Bresser Advance ICD 10x - 160x Zoom-Stereomikroskop

Begonnen von bzemella, September 22, 2022, 17:59:13 NACHMITTAGS

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bzemella

Ist dies Stereomikroskop für einen Anfänger geeignet? Ich möchte das Leben im Wassertropfen untersuchen. Hat jemand Erfahrung oder eine Meinung? Gibt es Alternativen? Mich reizt die Vergrößerungsmöglichkeit bis 160fach. Bislang benutze ich ein ELMEX-Stereomikroskop zum Durchmustern der Petrischale mit einer Vergrößerung von 20fach und wechsle dann an mein LEITZ-ORTULUX, wobei ich aber meist die Vergrößerung 100fach wähle - ich könnte mir also einen Arbeitsgang ersparen...!
Ich würde mich über Antworten freuen. Bernd Zemella

Nochnmikroskop

Hallo Bernd,
mir wäre das Stereomikroskop deutlich zu teuer, für die zu vermutende optische Leistung (China-Ware, man kann auch mal Glück haben).

Vergrößerungsangaben sagen nichts über die echte Auflösung aus. Mein altes Euromex Stereomikroskop kann bei 40x bis zu 200 Linien/mm auflösen. Auch bei weiterer Vergrößerung mit 20x Okular, sieht man die Linien nur breiter, feinere Linien werden nicht mehr aufgelöst, s.g. leere Vergrößerung.

Beim Bresser werden vermutlich auch mit der zusätzlichen 2x Linse (für 80x bzw. 160x) keine zusätzlichen Details sichtbar, fürchte ich. Alles wird zwar größer, aber auch breiiger, die Optiken sind sicher nicht Highend!. Auch nimmt die Schärfentiefe ab.
Ob Du dann besser dran bist, als mit Deinem mir völlig unbekannten ELMEX bist???

Hast Du an Deinem Leitz nicht noch ein weniger stark vergrößerndes Objektiv? Ggf. wäre das eine sehr günstige Anschaffung (gebraucht) um viel mehr und auch komfortabler (Kreuztisch) die Lebewesen zu verfolgen. Ggf. eine kleinere Petrischale verwenden. Die Arbeitsabstände sind dann auch noch akzeptabel.
Beleuchten kann man bei geringen Vergrößerungen dann auch mal von schräg oben mit eine billigen Schwanenhalsleuchte, oder Taschenlampe.

Hier im Forum kannst Du auch nach Gebrauchtgeräten suchen (Objektive, oder auch Stereomikroskope namhafter Hersteller fragen, siehe Mikro-Markt)
Oft mit Rückgaberecht, bei Nichtgefallen.

Unter Mikro-Forum gibt es eine tolle Abhandlung für Tümpler-Einsteiger, sehr lesenswert. Oben rechts ist die Mikrofibel verlinkt. Da das richtige Kapitel suchen, ist aber schon recht umfangreich. Aber für grundsätzliche Belage zu den Optiken gut.

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Peter V.

#2
Hallo Bert,

ja. ja..diese ganzen Namen... :-\  :D

160x - na ja...... Also, ich sage mal, dass bei einem Stemi dieser Klasse realistisch bei 40x Schluss ist. Klar, mit Vorsatzlinse und 20x -Okularen kommt man auf 160, aber da ist man sicher im Bereich der leeren Vergrößerung und das Bild ist alles andere als schön und klar.  Also, vergiss bitte die schwachsinnige Angabe 160x ! Braucbar wird das Stemi schon bis ca. 40x sein, vielleicht sogar mit der Vorsatzlinse bis ca. 80x, dann ist aber wirklich Schicht im Schacht  ;) Damit ersetzt Du sicher keine richtiges Mikroskop beim Tümpeln.

Das "ORTULUX" ist übrigens wohl eher ein Ortholux II (nach Deiner alten Vorstellung zu urteilen). Was meinst Du mit 100x-Vergößerung? 10x-Objektiv und 10x Oular oder 100x-Objektiv?

Was Dein bisheriges  "ElMEX"-Stemi betrifft  (oder ist es ein Aronal? Vor Jahren schriebst Du allerdings mal etwas von Euromex  ;)): Was ist das genau für ein Modell?

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

plaenerdd

#3
Hallo Bernd,
Wasserlebewesen mit dem Stereomikroskop zu betrachten hat zwar durchaus seinen eigenen Reitz: Das Bild entspricht im Gegensatz zum Durchlichtmikroskop unseren "normalen" Sehgewohnheiten und man kann die Lebewesen in seinem fast noch "natürlichen" Lebensraum beobachten, statt eingeengt zwischen zwei Glasplatten. Aber die Veergrößerung ist halt doch sehr begenzt. Du solltest versuchen, das von Dir auserkohrene Gertät irgendwo zu testen, bevor Du er entgültig bezahlst. Zumindest solltest Du ein uneingeschränktes Rückgaberecht bei Nichtgefallen haben. Ich kenne das Gerät nicht persönlich, aber Bresser hat hier nicht den besten Ruf (BRESSER? - Es geht besser!).
Das ultimative Gerät für den Tümpler ist eigentlich ein Invereses Mikroskop, wo man einerseits auch Petrischalen und dicke Wasserschichten nutzen kann, andererseits aber auch höhere Vergrößerungen und die wichtigsten Kontrastverfahren wie Phasenkontrast, Dunkelfeld oder Polarisationskontrast (wenn die entsprechenden Einrichtungen mit dabei sind). Vielleicht mal in dieser Richtung denken und suchen. Am besten mal Kontakt zu aktiven Tümplern suchen, bei denen Du derartige Geräte mal ausprobieren kannst. In welcher Gegend bist Du aktiv?
Beste Grüße
Gerd aus Dresden
PS: Hier gehrts zu dem von Frank erwähnten "Tümpeln für Einsteiger"
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

