Hallo,
mittlerweile habe ich auf meine Beschwerde hin eine Stellungnahme des Lieferanten erhalten:
Wir haben die Informationen zur Untersuchung weitergeleitet und jetzt eine Stellungnahme erhalten:
Die Überprüfung der Reklamation erfolgt anhand der Fotos und der zugesandten Beschreibung.
Für eine genaue Untersuchung lagen keine Rückstellmuster vor.
In früheren Jahren wurde das Problem von weißen Flecken gelegentlich beobachtet. Die Ergebnisse der früheren Untersuchungen wurden zur Bewertung Ihrer Reklamation hinzugezogen.
Die Reklamationsfotos zeigen eine Verschmutzung auf der Oberfläche der Objektträger durch gleichmäßig verteilte „weiße Flecken“.
Das Problem der „weißen Flecken“ wurde vor einigen Jahren gelegentlich beobachtet und unterscheidet sich von herkömmlichen Sauberkeitsproblemen. Herkömmlich Sauberkeitsprobleme durch Glaspartikel unterscheiden sich durch Form und Größe und sind ungleichmäßig auf der Oberfläche verteilt.
Die Untersuchung der Reklamation führte zu folgendem Ergebnis:
1. Aus den Protokollen der Endkontrolle der reklamierten Chargen geht hervor, dass die Sauberkeit der Objektträger die Qualitätskriterien erfüllt hatten und keine weißen Flecken auf der Oberfläche der Objektträger zu sehen waren.
2. Solche weiße Flecken lassen sich mit Handschuhen abwischen, teilweise nur mit Mühe.
3. Sie lassen sich leicht mit RO-Wasser auflösen und hinterlassen keine Rückstände an ihrer ursprünglichen Position.
4. Jeder weiße Fleck, der unter dem Lichtmikroskop mit 400-facher Vergrößerung betrachtet wird, ähnelt einer Dendriten ähnlichen Kristallstruktur mit einem Keim in der Mitte und mehreren Verzweigungen, die sich vom Keim nach außen erstrecken.
5. Die chemische Zusammensetzung des weißen Flecks wurde mit Hilfe der REM-EDX-Analyse ermittelt; es wurde kein Kohlenstoff-C-Signal festgestellt, so dass es sich bei dem weißen Fleck nicht um eine Mikrobe handelt.
Im Vergleich zum Glassubstrat ist der Anteil von Natrium (Na) höher und die von Silizium (Si) schwächer ausgeprägt.
Objektträger bestehen aus Kalknatronglas mit einem gewissen Anteil an NaO und CaO als Modifikatoren des Si-O-Si-Kieselnetzes. Die Argumente zeigen, dass es sich bei dem weißen Fleck um die Ionenwanderung von Na+ oder seiner Verbindung von der Masse zur Oberfläche des Kalknatronglases handelt, also nicht um eine Verunreinigung durch die äußere Umgebung, sondern um natürliches Wachstum der Kristalle. Außerdem ist der weiße Fleck gut wasserlöslich, was darauf hindeutet, dass die Kristallisation nach dem Reinigungsprozess bei der Herstellung der Objektträger stattfand.
Fazit:
Eine eingehende Studie über einen früheren Fall hat bestätigt, dass der weiße Fleck mit einem feuchten Tuch von der Oberfläche der Objektträger abgewischt und durch Einweichen/Spülen in RO-Wasser abgewaschen werden kann. Sobald die übermäßige Kristallablagerung entfernt ist, verringert sich der Na+-Gehalt, so dass die Ionenmigration entweder beendet oder unterdrückt wird.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei den weißen Flecken nicht um eine biologische Verunreinigung, so dass es eher unwahrscheinlich ist, dass sie sich auf Proben oder Reagenzien auswirken, die auf diesen Objektträger aufgebracht werden.
Unsere Objektträger werden gebrauchsfertig ausgeliefert. Ein Verschmutzung, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass sie sich auf Proben oder Reagenzien auswirkt, ist inakzeptabel.
Herzliche Grüße
Peter