Ich will auch ein Tümpler werden!

Begonnen von frankg, Januar 13, 2022, 04:03:02 VORMITTAG

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liftboy

Hallo Frank,

das mit dem "garnich wahr" bezog sich auf die Pflege! Umgetopft hab ich die noch nie in den letzten 30Jahren, lediglich zweimal vorsichtig rausgenommen und die Wurzeln geschnitten. Schau mal alte Hausruinen an. Da wachsen reichlich kleine Bäume in den Spalten und Dachrinnen. Die kommen auch klar und von dort bezieh ich auch mein Ausgangsmaterial.

Bodenseegruppe:
Jawoll! Die sind kompetent und immer begierig auf Neues.  Der Bodo ist ein begnadeter Schnippler und der Günter kann Dir auch mal sein Biolam zum Testen geben (davon hab ich noch eines übrig :-] ).

Viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

frankg

#31
Hallo Peter,
danke für den Tipp, das wäre sicher der richtige Weg aber ich bin kein wirklicher Vereins- oder Stammtischtyp.
Ich mag es kuschlig zuhause und bin sonst eher der Schüchterne.  8)
Meine Infos beziehe ich aus dem Netz und mache dann das Beste draus - auch, wenn das nicht immer optimal ist.

Hallo Wolfgang,
das mit dem "garnich wahr" war doch nur ein Scherz, es ist mir schon klar, was Du meinst. :)
Mit alten Häuserruinen ist es hier schlecht bestellt ... ehrlich gesagt könnte ich nicht eine nennen...
Ja, den Wink mit dem Biolam habe ich auch verstanden. ;) :D


.... irgendwie auf ENTER gekommen .... 🤬

Frag doch mal die Maus!

frankg


So, weiter gehts...


Habe jetzt mal versucht das Pferd von der (hoffentlich) richtigen Seite aufzuzäumen.

1. Frage: Was genau möchte ich Mikroskopieren
Antwort: Flüssigkeiten (wer hätte es gedacht) + ganz wichtig: Lebende Organismen in Flüssigkeiten

2. Frage: Welches Mikroskop brauche ich dafür? (mit dem ich auch fotografieren/filmen kann)
Antwort: Trinokularmikroskop (Durchlichtmikroskop oder Inversmikroskop)

3. Frage: Welche Auflösungen brauche ich als Anfänger?
Antwort: 4-fach; 20-fach und 40-fach (in etwa)

Aus Peters Ausführungen habe ich entnommen, dass ein Inversmikroskop besser dafür geeignet ist Proben innerhalb einer Petrischale zu Mikroskopieren. Bedeutet das eine weniger große Vorbereitung/Präparation der Proben?


Soweit so gut (hoffe ich), ich informiere mich weiter und berichte...


Liebe Grüße
Frank
Frag doch mal die Maus!

liftboy

Hallo Frank,

Inversmikroskop..... tja, ich hab hier eines , benutze es jedoch eher selten. Die interessanen Tierchen in "Flüssigkeiten" sind doch meist oben am Deckglas und noch ziemlich flott dazu. Mit dem Invers siehst Du dann hauptsächlich den Detitus mit Inhalt; also Amöben. Auch interessant, aber ähnlich wie Frauenfußball, kann man sehen, aber irgendwann reichts :-).
Ich würde Dir ein Lomo borgen, mit 4x, 10x,20x, 40x und 90xÖlimm. Im Filterhalter steckt eine Dunkelfeldblende und ein Polfilter wäre auch dabei. Damit kannst Du dann testen, in welche Richtung Du willst. Der Apparat hat kritische Beleuchtung mit LED, erwarte also von dem 90x nicht zuviel. Wenn Du das dann behalten willst und vielleicht noch "Extrawünsche" hast, können wir reden. Da wären dann Testobjekte dabei, Diatomeen für die Auflösung und Kristalle für Polarisation.

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

raimcomputi

#34
Um lebende Tierchen in einem Wassertropfen zu betrachten, braucht es doch eigentlich erst mal gar nicht so viel an Vorbereitung. Einfach erst einmal einen Heuaufguss ansetzen und ein paar Tage stehen lassen bei Zimmertemperatur. Danach entweder einen Tropfen aus diesem Aufguss auf einen Objektträger und dann mit einem Deckglas abdecken. Der Nachteil davon ist nur, das nach relativ kurzer Zeit das Wasser verdunstet und die Tierchen dann leider das Zeitliche segnen.

