Unbekanntes aus dem Gartenteich

Begonnen von Marcel1988, August 31, 2022, 13:24:31 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Marcel1988

Hallo Allerseits,

Habe hier einige Dinge die ich nicht wirklich zuordnen kann.
Da ich nur mit dem Handy durch das Okular fotografiere ist die Qualität dementsprechend schlecht. Auch habe ich kein High-End Mikroskop, ich bitte dies zu entschuldigen ;)

Meine Vermutungen:

Nummer 1: Es sieht nicht aus wie ein typisches Haar von daher vermute ich, dass es sich um eine Alge handeln könnte.
Nummer 2: Vielleicht ein Augentierchen wegen dem roten Fleck?
Nummer 3: Ein Wurm, könnte Tubifex sein?
Nummer 4: Eine längliche Alge. Bei dem runden Gebilde vermute ich auch eine Alge?
Nummer 5: Dieses Mal könnte es ein Haar sein, aber womöglich auch eine Alge. Bei dem Tierchen rechts davon habe ich leider keine Idee

Vielen Dank im Vorraus,

Marcel

liftboy

Hallo Marcel,

beim ersten und letzten Bild handelt es sich tatsächlich um Haare; Bild 1 könnte vom Hund sein, letzes Bild Hase oder Kaninchen. Das Objekt im letzten Bild ist eine Rostpilzspore.
Bild 3 ist ein Borstenwurm.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

Hallo Marcel,
Haare und Federn, die Schuppen von Schmetterlingen und Pilzsporen, all das und viel mehr landet als "Luftplankton" auf dem Wasser und ist deshalb immer wieder in Tümpelproben zu finden. Dazu hatte ich mal ein eigenes Thema aufgemacht, weil solche Sachen gerade von Anfängern immer wieder nachgefragt werden, wenn sie die Sachen nicht in der Bestimmungsliteratur für Wasserlebewesen finden, obwohl es auch im "Wassertropfen" dazu zwei Seiten gibt.

Die Haare genau zu Bestimmen ist an einem einzelnen Bild aber nicht möglich, schon gar nicht ohne Maßstab. Vor allem braucht man aber verschiedene Ansichten des Haares (Wurzelbereich, Schaft, Spitze) und auch unterschiedlicher Schärfenebenen, um z.B. die Medulla oder die Cuticularschuppen erkennen zu können. Zuerst muss man aber bestimmen, um welchen Haartyp es sich handelt, da die Bestimmung nur an Deckhaaren zuverlässig möglich ist. Dazu ist das gesamte Haar als Ganzes zu betrachten. Wer sich eingehender damit befassen möchte, sollte sich TEERINK, B.J.: Hair of westeuropean Mammals besorgen.

Bei dem Borstenwurm könnte es sich um Chaetogaster den "Bauchborstenwurm" handeln, der mir auch schon begegnet ist, wie man hier sieht. Es ist mir zuletzt vor 3 Tagen begegnet in einer Moorprobe, wo er sich eine Zieralge und eine Kieselalge einverleibt hat (siehe unbearbeitetes Bild im Anhang).

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Heiko

Hallo Marcel, hallo Wolfgang,

nur ganz marginal – bei der Spore ist auch/eher an Alternaria zu denken ...

Gruß, Heiko

Marcel1988

Hallo Allerseits,

Ersteinmal vielen Dank für die Bestimmungen soweit. An Haare habe ich ja anfangs auch sofort gedacht, allerdings hatte ich bisher nur meine Eigenen und die von unseren Katzen unter dem Mikroskop.
Diese sahen doch deutlich anders aus, weswegen ich an etwas anderes gedacht habe.

Natürlich landet alles Erdenkliche in dem Teich. Einen Hund haben wir selber und die Nachbarn haben Kaninchen. Von daher ist das sehr gut möglich, dass Diese wirklich von den Tieren stammen.

Am Anfang entdeckt man natürlich einen Haufen Dinge die man nicht zuordnen kann. Manche sachen erkennt man natürlich, bei vielen Sachen hilft auch Google Lens.
So bekommt man schonmal einen Großteil identifiziert. Bei "grünen Kugeln" klappt das aber dann leider nicht mehr zuverlässig.

Das Bild von Deinem Wurm, Gerd, ist natürlich phantastisch! Jedenfalls scheinen sie Algen zu mögen, mein Exemplar war ja auch voll von Denen.
Und das, obwohl ich in der Waserprobe an sich nur wenige Algen gefunden habe.

Sowieso finde ich dieses Jahr zur Zeit keinerlei Algen im Teich. Eigentlich ist man froh darüber, aber so ein paar Stück hätte ich nun doch gerne  :D
Im freien Wasser sind recht wenige Organismen, aber ich habe schon die Tipps für Planktonnetze aus Strumpfhosen oder dauer Kaffeefilter gelesen.

Normalerweise hat man immer Gefäße, Blumentöpfe und andere Sachen wo sich Wasser sammelt. Aber hier in Nordhessen warten wir seit anfang Juni vergebens auf Regen.

Viele Grüße,

Marcel

liftboy

Hallo Marcel,

Du hast eine PN

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Marcel1988

Hallo Allerseits,

Gestern ist mir diese Kreatur begegnet. Sie verändert ihre Form und ist zudem recht flink unterwegs.
Habe leider keine Idee um was es sich handelt.
Es scheint Geißeln zu besitzen, ein Ciliat?

Viele Grüße,

Marcel

plaenerdd

#7
Hallo Marcel,
könnte ein Grünes Trompetentier (Stentor polymorphus) sein."polymorphus" bedeutet "vielgestaltig". Wenn es schwimmt ist es gedrungen, aber wenn es sich festsetzt und "trompetet" ist es lang gestreckt und erreicht 1 bis 2mm. Wie groß war denn Dein Geselle?
Die grüne Farbe rührt wie auch bei anderen Ciliaten (z.B. dem Grünen Pantoffeltier) von Zoochlorellen (Grünalgen), mit denen das Tier in Symbiose lebt.
Hier trompetet es:


Im Anhang 2 Bilder (beide DIC): erst schwimmend, dann strudelnt.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Marcel1988

Hallo und vielen Dank,

Ein sehr interessanter Geselle :) Schöne Bilder!
Zur Größe kann ich zwar keine genauen Angaben machen, jedoch war mein Tierchen definitiv kleiner.

Viele Grüße
Marcel