Dumme Fragen an die Stacker (2)

Begonnen von reblaus, Januar 13, 2022, 00:02:22 VORMITTAG

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reblaus

Hallo -

nachdem Teil (1) meiner dummen Fragen zu lange wurde, hänge ich jetzt noch einen Teil 2 an - verbunden mit dem Dank an alle Kollegen für ihre geduldigen Beiträge zu Teil 1 und vielleicht auch zu den neuen Erkenntnissen.

Meine Probleme bei der klassischen Anordnung (Mikroskopobjektiv vor längerem Kameraobjektiv als Tubuslinse) waren ja u.a.
(1) starke Vignettierung bei Vollformat
(2) fehlen vollkorrigierter Mikroobjektive in meinem Sortiment

Nun bin ich seit Weihnachten in Besitz eines derzeit leider arbeitslosen RF 100-500 mm F 4.5-7.1  Zooms. Damit demonstrierte jemand im Netz sehr ordentliche Makrostacks mit Vorsatzlinse  per focus bracketing (FB) um das es mir ja speziell geht, deshalb habe ich das mal auf meinen Makroständer montiert und auf die Schnelle ein Testfoto gemacht.

Tatsächlich kommt man mit diesem Objektiv bei vollem Auszug (F=7.1) mit einem Vorsatzachromaten (Canon 500 D, 77 mm)  auf einen Abbildungsmaßstab von etwa 1,1x. Der freie Arbeitsabstand zur Vorderkante der Vorsatzlinse lag dabei je nach Entfernungseinstellung des Objektivs zwischen 32 und 48 cm.
Der Entfernungsunterschied zwischen linker unterer und rechter oberer Ecke des folgenden Fotos beträgt etwa 30 mm, es wurden dafür 30 Stackschritte von etwa 1 mm gemacht:


Nach früheren Erfahrungen mit Vorsatzlinsen war ich wirklich baff über die Bildschärfe bis in die Ecken!

Das hat mich angeregt, dem RF 100-500 mal das Fluar 5x/0,25 oo/0,17 vorzusetzen. Bei 500 mm Auszug gab es keine Vignettierung und man erhielt eine Vergrößerung von 15 (!), allerdings natürlich ohne Kompensation weshalb ich hier auf ein Foto verzichte. Mit dem alten Zeiss-Winkel 2,5 ergab sich eine Vergrößerung von 12 und CV war kaum sichtbar. Bei Verringerung des Auszugs tritt ab 400 mm wieder Vignettierung ein. Was mir auffiel war eine relativ starke Vergrößerungsänderung wenn die Fokussierung des Objektivs betätigt wurde und dies könnte bei FB hinderlich sein. Dies trat auch auf als ich mein MP-E 65mm als Vorsatz benutzte, was übrigens in einer 5fache Vergrößerung resultierte.

Weitere Versuche werden folgen; zwar wird schon allein wegen des Gewichts und der Länge das RF 100-500 wohl kaum das 100er Makro ersetzen, aber der relativ große Arbeitsabstand bei Vorsatzlinsenbetrieb bietet natürlich interessante Möglichkeiten, zumal die Zoomfähigkeit große Änderungen des Maßstabs ermöglicht.

Viele Grüße

Rolf

Rawfoto

Guten Tag

Die Veränderung der Entfernung hat eine Veränderung der Brennweite zur Folge, das hat eine 1 zu 1 Auswirkung auf die Vergrößerung zur Folge.

Laut Standrd wird die Brennweite bei unendlich angegeben, das gilt auch für z.B. Makroobjektive die nie auf Unendlich verwendet werden.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Lupus

Hallo Rolf,

ZitatNach früheren Erfahrungen mit Vorsatzlinsen war ich wirklich baff über die Bildschärfe bis in die Ecken!
ein Teil der besseren Bildschärfe dürfte dadurch entstehen, dass beim Stacken zumindest die Bildfeldkrümmung, die mehr oder weniger stark bei Vorsatzlinsen erzeugt wird, kompensiert wird.
ZitatWas mir auffiel war eine relativ starke Vergrößerungsänderung wenn die Fokussierung des Objektivs betätigt wurde und dies könnte bei FB hinderlich sein.
Ich sehe da ein geringeres Probelm beim anschließenden Stacking, denn das Programm sucht sich einfach die jeweils schärfsten Bildbereiche pro Foto heraus. Wenn sich der Abbildungsmaßstab von Foto zu Foto verändert ändert sich im Ergebnis lediglich die Perspektive des Bildes. Bei Bildserien durch z-Verschiebung entsteht Parallelperspektive (d.h. der Bildeindruck der entsteht wenn ich das Objekt mit einem Fernrohr quasi aus unendlicher Entfernung betrachte), während beim Fokusbracketing eine Zentralperspektive entsteht (also ähnlich einem Blick aus dem Nahbereich des Objektes - je nach Ausprägung der Größenänderung).

Hubert

reblaus

Hallo Hubert & Gerhard -

Eure Worte trösten mich  ;D, vor allem betr. Vergrößerungsänderung - mein Makro 100 mm ist übrigens auch im Unendlichbereich sehr ordentlich zu verwenden.
              Bildfeldwölbung konnte ich bei Einzelaufnahmen von flachen Objekten übrigens keine beobachten, allerdings ist das RF 100-500 bei vollem Auszug mit F 7.1 doch relativ lichtschwach.
              Trotzdem wundert mich der geringe Effekt der Vorsatzlinse - immerhin hat sie ja fast die gleiche Brennweite  (entspr. Brechkraft ?) wie das ausgezogene Objektiv und es hätte mich nicht gewundert, wenn dieser einfache Achromat das viellinsige Objektiv weit mehr gestört hätte.

Viele Grüße

Rolf