Lufttrockner ? und empfehlenswerte LED-Leuchtmittel

Begonnen von MartinS, Februar 23, 2022, 11:40:30 VORMITTAG

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MartinS

Hallo ihr Mikroskopiker
Ich habe mich gerade neu hier angemeldet. Ich bin eher ein Mikroskopie-Laie und habe kürzlich mein altes "Euromex" Mikroskop, aus den 90ern, wieder aus dem Schrank geholt. Nach drehen am Revolverkopf, funktionierte die Rasterung plötzlich nicht mehr, also musste ich es erstmal zerlegen und die Rastfeder erneuern. Dabei viel mir nebenbei, eine kleine Kunststoffkapsel mit Löchern auf, die im Kopf angeschraubt war. Aus Neugier hab ich die mal abgeschraubt und zum Vorschein kam eine weisliche "Tablette" die leider auch etwas zerkrümelte, was mich dann, zu einer etwas aufwendigeren Reinigungsaktion des Revolverkopfes bewegte.
Ich vermute, daß es sich, bei dieser Kapsel mit dem krümeligen Inhalt, um eine Art "Luftentfeuchter" handelt. Könnt Ihr mir genauerse dazu sagen ? Sollte ich es wieder einbauen und eventuell diese Pulver mal erneuern ? Was könnte das Pulver sein ? Vielleicht Calziumchlorid ?


Darüber hinaus hab ich die Beleuchtung umgebaut. Dort war noch eine Glühlampe in einer 15mm Bajonetfassung verbaut, die enorm heiss wurde. Ich hab im Supermarkt eine kleine 2,2W LED Birne mit E14 Sockel gefunden (Bauhöhe 62mm), und hab eine passende E14 Fassung ins Mikroskop eingebaut. Das funktioniert soweit ganz gut, ist sogar etwas heller als das Original, und wird nichtmal handwarm. Nur die Lichtfarbe ist halt im überall üblichen, "augenfreundlichen", 2700K Pippigelb gehalten.
Gibt es empfehlenswerte Leuchtmittel fürs Mikroskopieren, mit, für den Zweck optimiertem, möglichst kontinuierlichem Farbspektrum, vorzugsweise natürlich mit E14 Sockel. ;)   

Soweit erstmal,
freundliche Grüße, Martin

jochen53

Hallo Martin,
wenn das eine Trockenmitteltablette ist, dann ist die nach kurzer Zeit ohnehin erschöpft und unwirksam, da das Innere eines Mikroskop-Tubus ja nicht absolut luftdicht verschlossen ist. Wenn man da jetzt wieder Silica-Gel reintut, ist das nach wenigen Tagen oder vielleicht auch Wochen auch wieder erschöpft. Calciumchlorid wäre keine gute Idee, weil das flüssig wird, wenn es viel Wasser aufgenommen hat.
Die Glühlampe, die Du zeigst, ist wahrscheinlich eine sog. " LED-Kühlschrank-Lampe" mit "warmweißer" Lichtfarbe. Ich habe vor einiger Zeit im Internet welche mit "kaltweißer" Farbe gefunden und in eine alte Ansteckleuchte eingesetzt. Wenn Deine Beleuchtung eine sog. "kritische Beleuchtung" ohne Leuchtfeldblende ist, also keine "Köhlersche Beleuchtung" und sie jetzt sogar heller wie vorher ist, ist das schon mal ganz gut so.

Viele Grüße, Jochen

MartinS

#2
Was eine "Köhlersche Beleuchtung" ist, musste ich eben erstmal recherchieren. ;) Meines Erachtens hat mein Mikroskop keine Köhlersche Beleuchtung. Es ist ein recht einfaches "Euromex CSL/CKL". Mehr kann ich dem Typenschild nicht entnehmen.
Die Beleuchtung ist so aufgebaut:
von Unten nach Oben
die Glühbirne,
darüber ein Diffusor bzw. eine konvex/konkave Linse die unterseits mattiert ist.
darüber, unter dem Objekttisch ein Farbfilter,
darüber eine verstellbare Irisblende.

jochen53

Hallo Martin,
mit der Kühlschranklampe hast Du eine für dieses Mikroskop gute Lösung, vielleicht findest Du noch eine kaltweiße.

Viele Grüße, Jochen.

