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Begonnen von Adalbert, Oktober 18, 2022, 19:58:47 NACHMITTAGS

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Lupus

Hallo Adi,

ZitatAber jetzt kommt die entscheidende Frage, wie man es richtig macht, oder so, dass das Bild nach dem Ersetzen des HG natürlich wirkt.
dazu muss man den Hintergrund an die Beleuchtungstechnik bei der Aufnahme anpassen. Wenn Du z.B. in ein normales Landschaftsfoto ein Objekt am Computer hineinkopieren willst, dann muss auch für dieses Objekt die Beleuchtung bezüglich Richtung und Weichheit gleichartig sein. Andernfalls sieht man immer dass das Objekt eine Fälschung ist. Wenn Du ein mikroskopisches Durchlichtobjekt aufgenommen hast, muss der Hintergrund dann natürlich ebenfalls der ursprünglichen Beleuchtung entsprechen. Der kann auch schwarz sein wenn man eine Dunkelfeldbeleuchtung bei der Aufnahme gewählt hat. Das Problem ist nur, dass eine Dunkelfeldbeleuchtung das selbe Objekt anders aussehen lässt als eine Durchlichtbeleuchtung. Bei einem mit Durchlichtbeleuchtung (also hellem Hintergrund) aufgenommenem Objekt kann normalerweise kein schwarzer Hintergrund eingefügt werden wenn das Bild natürlich wirken soll.

Hubert

rlu

Hallo Adi,
ich kenne ja einige Auflichtaufnahmen mit dem Mitutoyo.
Das sind ja keine durchscheinenden Objekte wie hier.
Hier scheinst du ja das Objekt entweder unters Mikroskop gelegt oder von unten beleuchtet zu haben.

Für den Betrachter ergeben sich dann immer die Probleme auf welche Ebene vom Objekt er sich zu konzentrieren hat.
Was ist vorne, was ist hinten. Bei einem 2D-Bild geht die Information verloren, wenn es gestacked ist.
Wenn die Oberfläche zu genau ist, dann erkenne ich das Innenleben nicht mehr.

Dann kommt man unweigerlich zum 3D-Bild
Kannst du mal ein 3D-Bild davon einstellen?
Kreuz, oder animiertes Gif als Dateianhang.

Was auch cool wäre, wenn man die 2D-Schnitte/Scheiben animiert von unten aufbaut.
Weiß nicht ob das irgendwie geht.

Weitere Idee du kombinierst beide Aufnahmen, deine Auflichttechnik mit der Mikroskop-Durchlichttechnik.
Wie, keine Ahnung.

Liebe Grüße

Rudolf



witweb

Hallo ADi,

na ja, man kann vieles machen. Ich glaube, ich habe noch nie einen Hintergrund ausgetauscht. Vielleicht vor Jahren mal versucht, als ich Topaz Mask ausprobiert habe. Aber das ist mir alles viel zu viel Arbeit und hat, wie wir sehen, so seine Tücken, was das Ergebnis anbelangt.

Viele Grüße

Michael

Leitz Orthoplan
Zeiss Standard 18 mit Fluoreszenz-Auflichtkondensor IV FL
Lomo Biolam, Motic SMZ-168
Canon EOS 750D
https://mikrokristalle.net
https://www.youtube.com/@Mikrokristalle

rlu

#18
Hallo ADi,

ZitatBTW, wie man die 3D-Blider retuschiert, weiß ich aber (noch) nicht.

Hier ein paar wichtige Infos. Nehmen wir Picolay:
Es gibt ein Tiefenabbild(grün,gelb) und das normale Bild. Diese Bilder liegen übereinander.
Wenn Picolay ein 3D-Bild daraus errechnet. dann müssen die beiden Bilder auf der rechten Seite stehen.
Das siehst du, wenn du auf der rechten Seite auf "Flip View" klickst. Dann wechselt das eigentliche Bild(gestacked) auf die Tiefenkarte(grün/gelb) und umgekehrt.
Wenn du also etwas manipulierst, dann müssen beide Bilder das gleiche Format haben.
Wenn du etwas veränderst/retuschierst, dann die Änderungen wieder von der linken Seite auf die rechte S. kopieren.
Dazu wählst du links das grüne Bild aus. Edit --> Copy to depth map
Dann wählst du das eigentliche Bild aus. Edit --> Copy to result window
Damit stehen diese Bildinformationen für das 3D bereit. Es muß noch mit dem Button "3D view" berechnet werden.
Dann geht ein Menü auf. Du wählst die Art des 3D Bildes und die Parameter.
BTW, du kannst nicht nur das eigentliche Bild verändern, sondern auch die Tiefeninformation von der Tiefenkarte(grün/gelb).

