Variable Ringförmige Beleuchtung COL

Begonnen von Michael K., April 10, 2022, 22:21:25 NACHMITTAGS

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hugojun

Hallo Wolfgang,

das Licht des Lambda- und das Lambda/4 Scheibchen kann nur interferieren, wenn sich beide zwischen den Polarisatoren befinden.
Ist der Polarisator 1 der Bildschirm und Polarisator 2 der Zirkular-Polfilter, kommt es nur zu einer Auslöschung bei gekreuzten Polarisatoren,
wenn das Lambda/4 Scheibchen des Zirkular-Filters dem Betrachter zugewandt ist und kein Lambda Scheibchen vorhanden ist.
Man muss bei dem Zirkularfilter also nur auf die Blickrichtung achten. Im umgekehrten Fall kommt es nie zur völligen Auslöschung,
dies ist aber bei Michaels Bilder der Fall (Bild rechts).

@ Michael

das Gelb der zweiten Ordnung, wie im rechten Bild , kann ich dadurch bestimmen, da es genau mit der Komplementärfarbe im parallel (nicht "linear") polarisierten Licht = Blau übereinstimmt.
Der Gangunterschied für deine x-Lagen Tesafilm beträgt also ca. Γ ~ 870 nm.
Damit hast du die Möglichkeit, das Farbgeschehen zu beeinflussen.

LG
Jürgen

olaf.med

Lieber Wolfgang,

worin siehst Du den Unterschied zwischen einem Zirkularpolarisator für analoge und digitale Fotographie???

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Michael K.

Hallo,


Also zunächst einmal Danke für die Antworten. Mir geht es hier nicht um wirkliche Polarisation, eigentlich mehr um Kontraststeigerung oder wie man es auch immer bezeichnen mag.
Der Tip von Gerd mit dem Link kommt dem nahe.
Zu meinen Filter muss ich sagen das ich das untere Fotofilter so herum habe, das ich mit den kleinen Filtern eine Auslöschung erreiche. Ich habe den Fotofilter so eingestellt das er auf Position "0" dunkel wird wenn man ihn gegen den PC-Monitor hält. Diese Position habe ich mir markiert und sollte nicht am Foto-Drehring des Filters verstellt werden. Sonst nützt die Gradeinteilung auch nichts. Ich hoffe das man es verstehen kann.  Also Fotofilter darüber die kleinen Filter = Ausschlöschung je nach Drehung des Kleinen Pol Filters. Die Folienfilter sind linear, wobei ich sagen muss das mir das neu gekaufte (Amazon) nicht so gefällt, es wird nicht ganz dunkel eher starkes dunkelblau.  Ich hatte jedoch noch ein Rest alte Pol Folie die wird dunkel, aber die hat Kratzer.  Das stört in dem Falle jetzt nicht so.
Die kleinen Filter nutze ich ja um ein Ringfeld oder mit dem Lambdafilter ein Farbfeld zu erzeugen.  Ich möchte keine Wissenschaft daraus machen, da mir dazu das Wissen fehlt.
Wirkliche Pol Bilder ereiche ich nur wenn ich ein Stück Polfolie über das Okular lege.


Gruss

Michael




hugojun

Hallo Michael,

du hast so viel Mühe in den Aufbau des ,,Kondensor-Filter-Halters" gesteckt, dass die Optionen zur Farbvarianz

nur noch von den verschieden vielen Lagen der Tesa-Streifen abhängen.

LG
Jürgen

PolMik

Hallo Michael,
mit den so angeordneten Pol-Filtern bewirkst du nichts. Hatte Jürgen schon geschrieben. Ich hänge dir mal zwei Bilder an, wie das aussehen sollte. Unten Lichtquelle, darüber das Präparat, dann der Lambda-Filter und darüber der zweite Polfilter. Dazu kannst du bei Wiki mal nachlesen, wie das mit den gekreuzten Polarisatoren gedacht ist. Keine Sorge, man braucht nicht zwingend ein Polarisationsmikroskop, wie mit den Bildern gezeigt. Deine 3D-Druckergebnisse sehen interessant aus. Bild1 ist die Pol-Einrichtung mit Präparat, Bild2 ist die Poleinrichtung  auf die Lichtquelle vom Stereomikroskop gestellt.
LG
Michael

plaenerdd

#20
Hallo Michael (PolMik)
darum geht es doch hier gar nicht!
Was Michael K. macht ist eine Mischung aus Rheinbergbeleuchtung und Ringförmiger Beleuchtung, wobei er über die Polfilter und das Lambdaplättchen die Helligkeit und die Farben stufenlos regeln kann. Die gezeigten Objekte sind auch keine doppelbrechenden.
Er schreibt ja auch:
Zitat von: Michel K.Wirkliche Pol Bilder ereiche ich nur wenn ich ein Stück Polfolie über das Okular lege.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Michael K.

