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Hornblendebasalt

Begonnen von Holger, Januar 05, 2010, 18:22:56 NACHMITTAGS

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Holger

Hallo Dünnschlifffreunde (schreibt man dieses Wort eigentlich mit drei "f"?),

ein interessantes Gebiet ist ohne Zweifel die Petrographie der vulkanischen Gesteine, und es hat nicht umsonst bei der Einführung der Dünnschliffmikroskopie eine nicht vernachlässigbare Rolle gespielt. Hier möchte ich nun ein sowohl ästhetisch wie mineralogisch interessantes Objekt zeigen. Es handelt sich um einen Hornblendekristall in einem "Basalt" des Vogelsberges. Zwar zeigen diese Kristalle in diesem Material makroskopisch noch ihre ursprünglichen Umrisse; jedoch sind sie mineralogisch umgewandelt ("opacitisiert") und bestehen nun aus einem Gemenge von Pyroxen-, Plagioklas- und Erzmineralien, die in ihrer Verwachsung ein graphisch interessantes Muster zeigen. Unter gekreuzten Polarisatoren erscheint das Pyroxenmineral leuchtend blau.





Gruß,
Holger

Bert

Hallo Holger,
das ist ja schön; ich hatte schon gedacht, ich wäre der einzige, der sich für Dünnschliffe von Gesteinen interessiert. Klasse, wie die Abkühlung des Magmas (?) diesen Umwandlungs-Zustand eingefroren hat.
Hast Du den Dünnschliff selber gemacht?
Schleifergruß, Bert

Ragin

Hallo Holger
Danke für die schönen Bilder und die Inspiration mal selber was zu probieren.
Ich habe mich auch mal etwas gespielt und einen Rotkalk bearbeitet. Da hatte ich einen Bohrkern gefunden. Das polarisierte Licht brachte wenig Effekt aber zumindest hab ich den Stein recht schnell auf eine Dicke gebracht wo ich mit Durchlicht bei hundertfacher Vergrößerung noch halbwegs fotografieren konnte. Hier schnell meine ersten Ergebnisse.
Einen staubfreien Schleifergruß
Rainer









Ich pflege das bayrische Du, von Mensch zu Mensch

Holger

#3
Hallo Bert, Hallo Rainer,

@Bert: Ja, der Dünnschliff ist eine Eigenproduktion, anders kommt man ja heutzutage nicht mehr an Schliffe von selbstgesammelten Proben. Präparierst Du auch selber?

@Rainer: Na bitte, so schwer kann das nicht gewesen sein, wenn Du es so schnell fertiggebracht hast ;). Bei Kalkgesteinen bringt die Polarisation in der Tat nicht viel: Calcit hat eine derartig hohe Doppelbrechung, dass nur bei sehr dünnen Proben überhaupt einmal Polarisationsfarben auftreten, und dann ist das meist ein Grün oder Rot höherer Ordnung. Hast Du den Schliff schon eingedeckt? Wenn nicht, vielleicht versuchst Du noch, ihn dünner zu bekommen?
Generell kommt bei den Rotkalken der Alpen hinzu, dass die Matrix recht feinkörnig ist. Da ist sowieso meist nur in den Calcitadern, die von verheilten Brüchen herrühren, ein Kristall mal so groß, dass er problemlos zu sehen ist. Nun hast Du offenbar ein Stück erwischt, in dem zumindest zahlreiche Mikrofossilien zu sehen sind. Leider ist die Bestimmung dieser Teile nicht ganz einfach, da es sich oft um Bruchstücke der Skelette größerer Meeresbewohner handelt (meist Echinodermenreste wie Seeigelstacheln, Panzerplatten von Seeigeln oder Seelilien, oder auch Seelilien-Stielglieder). Diese sind manchmal vor der Einbettung zudem von der Verwitterung angegriffen worden, und dann kommen manchmal interessante Bilder heraus. Das untenstehende nenne ich - passend zum bayerischen Fundgebiet - "Madonna in Stein". Offenbar ist die Natur ein sehr dem Abstrakten verhafteter Künstler... :D



