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Begonnen von Adalbert, Dezember 08, 2021, 13:27:52 NACHMITTAGS

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Siegfried

Hallo Adi
Ich habe beide Fotos, Bild 5 zuerst gezeigte Version und die neue Version gegenübergestellt.
Nach meiner Meinung ist die erste Version aussagekräftiger, detailreicher und ansprechender.
Aber die Meinungen sind ja bekanntlich frei und unterschiedlich.
Und das ist gut so.
   Gruß von Siegfried

Lupus

Hallo Adi,

das Bild 5, das Du zuletzt mit geändertem Hintergrund gezeigt hast, hätte ich nicht allzu sehr kritisiert, das hat ja im Gegensatz zu der von mir "analysierten" Spinne eine ganz andere, nicht mittenbetonte Helligkeitsverteilung.
Bei der Verwendung von Histogrammen des Gesamtbildes muss man etwas aufpassen, speziell wenn wie in Deinem Fall der Hintergrund synthetisch ist. Der Hintergrund sollte ja dann keinen Einfluss auf die zu beurteilende Helligkeitsverteilung des Objektes haben. Ich habe Dein letztes Bild getrennt nach Hintergrund und Objekt analysiert und die beiden Histogramme eingezeichnet. Man sieht dass die wellige Struktur die auch auf Deinem Histogramm zu sehen ist nur vom Hintergrund kommt, die Kralle selbst hat eine sehr gleichmäßige flache Helligkeitsverteilung mit Peaks bei Schwarz und Weiß. Daher wirkt sie im Gegensatz zur Spinne auch nicht wie matschiges Grau.

Ähnlich Deine Fliege Bild 18, die hat eine zu hellen Werten deutlich steigende, aber ebenfalls nicht bei mittleren Grautönen konzentrierte Helligkeitsverteilung. Die Betonung der hellen Werte erzeugt fast eine Art High-Key Bild wenn nicht die kontrastreichen dunklen Haare wären. Ob High-Key passend zum Charakter der Fliege ist, wäre eine andere Frage.

Hubert

Lupus

Hallo Georg,

ZitatAdis Bilder  finde ich, aus naturwissenschaftlicher Sicht toll. Sie abstrahieren die Bilder ähnlich den Zeichnungen "alter Meister", betonen die wesentlichen Merkmale des Beobachtungsobjekts.
letzteres gilt für einzelne, aber nicht für alle Bilder. Eher nicht für das von mir bewertete Bild.
ZitatDer zitierte Adams SW-Klassiker mag zwar ein gutes Stimmungsbild sein, ist aber geomorphologisch betrachtet ein totaler Flop. Die charakteristischen Landschaftsmerkmale gehen im Grau und gleißend Hell der Beleuchtung kommplett unter. Das ist also eher eine Fototapete als ein naturwissenschftlich aussagekräftiges Foto! Darüber kann auch ein Vergleich der Histogramme nicht hinwegtäuschen.
Man könnte vermuten dass Du Geologe bist.  ;)
Wer sagt denn dass das Adams-Bild die Morphologie der Berge wiedergeben will? Ich würde argumentieren, dass mit dem Foto das Zusammenspiel von Gegenlicht und Reflexion dargestellt wurde und dabei den in die Gebirgslandschaft einschneidenden Flussverlauf perfekt dokumentiert. Und ein Histogramm ist ein technisches Hilfsmittel, das keine Aussage über die Wissenschaftlichkeit des Bildinhaltes zulässt - eher schon über den zu erwartenden Bildeindruck.

Hubert

Peter V.

Hallo,

ich gebe zu, keine allzu große Ahnung von der anspruchsvollen Fotografie zu haben. Zwar habe ich bereits mit 16 tagtäglich Bilder selbst im Badezimmer entwickelt und vergößert, allerdings war das eher "Gebauchsfotografie" für meinen Nebenjob als freier Mitarbeiter der lokalen Tageszeitung.

Was ich mich allerdings immer frage: Zweifellos ist das Histogramm ein Hilfsmittel, um bestimmte Effekte bzw. eine bestimmte Darstellung zu erreichen. Ob ein Foto allerdings "gefällt", hängt hinterher doch nicht vom Histogramm ab! Ich betrachte ja das Bild und nicht dessen Histogramm. Ich meine das gar nicht speziell bezogen auf Adalberts Bilder, aber wenn jemandem Bild Nr. X gefällt, kann mann ja schlecht sagen, dass das nichts tauge, weil das Histogramm nicht in Ordnung sei.
Wir betrachten ja Bilder und keine Histogramme und mikroskopieren ja auch Schnitte und Tümpeltiere und keine Strichplatten. Oder sehe ich das falsch?

Herzliche Grüße
Peter



Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Lupus

Hallo Adi,

ZitatOK, dann werde ich mir jetzt die Spinne vorknöpfen :-)
Welche Verteilung, bzw. was für ein Histogramm soll das Ziel sein?
die Frage verstehe ich nicht, das Histogramm ist kein Selbstzweck sondern ein gutes Hilfsmittel wenn man es verstanden hat. Die Frage ist doch, was willst Du mit dem Spinnenfoto erreichen?

