lamba viertel plättchen , folientreppe ausrichten?

Begonnen von moräne, Januar 17, 2010, 17:15:14 NACHMITTAGS

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Miner

Hallo Gerd,
Was du schreibst über eine Verschiebung der Interferenzfarbe durch Einsatz eines Kompensators (sei es nun um 550 nm oder um 140 nm) ist richtig. Abhängig davon, ob das Präparat in Additions- oder Subtraktionsstellung zum Kompensator steht, nimmt die Interferenzfarbe eben zu oder ab. Über den optischen Charakter kannst du dann aber noch gar nichts sagen, denn du mußt nun auch noch wissen, welche Orientierung dein Kristall hat. Angenommen, du hast einen handelsüblichen Kompensator, bei dem n_gamma SW-NO liegt, und dein optisch einachsiger Kristall liegt mit mit seiner optischen Achse (also der kristallographischen c-Achse) ebenfalls SW-NO, dann ist der Kristall optisch positiv, wenn du Addition der Gangunterschiede beobachtest, und negativ, wenn du Subtraktion hast (und das ist jetzt ohne Gewähr, vielleicht ist es auch gerade andersrum, aber ich habe grade kein schlaues Buch zur Hand). Jedenfalls, um das nochmal deutlich zu sagen, kann man den optischen Charakter eines Kristalles nur dann bestimmen, wenn man auch seine ungefähre Orientierung auf dem Mikroskoptisch kennt. Bei losen Kristallen wie in Streupräparaten kann man vielleicht noch die Morphologie zu Rate ziehen (bei Nadeln ist die Längsachse wohl fast immer die optische Achse, wenn es ein einachsiger Kristall ist), auch im Dünnschliff sind manche Kristalle ja sehr sauber ausgebildet. Aber ansonsten muss man sich mit anderen Merkmalen weiterhelfen, wie z.B. Spaltrissen.
Ich hoffe, dass hat zur Klärung beigetragen.
Gruß
Ole

moräne

hallo bernd

additionsfarben und subtraktionsfarben bekommt man also auch mit den verzögerungsplatten lambda .....
damit kann man das optische verhalten von kristallen definieren.
warum man quarzrot 1 zur norm macht weiß ich nicht, es wird einen grund geben,
vielleich ist irgendwas besser damit zu erkennen.

gruß
gerd

Bert

#17
Zitat von: moräne in Januar 18, 2010, 22:10:53 NACHMITTAGS
hallo miner
ich hatte lambda viertel anwendung bis jetzt so verstanden, das die jeweilige farbe die ein mineral zeigt um lambda viertel verschoben wird. also grau wegen mir 200nm kriegt ein viertel davon dazu und wird 250 also hellgrau. oder rot ca 600 kriegt150 dazu und wird 750 grüngelb.
neu ist seit bernds nachhilfe,  das ich auch an subtraktion denke also bei optisch negativ wird es dann weniger also 600  würde 450  und orangerot.
mikroskop: MFG 10655 (medizinische Gerätefabrik )

hallomoränediediskussionistzwarschonweitergegangenabervielleichthilftesdirjazuwissendasssichdasviertelinlambdaviertelnichtaufdengangunterschied
desbeobachtetenminerlassondernaufdenviertenteilderbeiweißemlichtund551nanometerngangunterschied(lambda)erzeugtentiefrotenfarbebezieht.esistalsoeineeigenschaftdeshilfsobjektsundändertsichnichtinabhängigkeitvomgangunterschieddesminerals.

Jetzt deutlicher? Als Nächstes können wir nach den Bindestrichen, Großbuchstaben und Leerzeichen ja einmal die Vokale weglassen ;D.
Medizinische Gerätefabrik, Bert

Detlef Kramer

Hallo,
Zitatich hatte lambda viertel anwendung bis jetzt so verstanden, das die jeweilige farbe die ein mineral zeigt um lambda viertel verschoben wird. also grau wegen mir 200nm kriegt ein viertel davon dazu und wird 250 also hellgrau. oder rot ca 600 kriegt150 dazu und wird 750 grüngelb.
neu ist seit bernds nachhilfe,  das ich auch an subtraktion denke also bei optisch negativ wird es dann weniger also 600  würde 450  und orangerot.

das ist auf jeden Fall nicht richtig. Das Hilfsobjekt erzeugt eine definierte Differenz, sich auf 550 nm bezieht, weswegen das Hilfsobjekt selbst rot erscheint (Komplementärfarbe von grün).

Gruß

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Miner

gerd,
da hat Bert was gesehen was ich überlesen habe. Mit:
ZitatWas du schreibst über eine Verschiebung der Interferenzfarbe durch Einsatz eines Kompensators (sei es nun um 550 nm oder um 140 nm) ist richtig.
meinte ich, dass sich die Interferenzfarbe in der Tat verschiebt. Aber bei einem lambda/4-Plättchen nicht derart, dass es einem Gangunterschied von 1/4 des ursprünglichen Gangunterschiedes (ohne Kompensator) entspricht, sondern einem festen Betrag. Nämlich ca. 140 nm (=550nm/4 ;-)  ). So wie man beim Quarz-RotI=lambda-Plättchen den Gangunterschied um einen festen Betrag von + oder - 550 nm verändert. Für Denkfaule und in der Praxis reicht es sich zu merken, dass man sich mit einem lambda-Plättchen auf der Michel-Levy-Tafel um 550 nm auf oder ab bewegt, von der ursprünglichen Interferenzfarbe ausgehend, mit einem lambda/4-Plättchen hingegen 140 nm auf oder ab. Und dann muss man sich noch klar machen, dass man sich die Michel-Levy-Tafel an der 0-Linie (Gangunterschied=0 nm, Interferenzfarbe Schwarz) gespiegelt vorstellen muss. Hat das Objekt einen Gangunterschied von 200 nm und ist in Subtraktionsstellung zum Quarz-RotI, dann zeigt es die Interferenzfarbe, die einem Gangunterschied von -350 nm entspricht, und die ist die gleiche wie die eines Gangunterschiedes von +350 nm.
Und inzwischen hat auch Herr Kramer dieses Missverständniss aufgedeckt.
Ist jetzt alles klarer?
Ole

moräne


Miner

Und weil's so schön ist hier noch Foto von einem (etwas staubigen) Objekt, bestehend  aus einer, zwei und drei Lagen Cellophanfolie (von links oben nach rechts unten). Bei gekreuzten Polfiltern, Schwingungsrichtungen der Folie verlaufen diagonal.

Und hier das gleiche Objekt, diesmal noch das Quarz-RotI-Plättchen eingeschoben.

Man sieht, dass in der Zone mit drei Lagen fast vollständig kompensiert wurde. In den dünneren Bereichen wurde überkompensiert. Man kann also schlussfolgern, dass 1. die Folientreppe in Subtraktionsstellung zum Quarz-RotI stand und dass 2. eine einzelne Lage Folie einen Gangunterschied von ca. 550nm/3 hat.
Das knifflige beim Basteln ist, dass man für jedes Stück Folie, dass man in der Treppe verbauen will, zuvor genau die Schwingungsrichtung des schnellen und des langsamen Strahles ermitteln muss, und dass man alle Folienstücke mit genau der gleichen Orientierung aufeinanderstapelt. Wenn einzelne Folienstücke gegeneinander verdreht sind, kriegt man nicht definierte Farben.
Ole