Gruß, Holger

Ragin

Hallo Holger
Die Bilder sind ja unter polarisiertem Licht entstanden. Man sieht teis einen grünlichen Schimmer bei dem 2. Bild an der rechten Seite. und die Calcitadern leuchten hervor. Mit meinem Stemi ist das wohl auch nicht ganz so gut wie mit normalen Durchlichtmikroskopen.
Ist alles etwas improvisiert. Ich habe eine 2. Probe versucht dünner zu schleifen aber da sind mir dann größere Randbereiche raus gebrochen weil der UV-Kleber nicht gehalten hat auf dem Glas. Möglich, dass ich auch zu wenig lange gewartet hatte mit dem Schleifen. Im polarisierten Licht waren es aber auch nur wenige silbrig-graue Lichter, nix besonderes, die schöne rote Farbe war natürlich auch nicht mehr so stark. War alles mehr grau und farblos geworden. Ich habe noch nicht eingedeckt. Soll ich da Kannadabalsam nehmen? Müsste ich noch besorgen. Ich habe gerade eine neue Probe am Start. Das ist ein Granatamphibolit. Mal was kristallines. Die Unterseite ist ganz gut gelungen und schöne Granateinschlüsse sind auch drinnen. Ich habe eine Garnitur Diamantschleifpadds für die kleine Flex verwendet. Die haben folgende Körnungsstufen:  50, 100, 200, 400, 800, 1500, 3000.
Den Kalk habe ich von Hand drauf geschliffen und heute mal mit der Flex gearbeitet. Natürlich auf kleinster Geschwindigkeit, die ist regelbar.
Dann habe ich 3 verschiedene Diamantschleiffeilen von Rodin die ich mal für feine Bildhauerarbeiten beim Bösner gekauft habe. Das ist ein Fachhandel für Künstlerbedarf. Die Feilen sind spitze, haben einen schönen Griff und eine Schleiffläche von ca. 2X4cm. Ich habe mir auch eine Halterung hergestellt wo ich den Objektträger zum Schleifen drauf befestigen kann. Dazu habe ich auf einer Spiegelfließe mit UV-Kleber 2 Objektträger so aufgeklebt, dass der zu haltende dazwischen eingeschoben werden kann. Das ganze lege ich auf ein Brettchen auf das Spülbecken wo ich dann nass schleifen kann.
Ich weis auch nicht was das alles für Einschlüsse sind. Ich dachte an Korallen aber das untere Bild hat ca. 100-fache Vergrößerung und da kommen mir die Röhrengänge eigentlich zu klein vor. Ich bin aber auch kein Korallenexperte. Ich habe aber zum Vergleich mal Bilder einer roten Koralle gemacht.
Einmal die Oberfläche und dann mal einen Schnitt durch die Längsachse. Die Flächen sind anpolliert.
Was ist denn das für ein Teil welches auf Deinem letzten Bild zu sehen ist?





mal etwas größer:



und innen:



Schönen Gruß
Rainer
Ich pflege das bayrische Du, von Mensch zu Mensch

derda

Hallo Holger,

ein schöner Fund!!! Im ersten Moment dachte ich, es würde sich eher um eine metamorphe Umwandlung eines basischen Gesteins handeln. Habe dann bei Pilcher/Schmitt-Riegraf nachgeschaut und dort die interessante Erklärung mit dem Gitterzerfall durch Druckentlastung beim Aufstieg der Schmelze gefunden. Den Begriff: "Hornblende-Leiche", der dort ebenfalls genannt wird, kannte ich noch nicht.

Wegen mir können die Bilder ruhig die vollen 800 Pixel der hier zulässigen Breite erreichen.

Viele Grüße

Erik




Holger

Hallo an alle,

@Erik: Danke für das Lob, aber wenn ich die Bilder in voller Breite einstelle, kommen die Bildfehler so richtig zum Tragen... >:( Daher lieber etwas verkleinert.

