Kleiner Vergleich Systemkamera - Handy

Begonnen von rhamvossen, Mai 21, 2022, 14:47:09 NACHMITTAGS

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rhamvossen

Hallo,

Vergleichstests zwischen Handy und Systemkamera wurde schon öfter gezeigt. Aber wie mehr gestestet wird, umso besser  ;). Also, habe ich mal einen kleiner Vergleich gemacht zwischen eine ältere Systemkamera (Nikon 1 J1, 10 Mp, 1" CMOS, 2012) und eine nicht so neue Smartphone (Samsung Galaxy A8, SM-A530F, 16 MP, 2018). Hier wird deutlich das eine "marginale" ("nur" 1" Sensor und 10 Mp) Systemkamera, auch wenn sie etwas älter ist, immer noch einem "Durchschnitt" Smartphone überlegen ist, trotz der geringeren Pixelzahl des Systemkameras. Wie es mit die neuste Smartphones (iPhone) aussieht weiss ich nicht, warscheinlich gibt es Heute weit bessere Handy' s womit der Unterschied vielleicht nicht so gross sein wird. Vielleicht können andere Leute auch noch Bilder zeigen. Und dan nicht einen Vergleich zwischen z.B. eine Canon 600D und Handy, da ist schon klar das die Systemkamera weit besser ist. Vor allem einen Vergleich mit Systemkamera's die nicht solche hohe Spezifikationen haben, wurde interessant sein.

Bild1: Pleurosigma angulatum fotografiert mit Carl Zeiss 40/0.65 und Kpl12.5x Okular. Links: Nikon 1 J1. Rechts: Samsung Galaxy A8. Die Struktur der Kieselalge wird mit der Nikon-Kamera besser dargestellt. Bei Verwendung eines C8x-Okulars war die Porenstruktur mit der Nikon Kamera noch deutlich sichtbar, während die Poren mit dem Smartphone schlecht bis gar nicht sichtbar waren.



Bild2: Pleurosigma angulatum fotografiert mit Carl Zeiss Neofluar 40/0.75 und Kpl12.5x Okular. Links: Nikon 1 J1. Rechts: Samsung Galaxy A8. Die Poren sind beim Samsung-Smartphone nun besser sichtbar als im vorherigen Bild, die Bildqualität der Nikon-Kamera finde ich aber immer noch deutlich besser als die des Smartphones.



Beste Grüsse,

Rolf

Lupus

Hallo Rolf,

solche Vergleiche sind nicht unproblematisch weil die Qualität von Smartphonekameras selbst beim selben Hersteller je nach Modell (und Preisklasse) deutlich unterschiedlich ausfallen können. Das dürfte bei Systemkameras von Markenherstellern nicht der Fall sein. Das Galaxy A8 wird in Tests eher als mittelmäßig bewertet, speziell bei geringer Lichtmenge wegen dessen Rauschverhalten. Z.B. das Galaxy S8 mit "nur" 12 MP Sensor (1/2.55" statt 1/2.8") gilt als besser.

Mir ist aufgefallen, dass speziell das Smartphone-Foto mit dem Zeiss 40/0.65 im Vergleich mit dem Nikon-Foto sehr stark verrauscht ist (die Aufnahme mit dem Zeiss 40/0.75 etwas weniger). Eine Frage wäre z.B., ob die Aufnahmen bei fixierter möglichst geringer ISO-Einstellung gemacht wurden.

Ein generelles Problem bei vielen Smartphonekameras ist auch, dass die JPG-Bilder meist sehr stark mit interner Kontrasterhöhung erzeugt werden, in der Praxis zu stark. Das sieht man auf den Fotos sehr gut. Das lässt sich bei Verwendung mit RAW-Dateien vermeiden.

Hubert

rhamvossen

Hallo Hubert,

Zitatsolche Vergleiche sind nicht unproblematisch weil die Qualität von Smartphonekameras selbst beim selben Hersteller je nach Modell (und Preisklasse) deutlich unterschiedlich ausfallen können. Das dürfte bei Systemkameras von Markenherstellern nicht der Fall sein. Das Galaxy A8 wird in Tests eher als mittelmäßig bewertet,

Das verstehe ich. Deswegen wurde es auch interessant sein wenn von andere Leute Vergleichsbilder mit bessere Smartphones gezeigt werden.

ZitatMir ist aufgefallen, dass speziell das Smartphone-Foto mit dem Zeiss 40/0.65 im Vergleich mit dem Nikon-Foto sehr stark verrauscht ist (die Aufnahme mit dem Zeiss 40/0.75 etwas weniger). Eine Frage wäre z.B., ob die Aufnahmen bei fixierter möglichst geringer ISO-Einstellung gemacht wurden.

Der Iso Wert vom Nikon war 100, vom Handy war es 50.