Hallo nochmal,

Ich habe nun probehalber ein Stück Pol-Folie auf den Schieber zwischen Durchlich und Auflicht gelegt. Genauer gesagt die liegt jetzt auf den Tubus für Auflicht, das brauch ich ja nicht
immer. Allerdings darf ich dann nicht vergessen das da ein Stück Polfolie drauf liegt, wenn ich Auflicht einstelle. So kann ich aber schnell zwischen Normales Durchlich und Pol umschalten.
Aber so habe ich ein normales Pol-Bild. Es ist ein Fertigpräparat mit einem Schnitt einer Kartoffel.  Ich hoffe das dies die Erwartugen der Polarisations Experten eher entspricht.
Ich habe übrigens zur Entrauschung den genannten Tip angewendet. Welches Verfahren nun besser ist weis ich nicht.

Gruss
Michael


newbieDoof

#22
ZitatWelches Verfahren nun besser ist weis ich nicht
Naja es ist nicht perfekt, aber besser als ein destruktives Verfahren wie die üblichen in Photoshop, Lightroom, Gimp oder so, wo details verloren gehen. Das stacken gegen rauschen ist schon die beste Technik. Ist dann vielleicht nicht so glatt im Hintergrund, wegen den details/dreck/staub, aber du kannst ja danach doch noch leicht den Rauschfilter vom Bildbearbeitungsprogramm drüber schicken.
Btw, mir ist noch was eingefallen um das Bild dann zu verbessern, da durch das viele übereinandergelegte Rauschen ein bisschen Kontrast verloren geht, hot-/stuck Pixel dominieren oder eine ganz leichte helle Vignette erscheint, weil das Rauschen am Rand des Sensor viel stärker ist als in der Mitte.
Guck mit welcher ISO du so im durchschnitt die Bilder aufnimmst. Dann stell die Kamera manuell darauf, wähle eine realistische, aber lange Belichtungszeit und mach so 10, 20 ++ RAW-Bilder mit Deckel drauf, so dass kein Licht auf den Sensor kommt. (Blende schließen kann dabei helfen) Dann füge die alle zusammen wie geschrieben (ich bin mir noch nicht ganz sicher welche prozente der Deckkraft die richtigen sind. Gibt bestimmt ein tutorial wie man das manuell macht, ansonsten nimmt halt Lightrooms photo stack funktion. (Aber nicht die für mehr schärfentiefe))... Bla bla -... Zusammengefügt, dann kannst du dieses schwarze Bild in deine anderen bereits gestackten Fotos als layer einfügen und vom Bild "abziehen" lassen. Wie in diesem tutorial: https://www.psd-tutorials.de/tutorials/fotografie/astro-und-himmelsfotografie/-/view/1775--teil-15-kalibrierung-hellfeld-und-dunkelbilder-aufnehmen
Danach ist es perfekt :)

Ich glaube das Programm das die benutzen (DeepSkyStacker) wäre auch hier mit Mikroskop aufnahmen verwendbar. Probier das mal anstatt Lightroom! :)
- Matthias :)
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PolMik

Hallo Gerd,
wohl wahr. Nur , dass Polarisationsfilter als Blende überhaupt nicht geeignet sind. Dunkelfeld (Rheinberg) und ringförmige Beleuchtung lassen sich mit Lichtfiltern meines Wissens nicht machen. Nach allen Gesetzen der Optik macht nur die gezeigte Anordnung von Polfiltern und Lambdaschieber zwecks Betrachtung im polarisierten Licht Sinn. Beobachten wir  mal voller Interesse, was da noch so entdeckt wird.

Du hast natürlich Recht, dass Diatomeen im polarisierten Licht nichts bringen können. Der Effekt der Pol-Konstruktion ist soweit ich das sah auch nicht zu erkennen. Nur die Folie führt zur Farbverschiebung. Kannst auch einfach einen leeren Objektträger nehmen. Den auf den Objekttisch, Licht an und Rot1 rein. Also, wie erwartet rot. Die Auflösung kann man mit Filtern nicht steigern. Für die Regulierung Helligkeit und Kontrast braucht man ganz sicher kein Pol.