Vorgang.
Laden der Stacking Bilder: Menü:File:Add Images
F2
Makiere den Eintrag "Save depth map" dann wird ein sichtbares grün/gelb Tiefenkarte gezeichnet, die auch in der Liste links, oben auswählbar ist.

Wenn du die Testbilder von picolay nimmst, die sehr klein sind, dann kannst du schneller was ausprobieren. Bei deinen Bildgrößen dauert das zu lange.
Müßte natürlich auch mit Helicon funktionieren. Das habe ich noch nicht probiert.-->  Habe es mit alter HeliconVersion probiert. Die Ergebnisse sind mau.

Liebe Grüße
Rudolf

P.S.: Mittlerweille kann ich ein 3D Bild von einem Kreuzbild ohne Hilfsmittel sehen. Und es ist eine Offenbarung verglichen mit einem Anaglyphenbild.
Um Kreuzbilder zu erstellen, das Dialogfeld "Picolay 3D Display" öffen und den Radiobutton [3D] anklicken.
Das Dialogfeld "Picolay 3D Display" wird über den Button "3D View" beim rechten Bild geöffnet.

plaenerdd

#19
Hallo Adelbert,
Du zeigst an einem ausgezeichneten Präparat wundervolle Details eines weiblichen Holzbockes (Ixodes ricinus). Ich möchte Deinen schönen Fotos ein paar wissenswerte Zusatzinformationen beistellen.

Das Geschlecht erkennt man u.a. an der Ausbildung des Stechapparates, den Du im Antwort #32zeigst. Der männliche Holzbock hat einen viel kürzeren Stechapparat und gedrungenere Taster (siehe Foto1 am Ende dieses Beitrags). Dieser Stechapparat besteht aus dem zentralen starren Hypostom mit seinen zahlreichen Widerhaken und zwei Chelizeren (Cc) mit beweglichen Schneidwerkzeugen, die in Deinen 3-D-Bildern vor dem Hypostom liegen, also auf der Körperunterseite. Links und rechts daneben liegen die beiden Taster (Pedipalpen - Pdp), die aber auch chemische Reize wahrnehmen können. Mit ihnen wird eine passende Einstichstelle gesucht.  Sie sind bei Deinen Fotos vor allem bei den Übersichtsaufnahmen gut zu erkennen und parallel zum Stechapparat ausgerichtet.

In Antwort #33 sieht man nicht nur den Anus, sondern auch die für die Gattung Ixodes typische Analfalte, die den Anus wie ein gotisches Spitzbogenfenster umschließt, sowie die für alle Zecken charakteristische Zick-Zack-Faltung der Chitinhülle des Hinterleibes, mit deren Hilfe der enorme Oberflächenzuwachs bewerkstelligt wird, der mit der Volumenzunahme während des Saugvorganges einhergeht. Des weiteren erkennt man oberhalb vom Anus eine kleine Ansammlung von Guanin-Kristallen. Diese sind ein lohnendes Objekt für die Polarisationsmikroskopie. Sie werden mit dem Kot ausgeschieden, um analog zum Harnstoff Stickstoff zu entsorgen.

In Antwort 36 ist oberhalb der Klaue mit dem Haftpolster das HALLERsche Organ zu sehen, eine Sinnesgrube am ersten Beinpaar, mit der die Zecke verschiedene Chemische Reize "riechen" kann. Es soll aber auch zur Thermosensorik dienen. Wenn man sich einer Zecke nähert, kann man sehr schön sehen, wie sie das erste Beinpaar vorstreckt und damit "herumwedelt", um den Wirt zu orten. Leider finden uns meist die Zecken, bevor wir sie zu sehen bekommen. Bei der im Bild 2 gezeigten Zecke (?Auwaldzecke Dermacentor reticulatus) war ich mal schneller.

Hier hat Alfons mal eine Buchseite eingestellt (Leider ohen Quellenangabe), die ein paar weitere Zeckendetails zeigt.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

dicentra

Zitat von: plaenerdd in Dezember 30, 2022, 21:31:05 NACHMITTAGS

Hier hat Alfons mal eine Buchseite eingestellt (Leider ohen Quellenangabe), die ein paar weitere Zeckendetails zeigt.

