Hallo Michael,
Die Abschätzung des Brechungsindex anhand von Körnern ist ausgesprochen schwierig,
weil man ja den Maximalwert (und nicht den Mittelwert) des Brechungsindex sucht und dieser bei zweiachsigen Mineralen empfindlich von der Orientierung abhängt. Darüber hinaus muss man auch die Dicke des Kornes recht genau bestimmen. Dies ist selbst dann schwierig, wenn man die Möglichkeit hat, das Korn mit einem Spindeltisch um definierte Winkel zu drehen und ein Messokular, um die Dicke zu bestimmen.
Olafs Frage, wie Du die Dicke und die Orientierung der Körner bestimmt hast, halte ich von daher für durchaus berechtigt. Die Hand voll Leuten hier im Forum, die sich mit optischer Mineralogie beschäftigt, hat sich dieselben Fragen gestellt und ebenfalls auf eine eingehendere Erläuterung Deiner Methoden gehofft. Ich bezweifle, dass diese Fragestellung in der Anleitung eines Mikroskops besprochen wird, nachdem es kaum wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu gibt.
Für Brookit scheint mir der Achswinkel zu gross zu sein. Auch wenn das nicht leicht abzuschätzen ist, scheint er grösser als die von Dir vermuteten 20 Grad zu sein, da wären die Isogyren nämlich stärker gekrümmt.
Dispersion der Achsen ist zwar zu erkennen, aber für Brookit zu schwach.
Viel Spass noch in Schweden,
Florian