LG
Michael

plaenerdd

#24
Hallo Michael,
Zitat von: PolMikFür die Regulierung Helligkeit und Kontrast braucht man ganz sicher kein Pol.
Nur zur Erinnerung: DIC kommt auch nicht ohne Polfilter aus.
Kontrast bei Rheinbergbeleuchtung (zur Erinnerung: das ist ein abgewandeltes Dunkelfeld, bei dem die Zentralblende durch einen Farbfilter ersetzt wird und der offene Lichtring durch einen Filter einer anderen Farbe, idealer Weise der Komplementärfarbe eingefärbt wird) Hier leuchtet das Objekt dann in der Komplementärfarbe des Hintergrundes, z.B. Orange auf blauem Grund. Unsere Augen sind für Farbkontraste empfindlicher als für Hell-Dunkelkontraste. Das kann schon was bringen, abgesehen davon, dass es schön bunt ist.
Ringförmige Beleuchtung (Grenzdunkelfeld): Das ist quasie DF mit etwas zu kleiner Zentralblende. Ähnlich wie beim Dunkelfeld bewirkt die sehr schräge Beleuchtung des Objektes eine Kontraststeigerung, die richtig eingestellt einen sehr guten Kompromiss zulässt: Einerseits habe ich die volle Beleuchtungsapterur (->hohe Auflösung!) und andererseits trotzdem einen guten Kontrast. Das ist im normalen Hellfeld nicht der Fall, wenn ich die Aperturblende voll aufreiße.

Die Polfilter dienen in diesem Fall dazu, die Abschattung, die die Zentralblende bietet, stufenlos regeln zu können, und damit die Helligkeit des Hintergrundes weitestgehend unabhängig von der Beleuchtung das Objektes anzupassen. Das braucht kein Lambda-Plättchen und kein Einfärben.

Eine interessante Abwandlung wäre jetzt noch, eine Seite des Beleuchtungsringes abzuschatten, um einen farbige Schiefe Beleuchtung zu realisieren, die den DIC-artigen Charakter noch steigern könnte.
LG Gerd
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newbieDoof

ZitatRingförmige Beleuchtung (Grenzdunkelfeld)
Dazu habe ich diesen alten thread hier mit Bildern dazu gefunden: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10367.0
Das ist also eine ganz normale Dunkelfeldblende ohne extra Filter. Dafür sind also diese ganz kleinen Blenden da, die einen Innendurchmesser von vllt. 6-8mm haben. Interessant. Ich hab noch nie ne DF Blende genutzt wenn der Hintergrund dadurch nicht abgedunkelt wurde. Gut zu wissen. :)
Funktioniert das auch mit geköhlten Licht?
- Matthias :)
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RainerTeubner

Hallo,

kennt jemand den genauen Aufbau (nicht nur die Schnittzeichnungen aus dem Prospekt, siehe Anlage) des Carl Zeiss MIKROPOLYCHROMARs?

Der Kondensor ermöglicht ja so ähnliche Effekte.

Fragende Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

Michael K.

Hallo,

Die Konstruktion ist ein Ersatz für den einfachen Blendenschieber den ich anfertigt habe.(siehe Bild). Grundlage hierzu war dies hier https://www.klaus-henkel.de/rfb-col.html Dieser wird in den Filterhalter gelegt und kann per Hand so verschoben werden das man schiefe Beleuchtung und ringförmige Beleuchtung erhalten kann.  Das da nun so ein viefältig variabeles Teil herausgekommen ist liegt an dem Satz "Geht nicht gibts nicht ;-) "
Was Rheinberg angeht habe ich mir ja vor nicht all zu langer Zeit Filterschieber gebaut.
Diesen Bericht hier https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10393.msg74559#msg74559 kannte ich nicht, solche Bilder sind mit meiner Konstruktion auch möglich.
Das es über solche Dinge nicht viele Berichte gibt, mag daran liegen, das es eine Randerscheinungist und das sich die Mikroskopiker gleich fertige Zusätze für das Mikroskop kaufen und erst gar nicht anfangen etwas zu expimentieren. Der Erfolg der Experimente stellt sich meist erst auf den letzten Metern ein.

Gruss
Michael


newbieDoof

Huhu
Was diese 3D druck blenden angeht: Wären die mit nur drei anstatt den vier haltestäben nicht optisch besser? Die stäbe lägen dann nicht gegenüber und verstärken sich gegenseitig. Mh, oder ist der effekt zu gering um ihn zu bemerken? Andererseits ist dies ein hobby wo jede möglichkeit genutzt wird etwas mehr auflösung herauszuholen...
- Matthias :)
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Michael K.

Hallo,

Also bei der Vorgängerversion (letztes Bild) die aus Pappe mit dem Laser ausgeschnitten wurden, haben die Stege auch nicht gestört, von daher habe ich es übernommen.
Eine andere Möglichkeit wäre eine klare Kunststoffscheibe auf die man die Polfolie in die Mitte aufbringt. Allerdings darf die klare Kunststoffscheibe nicht im pol Licht reagieren.
Glas rund in entsprechender Grösse zu bekommen ist nicht so einfach.

LG
Michael