Liebe Mikrofreunde,
hier nun ein kleiner Ausflug in die Computertechnik: ich denke, viele von uns nutzen ältere Kameramodelle und einige werden diese wohl auch über den Rechner fernsteuern, zum Beispiel um gestackte Aufnahmen zu erstellen.
Bei einem anstehenden Betriebssystem-Wechsel stellt sich da immer die Frage, ob die benötigten Treiber auch für die neue Umgebung noch zur Verfügung stehen.
Bei meiner Canon PS 520A war das beim Sprung von Windows XP nach Windows 7 nicht mehr der Fall.
Was tun? Gerade Stacking-Programme profitieren - wenn sie in 64Bit-Versionen vorliegen, sehr von ausreichend verfügbarem RAM auch jehnseits von 4 GB. Damit führt eigentlich kein Weg an einem 64Bit-Betriebssystem vorbei. Braucht man nun zwei Rechner, einen mit XP zum Fotografieren und einen mit Windows 7 zum Stacken?
Nein, es geht auch mit einem virtuellen Windows XP unter Windows 7. Dazu benötigt man allerdings mindestens Windows 7 Professional. Home Basic und Home Premium erlauben keine Virtuellen Rechner. Außerdem muss der Prozessor für den Betrieb virtueller Maschinen geeignet sein - dazu gibt es auf der Web-Seite von Microsoft ein kleines Testprogramm.
Die Virtualisierungssoftware kann kostenlos heruntergeladen werden (ca. 500 MB) und die Installation ist unkompliziert. Auch benötigt man keine eigene Windows-XP Lizenz.
Nach der Installation meiner Kamerasteuerung (PSRemote) funktionierte die Kamera auf Anhieb wie gewohnt in der neuen virtuellen XP-Umgebung. Nach dem Einstecken des USB-Kabels wurde sie automatisch erkannt, ganz wie auf einem 'richtigen' Rechner unter XP.
Da die virtuelle Maschine Zugriff auf die lokalen Laufwerke des gastgebenden Windows 7 Systems hat, ist auch die Weiterverarbeitung der Bilder in der neuen Umgebung kein Problem. Sie kann sogar im Hintergrund erfolgen, während man weitere Bilder aufnimmt.
Allerdings sollte man darauf achten, auch auf der virtuellen Maschine einen Virenscanner zu installieren und aktuell zu halten, oder man trennt diese zumindest vom Internet.
Weiterhin kann ich natürlich keine Garantie geben, dass jedes Kameramodell so problemlos zur Mitarbeit zu bewegen ist. Die Chancen stehen allerdings gut, wenn der benötigte Treiber in Windows XP enthalten ist oder ein solcher Treiber auf CD vorliegt bzw. vom Hersteller heruntergeladen werden kann.
Wer sich einlesen möchte - hier ein paar Links:
Kurze Beschreibung und Test bei Techchannel (deutsch)Eine Installationsanleitung mit einer Liste kompatibler Prozessoren aus Timbobs Blog (deutsch)Anmerkung: der Intel i5 fehlt in der Liste, er tut es aber auch - ich nutze selbst einen.
Microsofts Website zur Windows Virtual PC (deutsch)Herzliche Grüße
Jörg