ZitatEin generelles Problem bei vielen Smartphonekameras ist auch, dass die JPG-Bilder meist sehr stark mit interner Kontrasterhöhung erzeugt werden, in der Praxis zu stark.

Ich denke auch das die stärke Anhebung von Kontrast und Schärfe im Handy ein grosses Problem ist, das führt zu deutlich sichtbare Artefakte. Deswegen hatte ich ein Präparat von Pleurosigma, fotografiert mit ein 40/0.65 weil man hier durch solche Artefakte die Poren nicht mehr gut sieht, also ein 'kritischer Test". Wie bekommt man eigentlich die RAW-Dateien aus dem Handy?

Was vielleicht noch interessant ist: ich habe die Vergleichsbilder an verschiedene Leute (Nicht-Mikroskopiker) gezeigt und das Bild vom Handy wurde von Allen bevorzugt. Weil es "Schärfer" war. Das ist der erste Bildeindruck. Bis man das Bild Vergrössert. Dann sagte Jemand: die Struktur im Foto von Handy ist ein großes "Durcheinander". Erst dann sieht man wie die Poren in das Bild vom Nikon ein weit regelmäßigeres Muster bilden. Von dir wurde vor eine Weile der Unterschied zwischen Bildeindruck und Bildqualität aufgemerkt. Vielleicht ist dies hier ein gutes Beispiel.

Beste Grüsse,

Rolf

Bob

Hallo Rolf,
die selben Erfahrungen habe ich auch gemacht. Will man ein Foto, dass ohne Nachbearbeitung knackig und schnell erkennbar die grobe Struktur zeigt, ist ein Handy gar keine schlecht Bildquelle. Richtige Kameras liefern subtiler abgestimmte Fotos, die man in einem größeren Rahmen entwickeln kann.
Das Raw-Bild können manche Handys auch abspeichern, kommt wohl auf die richtige Kombination aus Kamerahardware und Kamerasoftware an.
Bearbeiten kann man Raw-Dateien unter Android mit Snapseed, generell einer recht guten Bildbearbeitung, der nur Funktionen zur Rauschminderung fehlen.

Viele Grüße,

Bob

reblaus

Hallo Rolf -

Erst durch Deinen Hinweis bin ich draufgekommen, dass die KI der Handykamera hier tatsächlich ein "Durcheinander" produziert! Interessant finde ich u.a. die linke untere Ecke der Fotos von Bild 2.

Viele Grüße

Rolf

Lupus

#5
Hallo Rolf,

ZitatWie bekommt man eigentlich die RAW-Dateien aus dem Handy?
Voraussetzung ist, dass das Smartphone vorher zur Aufnahme von RAW-Dateien in der Kamera-App eingestellt wurde, das ist von Werk aus wegen des hohen Speicherbedarfes nicht aktiviert. Diese Dateien werden dann parallel mit den JPG-Dateien unter gleichem Namen abgespeichert und können direkt auf dem PC abgespeichert und zu einem verwendbaren Foto umgewandelt werden, sie unterscheiden sich nur durch die (meist übliche) Endung dng statt jpg. Ich würde jedenfalls eine RAW-Bearbeitung auf dem PC einer Bearbeitungs-App auf dem Smartphone vorziehen.

Ich habe für eine Aufnahme von Gyrosigma balticum das smartphoneinterne JPG-Bild und das entwickelte RAW-Bild (aus dem selben Foto, mit der Software RawTherapee) zum Vergleich nebeneinander montiert. Objektiv 40/0.65. Das RAW-Bild wurde nicht weiter verarbeitet, speziell auch keine Rauschminderung oder Kontrastverstärkung. Dagegen wird für das JPG-Bild kameraintern eine sehr starke Rauschminderung und Kontrasterhöhung eingesetzt. Man erkennt selbst am verrauschten RAW-Bild noch runde Strukturen von Schalenöffnungen, die im JPG-Bild vollständig "glattgebügelt" wurden. Wenn man mehrere RAW-Aufnahmen zur Rauschminderung mittelt werden die Schalenstrukturen deutlicher sichtbar, im Gegensatz zum JPG-Bild.

Hubert

rhamvossen

Hallo Hubert,

ZitatVoraussetzung ist, dass das Smartphone vorher zur Aufnahme von RAW-Dateien in der Kamera-App eingestellt wurde

Das scheint mit meinem Galaxy A8 nicht möglich zu sein, zumindestens, ich habe die Einstellung dafür nicht gefunden. Beste Grüsse,

Rolf

Lupus

Hallo Rolf,

ich vermute auch dass das Galaxy A8, im Gegensatz zum teureren sehr ähnlichen Modell Galaxy S8, keine RAW-Dateien aufnehmen kann.

Hubert