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Alte Negativfilme digitalisieren

Begonnen von reblaus, April 06, 2022, 19:16:22 NACHMITTAGS

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reblaus

Liebe Experten -

beim Aufräumen sind mir eine Menge älterer Negativstreifen in Roll- und KB-Film wiederbegegnet, von denen ich einige digitalisieren wollte um nicht immer schwere Fotoalben aus dem Regal wuchten zu müssen, wenn ich meiner Jugend nachtrauern will.
            Bei meiner EOS R war das Abfotografieren kein Problem. Bildtyp mit voreingestelltem Maximalkontrast etc. Auch aus älteren, nicht maskierten Negativfilmen konnten selbst mit dem einfachsten Bildbearbeitungsprogramm (FastStone ImageViewer) recht brauchbare Produkte erzielt werden - das DxO-Fotolab musste nicht bemüht werden.

Leider habe ich für maskierte Farbnegativfilme noch kein brauchbares Rezept gefunden - hat da jemand ein Rezept zur Beseitigung der orange-rötlichen Maskenfarbe? Notfalls auch Lichtfilter, aber am liebsten eine Einstellung zur RAW-Bearbeitung:

Vielen Dank schon mal!

Rolf

Thomas Böder

Ich mache das mit Lightroom.
Ist eigentlich völlig unproblematisch.

Hier gibt es ein paar Infos dazu.

https://www.photoinfos.com/Fotolabor-digital/Negative-konvertieren/Farbnegative-konvertieren-Lightroom1.htm

Ist natürlich auch auf RawTherapee übertragbar.

Was ich sehr befremdlich finde ist, dass es so eine simple Funktion nicht in Lightroom gibt. 🤷‍♂️🤦‍♂️

Grüße, Thomas.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Zeiss Nf u. Technival u. Citoval 2, Reichert Zetopan
Kleinmikroskope: reichlich...

reblaus

Hallo Thomas -

Danke für den Tip - aber das ist ja Wahnsinn! Mein simpler ImageViewer (gratis) erlaubt mir wenigstens eine problemlose Inversion der Farben mit einem Mausklick. Aber diese Funktion ist weder im Lightroom noch in meinem DxO enthalten.
Da war das Auswechseln der Gelatinefilter in meinem Vergrößerungsgerät ja noch einfach dagegen.
Schaun mer mal, ob sich das nicht einfacher austricksen lässt, so hoch sind meine Ansprüche ja nicht.

Viele Grüße

Rolf

Thomas Böder

Hallo Rolf,
du musst das ja nur einmal machen.
Das Profil dann speichern und fertig.
Dann kannst du dieses Profil auf alle Bilder in einem Rutsch übertragen.

Grüße, Thomas.
Hauptmikroskope: Leitz Panphot, Ortholux, Zeiss Nf u. Technival u. Citoval 2, Reichert Zetopan
Kleinmikroskope: reichlich...

Bob

Hallo Rolf,
ich habe bislang nur ein paar Versuche in der Richtung gemacht, bin aber dabei, mich für so ein Projekt auszurüsten. Das Beseitigen der Orange-Maske ist wohl nicht so einfach wie man denken würde. Grundsätzlich ist die orange Maske nicht gut für den Erhalt der orangen Töne im Negativ bzw. der blaugrünen im Positiv. Eine LED hätte in dem Bereich noch eine geringe Intensität, was die Sache nicht verbessern würde. Was ich vorhabe:
- Apo-Rodagon 50mm Vergrößerungsobjektiv auf Balgen an APS-C-Kamera, liefert sehr gute Schärfe bis zum Rand
- Blitz, des günstiges Spektrums wegen
- Vergleichen von weißem Licht zu blaugrün-gefiltertem Licht
- Umwandeln in Rawtherapee

Erste Versuche lieferten gute Ergebnisse.

Wenn man nur moderate Ansprüche und ein Handy mit guter Kamera hat ist diese App einen Versuch wert:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.pictoscanner.android.kodak&showAllReviews=true
Bei mir waren die Ergebnisse durchaus ordentlich. Die App profitiert sicherlich auch von einer Lichquelle mit durchgehendem Spektrum.

Viele Grüße,

Bob

Lupus

Hallo,

das Thema gab es im Forum schon zweimal. Z.B. hier https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=30718.15
Die Orangemaske lässt sich nicht so einfach vollständig herausfiltern, weil es sich in der Praxis um zwei Filter in den lichtempfindlichen Schichten handelt, die im Negativ - abhängig von der Belichtungsintensität - mit unterschiedlicher Dichte entstehen. Mit spezieller Software geht das. Oder wenn man einfach keine zu großen Ansprüche stellt ....

Hubert

reblaus

Hallo -

Danke für den alten Link!

Das Problem ist natürlich auch, dass jede Firma eine eigene Maske verwendet (z.B. Agfa mehr orange, Kodak schwärzliches Hellorange).
Die ersten Versuche habe ich mit einem kleinen Leuchtkasten mit den guten alten Leuchtstoffröhren gemacht. Wenn man deren Spektrum anschaut sieht das relativ homogen aus, außer dass einige Quecksilberbanden durch die Leuchtstoffschicht schimmern, was aber keinen nennenswerten Einfluss haben dürfte. Fotos mache ich mit einem RF 100/2.8 Macro, dabei geht keine Schärfe verloren.
Von den ganz alten, maskenlosen Farbnegativen kriegt man damit nach Invertieren ein brauchbares, bearbeitungsfähiges Digitalbild - jedenfalls besser als die alten Papierabzüge davon.