Fraenzel

Hallo Martin,
da ich an meinem SM LUX die Halogenbeleuchtung abgeschossen habe, mußte ich mich nach einer anderen Beleuchtung umsehen. Ich habe diese hier (E14 LED, 6000K) in Verbindung mit einer E14 Ansteckleuchte mit gutem Ergebnis auch für die Digitalfotografie realisiert. Da es diese LED nur im Zehnerpack gibt kann ich dir eine gern kostenlos zuschicken. Schick mir doch bitte deine Anschrift.
Mikrogrüße
Peter
email: Peter.Freimann äd t-online.de
auch ich mag das "Du"

spectator

Hallo,

meine Vermutung zu der Tablette: Es könnte sich um ein Mittel handeln, welches (über Jahre ) Dämpfe absondert, welche entweder:
- die Korrosion im Inneren des Ojektivrevolvers durch Bildung eines Filmes verhindern   oder
- die Bildung von Glaspilz verhindern, indem sie antimykotisch wirken.
Wir hatten vor einiger Zeit mal eine ähnliche Diskussion, dabei ging es um rätselhafte "Knöpfe" in den Holzbehältern von ROW-Klein-Mikroskopen. Wenn ich mich recht erinnere, hatte damals auch niemand eine 100% befriedigende Lösung gefunden.
Zur Verhinderung von Glaspilz könnte man eine Tablette Paraformaldehyd in den Halter legen( wenn man nicht an Formolschnupfen oder Formaldehyd-Hysterie leidet).

Viele Grüße

Helmut
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!

jochen53

Hallo Helmut,

so etwas würde ich eher in Mikroskopen der Premium-Klasse erwarten (also im Wert eines Mittelklasse-Autos). Aber das Risiko der Verpilzung besteht nur in extrem tropischem Klima.

Jochen

MartinS

Also bleibt das mit der "Tablette" immernoch ein kleines Mysterium. Ich hab, vor ein paar Tagen, sogar den Herstellen deswegen angeschrieben, aber noch keine Antwort erhalten.

freundliche Grüße, Martin

Günter

Hallo zusammen,

bezüglich der "Tablette" spekuliere ich in der Richtung, ob nicht vielleicht vom Hersteller in China/Asien diesen Luftentfeuchter montiert hat, das ganze Mikroskop in eine Plastiktüte gesteckt, und dann via Containerschiff nach Europa transportiert. Also vielleicht nur für Transportzwecke ?
Aber wie gesagt reine Spekulation.

Grüße
Günter
über mich   
Folge denen, die die Wahrheit suchen.
zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Werner

Das "Trockenmittel" ist so überflüssig wie ein zweiter Kropf. Kein Mikroskop braucht so etwas.
Echte Trockenmittel sind nur in Militäroptiken vorhanden, die im Gelände rumgeschleppt werden und wasserfest konstruiert beabsichtigt waren. Und in IR-Spektrometern, wo Wasserdampf stört.
Als wirksames Trockenmittel nur Silikagel oder Molsieb verwenden, kein Calciumchlorid! Dieses verflüssigt sich irgendwann und die Sole hat die üble Eigenschaft, überall hinzukriechen, auch über Oberflächen. Und es wirkt korrosiv auf ALLE Metalle und Legierungen, außer Edelmetallen. Weg bekommt man das nur durch Spülen mit Wasser (bei Glas geht das).

In den 80ern bis 90ern hatten alle unsere aus USA gelieferten Geräte aufgeklebte flache Beutel angebracht, die schädliche Gase und Dämpfe fernhalten sollten. Ähnlich den oben beschriebenen. Die wurden wohl allen exportierenden Firmen von cleveren Verkäufern angedreht.
Im Beutel war eine braune faserige Platte. Einer unserer Kunden erkannte das sofort: das war Roh-Pappe vor dem Kalandrieren. Brannte auch so und roch auch so. Extrem billiges Zwischenprodukt, das günstig an die Firmen verkauft wurde und trotzdem riesen Reibach brachte. Der bedruckte Beutel war wohl das teuerste davon...

Gruß - Werner

treinisch

Hallo,

wird das nicht einfach eine ganz ordinäre VCI-Tablette sein? Erscheint mir gerade für Billigmikroskope mit Anspruch absolut plausibel? Man wird mit zweifelhaften Lagerbedingungen und Transportbedingungen rechnen müssen, aber durchaus Reklamationen durch Korrosion vermeiden wollen? Vermutlich inkl. Montage, Plastikbefestigung etc. pp. 0,10 € von daher ...

@Werner
Auch heute ist VCI Papier oder Pappe nicht unüblich. Ob man die durch betrachten oder anzünden von normaler Pappe unterscheiden kann? Ich habe da Zweifel.

vlg
Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

MartinS

#11
Hallo Timm
Das mit dem Korrosionsschutzmittel scheint mir auch plausibler. Trockenmittel war nur spontan in den Sinn gekommen. Aber als Trockenmittel wird ja üblicherweise, und das  auch schon sehr lange, Silikagel eingesetzt. Und das ist es sicherlich nicht.
Na, dann bin ich ja froh, daß ich nicht auf die Idee gekommen bin dieses "Ding" wieder einzubauen.

Erstaunlicherweise hat man aber auch einen relativ großen Aufwandt betrieben, um diese Kapsel einzubauen. Es wurde ein Loch, und Gewinde, für die Befestigungsschraube gebohrt und auch noch ein zusätzliches kleines "Verbindungsloch" durch das Metall, bis in den Tubus gebohrt, auf der Rückseite, wo die Kapsel am Metall anliegt.