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bitte löschen, danke !

Begonnen von Adalbert, April 28, 2022, 14:02:16 NACHMITTAGS

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Adalbert

bitte löschen, danke !

plaenerdd

Hallo ADi,
nicht alle Radiolarien haben so eine innere Ebene. Bernd hatte da auch riesiges Glück, dass er eine angebrochenes Exemplar genau mit der Öffnung zum Betrachter gefunden hat. Ok. in dieser Hinsicht kann man sicher etwas nachhelfen...
Der zweite Unterschied ist, dass die besputterte Radiolarie nicht mehr durchsichtig ist. Die innere Struktur wird durch die glasige Optik der äußeren Hülle im Lichtmikroskop stark verzerrt. Beim REM schaut man tatsächlich nur durch die Löcher, im Lichtmikroskop auch durch die äußere Schale. Mich reizt es schon lange, mir mal besputterte Objekte im Lichtmikroskop (natürlich Auflicht!) anzusehen, aber wahrscheinlich hat man da wieder andere Probleme (starke Reflexe?).
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Nochnmikroskop

Hallo Gerd,
gute Idee. Kann man Radiolarien nicht etwas anfärben, hast Du das mal probiert?
LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Nochnmikroskop

Hallo ADi,

danke für den Link zum PDF. Klar besputtert wäre die Radiolarie wohl ideal sichtbar.

Meine Frage zielte aber auf eine einfache Lösung.

Ich habe eben selber einmal einen blauen Kugelschreiber auseinander genommen und versucht eine Radiolarie mit der Tinte einzufärben. Leider lässt sich die pastöse Tinte nicht einfach mit Alkohol verdünnen, trotzdem bin ich zu einem Ergebnis gekommen.

Die ca. 120 µm hohe (Z-Achse) Radiolarie weist unterschiedliche Schichten mit Skelett(en) auf.
Unten, auf dem Objektträger lose liegend, kann man recht gut die äußere Hülle erkennen. Weiter zur Mitte hin kommt dann eine Skelettschicht zum Vorschein, welche kleinere Löcher aufweist. Die Schicht ist nicht mehr komplett erhalten, aber man kann noch die Ansätze zu äußeren Hülle erkennen, zumindest interpretiere ich das so.
Ganz oben ist die Radiolarie wieder als intaktes geschlossenes Skelett erkennbar.

Ich konnte keine Aufbrüche erkennen, die auf einen Einschluss von Bruchstücken einer zweiten Radiolarie hindeuten, vielmehr scheint es mir so ein Exemplar zu sein, wie sie Wilfried als REM Aufnahme zeigt.

Beim Stacken bekomme ich das so nicht zusammen sichtbar, da streikt sie Software.
Ich habe aber ein Video vom Durchstacken erstellt, das versuche ich mit externer Software aufzubereiten.

Die Bildbreite jedes Einzel-Bildes beträgt 228 µm (die 10µm Balken sind der Verkleinerung zum Opfer gefallen)

Ich nehme an, das Du solche Skelette nicht ohne irgendeine Einfärbung besser darstellen kannst um innere Strukturen nachzuweisen.

Vielleicht hast Du ja noch eine gute Idee für einen anderen Farbstoff.
Ich habe auf der Arbeit noch Rhodamin B, das könnte ich nächstes mal probieren.

LG Frank
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Päule Heck

Liebe Radiolarienfreunde,
oft sind Brüche an der Außenschale ganz interessant. Sie lassen dann einen Blick in das Innere zu ......



Ich wünsche Allen einen schönen 1. Mai !
Päule

Nochnmikroskop

Hallo Päule,
sehr schön Aufnahme.
Bei der intakten Radiolarie schimmert die innere Struktur als Schatten hindurch, hast Du da einmal versucht durch die Löcher zu sehen, ohne durchzustacken? Sind die beiden unter Deckglas fest?

Sehr spannend das ganze, vor allem die manuelle Manipulation und Vereinzelung --> echt schwierig und zeitraubend und nervig.
Selbst mit einem Haar klappt es bei mir nicht so recht.

LG Frank
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plaenerdd

Hallo,
die Menschen sind doch nie zufrieden: Meist wollen sie Radiolarien mit möglichst wenig am besten keinem Bruch und dann wieder zerbrochene...

Versuch doch mal vorsichtig mit einer möglichst spitzen Nadel ein die Gehäuse einzubrechen. Schön spitze Nadeln sind die Lanzetten zum Anstechen des Fingers zur Blutabnahme.