Werde mich wieder melden - und vielleicht hat ja doch mal jemand eine schnelle Lösung.

Viele Grüße

Rolf

güntherdorn

#7
beruflich arbeite ich täglich mit diascanner von reflekta digitdia 4000 (3600dpi)
und bei negativen mit plustek-neg./dia-scanner 135 (2400dpi).
die firmware und ein scanprogramm sind immer dabei.
ohne klimmzüge zur foto-bearbeitung per software, ausser man will z.b. freistellen usw...
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

JoachimHLD

Hallo Rolf,
wenn du verschiedene Sorten/Hersteller von Farbnegativen hast findest du bei https://www-hamrick-com.translate.goog/support/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de eine sehr universelle Software die sehr viele auch alte Scanner unterstützt.

Wenn du z.B. einen Durchlicht-tauglichen Scanner hast oder einen Negativ-/ Dia-scanner sollte das damit funktionieren.

Viele Grüße
Joachim

reblaus

Hallo Joachim, Günther et al.

Danke für die Tips - aber es handelt sich nicht um besonders wichtiges oder hochwertiges Material, eher um Jugenderinnerungen, Klettertouren usw. und von den meisten Negativen sind auch brauchbare Abzüge vorhanden. Es wäre halt nett, wenn ich diese auf dem PC schnell zugänglich hätte, statt gewichtige Ordner wälzen zu müssen, aber dafür wollte ich nicht noch extra einen Scanner und Software beschaffen sondern meine vorhandene Makroeinrichtung nutzen.
Von meinen Dias (überwiegend Kodachrome 25/64 und Ektachrome Rollfilm) habe ich die schönsten schon früher abfotografiert und den Diaprojektor pensioniert - notfalls werde ich mir halt die Papierabzüge von den Negativen vornehmen.

Viele Grüße

Rolf


Viele Grüße

Rolf

xf00741

Hoi Rolf


Schau Dir mal das an: https://www.youtube.com/watch?v=tiENapDBeKA . Ist so ähnlich, wie das, was Thomas schon geschrieben hat, aber schneller.


Gruss
Jörg
Zeiss Standard WL IV FL
Zeiss Standard WL DL, POL, DIK
Wild M5

reblaus

Hallo Jörg -

leider geht der Autor in diesem Beitrag überhaupt nicht auf die Maskierungsproblematik ein - und das reine Invertieren mache mich mit meinem FastStoneViewer ja mit einem Klick ohne mich mich mit der Tonwertkurve beschäftigen zu müssen.
Aber es sind daneben noch einige Links augetaucht, die interessant sein könnten -

Vielen Dank

Rolf

Lupus

Hallo Rolf,

Zitatnotfalls werde ich mir halt die Papierabzüge von den Negativen vornehmen
ich habe die Erfahrung gesammelt, dass man von guten Papierabzügen oft bessere Digitalaufnahmen erhält als vom Farbnegativ. Natürlich muss man da auch nachträglich die Belichtung des Scans oder (noch schneller) die des Reprofotos optimieren, aber das ist meist einfacher als vom Negativ.

Hubert

Bob

Hallo zusammen,
bei Abzügen kommt es darauf an, wie sie entstanden sind, und was für Papier es ist. Analog erstellte Abzüge haben ja im günstigsten Fall die Auflösung, die das Papier erreichen konnte, und das ist deutlich mehr, als ein heute digital erstellter Abzug üblicherweise hat. Bei Kontaktabzügen, die ja bis ca. 1960 noch weit verbreitet waren, hat man im Regelfall immer diese volle Auflösung. Auch gibt es Oberflächenstrukturen, die ein hochauflösendes Scannen erschweren oder unmöglich machen (Schulfotografen-Foto z.B.).
Ich habe Kontaktabzüge im 4x6cm-Format, vom deutschen Russlandfeldzug im 2. WK. Mit einem CanoScan 9000 MK2 eingescannt kann man die Bilder mindestens in 13x18-Format ausbelichten, eher 18x24. Das hat mich erstaunt.

Viele Grüße,

Bob

Stuessi

#14
Zitat von: Bob in April 09, 2022, 18:03:16 NACHMITTAGS
... die Auflösung, die das Papier erreichen konnte, und das ist deutlich mehr, als ein heute digital erstellter Abzug üblicherweise hat. Bei Kontaktabzügen, die ja bis ca. 1960 noch weit verbreitet waren, hat man im Regelfall immer diese volle Auflösung...

Hallo Bob,

die Auflösung von weiß glänzendem Fotopapier habe ich mal versucht zu bestimmen.

Ich bin bei meinem ILFOSPEED auf etwa 12 bis 17 Lp/mm gekommen.

Dein CanoScan 9000 MK2 Scanner hat laut filmscanner.info eine doppelt so große Auflösung und ist deshalb perfekt für die Digitalisierung von alten Papierabzügen geeignet.

Viele Grüße,
Rolf