Kondensorvergleiche Achromatisch/Aplanatisch - ? -

Begonnen von micropol, Februar 02, 2023, 14:04:26 NACHMITTAGS

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Apochromat

Hallo,

eine Frage habe ich noch: Kann man hier kurze Filmsequenzen einbinden? Falls ja, wie würde das zu machen sein?

LG
Michael

Lupus

Hallo Michael,

man kann nur JPG-Bilder, GIFs und PDF-Dateien direkt einfügen. Ein Video müsste man über einen Link z.B. zu YouTube oder einem anderen Datenserver einbinden.

Hubert

Lupus

Hallo,

ZitatDazu gab es bei CARL ZEISS, Oberkochen ein türkisfarbenes Blaufilter für die Diatomeenforschung.
hier in diesem Katalog sind auch ein paar blaue und gelbgrüne Filter zur Reduzierung des Farbsaumes und zur Erhöhung des Kontrastes beschrieben.
http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/30-328d-1%20%20Lichtfilter.pdf

Hubert

Lupus

#18
verschoben ...

Lupus

#19
...

Apochromat

#20
Hier noch ein Bild dieses 3 mm dicken Türkisfilters. Die Farbe entspricht bei Durchleuchtung mit Weißlicht etwa der des in meinen obigen Mikrofotos zu sehenden "Carl Zeiss Jena"- Linsenlogos:



LG
Michael

Apochromat

#21
Hallo,

Kurt Herklotz hat mir vorhin in dankenswerter Weise mal zwei Bilder geschickt, die er mit einem DOCUVAL- Kondensor apl.- achr. 0,9 und dem Apo 12,5x am JENAVAL aufgenommen hat. Die möchte ich hier gerne zeigen, als deutlichen Leistungsbeweis für die fantastische JENAer Optik -aus ihrer Endzeit, quasi:








Es gibt nicht viele Mikroskope mehr heute, die so etwas noch schaffen.

NACHTRAG: Die Aperturblende war zu etwa 85- 90% geöffnet. Trotzdem ist der Kontrast der Blendenabbildung extrem hoch. Keine Überstrahlung.


LG
Michael

Apochromat

#22
Hallo,

hier wie versprochen noch zwei Aufnahmen von der Leuchtfeldblende mit dem JENAVAL, Objektiv Apo 12,5x/0,35 oo/0,17 - A und dem Kondensorkopf achr. apl. 0,9.
Beide Bilder sind unbearbeitet. Ich habe für dieses Objektiv -unerlaubter Weise- anstatt der dafür vorgesehenen Tubuslinse 1,0x, die Tubuslinse 0,8x benutzt, um das große Dingfeld zu zeigen. Mit der korrekten Tubuslinse wäre das Objekt etwas schärfer abgebildet worden.







LG

Michael

PiusX

#23
Lieber Apochromat,

nach dem Durchlesen der Mitteilungen in diesem Thread habe ich mal wieder einige Fragen, die ich Dir gerne stellen möchte:

1. Im Bild einer Diatomee(?) in Deiner ersten Mitteilung wird auf der linken Hälfte das in einem Jenaval sichtbare Bild und auf der rechten Hälfte das in anderen Mikroskopen sichtbare Bild gezeigt. Wenn ich nun Deine Ausführungen richtig verstanden habe, ist dieser Unterschied in der Abbildungsqualität zwischen dem Jenaval und anderen Mikroskopen einzig und allein auf die Verwendung eines hochaperturigen, achromatisch-aplanatischen Kondensors beim Jenaval im Vergleich zur Verwendung eines üblichen hochaperturigen, achromatischen Kondensors anderer Mikroskope zurückzuführen?
2. Mir fällt nämlich auf, daß in diesem Falle bei dem Jenaval nämlich nicht nur eine geringere chromatische Aberration, sondern auch ein höherer Kontrast und ein höheres Auflösungsvermögen als bei anderen Mikroskopen gegeben ist. Dies alles ist tatsächlich allein das Ergebnis des Einsatzes eines hochaperturigen, achromatisch-aplanatischen Kondensors am Jenaval?
3. Um welche Diatomee handelt es sich bei der abgebildeten Diatomee?
4. Um was für Objekte bzw. Präparate handelt es sich bei den Beispielen in Deinen beiden letzten Mitteilungen?
5.
ZitatDie möchte ich hier gerne zeigen, als deutlichen Leistungsbeweis für die fantastische JENAer Optik -aus ihrer Endzeit, quasi:
Damit möchtest Du mitteilen, daß das Mikroskop Jenaval wenige Jahre vor der deutschen Wiedervereinigung als letztes Mikroskop von Zeiss Ost entwickelt und gefertigt wurde?