@Rainer: Vorweg, es gibt imho beim Schleifen nicht unbedingt ein "richtig" und "falsch", was zählt, ist allein das Endresultat. Aber aus Deiner Beschreibung sind mir zwei oder drei Sachen aufgefallen, die ich ggf. anders machen würde (oder die ich zumindest kommentieren möchte):
1. Das Ausbrechen von Randstücken eines Schliffs kommt immer wieder einmal vor. Im wesentlichen spielen hier die Konsistenz des Kittmittels sowie die der Probe eine Rolle: Kompakte Gesteine (wie etwa Rotkalk) sind diesbezüglich nach meinen Erfahrungen relativ unempfindlich. Wenn trotzdem Ausbrüche auftreten, könnte das mit dem Kittmittel zu tun haben. Auf vollständige Aushärtung sollte geachtet werden; wenn das Problem dann immer noch auftritt, ist der Kitt evtl. zu spröde.
Mitunter kann man aber auch noch einen Schliff mit Ausbrüchen "retten": SOFORT mit dem Schleifen aufhören, den Schliff trocknen lassen und mit einem geeigneten, dünnflüssigen Klebstoff zu festigen versuchen. Auch hierfür verwende ich gern Schellack in Spiritus. Vor dem Weiterschleifen gründlich trocknen lassen (mindestens einen Tag)!
2. Die von Dir beschriebene Halterung für die Probe bedingt, dass Du den Schleifkörper bewegst und die Probe ruhen lässt. Für das Vorschleifen ist das völlig in Ordnung; beim Endschliff würde ich immer umgekehrt arbeiten wollen, um ein "Gefühl" für die Probe und den Abtrag zu haben.
3. Zum Abdecken eines fertigen Schliffs brauchst Du nicht unbedingt Kanadabalsam. Die "Profis", die ihre Schliffe ggf. mit Oberflächenuntersuchungsmethoden traktieren wollen, lassen ihre Schliffe inzwischen sogar ganz unabgedeckt. Im Grunde sollte aber jedes gängige Harz, welches in der Mikroskopie als Einschlußmedium dient, für diese Zwecke geeignet sein. Kanadabalsam ist allerdings dann vorteilhaft, wenn man die Bestimmung der Mineralien im Schliff über den Brechungsindex vornehmen will, da fast alle Abbildungen in der Literatur mit in Kanadabalsam eingedeckten Präparaten angefertigt wurden.

Gruß,
Holger

Ragin

Hallo Holger
Ich denke, dass ich mit mehr Geduld an die Sache ran gehen muss. Die Ausbrüche entstanden als ich mit der Flex den letzten Polliturgang drauf geschliffen habe. Ich muss gestehen, eine recht brachiale Art der Behandlung. Leider sind einige gröbere Kratzer im Material welche ich noch wegbekommen wollte. Der UV-Kleber hat die Tendenz sich vom Glas zu lösen wenn er mit Wasser in Kontakt kommt. Ich suche nach besseren Lösungen. Mit Sekundenkleber habe ich es mal versucht aber es bilden sich Gasbläschen wenn der aushärtet. Ich habe meinen Granatamphibolit damit aufgeklebt und als ich die Bläschen bemerkte gerade noch mit aller Kraft ab bekommen. Dabei ist der Kleber aber auf dem Glas geblieben und es ist eine Art Lackabdruck mit feinen Kristallplättchen dran entstanden. Ich habe dann doch wieder zum UV-Kleber gegriffen und den Stein auf einem aufgeklebten 80ger Korundschleifpapier von 4 auf 1mm runter geschruppt. Dabei habe ich den Objektträger in der Hand gehalten und dabei auch meine Fingerkuppe lädiert. Dann hat es mir den Stein abgelöst. Heute hab ich ihn zum 3. Mal aufgeklebt und warte mal länger bis ich weiter mache.
Bei welcher Vergrößerung hast Du eigentlich Deine Bilder gemacht? und welche Technik verwendest Du dabei?
Liebe Grüße
Rainer
Ich pflege das bayrische Du, von Mensch zu Mensch

Holger

Hallo Rainer,

also, die Vergrößerung... :-[ Ich muss gestehen, es ist einige Zeit her, dass ich diese Bilder gemacht habe, und das war ziemlich zwischen Tür und Angel. Daher fehlen mir die exakten Aufnahmeparameter; aber ich werde versuchen, das Präparat nochmal (diesmal mit entsprechenden Angaben) aufzunehmen. Zur Technik: Es ist eine Digitalkamera auf dem C-Mount am Trinotubus, die Belichtung ist im ersten Falle Hellfeld, im zweiten gekreuzte Polarisatoren.

Ach ja, das mit dem "Fingerkuppe abschruppen" beim Schleifen: Glaub' es oder glaub' es nicht, das passiert NICHT (oder genauer: ist mir zumindest nicht passiert), als ich auf loses Schleifkorn auf der Glasplatte übergegangen bin, da dieses den Fingern besser ausweichen kann. Dagegen habe ich mir gerade vorgestern beim Vorschleifen mit der gebundenen SiC-Scheibe an der kleinen Schleifmaschine blutige Fingerkuppen geholt - und zwar (aufgrund der Wasserkühlung) ohne es zu merken! Ganz toll!

