Hallo zusammen,
ich bin jetzt wirklich nicht der penible Sicherheitsfanatiker und mir ist in über 40 Jahren Laborpraxis im Chemie-Labor trotzdem noch nie etwas passiert.
Aber wenn ich lese, wie manche mit brennbaren Lösemitteln (z.B. Xylol) z.T. weit oberhalb ihres Flammpunktes umgehen, z.T. in nicht EX-geschützten Öfen usw., dann möchte ich doch mal an die Einhaltung der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit brennbaren Substanzen erinnern.
Ich würde mal im Garten 5 ml Xylol in einem kleinen Schälchen anzünden und beobachten, wie das brennt und vor allem, wie stark das rußt. Die Dämpfe sind viel schwerer als Luft und können sich am Schaltfunken einer Heizplatte oder an den Kollektor-Funken eines Magnetrührers oder an den Funken des Temperaturreglers eines Ofens entzünden. Den Ruß eines Aromatenbrandes kann man nur schwer wieder überpinseln.
Längeres Erhitzen geht problemlos mit einem Rückflußkühler, man kann da z.B. mit einer ganz kleinen Umwälzpumpe für ein paar € und einem großen Behälter kaltem Wasser die Verschwendung von Trinkwasser vermeiden. Xylol mit einem Siedepunkt von ca. 140° C braucht auch kein so kaltes Kühlwasser. Da Xylol mit Wasser ein niedriger siedendes Azeotrop bildet, sieht man an einer Trübung des Kondensats auch sofort, ob Wasser anwesend ist. Auf diese Weise kann man auch mit einer Destille das komplette Wasser aus der Lösung azeotrop "ausschleppen". Leider habe ich meine alten Laborgeräte letztes Jahr fast alle verschenkt.
Bitte diesen Beitrag nicht als persönliche Kritik verstehen.
Viele Grüße, Jochen