Vielen Dank im voraus für Deine Antworten.


Lieben Gruß

PiusX (definitiv m  8))

Apochromat

#24
Hallo PiusX,

"das sind mehrere Fragen in einer". Ich antworte mal einfach so, ohne Sortierung der Antworten.

Die Auflösung wird ja nur durch die Wellenlänge des verwendeten Lichts (bei Weißlicht wird mit 550 nm gerechnet) und den jeweils wirksamen Aperturen von Kondensor und Objektiv bestimmt. Daneben kann man die Auflösung verbessern, indem man die Brechzahl des Einbettmediums erhöht. Dieser Weg wir kaum beschritten, da er nicht so stark wirkt und diesem auch chemisch/ optische Grenzen gesetzt sind.

Strukturen können auch dann nicht detektierbar sein, wenn diese aufgelöst wurden, aber kein Kontrast vorhanden ist.

Die optische Leistung des beleuchtenden Strahlenganges (Leuchte- Kollektoroptik- Kondensor) beim JENAVAL ist bis heute bemerkenswert, was Streulichtunterdrückung und Abbildungsqualität der Feldblende angeht. Das trägt dann maßgeblich zum guten Bildkontrast bei. Die Korrektur der geometrischen Abbildungsfehler und der Farbfehler war bei den JENAVAL- Kondensoren maximal hoch und übertraf praktisch alles, was es damals so gab (einschl. der sehr guten Kondensoren von E. LEITZ, CARL ZEISS, Oberkochen und CARL REICHERT, Wien). Der optische Aufwand im Innern dieser Kondensoren war entsprechend hoch. Deshalb hatte ich diese Bildbeispiele hier gezeigt.

Das mikroskopische Bild ist ja immer nicht nur das Resultat der Leistung einer Komponente (z.B. Kondensor, Objektiv), sondern eben aller Optiken im Zusammenspiel. Also z.B. die Wirkungsweise und Abstrahlcharakteristik der Beleuchtung (die war beim JENAVAL mitbestimmend für die wirksame Beleuchtungsapertur), das optische Design des Strahlenganges (z. B. Beleuchtungsstrahlengang, mehrlinsiges Tubuslinsendesign), Kondensortyp, Objektiv- und Okularkorrektur und Streulichtverhalten des Gesamtsystems (inkl. aufwendiger Ablackierungen im Geräteinnern). Da wurde in allen diesen Punkten beim JENAVAL schon bis zum Maximalen dessen, was damals bei der Entwicklung und praktischen Ausführung möglich war, gegangen (Entwicklungsbeginn war etwa 1975/ 76; die Markteinführung auf der Leipziger Frühjahres- Messe war im März 1982- das Datum stand bereits von Anfang an fest!) und weniger auf die Herstellkosten geschaut. Ziel war es ja, das beste Mikroskop für die klassischen Kontrastverfahren anbieten zu können, welches mit damaliger Optiktechnologie möglich war. Das war die Konsequenz aus einer seinerzeit natürlich geheim gehaltenen, internen CZJ- Untersuchung aus den 1970er Jahren, die belegte, dass Carl Zeiss JENA mit der MIKROVAL 1- Baureihe (AMPLIVAL etc.) dem damaligen Wettbewerb etwa 10 Jahre hinterher hinkte. Das wollte man unbedingt ändern und hatte das ja unter Aufbringung aller Ressourcen und mit Brachialgewalt auch geschafft. Die Markteinführung der MIKROVAL 2- Baureihe war für die anderen Mikroskophersteller damals ein Schock. Und wir Kunden haben das damals auch gesehen, wenn wir wollten und diese Geräte nicht ignorierten, nur weil diese in der damaligen DDR produziert wurden.

