Färbung nach Pappenheim: Von Lösungen, Problemen und Lösungen

Begonnen von Peter Ludwig, Januar 29, 2022, 07:19:54 VORMITTAG

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lemmi

#15
(Sorry hier stand ein doppelter post! Kann man als User eigene Doppelposts löschen, oder können das nur Moderatoren?)

lemmi

#16
Lieber Rudolf,

die C.I.-Nummer bezieht sich auf den International Colour Index. Damit lässt sich ein Farbstoff eindeutig zuordnen. Vor allem bei älteren Publikationen finde ich das angesichts der verwirrenden Vielfalt der Namen wichtig. Methylenazur, Azur B und Azur 1 sind alles dasselbe - oder habe ich jetzt Azur B und Azur A verwechselt? Und ist Methylenazur nun ein Reinstoff oder ein Gemisch? Der C.I. schafft hier Klarheit. Man könnte natürlich auch die (viel längere) CAS-Nummer verwenden.

Ich vermute, dass die Vorschrift vorsieht, die Lösungen heiß anzusetzen, um sie wenigstens halbwegs keimfrei zu bekommen. Es ist unglaublich wie schnell Farblösungen in warmen Klima schimmeln! Die Konservierung mit NaN3 habe ich irgendwo anders her übernommen, die ist nicht original von Field. Sie funktioniert aber ausgezeichnet. Eine geringere Konzentration, z.B 0,5 g pro Liter, wäre sicher auch ausreichend.

Zum Filtrieren habe ich immer ein normales, mittelschnell filtrierendes Rundfilter verwendet. Ob ein Kaffeefilter auch geht, weiß ich nicht. Es gibt aber eine andere Methode, um die Lösung sauber zu bekommen: 24 Stunden absitzen lassen und vorsichtig vom Bodensatz abgießen!

Zu den Puffersalzen habe ich tatsächlich auch eine Tabelle, nur gerade mal wieder nicht greifbar... Ich muss aber gestehen, dass ich mich nicht erinnere, welchen pH-Wert die Farblösungen denn haben sollten. Ich habe die Färbung seit meiner Rückkehr aus Südamerika - vor über 20 Jahren - nicht mehr verwendet.

Die Rezeptur habe ich damals auf einer Fortbildung bekommen und auch die Originalarbeit dazu besorgt. Ich kann Sie demnächst hier gerne mal einstellen. An der Zusammensetzung habe ich nichts verändert.

Herzliche Grüße
Thomas

P.S. Komisch, dass die Wikipedia nur eine Literaturstelle für eine modifizierte Field-Färbung angibt, und nicht die Originalpublikation!

lemmi

Hier noch die Referenzen der Originalpublikationen von Field:


Field JW: A simple and rapid method of staining malarial parasites in thick blood smears; Transactions of the royal society of tropical medicine and hygiene Vo 34/2, 1940: 195-202

Field JW: Further note of a method of staining malarial parasites in thick blood films; Transactions of the royal society of tropical medicine and hygiene Vo 35/1, 1941: 35-45

Field JW: The Romanowsky stains - aqueous or methanolic?; Transactions of the royal society of tropical medicine and hygiene Vo 58/2, 1964: 164-172

Die Farblösungen sind in der Publikation von 1941 beschrieben. Die Publikation von 1964 gibt verschiedene Anwendungsanweisungen, z.B. auch für Massenfärbungen. Field scheibt, der pH-Wert der Lösungen liege zwischen 6,2 und 6,8.

Grüße
Thomas