinigen, sondern
nur zur staubfreien Lagerung und zum Schutz optischer
Bauteile gedacht. Als Reinigungsmittel ist dieses Linsenpapier in der Regel zu hart; auch absorbiert es den Schmutz
nicht gut und nicht schnell genug. Die einzige Ausnahme
bildet WHATMAN Lens Cleaning Tissue 105.

Woher hast Du diese Informationen (Quelle(n))? Auch wenn ich hier im Forum Gefahr laufe, mich bei einer ganzen Reihe von Forumsmitgliedern zum Deppen zu machen: Für so ungeeignet halte ich das heutige, moderne Linsenpapier zum Reinigen von Optiken nicht. Zwar nicht unbedingt zur regelmäßigen Reinigung von Linsen, jedoch zu ihrer seltenen Hauptreinigung. Es muß natürlich zuerst mit Reinigungsbenzin nass und anschließend trocken gewischt werden. Diese Aussagen treffen aus meiner Sicht für alle Mikroskope Zeiss Standard und Leitz Ortholux, Ortholux II und Orthoplan zu.
Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß die Baumwolle von Reinigungswatte oder -stäbchen mitnichten sanfter zu den Oberflächen von Optiken ist als der Zellstoff des heutigen, modernen Linsenpapiers. Der Zellstoff des Linsenpapiers ist nämlich aus meiner Sicht weicher als die Baumwollfasern der Reinigungswatte bzw. des Reinigungsstäbchens. Darauf werde ich noch einmal später, in einem anderen Thread, näher eingehen.
Zu guter Letzt: Soso, die Linsenpapiere aller Marken sind zu hart, mit Ausnahme von WHATMAN Lens Cleaning Tissue 105. Also das Linsenpapier von z.B. Tiffen (vormals Kodak) wäre demnach auch zu hart? Gibt es hierzu eine Studie oder Untersuchung, oder kann das irgendwo nachgelesen werden?


Lieben Gruß

PiusX     

SNoK

Lieber Pius,

in der Broschüre von Zeiss über die Reinigung, die weiter oben verlinkt wurde, steht das.

Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB, Leitz Dialux (beide mit DIK)
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PiusX

Ihr lieben Mikroskopiker,

zu Eurer Information: Hier als Nachtrag noch die Antwort vom Forumsmitglied SNoK auf meine letzte Mitteilung in diesem Thread:
ZitatSorry, der Link war wohl in einem anderen Thread zu dem Thema. Aber hier kannst Du es runterladen:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiN69icp670AhU1RuUKHQF6DRkQFnoECB8QAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.mikroskopie.de%2Fpdf%2Fzeiss%2FMikroskopreinigung.pdf&usg=AOvVaw1Mh1FgyaAdrdxmrZxd5tZ6

Der Satz über das Linsenpapier steht auf Seite 6.

Grüße
Stephan


Netten Gruß

PiusX