Test Erster Versuch - Newcomer

Begonnen von holzdan, August 20, 2022, 17:31:59 NACHMITTAGS

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holzdan

Hallo Leute !

bin neu hier und hab mir vor einer Woche mein erstes Mikroskop zugelegt (Bresser trm 301). Hab die tage ein wenig rumgespielt ein paar Schnitte von allen möglichen Pflanzen gemacht und bin vorhin zu nem Tümpel gleich am Fahrradweg gefahren und ein paar Proben mitgenommen. Um die Funktionsweise des Forums etwas auszutesten dachte ich mir ich stell einfach mal ein Bild hoch. Da ich nebenbei auch nicht weiß was ich da sehe ,  kann mir ja vielleicht  jemand helfen worum es sich hierbei handelt. Bild wurde mit meiner handycamera aufgenommen - verzeiht die schlechte qualität. 400x vergrößerung


lG
Daniel







plaenerdd

Hallo Daniel,
na. ja der Anfang ist gemacht und wie wir wissen ist aller Anfang schwer... Wichtig ist ja, dass es Freude bereitet. Dazu muss man ja nicht immer wissen, was man da gesehen hat. An Hand des gezeigten Fotos ist da wirklich schwer einzugrenzen. Hat das "Ding" sich bewegt? Dann könnte es ein Wimperntier oder ein Geißeltierchen gewesen sein, von denen es aber jeweils hunderte Arten gibt. Um die Geißeln und Wimpern besser sehen zu können, kannst Du Dir eine KREUTZ-Blende basteln, oder noch einfacher 1/2 bis 3/4 des Lichtaustrittes mit etwas Undurchsichtigem verdecken (schwarzes Papier, Geldstück)

In "Tümpeln als Hobby" findest Du ein paar nützliche Tipps für den Einstieg in die Mikroskopie der Wasserlebewesen.

Für bessere Fotos:
Deine Kamera war nicht richtig ausgerichtet zur optischen Achse des Okulars, wie man an dem dunklen Fleck im oberen Teil Deines Fotos sieht. Du hast ja einen Trinitubus. Der schreit natürlich nach einer richtigen Kamera. Lies Dir mal die Grundlagen der Kameraadaption durch! Das ist ein eigenes Thema mit vielen Möglichkeiten und ebenso vielen Fallstricken.

Der Kontrast in Deinem Bild ist recht hoch. Wahrscheinlich hast Du die Aperturblende zu sehr zugezogen (typischer Anfängerfehler). Eine zugezogene Blende bedeutet zwar mehr Kontrast, verringert aber das Auflösungsvermögen, also die Fähigkeit zwei nahe beieinander liegende Details auch getrennt darstellen zu können. Das Bild wird auch dunkler und dieses Licht fehlt dann oft beim Fotografieren, so dass längere Belichtungszeiten oft zum Verwackeln bewegter Objekte führen. Die Bildhelligkeit immer mit der Helligkeitsregelung der Beleuchtung steuern, nicht mit der Aperturblende!

Bitte die Fotos vor dem Posten etwas verkleinern. Bildschirmbreite (1600pix) reichen voll aus, oft auch 800pix.

LG Gerd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

holzdan

hi gerd

danke für die tipps. das ding hat sich nicht bewegt . hab mir mal die Tage ein wenig Bestimmungsliteratur bestellt. könnte das nicht ein nematode sein ?

gruß
Daniel

Kurt

Hallo Daniel,

ja, dass ist eine tote Nematode.

Grüße
Kurt

holzdan


plaenerdd

Hallo Kurt und Daniel,
Nematode war auch meine erste Idee, aber da das eine 400fache Vergrößerung ist, schien sie mir recht klein. Habe aber jetzt noch mal nachgelesen, dass Nematoden typischerweise zischen 0,1 und 2,5mm lang sind. Das Ding ist mindestens ca. 0,3..0,4mm, wenn ich von dem 20mm Sehfeld des Bresser-Okulares ausgehe (Dingfeld = Sehfeldzahl / Vergrößerung des Objektives = 20mm/40 =0,5mm) Somit sind es ca. 500µm von einer Seite zur anderen, des sichtbaren Bereiches und dann kommt das schon hin mit der Nematodengröße.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

holzdan

#6
hallo zusammen

hat jemand eine ahnung was das für ein "wurm " ist . entschuldigt wieder die schlechte quali  , das ding  war ziemlich schnell. überleg mir nun wirklich eine kamera zuzulegen - wurde eben wieder mit meinem handy aufgenommen.


mikropit

Das ist wohl die Larve einer Zuckmücke.
VG Peter mikropit
mikropit

holzdan


rlu

#9
Hallo Daniel,

ein paar Tipps:
Wenn du mit deinem Handy fotografierst, dann zoome bis zur Hälfte rein.
Dann legst du den ZeigeFinger unter das Handy und legst diesen auf den Okular-Rand auf.
Das braucht ziemlich viel Übung.
Mit einem alten iPhone geht es leichter, weil die neuen so schnell geworden sind und dauernd versuchen nachzuregeln.
Man kann, wenn man lange drauf bleibt die AF-Sperre(Autofocus) anschalten.
Jetzt verschiebst du das Handy solange bis ein klarers Bild entsteht.
Wenn du das Handy leicht kippst, verschwinden oft die dunklen Stellen.

