Muss mein 40x Objektiv in Immersionsöl getunkt werden?

Begonnen von Patrick R., Dezember 28, 2021, 17:33:26 NACHMITTAGS

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Lupus

Hallo Patrick,

Zitatdas Gerät ist neu. Wie würde ich denn Verschmutzungen erkennen?
hast Du beim 40x bereits mit Öl gearbeitet oder nicht? Das kann nämlich ins Innere eindringen. Sonst könnte es sich nur um eine oberflächliche Verschmutzung handeln. Du bräuchtest eine starke Lupe zum Betrachten, wenn bei deinem Mikroskop der Objekttisch abschraubbar wäre könntest Du das Mikroskop mit 4x Objektiv zum Betrachten der Objektivfrontseite verwenden. Falls es aber ein Garantiefall ist würde ich nichts am Mikroskop verändern.

Ersatzobjektive wird man bei diesen einfachen Bresser-Modellen nicht bekommen.

@Peter:
ZitatDas Teil hat keinen (richtigen) Kondensor. Da geht (leider) beim 40er nicht mehr!
das würde ich nicht so sehen, im Prinzip ist es eine kondensorlose Beleuchtung, wie es das bei Zeiss mit der Lucigenbeleuchtung auch schon mal gab. Der Unterschied ist hier nur, dass man den Beleuchtungswinkel mangels vertikaler Verschiebemöglichkeit der Lichtquelle nicht an das Objektiv anpassen kann. Aber man könnte da mit einer Blende (z.B. auch nur aus Papier) experimentieren. Das Problem dürfte einfach die momentane Qualität des 40x Objektives sein.

Hubert

rhamvossen


Peter Reil

#32
Hallo Rolf und Hubert,

wer ein wenig (besser mehr) Grunderfahrungen in Optik und Spaß am Probieren und Basteln hat, kann natürlich noch etwas herausholen.
(Um bei meinem Beispiel zu bleiben, wenn ich beim POLO den Zylinderkopf ein wenig aufbohre um mehr Hubraum zu haben und den Vergaser anpasse geht auch mehr ;). Das würde ich einem Fahranfänger trotzdem nicht empfehlen. )

Ich stehe trotzdem dazu, ohne irgendwelche - mehr oder weniger aufwendige Bastelei - geht nichts.

Ist das auf Dauer vernünftig? Weshalb hat denn niemand von uns so ein Mikroskop tatsächlich in Benutzung?

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, BHT, CH2, CHK, Olympus SZ 30, antikes Rotationsmikrotom

rhamvossen

Hallo Peter,

Ich denke, du hast recht. Gleichzeitig frage ich mich, ob ein solches Mikroskop nicht für einen absoluten Anfänger ausreichen würde, zumindestens die kommende Zeit. Die Bilder der 4x- und 10x Objektive sehen nicht so ganz schlecht aus. Wenn er auch mit dem 40x-Objektiv noch ein akzeptables Bild hinkriegen könnte, dann wären alle glücklich. Mein Gedanke ist immer: Nicht gleich etwas wegwerfen, sondern erst einmal ausprobieren, was man damit machen kann. Und wenn das nicht funktioniert, kann man es immer noch im Mülleimer werfen. Beste Grüsse,

Rolf

raimcomputi

Ich hatte das Mikroskop auch als allererstes Modell. Fakt ist, mit dem 40ger Objektiv ist nicht viel mehr möglich. Erstens ist die Beleuchtung viel zu dunkel. Fürs 4er und 10er reicht es so gerade. Zweitens sind die Objektive einfach billigste Qualität. Man kann sie auch nicht ersetzen, weil sie keine Standardgröße haben. Die mitgelieferte Kamera ist eine Frechheit. Es macht aber auch keinen Sinn, eine andere Kamera zu verwenden, weil eben erstens das Licht nicht ausreicht. Und weil die Bildqualität auch schon beim Blick durchs Okular ziemlich bescheiden ist. Man hat eben weder einen Kondensor, geschweige denn eine Leuchtfeldblende, ja noch nicht einmal eine vernünftige Streulichtblende. Die Lichtquelle ist eine simple LED, die eben wie gesagt viel zu lichtschwach ist. Die mitgelieferten Dauerpräperarte sind mit dem 4er und 10er Objektiv noch ganz in Ordnung. Aber das 40ger kann man leider vergessen.

Raimund

rhamvossen

Hallo Raimund,

ZitatEs macht aber auch keinen Sinn, eine andere Kamera zu verwenden, weil eben erstens das Licht nicht ausreicht. Und weil die Bildqualität auch schon beim Blick durchs Okular ziemlich bescheiden ist.