Und mit dem Kitt: Also, von Sekundenkleber hätte ich Dir sofort abgeraten (ich weiß, dass er auf manchen Webseiten empfohlen wird, aber es ist ein widerliches, schmieriges Zeug, das seinem Namen nur selten Ehre macht: es wird nämlich nicht innerhalb von Sekunden fest, oh nein!). Ich habe auch selber die Erfahrung gemacht, dass, hat man erst das Aufkitten anständig im Griff, der Rest meist von selber kommt; aber abschmierende oder abbröckelnde Proben machen einem das Leben wirklich schwer. Die ersten reproduzierbaren Erfolge hatte ich übrigens nicht mit Kanadabalsam (auch wenn ich heute auf das Zeug schwöre) sondern mit Lakeside 70C. Leider wird das Zeug nicht mehr in Europa verkauft, und eine Bestellung nach USA kommt unverschämt teuer. Als ich dann feststellen musste, dass die Präparate nach einiger Zeit verdarben, weil das Zeug auskristallisierte, war endgültig Schluß. Ich arbeite allerdings derzeit an einer Lösung für dieses Problem (Entwicklung eines leicht und sicher zu handhabenden thermoplastischen Kittmittels), und ich werde hier mitteilen, sobald ich eine Lösung gefunden habe.

Gruß,
Holger


Ragin

Hallo Holger,

Angeschliffene Fingerkuppen scheinen wohl ein allgemeines Erkennungszeichen der Steinschleifer zu sein ;)
Beim Schneiden mit der Steinsäge war es mir auch leicht mulmig zumute. Normalerweise vermeide ich es ja gerne meine Finger so nah an das Schneideblatt zu halten. Ich bin ja mal gespannt, was Du als Kitt entwickeln wirst. Etwas leicht elastisches wäre sicherlich recht nützlich.
Mir ging schon durch den Kopf, ob es einen transparenten Silikon gibt der geeignet ist. Wenn ich mich nicht täusche, dann ist Kannadabalsam doch das Baumharz der Balsamtanne. Dass es so gut auf Glas haftet wundert mich ja schon ein bisschen. Geht es denn mit Schellack auch?
Alles Gute Deinen Fingern
Rainer
Ich pflege das bayrische Du, von Mensch zu Mensch

Klaus Herrmann

Willkommen bei den Fingerkuppenschleifern lieber Holger:

Zitatmir gerade vorgestern beim Vorschleifen mit der gebundenen SiC-Scheibe an der kleinen Schleifmaschine blutige Fingerkuppen geholt - und zwar (aufgrund der Wasserkühlung) ohne es zu merken! Ganz toll!

genau das Selbe ist mir mal vor Jahren in der Firma im Labor passiert. Durch die Wasserkühlung bei feinem Korn merkt man das überhaupt nicht. Die nette Laborantin mit der ich mich nebenher unterhalten habe, machte mich auf den braunroten Strich auf dem Schleifteller aufmerksam. Da musste ich tatsächlich zum Sani. Wa ne Gaudi: der Chef hat einen Arbeitsunfall im Labor! Der Verwaltungskram war schlimmer, als die Schmerzen!

Seither bin ich sehr feinfühlig an den Fingerkuppen von Zeige- Mittel- und Ringfinger meiner rechten Hand! :(

Und ich hab mir einen Probenhalter bauen lassen! Eine "Streichholzschachtel" aus Alu mit 6 Stiften in die gerade ein Objektträger Gießener Format passt. Durch die Adhäsion - wenn nass - wird die Probe fest genug fixiert, so dass sogar ein Loch gebohrt werden musste , damit man von hinten mit einem Stab die Probe ablösen kann.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Udo Maerz

Hallo Ragin,

mir hat auf Anfrage einer der Präparatoren des geolog. Instituts der Ruhr Uni Bochum folgenden 2-Komponentenkleber empfohlen, der nahezu den gleichen Brechungsindex wie Kanadabalsam hat:
Körapox 439 Komponenten A+B
erhältlich über www.fema-salzgitter.de
Kosten ca. 60 Euro (1kg)

Läßt sich prima verarbeiten, hält bombenfest und man kann damit - weil recht dünnflüssig - auch recht gut poröse Gesteine (z.B. Vulkanite) präparieren. Man muss beim Mischen der Komponenten allerdings langsam rühren, damit man hinterher möglichst wenig Luftblasen u.d.M. sieht. Aushärtezeit ca. 24 Stunden.