schmidt

Wenn man ernsthaft kleine Algen, Ciliaten tümpeln will ist das inverse Mikroskop wie vorgeschlagen wirklich erste Wahl. Man kann Petrischalen durchmustern und auch normale Präparate mit hochauflösenden Ölimmersionen. Man muss dann zwar das Präparat mit dem Deckgla nach unten auflegen, ist aber kein Problem wegen Adhäsion haftet das sicher.
Das Inverse kann bei Vollausstattung mit allen Kontrastverfahren aber schnell mal den Preis eines PKW erreichen.
Eine günstige Alternative am aufrechten Mikroskop ist ein schwaches Objektiv mit hohem Arbeitsabstand, wo eine flache Petrischale drunter passt, wie von frank vorgeschlagen.
Ich weis nicht ob das noch erhältlich ist, ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem endlich Objektiv 11 x 0,4 pol iris von Lomo. Der Arbeitsabstand ist ausreichend um eine flache Petrischale drunter zu stellen und auch Manipulationen am Präparat vorzunehmen, Abbildungsleistung dank der recht hohem Apertur sehr gut.
Das Stereo ist als Hilfsmittel zur Voruntersuchung, Auslese usw. aber immer hilfreich. dessen Aufrüstung lohnt sich meiner Meinung nach besonders, wenn man in den Bereich Kleinkrebse, Insektenlarven etc gehen will. Für mich ist es ein Hilfsmittel, ich benutze das MBS 10 und bin zufrieden, verlange aber auch keine Höchstleistungen im Bereich über 40 x.
Mann muss also überlegen was man erreichen möchte, wo die Interessenschwerpunkte liegen.
Mikroskope:
Lomo Biolam Ph+; DF; HF-Abbe; Epi HF/DF/Pol; Epi-Fl; //Biolar DIK, IK, Ph variabel+-//
Nikon Eclipse -U  HF; DIK, Ph+, Epi-Fl//
MBS 10

plaenerdd

Hallo,
ZitatDas Inverse kann bei Vollausstattung mit allen Kontrastverfahren aber schnell mal den Preis eines PKW erreichen.
Das gibt es aber auch bei "normalen" aufrechten Mikroskopen. Klar ist da nach oben alles offen.

Mein Inveres (Wilovert) mit Phase hat keine 300,-€ gekostet. Vergrößerung in der Petrischale 200fach. Auch das nutze ich, ähnlich wie ein Stereomikroskop vor allem zum Aussuchen einzelner Objekte, die ich dann auf einen OT packe. Dann gehts am Aufrechten weiter, wenn es wirklich hochauflösend werden soll.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Peter V.

#6
Hallo,

Ein Inversmikroskop ist zweifellos eine schöne Sache, um das Leben im Wassertropfen in einigermaßen "freier Wildbahn" bis zu mittleren Vergrößerungen zu beaobachten. Allerdings ersetzt meines Erachtens entegegen gelegentlicher Verbreitung dieser Meinung ein Inversmikroskop keinesfalls das normale aufrechte Mikroskop. Das ist zwar prinzipiell durchaus möglich, setzt aber voraus, dass man entweder ein derart passend mit entsprechendem Objektführer und entsprechender Optik ausgestattetetes Mikroskop für sehr viel Geld (der Kleinwagen ist da eher die unteren Grenze ;-) ) neu erwirbt oder es sich - z.B. auf der Basis eines Zeiss IM35 oder Axiovert- mit viel Mühe, Wissen und Geduld selbst zusammenstellt. In der Regel ist beides aber keine Option für den üblichen Hobbyisten.

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

bzemella

Nur zur Klarstellung -  ich habe falsch abgelesen und notiert: natürlich ist es ein EUROMEX  Modell SKO. Vielen Dank für die Empfehlung eines Inversmikroskops. Wo finde ich da denn passende - auch gebrauchte - Modelle?

plaenerdd

Hallo Bernd,
ZitatWo finde ich da denn passende - auch gebrauchte - Modelle?
Einfach mal im Mikromakt eine Suchanzeige mit Budget-Limit aufgeben und der Angabe, was Du untersuchen willst. Wichtig: Kein Inverses für die Metallogie! Das sind Inverse Auflichtmikroskope. Du brauchst ein Inverses Durchlichtmikroskop mit Kondensor über dem Tisch.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph