Zeigt her Eure Bilder: Fadenalgen mit / ohne Aufwuchs

Begonnen von Michael Plewka, August 23, 2022, 19:04:32 NACHMITTAGS

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KayZed

Lieber Stephan,

danke für das Lob.
Nun der Herzflagellat war unter dem Deckglas ruhig gelegen oder eingeklemmt. Sonst wäre das Stacken wohl nicht möglich gewesen.

Stelle gerade fest, das ich aus Versehen im falschen Thread gelandet bin.
Passt nicht zum Aufwuchs-Thema.

Tut mir leid Michael.
Kann den Beistrag jederzeit löschen, weil er im Plankton-Thema von Kurt (war ja eine Probe von ihm) nochmal ist.

LG KlausZ
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

A. Büschlen

#16
Hallo Michael,

ich versuche es einmal mit der Fundortbeschreibung.

Quelle in alpiner Hochebene mit natürlicher Auenlandschaft; 2000müM; sonnenexponiert; extreme Temperaturschwankungen; windexponiert; offene Landschaft ohne Bäume; >6 Monate mit Schnee bedeckt. Aufsammlung ca. 1m nach Quellenaustritt; Fliessgeschwindigkeit nicht gemessen.

Bilder zum Fundort: 

- Bild 1: Funortsituation Winter 3. März 2022
- Bild 2: Funortsituation Sommer 24. August 2022
- Bild 3: Quelle links im Bild Fliessrichtung von li nach re
- Bild 4: Fadenalge; bis jetzt habe ich kein Bewuchs auf diesen Fäden gefunden.

Bis dann Arnold Büschlen


Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Fraenzel

Fadenalge Anabaena aus dem Hummelsbüttler See in Hamburg

In den 1960er Jahren wurde in der Hummelsbüttler Feldmark eine Sand- und Kiesgrube angelegt. Nach dem Ende der Ausbaggerung entstand dieser See.


Beim Tümpeln am 18.09.2017 wurde diese üppige Ansammlung Anabaena gewonnen. Leitz SM lux, 20x Achromat,
10x Okular, Einzelaufnahme

Mikrogrüße Peter
auch ich mag das "Du"

Gambrinus

Hallo zusammen,

das Foto ist leider alles andere als technisch perfekt und Aufwuchs kann man hier auch nicht erkennen.
Ich zeige es trotzdem mal, weil mir hier die Spirogyra besonders gut gefällt. Den Wechsel in der Anordnung der Chloroplasten von Einfachhelix auf Doppelhelix finde ich hier besonders hübsch  :)

Die Probe stammt vom Uferbereich eines Baggersees.

Gruß
Andi
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=43687.0
Leitz Ortholux
Zeiss Standard 16
Zeiss Stemi 305
Zeiss Stemi 2000
Canon EOS 5D mkII

Michael Plewka

Hallo zusammen,

vielen Dank für die weiteren Bilder zum Thema!


@ Winfried:
Interessant finde ich, dass  die Hauptgeißeln bei Deinen Viechern -vermutlich durch Stress- genauso solche Auflösungserscheinungen (auch die "Schlaufen") zeigen, wie sie bei Vielzellern auch zu sehen sind. 

@ Klaus:
da ohne Bezug   zum Thema  ist es  sicher sinnvoll, den   Phacus aus diesem Thread zu entfernen, wobei es schon interessant wäre zu erfahren, welche Merkmale man auf dem Bild sehen kann, die zur Diagnose "Phacus gigas" (im Gegensatz zu beispielsweise P. alatus, P. curvicauda, P. hamatus, etc.) geführt haben.


@ Arnold:
beim Anblick Deiner bisherigen Bilder werde ich total neugierig: was da wohl für Rädertiere leben....
Bin gespannt auf weitere Bilder!

@ Peter:
Bei der Anabaena könnte es sich um A. spiroides
https://www.plingfactory.de/Science/Atlas/Kennkarten%20Procaryota/e-procaryota/e-source/Anabaena%20spiroides.html

handeln, auf denen sich häufig der Ciliat Pseudohaplocaulus infravacuolatus
https://www.plingfactory.de/Science/Atlas/KennkartenProtista/01e-protista/e-Ciliata/e-source/Pseudohaplocaulus_infravacuolatus.html
ansiedelt. Hast Du diese Viecher dort auch gesehen?


@  Andi:
m.E. sind 3 Jochalgenarten auf Deinem  Bild: Spirogyra (links); Zygnema   (Mitte), Mougeotia (rechts)

Übrigens: im "Brook" werden die Spirogyra-Arten in 2 Gruppen  unterteilt:
1. Zellen mit einem (selten mit 2) Chloroplasten
2. Zellen mit mehr als einem Chloroplasten.

Dein Befund scheint also selten zu sein!



Beste Grüße
Michael Plewka

KayZed

Hallo Michael,

ich finde es prima, dass du zu den Beiträgen kurze Kommentare schreibst.
Habe den Phacus entfernt. Ist im Plankton-Thema von Kurt.

Nun, bei der Artbestimmung bin ich sicher manchmal etwas vorschnell.
Ich hab mit deinen Phacusbildern (plingfactory) verglichen und bin von der auffälligen Größe (gut 100 µm) ausgegangen.
Da kam für mich zunächst nur gigas in Frage.

Ich hab jetzt nochmal mit deinen Vorschlägen verglichen. Da sehen alatus und hamatus sehr ähnlich aus, sind aber doch deutlich kleiner.
Liege ich da richtig?

Liebe Grüße
KlausZ

PS:
Könntest du mir ein gutes Bestimmungsbuch über Grünalgen empfehlen (außer Wassertropfen und Algenführer)?
Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

Fraenzel

Hallo Michael,
auch ich möchte mich für Deinen Kommentar bedanken. Ich hatte auch schon die Vermutung, dass es sich um
A. spiroides handelt. Tatsächlich habe ich den von Dir erwähnten Ciliaten nicht gefunden - vielmehr habe ich eine Reinkultur von A. spiroides getümpelt.
Beste Grüße
Peter
auch ich mag das "Du"

A. Büschlen

Hallo Michael,

ich habe nun ein Bild mit Fadenalgen aus dem gezeigten Fundort eingefügt. Auf allen beobachtenen Fäden konnte kein Bewuchs beobachtet werden.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Michael Plewka

Hallo zusammen,


@ Klaus:



Ich persönlich halte die Größe als Bestimmungskriterium für sehr fragwürdig (von Größenordnungen abgesehen), es sei denn, es ist ausdrücklich vermerkt, dass die Viecher nach der Zellteilung nicht mehr wachsen. Die Arten waren als Beispiele genannt, es gibt ja noch viel mehr Phacus-Arten.

Abgesehen von den üblichen Werken (Huber-Pestalozzi: Phytoplankton; Süßwasserflora) kenne ich kein Bestimmungbuch  für Grünalgen (wobei im Kontext Deines Beitrags die Eugleniden mit Grünalgen ja überhaupt nichts zu tun haben)



@ Arnold: vielen Dank für das weitere Foto, welches m.E. Zygnema zeigt.

Auch wenn die bisher gezeigten Beobachtungen in keinster Weise repräsentativ sind, widersprechen sie auch nicht meiner Vermutung, dass die fädigen Jochalgen (Hyalotheca,  Mougeotia, Spirogyra, Zygnema) deutlich weniger von Diatomeen  besiedelt werden als andere Fadenalgen. Vielleicht ergeben sich ja noch weitere Erkenntnisse.....


Beste Grüße
Michael Plewka

Manfred Melcher

Hallo Michael,

ich habe Deinen Thread "Zeigt her Eure Bilder: Fadenalgen mit / ohne Aufwuchs" in die Linkliste "Zeigt her Eure Bilder" aufgenommen, so dass er nicht in den Tiefen des Forums verschwindet. Hoffen wir, dass noch weitere Beiträge angefügt werden!

Liebe Grüße

Manfred

rhamvossen

Hallo Michael,

ZitatAuch wenn die bisher gezeigten Beobachtungen in keinster Weise repräsentativ sind, widersprechen sie auch nicht meiner Vermutung, dass die fädigen Jochalgen (Hyalotheca,  Mougeotia, Spirogyra, Zygnema) deutlich weniger von Diatomeen  besiedelt werden als andere Fadenalgen.

Wie du schon aufgemerkt hast vermute ich das das etwas mit die Oberflache zu tun hat. Cladophora fühlt sich rau an weil Spirogyra sich 'glatt' anfüht. Vielleicht ist es einfacher für z.B. eine Diatomee sich zu befestigen an ein eine große raue Oberfläche wie Cladophora. Frage ist aber: fühlt Cladophora sich rau an weil sie besiedelt ist oder hat die Alge schon eine raue Oberfläche ? Beste Grüsse,

Rolf

tlansing

Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich mag diese thematischen Threads, in denen viele Bilder gepostet werden, sehr.  Hier ist ein Beitrag von mir, von einem Teich in der Nähe meines Hauses in North Carolina, USA.  Es handelt sich um die fadenförmige Alge Zygnema.  Das Mikroskop ist ein Zeiss Photomikroskop III mit einem 40x Neofluar Objektiv und dem original Zeiss DIK System und Blitz.  Die Kamera ist eine Canon 1300D mit einem Amscope-Adapter.

Tim

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

KayZed

#27
Hallo zusammen,

von mir noch ein Nachtrag von einem besiedelten Cyano-Faden.

Es handelt sich möglicherweise um die Ringelalge Pseudoanabaena, an die sich in auffälliger Weise kleine Diatomeen (ca. 10-15 µm) anschmiegten. Ich vermute mal, dass es sich um Navicula oder Sellaphora handeln könnte.

Wäre interessant zu wissen, welchen Vorteil die Kieselalgen von dieser Verbindung haben. Möglicherweise verbesserter Fraßschutz an der zwar nicht sichtbaren, aber vermutlich vorhanden Schleimhülle des Cyano-Fadens. Oder scheidet die "Blaualge" Stoffe aus, von denen sich die Kieselalge auch ernährt?

Natürlich nur hypothetische Überlegungen für eine weitere Fadenalgen-Gemeinschaft.

LG KlausZ

Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
Nikon Z7

Michael Plewka

#28
Hallo zusammen,

vielen Dank für die weiteren Beiträge und das Verlinken dieses Beitrags mit der "Zeigt her..."-Serie.

Inwieweit  ein Zusammenhang zwischen einer sichtbaren Gallerthülle auf einem  Algenfaden und dessen Besiedlung besteht, kann bei der jetzigen Informationslage in diesem Beitrag m.E. nicht mehr als Spekulation sein. Zwar sind bestimmte mechanische Eigenschaften für uns Menschen fühlbar (glatt/ rauh); aber wie sich das für potentielle mikroskopisch kleine Besiedler darstellt steht auf einem anderen Blatt.  Hinzu kommmt, dass die an anderer  Stelle :
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=44788.0
angesprochenen Arbeiten von Datki deutlich machen, dass es zum einen  auch sehr dünne, lichtmikroskopisch nicht sichbare "Hüllen" bei Mikroorganismen geben kann, die außerdem ziemlich ungewöhnliche chemische Eigenschaften haben.

@Klaus: kannst Du was zum Habitat Deiner Beobachtung sagen? Fließgeschwindigkeit?

Beste Grüße
Michael Plewka

KayZed

Hallo Michael,

die Probe stammt aus einem ehemaligen Dorf/Löschteich, der später wohl teilweise auch als Fischteich (Karpfen) genutzt wurde. Es ist kein Durchfluß erkennbar. Das Wasser hat einen (geschätzt) mindesten mesotrophen Nährstoffgehalt mit einer großen Vielfalt an Mikroorganismen, insbesondere Rädertieren. Es war ein Planktonfang zwischen verstreuten Seerosenblätter.
Die Anlagerung der Diatomeen war sehr auffällig in der gesamten Probe.
Etwas später machte ich die Beobachtung, dass sich die gleichen Kieselalgen sehr dicht um viele Sauginfusorien der Gattung Heliophrya lagerten, aber von keinem Kugelinfusor gefressen wurden.

LG KlausZ

Zeiss Stemi 508
Zeiss Jenaval Kontrast
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