Deshalb bastelt man sich besser ein Mikroaquarium. Bei meinem Erstversuch hat das immerhin für ca. 6 Wochen funktioniert. Und man konnte über diesen langen Zeitraum die Entwicklung der Population sehr schön beobachten und sogar mit der Zeit so etwas wie eine Beziehung zu seinen kleinen Mitbewohnern entwickeln.

Was die Technik betrifft, verwende ich ein 4x, ein 10x, ein 20x, ein 40x und gelegentlich noch ein 60x Objektiv. Das 100er hatte ich noch gar nicht im Einsatz, weil ich mich als Anfänger mit der Ölschmiererei nicht vollmachen wollte. Zusätzlich habe ich mir eine einfache Dunkelfeldblende und ein paar Rheinbergfilter gebastelt, womit man gerade auch beim Beobachten von Organismen im Wassertropfen sehr schöne Effekte erzielen kann. Dazu noch etwas mit schiefer Beleuchtung spielen. Und schon kann man wochenlang Spass haben.

Mein Mikroskop ist ein Motic BA 310, mit 5-fach Objektivrevolver. Das Mikroskop verfügt über Unendlichoptik, was das Adaptieren einer Kamera erleichtert. Meine Objektive sind relativ einfache Planapos. Und das ist schon alles. Zum Mikroskop: Ich wollte lieber ein modern aussehendes Mikroskop. Ich konnte mich einfach nicht damit anfreunden, mir etwas "altes Gebrauchtes" zu kaufen. Obwohl ich absolut überzeugt bin, das man da als Anfänger für relativ kleines Geld tolle Geräte bekommen kann. Aber meins war es eben einfach nicht, was mir damals auch viel verständliche Kritik eingebracht hat. Bei mir wurde es eben dann das Motic. Und ich bin glücklich mit dem Mikroskop.

Raimund


Peter V.

#35
Hallo,

Es freut mich, dass Du mit dem BA310 (das gefällt mir auch sehr gut und ich habe es Dir wohl auch nach Schilderung Deiner Amsprüche empfohlen) zufrieden bist - es war ja auch eine etwas schwierige Zangengeburt!  ;)

Aaaaaber:

ZitatUnd das ist schon alles. Zum Mikroskop: Ich wollte lieber ein modern aussehendes Mikroskop. Ich konnte mich einfach nicht damit anfreunden, mir etwas "altes Gebrauchtes" zu kaufen

Du willst hoffentlich nicht sagen, dass z.B. dieses Mikroskop aus den Achtzigern (ein Leitz Orthoplan*) nicht "modern" aussieht!? Von so einem zeitlosen Design können viele "Chinakracher" nur träumen und wenn ich mir die aktuellen Zeiss Mikroskope wie das Axio Lab (gerne auch "Skistiefel" genannt) so anschaue...ich weiß nicht, wer da "moderner" aussieht.

Hezrliche Grüße
Peter

*hier mit Operator Holger Adelmann ;)
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

reblaus

Hallo Frank -

zwar bin ich in puncto Inversmikroskop nicht Wolfgangs Ansicht1) , würde aber trotzdem davon abraten mit einem Inversmikroskop ins Tümpeln einsteigen zu wollen, vielmehr zuraten Wolfgangs Angebot anzunehmen, denn die "Lehrzeit" sollte man an einem normalen aufrechten Mikroskop (ohne Komplikationen) zurücklegen.

Viele Grüße

Rolf

1) Hier ein Filmchen, einstens mit der EOS M5 an meinem Axiovert 35 aufgenommen:

https://www.youtube.com/watch?v=oILFrjaie5I

Flagellate

Ich habe hier inverses Mirkoskop gelesen?! ::)

Ich habe mich mit dem Kommentar erstmal zurück gehalten, da ich abwarten wollte. Da du es aber nun selbst ins Rennen geworfen hast, muss ich mich auch nicht mehr zurückhalten ;D

Inverses Mikroskop für Plankton bzw. "Tierchen im Wasser"?
Ganz einfache und klarer Antwort: Ja! Das ist das einzige was wirklich sinnvoll ist. Allerdings muss man dafür schon ein Vollblut sein. Halbblüter fahren mit Aufrecht besser.