Da man immer extra kleine Mengen ansetzen muss (ich verwende zum Entnehmen der Komponenten aus den Gebinden Kunststoffstrohhalme), ist es zweckmäßig, gleich mehrere Proben zum Aufkitten bzw. Abdecken bereit zu halten.

viel Erfolg weiterhin
Udo Maerz

Holger

Hallo an alle,

@Rainer: Kanadabalsam ist da auch die große Ausnahme unter den Naturharzen (und ich habe inzwischen - auf der Suche nach passendem Ersatz - ein ganzes Bataillon davon hier herumstehen): Tolubalsam, Mastix, Sandarak, Lärchenterpentin, Manilakopal, Dammar, Elemi, Kolophonium, Schellack, Bienenwachs...entweder sind sie zu spröde oder zu weich. Und selbst Kanadabalsam muss speziell behandelt - nämlich auf einer Heizplatte "gekocht" - werden, um damit Proben sicher befestigen zu können. Erhitzt man zu lange, wird der Balsam spröde und bröckelig; erhitzt man zu kurz, wird er nicht richtig fest. Als Ausweg könnte man den im Handel erhältlichen Balsam der Qualität "glashart" verwenden; aber wenn man die Preise gesehen hat, läßt man das gerne bleiben und kocht sich den flüssigen (der etwa zehnmal billiger ist) von Fall zu Fall zurecht. Zumal er einen ganz direkten Vorteil hat, den Du inzwischen bestimmt gut nachvollziehen kannst: Ist mal eine Probe mißglückt, stellt man den Objektträger einfach in ein Färbeglas mit Xylol ein und hat nach einer Weile beides - Objektträger und Probe - sauber zurückgewonnen und kann mit beidem weiterarbeiten. Kein Abschleifen von Kittresten, wie Du es beim Sekundenkleber kennengelernt hast.
Es ist nunmal ein Kreuz: Auf der einen Seite muss das Kittmittel eine Bearbeitung durch schleifenden Abtrag gestatten - und dazu muss es eine gewisse Härte und Sprödigkeit besitzen. Auf der anderen Seite darf diese Sprödigkeit nicht so groß sein, dass sich unter mechanischer Belastung Brüche in der Kittfläche bilden, also muss das Mittel doch wieder eine gewisse Elastizität aufweisen...

Es kommt schon nicht von ungefähr, dass sich die Profis das Arbeiten mit den Naturprodukten nicht mehr antun und inzwischen auf die von Herrn Maerz genannten Epoxidharze zurückgreifen. Aber da hat Kanadabalsam imho noch einen Vorteil: Die Epoxidharze (genauer gesagt: die Einzelkomponenten) sind nicht gerade gesundheitsfördernd, das Kanadabalsam dagegen vergleichsweise harmlos.

Gruß,

Ragin

Hallo an alle die mir hier so toll weiter helfen.
Mit Epoxydharzen hatte ich beruflich schon einiges zu tun aber ganz sympathisch ist mir das eigentlich auch nicht gerade. Soll übelste Leber und Hirnschäden verursachen wenn man es auf die Haut bekommt. Natürlich sind die Mengen bei der Präparateherstellung ja recht gering.
Mit einem Kilo kommt man schon eine Ewigkeit lang aus wenn es nicht schlecht wird vorher. Da halte ich es doch lieber mit natürlichen Mitteln ganz wie bei meiner Kräuterheilkunde. Bekomme ich das Kannadabalsam in der Apotheke?
Ich konnte mich doch nicht beherrschen und habe den Granatamphibolit doch noch fertig geschliffen was auch einigermaßen gelungen ist.
Da mache ich aber lieber mal einen eigenen Thread dazu auf sonst wird´s hier zu chaotisch.
Liebe Grüße
Rainer
Ich pflege das bayrische Du, von Mensch zu Mensch

derda

Hallo liebe Kittmittelsuchende,

Euch kann geholfen werden:

LakeSide Cement 70C
12 Stangen ca. 250g
Artikelnummer: 408100 bei Buehler Deutschland

Preis: 106 Euro + MwSt. + Versand = 132,98€

Unbedingt erforderlich ist eine geregelte Heizplatte => überschreitet man die 140°C so hat man Blasen.

Viele Grüße

Erik