Die Durchlichtvarianten der MIKROVAL 2- Baureihe wurden bis etwa 1992 produziert (aus den noch vorhandenen Lagerbeständen der Vorprodukte und Halbzeuge). Zum Teil wurde dann das damals neue, hellblaue ZEISS Germany - Plastiklogo aufgeklebt. Die eigentliche Produktion der Stative endete aber mit dem Zusammenbruch des Kombinates. Die Auflichtvarianten und die JENA 250- CF- Objektive waren länger in Produktion: So haben wir das letzte NEOPHOT 32 erst 1997 für etwa 80000 DM verkauft (das war ich damals :) ). Mechanisch waren diese Geräte äußerst robust, schnörkellos- spartanisch, funktionell. Nicht so liebevoll bis ins Detail verarbeitet wie bei E. LEITZ oder CARL ZEISS, Oberkochen. Langlebig, bis auf die schlimmen DDR- Fette .....

Und ja die Farbkorrektur der GF- Planapochromate war extrem hoch (selbst für heutige Maßstäbe, wenn man Äpfel mit Äpfeln vergliche), und der Kantenkontrast der Baureihe Apochromat war extrem. Die waren aber nur bis zur Sehfeldzahl von etwa 15 - 19 geebnet, bestanden aus weniger Linsen und hatten diesen einzigartig starken Bildkontrast, den man mögen muss- oder eben nicht.

Die Diatomee ist Bestandteil eines alten Testpräparats von GERHARD GÖKE. Möglicherweise ist es eine Stauroneis acuta. Ich bin aber kein Diatomeenspezialist. Stefano Barone stellt jetzt die besten Kieselalgen- Präparate für Testzwecke her, die ich kenne.

Bei den gefärbten Schnitten handelt es sich um einen Hoden des Haushuhns Gallus, in Susa fixiert und mit Eisenhämatoxylin nach Heidenhain gefärbt. Der Schnitt ist eher dick (10 statt 6 µm) und ich hätte etwas länger mit Eisenalaun differenziert, aber nun gut.

LG
Michael

PiusX

Lieber Apochromat,

ZitatBei den gefärbten Schnitten handelt es sich um einen Hoden des Haushuhns Gallus, in Susa fixiert und mit Eisenhämatoxylin nach Heidenhain gefärbt. Der Schnitt ist eher dick (10 statt 6 µm) und ich hätte etwas länger mit Eisenalaun differenziert, aber nun gut.
Danke für diese Auskunft. Sie bezieht sich sicherlich auf das Präparat in Deiner vorletzten Mitteilung. Bei dem Präparat von Kurt Herklotz in Deiner Mitteilung davor dürfte es sich aber um noch ein anderes Präparat handeln, oder? Falls die Antwort "Ja" lautet: Um was für ein Präparat handelt es sich denn hier und wie wurde es hergestellt?

Erneut ein Dankeschön für weitere Auskünfte von Dir.


Lieben Gruß

PiusX

Kurt

Hallo PiusX

hier ist das Präparat noch einmal als Ganzes und ohne dem Abbild der LFB.
Es handelt sich um einen Stengel-Querschnitt von Clematis.
Dieses Präparat ist im April 1994 auf dem Wohldenberg-Treffen entstanden. Den Schnitt hat Karl Brückmann hergestellt, gefärbt habe ich es.

Grüße
Kurt

Florian D.

Hallo Foristen,

ich sehe hier am ehesten Probleme mit Methoden wie DIK. Ist ein System nicht aplanatisch, wird ein Gangunterschied zwischen verschiedenen Strahlen resultieren, die den Kontrast herabsetzen.

Viele Grüsse
Florian