Passen in den Tubus dieses Mikroskops zumindestens standard 23.2 mm Okularen? Wenn nicht, ja dann wirds etwas schwieriger. Aber wenn man da ein 5x-6x Okular einstecken könnte, das kann einen grossen Unterschied machen. Beste Grüsse,

Rolf

Lupus

Hallo,

ich sehe das wie Rolf, wegwerfen geht immer noch. Wer nichts dazu lernen will soll das Mikroskopieren gleich bleiben lassen. Auch für ein gutes Mikroskop braucht man etwas Ahnung und Erfahrung, und wenn ich manche vermeintlich scharfen Fotos mit offensichtlich zugequetschter Aperturblende sehe ......

Ich würde immer noch vermuten dass an dem 40x etwas nicht stimmt, denn ein ganz so vernebeltes Bild sollte es original eigentlich nicht geben. Und an der Beleuchtung kann man mit etwas Interesse auch noch vieles mit geringem Aufwand verbessern. Warum kritisiert hier stattdessen keiner die Mikroskopiker, die gute originale Halogenbeleuchtung durch LEDs ersetzt haben? Da wird doch auch viel herumgebastelt.

Hubert


raimcomputi

In den Tubus passen normale 23,2mm Standardokulare. Das wäre nicht das Problem.

Ein großes Problem stellt die Beleuchtung dar. Die ist eben zu schwach. Man könnte sich da natürlich etwas basteln. Aber ohne Basteln ist halt nichts. Denn soweit ich weiß, wird die Lampe auch nur mit Batterien betrieben. Das heißt, bei einer stärkeren LED ist man entweder dauernd am Batterien wechseln, oder man müßte auf Netzteil umbauen.

Ich habe es jedenfalls auch nicht geschafft, mit dem 40ger Objektiv eine bessere Qualtität zu erreichen.

Was die Kamera betrifft, würde es tatsächlich noch am meisten Sinn machen, einfach mit dem Smartphone durch den Tubus zu fotografieren. Denn es macht ja keinen Sinn, eine Kamera anzubauen, die ein Vielfaches des Mikroskopes kostet. Von den Mikroskopkameras von Bresser kann ich eigentlich auch nur abraten, egal in welcher Preisklasse sie sich bewegen. Denn man bekommt absolut keine Informationen zu diesen Kameras, speziell nichts zu den erreichbaren Frameraten.

Raimund

rhamvossen

Hallo Raimund,

ZitatIn den Tubus passen normale 23,2mm Standardokulare.

Das ist günstig. Wenn du dem 40er Objektiv mit dem 16x Originalokular betrieben hast wundert es mich nicht das das Bild zu dunkel war. Mit ein 5x-6x Okular bekommt man ein viel helleres Bild. Und, den subjektive Bildeindruck verbessert weil verkleinert wird. Kommt auch noch ein kompensierendes Okular dazu, dann könnte es zu einen zusätzliche verbesserung kommen. Beste Grüsse,

Rolf



raimcomputi

Das Bild ist auch mit dem kleinen Okular, ich glaube, es war sogar nur ein 5er Okular, deutlich zu dunkel gewesen. Trotz alledem war das Bild natürlich durch das Okular um Welten besser, als durch die grottenschlechte Kamera. Deshalb war ja auch mein Tip, ein Smartphone an den Tubus anzuflanschen.

Nur zum Verständnis: Es geht hier ja nicht um mich. Ich habe das Mikroskop schon lange nicht mehr. Jedenfalls war bei meinem Modell, was ja schon ein paar Jahre alt war, sowohl ein 5er, als auch ein 16er Okular dabei. Ob das jetzt bei dem Mikroskop, um den es in diesem Thread geht, auch so ist, weiß ich ja nicht.

Problem ist halt, wenn man nur das 5er Okular in Verbindung mit dem 40ger Objektiv verwendet, hat man nur eine 200fache Vergrößerung. Und natürlich will man gerade als Neuling mehr, was aber eben nicht machbar ist.

Raimund

rhamvossen

#40
Hallo,

Zitathat man nur eine 200fache Vergrößerung

Darum gehts nicht. Wie hoffentlich auch dir bekannt ist geht es um Auflösung, nicht Vergrösserung. Dabei ist 200x eine angenehme Vergrösserung, sicher für ein Anfänger. Und mit dem 5x Okular kann er mit ein Smartphone das Bild soviel nachvergrössern als er will. Ich erwarte natürlich nicht das dem 40er an diesem Mikroskop Pleurosigma angulatum auflösen wird. Aber dan kann man trotzdem viele andere Objekte damit beobachten.
Wenn er noch Interesse hat um etwas mit sein Bresser aus zu probieren (vielleicht nicht mehr....)  werde ich ihm kostenlos 2 Okularen zuschicken (dann bitte PM). Beste Grüsse,

Rolf

liftboy

Halo Rolf,

das ist lieb gemeint von Dir, wird aber nicht helfen.
Wie schon ausrücklich im Vorgang bemerkt wurde, taugt das Mikro leider für solche Vergrößerungen nicht! Ist allerdings mit kleineren Vergrößerunge (ich würde das 40x rausnehmen und ein 20x testen) ideal als Exkursionsmikroskop.
Da könntest Du auch Fluotare von Zeiss reinschrauben... da wird es kein besseres Bild geben!
Mein Tip an Luft17 ist: gönn Dir was Gutes :-) entweder hier unter Suche ein gebrauchtes Standard oder ähnlich, oder Du nimmst ein günstiges Lomo von mir, mit dem geht alles (je nach Ausrüstung).