Warum?
Nun, deine Frage zur Präperation ist genau die richtige, denn hier liegt der gigantische Vorteil von Inversen. Man nehme eine beliebige Wasserprobe, schütte sie in eine Petrischale und wartet ein paar Stunden oder auch einen Tag. Das wars. Anschließend kann man loslegen und die Petrischale erkunden.
Die Präperation, die Gerd hier angeführt hat, die man tatsächlich erstmal üben muss, entfällt. Und im Gegensatz zum Aufrechten, wo man eigentlich nur kleine Volumina mikroskopieren kann und die Tiere grundsätzlich mehr oder weniger "platt drück", kann man sich die Probe ohne jegliche Störung vollständig (!) ansehen und das über Tage oder sogar Wochen! Interessant wird es eh meist erst ein 2-4 Tagen. Ich habe mit frischen Proben an beiden Mikroskopen gearbeitet und aufrecht immer gehasst. Ein paar microliter Auf ein Objektträger aufbringen, Deckglas drauf (oder sogar noch aufwändiger präparieren), durchsehen und anschließend das ganze wieder von vorne. Das nervt auf Dauer und ist ineffizient. In der Petrischale kannst du dir das ganze mehr oder weniger unter "natürlichen" Bedingungen ansehen und dabei sieht man so viel mehr als unterm Deckglas.

Für mich ist die inverse Mikroskopie das einzig wahre wenn man ernsthaft Plankton beobachten möchte.

Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Nachteilen:
1. Inverse sind durchschnittlich teurer
2. In der Regel sind die Mikroskope relativ groß (größer als äquivalente Aufrechte), meist auch schwerer.
3. Die optische Qualität ist etwas schlechter, wobei das eher daran liegt, dass spezielle Kondensoren und Objektive mit hohen Arbeitsabständen gewählt werden. Das hat aber wenig mit der Qualität der Ausstattung zu tun, sondern liegt einfach daran, dass es physikalisch bedingt ist. Gute Inverse kannst du aber auch quasi wie Aufrechte verwenden (in fast jeglicher Hinsicht) und das ohne Einschränkungen. Die bauartbedingen Nachteile sind dann so maginal, dass sie ignoriert werden können.

Ganz wichtig:
Inverse sind "spezial Mikroskope". Wenn du sie als "Allrounder" verwenden möchtest wird es meistens wirklich teuer. Für botanische/zoologische Schnitte sind sie unnötig umständlich und Auflicht macht nur bedingt Sinn.

Jetzt muss ich aber auch sagen, dass es in meinem Fall eine ganz andere Sache ist, da ich aus der Protistologie (also Einzeller/Plankton) komme und daher genau weiß was ich will/brauche. Ein inverses Mikroskop als Einstieg in die Mirkoskopie muss gut überlegt sein. Ich denke am sinnvollsten ist es erstmal für wenig Geld ein gutes standard Mikroskop anzuschaffen und dann eins nach dem anderen.

Eine ganz wichtige Anmerkunge noch am Rande: Phasenkontrast ist absolut unerlässlich, wenn du dir Plankton angucken willst. Hellfeld alleine macht dich nicht glücklich, sofern du dir nicht nur langweilige Algen ansehen willst. Das noch bessere Kontrastverfahren (DIC/DIK) ist zu teuer für den Einstieg.
Bezüglich Phasenkontrast hatte ich jetzt vor kurzem hier im Forum gelesen, dass Phasen Objektive im Hellfeld nicht so gut sein sollen. Das mag vielleicht bei den alten endlich Mikroskopen stimmen, aber bei neueren unendlich Mirkoskopen bzw. neueren Objektiven kann ich diese Aussage nicht bestätigen. Mit dem endlich-System kenne ich mich aber auch kaum bis garnicht aus.

Grüße,
Tobias

beamish

Zitat von: liftboy in Januar 15, 2022, 16:02:45 NACHMITTAGS
Auch interessant, aber ähnlich wie Frauenfußball, kann man sehen, aber irgendwann reichts :-).

Hallo Wolfgang,
Haben wir hier irgendwo eine Chauvi-Kasse? Da wäre jetzt was fällig....

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Peter V.

Hallo,

ich gehe mal davon aus, dass mindestens 95 Prozent derer, die (auch sehr ambitioniert und auf hochprofessionellem Niveau) "tümpeln", kein Inversmikroskop besitzen. Dennoch bin ich ein großer Freund eines zusätzlichen(!) Inversmikroskops (mit Phasenkontrast!), da es auch Freude macht, das Gewusel in einer Petrischale anzuschauen und vor allem zu beobachten, wie die kleinen Lebewesen dreidimensional (also nicht plattgedrückt) ausschauen wie sich durch den Raum bewegen. Bei größeren Objekten geht das auch gerade noch mit einem Stereomikroskop.
Dass ein Paramecium eher auschaut wie ein "verdrehter Mokassin" (wie es letztens jemand auf dem Tübinger Stammtisch ausdrückte), erschließt sich unter Deckglasdruck am aufrechten Mikroskop nicht zwanglos. Ich wundere mich insofern auch, wieso so wenig ambitionierte Tümpler ein zusätzliches Inversmikroskop besitzen. Als alleiniges Mikroskop (und erst recht für Beginner) ist es keinesfalls empfehlenswert!! Die technischen Limitationen wurden bereits erwähnt, (Betrachtung bei höherer Vergößerung über 320fach, also 32er Objektiv und 10er Okular) ist mit einem normalen Inversmikroskop kaum möglich, Feinstrukturen kann man damit nicht zur Darstellung bringen. Rolf (reblaus) vertritt da zwar eine andere Ansicht, allerdings muss auch er sicher ehrlicherweise zugeben, dass er für sich schon ein sehr spezielles Gerät im Laufe der Jahre zusammengestellt hat, was einem Anfänger sicher nicht möglich ist. Rolfs Inversmikroskop gibt es so nicht von der Stange und Bastelei.

