Zu tief ins Glas geschaut - Bier unter dem Mikroskop

Begonnen von Mikrokosmos, Januar 27, 2022, 16:27:00 NACHMITTAGS

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Mikrokosmos

Im folgenden sehen Sie einige Aufnahmen eines alkoholfreien Biers (Bio) in Durchlicht.

Vielleicht kann jemand das eine odere andere darin bestimmen. Vorallem die meist verketteten "Eier" würde mich interessieren.







Lieben Gruß
Hubert

regulus56

Hallo,
die "Eier" würde ich für Hefezellen halten, was bei Bier ja naheliegend wäre  ;)
Gruß vom Klaus
,,Ich weiß, dass ich nichts weiß"
Und gern per Du.

Mikrokosmos

Das ist einleuchtend, und passt auch von der Größe.

Vielen Dank Klaus für Deine Hilfe.

Herzlichst
Hubert

liftboy

Hallo Hubert,

die "Halos" in Bild 1 lassen mich drauf schließen, dass Du ohne Deckglas gearbeitet hast... das wird natürlich nix ;-)
Ich hab mal welche mit Lugol behandelt und in Eukitt eingebettet, da sieht man dann etwas mehr :-)

Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

Hallo Hubert,
die kleinen Quadrate im letzten Bild sehen aus wie Salzkristalle. Hast Du das eintrocknen lassen?
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Lumi

Die Quadrate können Kieselgurrückstände sein. Bier wird mit Kieselgur filtriert, und wenn kein
Sterilfilter (Schichtenfilter wie bei der Weinfiltration auch) nachgeschaltet ist, dann können sich
durchaus kleine Kieselgurpartikel und Minihefen "durchschleichen", ist ja auch nichts giftiges.

Im Wein könnte man Zellulosefasern vom Schichtenfilter finden, gerne mal eine Gegenprobe
machen, ist aber auch nichts giftiges.

Wieviel Schneckenanteil im Spinat ist nochmals erlaubt?

Grüße
Franz

plaenerdd

#6
Hallo Hubert,
das müsstest Du ja vielleicht noch wissen: War das ein "normales" (gefiltertes Bier) oder ein naturtrübes. In letzterem sind natürlich immer reichlich Hefen drin, im ersteren nur die "durch gerutschten". Aber dafür sollte es im naturtrüben keine Diatomeenschalen-Reste (Kieselgur) geben. So viel Salz, dass es so schön auskristallisiert, das wäre eigentlich schon ein wenig komisch, aber die Form erinnert mich daran.
LG Gerd
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Lumi

Wenn das Salzkristalle sind, dann können es Rückstände von Verkrustungen/Verkalkungen sein,
die beim "Sterilfahren vom Schichtenfilter" durch Dampf oder Heißwasser entstehen können.
Diese Filter werden meist "Rückgespült" um die Standzeit der Zellulose-Filterschichten zu
erhöhen.

Mikrokosmos

#8
Hallo zusammen!

Richtig Wolfgang, ich habe ohne Deckglas gearbeitet, da meine Deckgläser sowas von dreckig sind und nicht mal mit 99,9% Alkohol zu säubern sind. Keine Ahnnung was das ist, vielleicht habt ihr ja Reinigungstipps?.

Gerd, nein richtig eingetrocknet war das ganze noch nicht, aber beim Mikroskopieren geht mit der Zeit natürlich etwas von der Flüssigkeit verloren. Und es handelt sich um trübes Bier.

Danke Franz für Dein ganzes Wissen, ich kenn mich da nicht so aus :)

Ich hab noch eine Frage zu den Deckgläschen, da ich mir sowieso neue Deckgläschen kaufen wollte. Gibt es bis auf die Stärke des Glases noch andere wichtige Unterschiede? Ich finde im Internet nämlich Gläser die pro 100er-Packung bloß 2,50€ kosten, aber auch Gläser die für 100 Stk. über 10€ kosten. Gibt es da Unterschiede?

Lieben Gruß
Hubert

liftboy

Hallo Hubert,

ZitatGibt es da Unterschiede?

Oh ja! Allerdings kommt es drauf an, was man vorhat. Meiner einer nimmt für die tägliche Arbeit die billigsten 18x18mm. Die werden dann nach Gebrauch entsorgt. Für die Anfertigung von Dauerpräparaten liegt die Latte schon höher :-) da nehm ich 18mm° von Orsa; nicht billig aber gut.
Ich weiß ja nicht woher Du Deine Deckgläser hast, daß die sooo schmutzig sind; das bischen Hüttenrauch stört bei geringen Vergrößerungen überhaupt nicht. Wenn Du natürlich mit Ölimmersion und hohen Vergrößerungen arbeiten willst, musst Du schon tiefer in die Tasche greifen (bei Immersion ist die Deckglasstärke nicht soo wichtig, bei hochvergrößernden Trockenobjektiven aber schon!). Wie gesagt, wenn Du nur die Wachstumsrate er Hefen bestimmen und Fremdkörper aufspüren willst, nimm ruhig die günstigen Gläser; wenn Du sehen willst ob da Wildhefen dabei sind....das ist was für Kenner und Könner.

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

plaenerdd

#10
Hallo Hubert,
natürlich gibt es große Unterschiede bei Deckglasqualitäten, aber wir Hobbyisten benötigen i,d.R. nicht die high-end-Quauität. 10€ für 100DG wäre mir entschieden zu viel. Ich kaufe meine DG bei Biologiebedarf Thorns. Hilfreich ist es aber, wenn man ein paar verschiedene Größen für verschiedene Zwecke hat:
Zum Mikroskopieren einer noch unbekannten Tümpelprobe z.B. nehme ich gerne etwas größere DG z. 24x32mm. Da hat man eine etwas größere Probe, die man durchmustern kann, das Verhältnis Probenvolumen zu Außenrand (wo die Verdunstung stattfindet ist etwas besser und wenn ich mit Immersion arbeite, wird das DG auch nicht so leicht mit angehoben, weil die große Fläche noch besser am OT haftet.
Kleinere DG sind hingegen super, wenn man Wasserviecher vereinzelt hat, um sie vorteilhaft zu fotografieren. Dann hat man nämlich das Problem, dass man das einzelne Tierchen unter einem großen Deckglas wiederfinden muss, nicht ganz so krass.
Runde DG sind am besten, wenn man mit relativ zähen Eindeckmittel arbeitet. Da ist es immer etwas schwer, das bis unter die letzte Ecke eines eckigen DG zu bringen. Nimmt man mehr Eindeckmittel, kommt es zwar besser an den Ecken an, quillt aber an den Seiten wieder heraus. Da sich ein runder Tropfen schön gleichmäßig nach allen Seiten ausbreitet, wenn man ein DG auflegt, kommt der auch gleichmäßig an den Rändern an.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Mikrokosmos

Vielen Dank das ich an Eurem Wissen teilhaben darf!

Die runden Deckgläschen habe ich auch schon entdeck, ist mal was anderes und sieht ganz attraktiv aus.

Meine Deckgläschen waren bereits gebraucht und waren bei dem Mikroskop dabei welches ich vor einigen Jahren gekauft habe.

Sowohl die Gläschen als auch das Mikroskop müssen irgendwann mal ersetzt werden. Die Gläschen kann ich mir ja noch leisten, aber für das Mikrskop muss ich noch sparen. Kommt Zeit, kommt Geld.

Lieben Gruß
Hubi

plaenerdd

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Mikrokosmos

Ein billiges Bresser Biolux NV.

Spare noch für ein vernünftiges.

Gruß
Hubi