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

raimcomputi

#42
Ich weiß schon, das Auflösung und Vergrößerung zwei paar Schuhe sind. Aber jemand, der ganz neu ist und sich logischerweise noch nicht auskennen kann, glaubt halt erst mal, das ein Mikroskop, was zu einem bestimmten Preis eine 1000fache Vergrößerung verspricht, besser ist, wie ein Mikroskop, was genau so viel kostet, aber nur 400fach vergrößern kann. Mir ist es jedenfalls so gegangen.

Das diese Werbeversprechen mit zum Teil bis zu 2500facher Vergrößerung einfach nur Quatsch sind, wurde mir erst später bewußt. Und ich denke, das es dem Fragesteller in diesem Thread auch so ergangen ist. Und wenn er eben gern Blutkörperchen oder Spermien, oder andere Objekte in vergleichberer Größe anschauen möchte, dann ist doch eine 200fache Vergrößerung eher schon etwas wenig.

Ja, die Okularkamera vergrößert das Bild nochmal mindestens um den Faktor 4. Aber es nützt eben nichts, weil sich ja eben die Auflösung nicht erhöht und somit die höhere Vergrößerung wertlos ist.

Und leider ist es halt so, zumindest war das damals meine Erfahrung, das eine maximale optische Vergrößerung von 200fach das Maximum ist, was man noch halbwegs sinnvoll nutzen kann.


An Wolfgang: Du kannst keine anderen Objektive an das Mikroskop schrauben. Denn es sind keine Standardobjektive. Und Bresser selbst bietet nichts an. Es ist also nicht machbar, ein 20ger Objektiv anzuschrauben.

Raimund

rhamvossen

#43
Hallo Wolfgang,

ZitatWie schon ausrücklich im Vorgang bemerkt wurde, taugt das Mikro leider für solche Vergrößerungen nicht!

Das es ein marginales Mikro ist, das wissen wir allen. Aber das gar nichts geht mit dem 40er Objektiv weigere ich mich zu glauben. Im algemeinen sagen wir viel zu schnell: Schmeiss es weg. Ich denke Hubert hat es schön gesagt:  Wer nichts dazu lernen will soll das Mikroskopieren gleich bleiben lassen. Das gilt für jedes Mikro, von Spielzeug zu Forschungsmikroskope. Das beste aus ein einfaches Mikro holen, davon kann man nur lernen. Wen er gesehen hat das mit so ein Mikro wirklich nichts möglich ist, dann hat er das zumindestens gelernt und kann er das der nächste Anfänger sagen. Es gibt auch Leute die schon wissen das man mit dem 40er nichts anfangen kann ohne es je in die Hände gehabt zu haben. Das ist nicht meine Methode. Also, wenn Jemand noch so ein Bresser Biolux hat, ich hatte es gerne. Ich will jetzt wissen was mit so ein Mikro kann oder nicht. Kan wieder ein schönes Thema eingestellt werden  ;). Und noch etwas: hier kommt gelegentlich das Rathenow Mikroskop vorbei, ein Minimikroskop aus Plastik. Ob man damit mehr kann?? Beste Grüsse,

Rolf

raimcomputi

Es sagt ja keiner, das mit dem Mikroskop nichts möglich ist. Ich würde sogar sagen, unter den Spielzeugmikroskopen spielt es ziemlich weit oben mit.

Es ist aber eben fakt, das die Beleuchtung einfach nur extrem billig und dazu viel zu schwach ist. Und das man nicht mal eben ein Objektiv austauschen kann, ist eben leider ein Zeichen unserer Wegwerfgesellschaft.

Bresser verkauft halt die Teile und bietet danach keinerlei Support. Weder gibt es irgendwelches Zubehör, noch erfährt man irgend welche technischen Daten zB. von deren Kameras.

Das einzige was man mal versuchen könnte, wäre ein besseres Okular zu verwenden.

Aber wie gesagt, ich hatte dieses Mikroskop. Und ohne einen Umbau der Beleuchtungseinheit ist das 40ger Objektiv kaum benutzbar. Das schreiben ja nicht umsonst auch etliche Leute bei Amazon in ihren Bewertungen.

Raimund