Dass Tümpelei ohne Phasenkontrast nicht geht, würde ich so auch nicht unterschreiben wollen. Man kann schon mit der Schiefen Beleuchtung (die zumindest am Orthoplan bis zum 40er-Objektiv gut funktioniert) weit kommen. Reichlich (und vermutlich wesentlich mehr als heute) getümpelt wurde hobbymäßig auch schon in der Sechzigern, Siebzigern, Achtzigern - und da konnte sich K E I N Hobbymikroskopiker DIK leisten und selbst der Phasenkontrast blieb für viele in ein Traum. Klar, wenn man Phasenkontrast oder gar DIK hat, ist es schöner - aber dass das Tümpeln "ohne" keine Freunde bereiten kann, würde ich so pauschal nicht sagen. Deshalb rate ich ja auch zur Anschaffung eines Systemmikroskops wie z.B. eines guten Zeiss Standard (ab 16) oder Leitz Leitz Orthoplux/Orthoplan, die - insbesodnere das Orthoplan -bis in  die höchste Forschungsstufe mit Phasenkontrast, DIK und Fluoreszenz ausbaubar sind, wobei man mit einer ganz einfachen Hellfeldausstattung beginnen kann.

Hezrliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

#40
Ach Martin,

Zitat von: beamish in Januar 15, 2022, 17:01:52 NACHMITTAGS
Zitat von: liftboy in Januar 15, 2022, 16:02:45 NACHMITTAGS
Auch interessant, aber ähnlich wie Frauenfußball, kann man sehen, aber irgendwann reichts :-).

Hallo Wolfgang,
Haben wir hier irgendwo eine Chauvi-Kasse? Da wäre jetzt was fällig....

Grüße
Martin

Du Realitätsverweigerer!  ;) Frauenfußball... ich stelle mir übrigens gerade "Schwanensee" vom Männerballett getanzt vor.. ::)

(Und weggeduckt - bei der nächsten Kornrade füttere ich dafür gerne mit 5 EUR die Chauvikasse)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Flagellate

#41
Zitat von: Peter V. in Januar 15, 2022, 17:07:13 NACHMITTAGS
Rolf (reblaus) vertritt da zwar eine andere Ansicht, allerdings muss auch er sicher ehrlicherweise zugeben, dass er für sich schon ein sehr spezielles Gerät im Laufe der Jahre zusammengestellt hat, was einem Anfänger sicher nicht möglich ist. Rolfs Inversmikroskop gibt es so nicht von der Stange und Bastelei.

Hallo Peter,
ne, das stimmt leider nicht. Rolf hat gebastelt, ja. Aber du kommst ganz regulär (also von Zeiss vorgesehen) ab der ersten Axiovert-Serie problemlos auf eine n.A. von 1.4 und das mit Phase und DIC.
Und auch die Einschränkungen bezüglich der Vergrößerung stimmen nicht. Selbst mit einem LD Kondensor kommst du locker auf 63x und sogar 100x (die Limitierung ist lediglich eine geringe n.A. solange LD Objektive/Kondensor genutzt werden).
Ich verstehe nicht, warum sich hier hartnäckig der Glaube hält, dass inverse den aufrechten Mirkoskopen was optische Qualität angeht unterlegen wären. Im Gegensatz zu aufrechten Mirkoskopen kann man bei den Inversen immer auch die Optik der aufrechten Verwenden (beides Kondensor und Objektiv). Der dann noch vorhande optische Nachteil ist abosult nicht erwähnenswert.
(diese Aussage bezieht exklusiv auf Zeiss ab Axiovert, andere bzw ältere Modelle/Herstelle kann ich nicht beurteilen)
Phasenkontrast ist nach heutigem Maßstab standard und wer sich ein Zeiss ab 1990 kauft kommt sogar fast nicht drum herum. Ich wüsste daher nicht, warum man  nicht drauf achten sollte. Selbstverständlich hast du recht, dass es auch anderer Möglichkeiten gibt. Das würde ich aber jetzt nicht als Argument gegen Phasenkontrast akzeptieren. Eher als "was tun wenn ich keinen habe?".