Du hast wie ich ein TRM-301 was hier im Forum nicht besonders gelitten ist, aber für den Preis ein mehr als hervoragendes Mikroskop ist.
Hinweis, die Linse unten ist nur bei der 4xVergrößerung einzuschwenken.
Aber jetzt kommt es. Damit kannst du schiefe Beleuchtung und ein Dunkelfeld erzeugen, wenn du damit rumspielst.
Dazu darfst du die Linse nur teilweise einschwenken.

Wenn du durchschaust und einen Objektträger mit Präparat aufliegen hast und scharf stellst, dann muß der Hintergrund absolut weiß sein.
Keine Kriesel etc. Dazu muß die Linse unten ganz ein(4x)- oder ausgeschwenkt(10x, 40x, 100x) sein.
Wenn nicht machst du was falsch. Stichwort "richtig Köhlern".
Unten den schwarzen Ring beim Fuß des Mikroskops zuziehen = Leuchtfeldblende.
Den kleinen Hebel nach rechts ziehen unterhalb vom Tisch = Aperturblende.
Jetzt sollte ein kleiner heller LichtPunkt vorhanden sein, der in der Mitte ist. Wenn nicht - dann mit den Schrauben zentrieren.
Die Höhe des Kondensors mit dem linken Stellrad so einstellen, dass der Rand scharf ist.
Ich variere das etwas, je nachdem ob mir die Helligkeit, ein absolut weißes Bild oder eine bestimmte Farbneigung wichtig ist
Dann wieder alle Blenden aufmachen. Evtl die Aperturblende leicht zuziehen, damit sich der Kontrast erhöht, aber nicht zuviel.
Wenn du es genau wisssen willst. Okular rausziehen, durchschauen. Die Aperturblende sollte max 1/3 des Durchmessers verkleinern.
Das ändert sich für jedes Objektiv/Vergrößerung.
Dieser weiße homogene Hintergrund ist extrem wichtig z.B in der Histologie, weil man sonst von Artefakten und Verschmutzungen getäuscht wird.

Beim Tümplern eher unwichtig.
Der blaue Filter ist dazu da, damit der Rotstich von der Halogenlampe abgemildert wird und das Bild weiß wird(faktisch ein Weißabgleich); unten in die Leuchtfeldblende einlegen.
Bei Objekten mit vielen Rottönen besser rausnehmen.

Deine Objektive sind plan und damit sind auch alle Stellen scharf, die außen liegen. Beim Fotografieren ist das mehr als hilfreich.

Merke dir mit welcher Bewegung der Tisch nach untern fährt. Damit verhinderst du, dass dein Objektträger bricht.
Immer mit dem kleinen Objektiv anfangen und dann die größeren einschwenken.
Du hast auch eine Höhenbegrenzung für den Tisch. Die befindet sich rechts beim Grobtrieb von Tisch
Und kannst einstellen, wie schwer/leicht sich der Tisch nach oben bewegen kann. Linke Seite vom Grobtrieb.
Man will eigentlich, dass er sich nicht von selbst absenkt.

Einfacher ist es mit einem Fotoadapter:
Wenn du dir diesen Adapter besorgst (und optional ein weiteres Okular, damit du es immer dran lassen kannst,)
dann brauchst du für den Anfang keine weitere Fotolösung.

Adapter
Mikroskop-Fotoadapter

Wenn du sehr groß bist, dann kannst du die Okulare nach oben drehen.
Dazu die kleinen Schrauben an dem weißen Ring, der den schwarze Okluarhalter hält, aufschrauben, Okularhalter nach oben drehen, wieder festschrauben.

Alle Zeiss - Objektive der alten Serie mit 160mm Abgleichlänge können in den Revolver eingeschraubt werden. RMS - Gewinde!

Falls du mal mit einem Objektiv das nicht dafür gemacht ist, ins Öl kommst oder in eine Sumpfbrühe eintauchst, dann kannst du das kontrollieren.
Okuar rausziehen und als Lupe verwenden, indem du das Okular umdrehst und sehr nahe an das rausgeschraubte Objektiv hältst.
Du siehst sofort, ob es schmutzig ist. Weniger putzen ist besser, aber manchmal ist es notwendig.
Augenwatte, Brillenputztuch, Kleenex, leicht anfeuchten. Und hier gibt es alle möglichen Tipps.
Ich verwende einen optischen Reiniger, andere Reinigungsbenzin, andere etwas Prilwasser(destilliert).
Man sollte nur keinen Alkohol verwenden, wegen der Verkittung der Linsen.
Klaus Henkel schreibt dazu:
ZitatMan muß das Linsenputzpapier naß machen (destilliertes bzw. demineralisiertes Wasser) und es dann ohne Druck (!) über die Frontlinse des Objektivs ziehen. Also Obj. abschrauben, umdrehen, Frontlinse nach oben, feuchtes Papier darüber legen, über die Linse ziehen. Papier wegwerfen, Objektiv ohne Trockenwischen wieder einschrauben. fertich.
Viel Erfolg. Gruß KH
Objektiv putzen
oder etwas overdone
zeiss/Mikroskopreinigung.pdf


Das Öl kann beim 100er dran bleiben, evtl nur den Überschuß leicht wegtupfen.

Im DM-Drogeriermarkt gibt es Einwegtücher.
Besorg dir zwei Fläschchen 30-50ml. Eins mit destilliertem Wasser. In das andere füllst du für einfache Färbungen Methylenblau(blaue Tinte geht auch).


Versuch mit Mikrokopikern, die in deiner Nähe sind, Kontakt aufzunehmen, damit ihr euch regelmäßig austauschen könnt.


Liebe Grüße
Rudolf