Beste Grüße
Gerd
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Nochnmikroskop

Zitat von: Adalbert in Mai 02, 2022, 22:34:18 NACHMITTAGS
Hallo Frank,

man könnte noch die auf Depth-Map basierten Substacks farblich etwas unterscheiden
und zwar analog zu diesen Bildern:
https://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?p=282240#p282240

Z.B. die vordere Seite der äußeren Schale weiß;
die kleine, innere Schale dunkelgrau
und die hintere Seite der äußeren Schale hellgrau.

LG, ADi

Hallo ADi,
bei meiner externen Software, Helicon Focus, gibt es nur schwarzweiß Depthmaps. Das habe ich mal probiert, bringt hier aber meiner Meinung nach nichts. Die sw Bilder zeigen nur Grauabstufungen.
Leider ist mir die Radiolarie beim Reinigungsversuch mit Nagellackentferner tiefer in den nun aufgelösten Tintensumpf gefallen, alle Löcher sind irgendwie jetzt mit einer Haut von dunkelblauer Tinte überzogen. So kann ich momentan keine neuen Substacks mehr anfertigen.
Gleich versuche ich mein Glück mit Terpentinersatz, mal sehen ob ich die Löcher damit wieder frei bekomme.
Ansonsten bleibt nur eine weitere Radiolarie dieser Art zu suchen und neu anzufangen und mal Rhodamin B zu versuchen und ein bischen mit dem Licht zu spielen.

Aber Deine Frage war ja was man durch die Löcher sieht, ich hatte es so verstanden, dass Du das Innenleben, bzw. die inneren Wandungen sehen willst. Das sollten Deine Substacks schon darstellen können.
Bei mir funktionierte das am besten mit Beleuchtung durch das Objektiv., könnte aber bei schiefer Beleuchtung auch gehen.
Übrigens wurde hier schon einmal das Innenleben so einer Spezies dargestellt, und zwar auch durch die Löcher der äußeren Hülle, im Hellfeld.

LG Frank
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Nochnmikroskop

Hallo ADi,
ich hatte jetzt erst einmal neu angefangen und versucht im Durchlicht mit meinem Zeiss eine Radiolarie abzulichten.
Tatsächlich war ein gutes Exemplar dabei.
Die Aufnahmen sind Stacks aus einem Video mit der Zwo ASI 178 mit dem einfachen 40x NA 0,65 ohne Deckglas.
Das Picolay GIF wechselt zwischen der Ansicht ca. in Mitte (durch die äußeren Skelett-Löcher) und Außenhülle.

Meine misshandelte Radiolarie mit "Tintenmantel" muss ich nochmal suchen, wenn Du meinst, das das hier reinpasst. Zeigt aber mein Unvermögen diese zu reinigen, auch Terpentinersatz hat nichts gebracht, Aceton habe ich nicht --> das hätte wohl geholfen.

Bei Deinem Bild hast Du doch ganz gut die Löcher im Skelett frei geräumt, vielleicht etwas zu viel.
Sieht ähmm sagen wir mal "interessant" aus. Immerhin sind beide Skelette recht gut erkennbar.

Ach so noch eine Anmerkung zu diversen Radiolarien. Ich finde gerade die inneren und äußeren Oberflächen interessant. Mich fasziniert die Vielfalt die sich da zeigt. Deshalb gucke ich mir fast alle Oberflächen auch mit dem Koaxiallicht an. Bei einigen Bruchstücken erkennt man auch die inneren Strukturen sehr gut.

LG Frank
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Nochnmikroskop

Hallo ADi,

gestackt wurden Einzelbilder aus dem Video mit Helicon Fokus, mit Picolay hatte ich nur das GIF erzeugt.
Die IMMERDRAUF-Kamera ist ganz okay, kann bei voller Auflösung 13 B/s als Video in Farbe bereitstellen. Ich habe ja auch die Probleme, wenn ich durchs Okular schaue, also dann lieber Livebilder der KAM am PC.

Die Radiolarie mit "Tintenmantel" habe ich glaube ich gefunden, war aber nicht mehr auf dem Objektträger, sondern an der Pipette, womit ich versucht habe die Tinte zu verdünnen. Bilder hänge ich an, obwohl schon etwas peinlich für mich!

Das Auflicht durchs Objektiv ist momentan nur am Keyence bei mir möglich. Da kann ich dann auch Mischlicht mit Durchlicht anwenden, da hat man mehr Möglichkeiten, ohne das das Bild an hellen Stellen überstrahlt.

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