Dass, hier so viele "Tümpler" kein inverses haben verstehe ich auch nicht. In der "Einzeller"-Forschung sind diese auf jeden Fall dominant. Allerdings steht da auch immer eine aufrechtes Mikroskop dabei. Die beste Wahl ist schlichtweg beides.

Grüße,
Tobias

Peter Reil

Hallo liebe Leute,

da kommt ein unbedarfter Anfänger  (das ist nicht despektierlich gemeint!) und möchte die "Tümplerei" beginnen und hier werden plötzlich Dinge empfohlen, die weit über das hinausgehen, was für einen Anfänger vernünftig ist.

Ein Anfänger ohne jegliche Grunderfahrung braucht keinen Phasenkontrast zum Tümpeln und auch keinen DIK und auch kein Inversmikroskop!

Wenn jemand ein erstes Auto kaufen möchte, dann kann er sich vorher selbst in Grenzen kundig machen. Aber ohne jemals selbst gefahren zu sein, ist eine vernünftige Auswahl schwierig. Und Empfehlungen für einen Rennwagens mit vielen Hebeln und Knöpfen halte ich für völlig daneben.
Ich denke, dass Gerd sehr wohl die Problematik erkannt hat: "Es braucht einen Fahrlehrer!"
Deshalb auch mein Tipp mit der Mikro-Gruppe am Bodensee. Da kann man einfach völlig unverbindlich mal ein paar Sachen ausprobieren. Das kann für eine Entscheidung helfen.

Franks hauptsächliches  Interesse liegt ja an der Fotografie. Und mal ganz ehrlich, wer von uns schon mal hinter den Tierchen hergehechelt ist, um ab und zu ein gescheites Foto zu erhalten weiß, dass da noch ganz andere Probleme lauern. Die kann man auch nicht mit einer noch so teuren Kamera lösen.

Es sollte nicht darum gehen, mit was ich arbeite und was ich deshalb auch toll finde(n muss), sondern darum, dem Themenstarter eine adäquate Hilfe zu bieten.

Gruß
Peter

PS: @Frank: Wer niemals vorher zum Tauchen ging und jetzt überlegt, das Tauchen vielleicht zu beginnen, dem empfehle ich dazu auch keine Rolex.  :)
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Flagellate

#43
Hallo Peter R.

mit inversen Mikroskopen habe ich lediglich angefangen, weil Frank sie erwähnte. Wie ich schon geschrieben habe, würde ich auch erstmal davon abraten.

Zum Phasenkontrast habe ich eine völlig andere Meinung. Wenn man sich ein Mikroskop, auch als Anfänger kauft, weil man sich gezielt Plankton ansehen will, dann ist es sogar eine Fehlentscheidung nicht auf Phase zu achten. Das ist meine Meinung. Selbst die billigsten Kursmikroskope bei uns in der Uni haben Phase und ob da jetzt ein Biostudent im ersten Semester oder ein Hobbymensch am Mikroskop sitzt macht für mich kein Unterschied. Bei Phasenkonrast kann man glücklicherweise quasi nichts kaputt machen.

Wo du so schön Tauchen als Beispiel genommen hast, und das ist eigentlich der viel wichtigere Punkt: Wer mit dem Tauchen anfängt kauft sich aber auch nicht gleich eine eigene Ausrüstung. Er leiht sie sich erstmal und kauft dann mit entsprechender Erfahrung. Allerdings auch nicht das billigste/einfachste sondern das was man braucht/möchte  ;)

In diesem Sinne lautet natürlich die Empfehlung sich erstmal über Besuche bei Mikro-Gruppen oder Leihgaben ein Bild zu machen. Möglichkeiten zu evaluieren ist allerdings zu jedem Zeitpunkt erlaubt und meines Erachtens sogar wichtig. Wer sich früh mit den Möglichkeiten befasst und sich dann aber Zeit lässt bis zum Kauf, hat sich über einen längeren Zeitraum damit befasst und sollte daher tendenziell die besser Entscheidung treffen.

Grüße,
Tobias

David 15

Hallo Frank,

und falls du noch nicht mit Leihgeräten überschüttet wurdest, kannst du von mir aus dem LK Konstanz auch eins haben ;) Von Low-end bis High-end ist alles da zum Ausprobieren.

Liebe Grüße,
David
''Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.'' ( Albert Schweitzer)

Vorstellung: ''Hier''