Hubert

Lupus

Hallo Peter,

ZitatZweifellos ist das Histogramm ein Hilfsmittel, um bestimmte Effekte bzw. eine bestimmte Darstellung zu erreichen.
...
aber wenn jemandem Bild Nr. X gefällt, kann mann ja schlecht sagen, dass das nichts tauge, weil das Histogramm nicht in Ordnung sei.
Du hast es doch schon beschrieben, das Histogramm ist ein technisches Hilfsmittel bei der Bildbearbeitung (oder übrigens sehr gut auch bei der Kamarabelichtung geeignet), nichts anderes. Und es hat niemand gesagt, dass jemand falsch liegt wenn ihm ein Bild gefällt, das bleibt eine persönliche Meinung und ist schlecht zu kritisieren. Ein Histogramm ist auch nie nicht in Ordnung, sondern es beschreibt nur welchen Bildcharakter ein Bild unabhängig vom Bildinhalt haben kann.

Hubert

Lupus

Hallo Adi,

ich kann nicht so einfach beurteilen ob das Bild für mich in Ordnung ist, dazu müsste man ja wissen wie die Spinne in Realität ausgesehen hat! Speziell wie dunkel/hell sie war, eher matt oder glänzend? Ich bei kein Anhänger von Fantasiebildern nur damit sie eindrucksvoll aussehen. Rein technisch aber ist die Spinne m.E. schlecht dargestellt, ich hatte ja schon erwähnt dass sie kontrastlos-einheitsgrau aussieht. Und an dem Histogramm erkennt man, dass sie so definitiv nicht im Original ausgesehen haben kann. Dein letztes Bild ändert daran nichts, das Histogramm bestätigt den kontrastlosen Bildcharakter.

Ich habe zur Demo zwei Varianten erstellt und dem Original gegenüber gestellt, aber mit dem Problem das das hier veröffentlichte Bild eine schlechte (auch Helligkeits-)Auflösung besitzt um als Ausgangspunkt für Bildbearbeitung zu dienen. Einmal die Verstärkung der Schatten und Lichter, einmal nur Verstärkung der Schatten.
Ersteres dürfte zwar dem Charakter der Spinne überhaupt nicht entsprechen, dazu wird sie zu hell? Aber man sieht die beidseitige wesentliche Veränderung des Histogrammes entsprechend der manuellen Einstellung der modifizierenden Helligkeitskurve (S-Kurve), das Bild ist kontrastreicher.
Die andere Variante verschiebt die Helligkeitsverteilung zu den Schatten, das Bild bleibt kontrastreich wird aber natürlich insgesamt dunkler.

Hubert

Lupus

Hallo Adi,

die sieht doch deutlich anders aus als ich sie mir vorgestellt habe. Da könnte das Hauptproblem der weiße Hintergrund beim SW-Bild sein, da er eine dunklere Spinne suggeriert. Und bei einem an manchen Stellen fast transparent wirkenden Objekt dürfte eine möglichst präzise SW-Umwandlung aus dem Farbbild die beste Lösung sein - ohne manuelle zusätzliche Korrekturen. Wenn ich das Farbbild umwandle entsteht bei mir im Histogramm im Schattenbereich eine kleine Ausbuchtung, die aber den Kontrast vorteilhaft erhöht ohne den Gesamtcharakter zu ändern. Ich sehe auch das Problem, dass die Bildauflösung 1200x800 Pixel zu gering ist, um die feinen Haare an den Beinen ausreichend kontrastreich darzustellen, darunter leidet m.E. der Gesamteindruck bei diesem Objekt dann beim SW-Bild deutlich.

Hubert

Lupus

Hallo Adi,

ich würde sagen dass das Bild etwa dem Farbfoto am nächsten kommt. Das ist eigentlich kein Objekt, bei dem man "dramaturgisch" gut mit SW-Effekten arbeiten kann.

Hubert

Geo

Hallo Hubert,

klar bin ich Geologe und genau das habe ich doch auch angemerkt: was soll das Foto darstellen? Stimmungsbild oder naturwissenschaftliches Motiv?
Stimmungsmäßig gut, geomorphologisch schwach!
Aber in der Fotogemeinde zählen scheinbar nur technische und künstlerische Aspekte, was mich in diesem Forum etwas verwundert!

Trotzdem beste Grüße

Georg

Schraube

Vielleicht ist die Fixierung auf einen rein schwarzen oder weissen Hintergrund zu eng. Nur als kleiner Input zwei Varianten bezüglich Hintergrund. Wobei ich denke, dass das konkrete Motiv in s/w einfach nicht besonders gut funktioniert, farbig ist es einfach viel schöner. Aber ja, die Frage ist wirklich, was soll es darstellen? Diese zwei Varianten laufen dann sicher unter "Stimmungsbild".
Mikroskop: Leica DMRE
Website: https://www.mikrokosmos.gallery

Rawfoto

Hallo Adi

Das kann ich bestätigen, in der Fotografie unterscheidet man zwischen der realistischen Abbildung & der emotionalen Fotografie. Wir haben (zum Glück) beides, aber ja, das erste Thema überwiegt. Bei dieser bei uns meist gezeigten Fotografie spricht man auch von der Technischen Fotografie (reale, maßstabgetreuen Abbildung) ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...