Bitte um Bestimmungshilfe (Schimmel)Pilz

Begonnen von Aljoscha, Juni 12, 2022, 17:01:44 NACHMITTAGS

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Aljoscha

Hallo,

Kann jemand, der mehr Sachwissen hat als ich, diesen seltsamen, fadenförmigen Pilz bestimmen. Das Objekt ist relativ groß. Die Breite der beiden Bilder beträgt jeweils 1200 Mikrometer. Einen so langen Faden ohne Verzweigungen habe ich noch nie gefunden.

1. Bild: Hellfeld, ungefärbt
2. Bild: Fluoreszenz UV-Anregung, Färbung mit Uvitex 2B

Danke und viele Grüße

Alexander


Heiko

Hallo Alexander,

ein Faden/eine Faser - kein Pilz.

Gruß, Heiko

Aljoscha

Hallo Heike,

im Hellfeld sieht es tatsächlich aus wie eine Faser. Das Fluoreszenz-Bild spricht aber dagegen. Uvitex färbt nur Baumwolle und andere Naturfasern, die Lignin enthalten. Die sehen unter dem Mikroskop aber anders aus. Baumwolle ist zum Beispiel in der Faser verdreht. Kunstfasern fallen sowieso raus, da sie nicht durch Uvitex gefärbt werden. Die Enden dieser Hyphe sehen zudem genau so aus, wie man es von Pilzhyphen erwartet.

Ich bin einigermaßen ratlos.

Viele Grüße

Alexander

plaenerdd

Hallo Alexander,
ZitatUvitex färbt nur Baumwolle und andere Naturfasern, die Lignin enthalten. Die sehen unter dem Mikroskop aber anders aus. Baumwolle ist zum Beispiel in der Faser verdreht.
Es gibt aber außer Baumwolle noch jede Menge anderer Naturfasern. Da kommen auch jede Menge Pflanzenhaare, besonders von Flugsamen wie Pappel oder Weide in Frage. Die Baumwollfaser ist ja auch so ein Samenhaar.
Es kämen aber auch die Bastfasern in Frage wie z.B. Hanf oder Leinen.
Ich finde jedenfalls auch, dass das nicht nach Pilz aussieht. Hast Du vielleicht auch ein Bild im X-Pol.? Das ist für die Naturfaserdiagnostik besonders aussagekräftig und vielleicht auch noch ein höher aufgelöstes Foto vom Faserende? Woher stammt das Objekt eigentlich?
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Aljoscha

Hallo,

Das Objekt habe ich unter dem Drehknopf der Spüle aufgefischt.

Flugsamen kann man da ausschließen. Weitere Bilder kann ich nicht liefern, da das Präparat inzwischen nicht mehr existiert.

Was aus meiner Sicht gegen einen Pilz spricht, ist die Größe, besonders die Dicke, des Teils. Pilzhyphen sieht man im Hellfeld normalerweise nicht derart deutlich.

Mein Toppfavorit ist derzeit eine Zellstofffaser von einem Küchentuch. Deren Struktur muss ich aber noch näher untersuchen.

Viele Grüße

Alexander

plaenerdd

Hallo Alexander,
Zitat von: Aljoscha Das Objekt habe ich unter dem Drehknopf der Spüle aufgefischt.
o.k. Das ist natürlich ein sehr spezielles Biotop. Was da bei Dir so durch marschiert, solltest Du am besten wissen.
Zitat von: AljoschaMein Toppfavorit ist derzeit eine Zellstofffaser von einem Küchentuch. Deren Struktur muss ich aber noch näher untersuchen.
Die werden meines Wissens aus Eukalyptusholz hergestellt. Ich kann mir - ehrlich gesagt - nicht vorstellen, dass diese Holzfasern so gleichmäßig und lang sind, aber das sollte sich ja recht leicht nachprüfen lassen, wobei die Küchentücher natürlich gar nicht so leicht zerfasern.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

güntherdorn

#6
vom querschnitt her eindeutig baumwolle.
schau dir mal watte oder köpfchen von ohrenstäbchen an und vergleiche.
der querschnitt ist wie ein quergeschnittenes rotes blutkörperchen.
die faser-breite kann je nach anbaugebiet und klima variiren.
ciao,
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de