Beste Grüße
Gerd


Hallo, kurze Info: die Seite ist aus dem Buch von Alfons und Herrn Wenk.
Wer es finden will: Alfons Renz und Peter Wenk ,,Biologie der Humanparasiten". Man kann es ganz klein rechts unten im Bild erkennen. :)


Grüße!
Oliver

plaenerdd

Hallo Oliver,
ich danke Dir! Ja, wer (das Kleingedruckte) lesen kann ist klar im Vorteil.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

aber wo wäre das Buch zu bekommen ?
Beste Grüße !

JB

Peter V.

Lieber Jürgen,

Zitat von: Jürgen Boschert in Januar 02, 2023, 22:43:57 NACHMITTAGS
Hallo zusammen,

aber wo wäre das Buch zu bekommen ?

na, hier!

Kannst schon mal einen DIK zur Gegenfinanzierung verkaufen  ;)

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

plaenerdd

Hallo,
gibt's, wenn auch in einer älteren Auflage ,aber auch schon für 70,-€
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Alfons Renz

Also ...

Die späte, aber deshalb umso erfreulichere Wertschätzung unseres Buches aus dem Jahre 2003 dokumentiert sich offenbar in den astronomischen Antiquariatspreisen der mittlerweile vergriffenen Auflage.

Den Thieme-Verlag konnten wir damals nur mit großer Mühe - und unter Verzicht jeglichen Autorenhonorars - dazu bewegen, das Werk zu publizieren. Es erschien dann im Format einer Buchserie, die für die Ausbildung von Medizinstudenten konzipiert war und bald danach eingestellt wurde. Diesem Zwangskorsett war leider auch die Wiedergabe der exzellenten Tuschezeichnungen - fast alle aus der Hand von Prof. Peter Wenk - in schlichten Grauwerten geschuldet, was wir sehr bedauern, siehe die Originalzeichnung der Stigmenplatte von Ixodes unten: Da gäbe es noch Vieles an Feinstrukturen und deren Funktion zu beobachten und zu erforschen!

Es war Allen von Anfang an klar, dass die Käufergruppe eines auf der Beschreibung von biologischen Prinzipien des Parasitismus basierenden Buches nur von beschränktem Umfang sein wird. Nur eben nicht der kaufmännischen Abteilung des Verlags. Von den 5.000 gedruckten Exemplaren waren kaum die Hälfte nach 5 Jahren verkauft. Die folgliche 'Zwangs-Verramschung' konnten wir nur durch den Aufkleber 'Sonderauflage' verhindern, so dass das Buch bis zum Verkauf der letzten Exemplare im Angebot des Verlags blieb. Inhaltlich hatte sich natürlich nichts verändert.

Zu einer (erweiterten) Neuauflage war der Verlag leider nicht zu bewegen - und auch die Freigabe der PDF-Dateien für eine Veröffentlichung im Internet scheiterte am Bedenken der Rechtsabteilung hinsichtlich der Urheberrechte, da es sich bei einigen (sehr wenigen) Abbildungen um umgezeichnete Vorlagen aus fremden Publikationen handelte.

Immerhin konnten wir einige Erweiterungen des Buches schon auf einer neuen Webseite publizieren:

https://www.parasitologie-wenk-renz.de

Soweit uns die Zeit bleibt, wollen wir dort auch die einzelnen Kapitel des Buches in revidierter Form einpflegen.

Wichtig ist uns, dass sich Parasitismus als Lebensform in vielen (fast allen) Gruppen des Tier- und Pflanzenreichs unabhängig entwickelt hat und somit nicht nur einen festen Platz in der Vielfalt des Lebens hat, sondern die Entwicklung dieser Vielfalt in mannigfaltiger Form ermöglicht und fördert. Dass Parasiten auch in der Human- und Veterinärmedizin eine gewichtige Rolle spielen, ist verständlich und erklärt die häufige Einordnung des Faches in der Medizin, ist aber für das Verständnis des biologischen Phänomens des Parasitismus nicht unbedingt förderlich.

Mit herzlichen und parasitenfreien Grüßen zum Neuen Jahr,

Alfons


Peter V.

#26
Lieber Alfons,

die Macht dieser Verlage über die geistige Leistung anderer bzw. den Zugang (oder eben Nicht-Zugang) dazu finde ich unerträglich. Meines Erachtens müsste es Regelungen geben, die Verlage verpflichten, Literatur, die sie nicht mehr als Buch auflegen wollen, zu einem angemessenen Preis, der sich an dem urspünglichen Preis des Werkes orientiert, bis zum Ablauf des Urheberrechtes auf elektronischem Wege zur Verfügung zu stellen. Das dürfte im Jahr 2022 ja kein Problem mehr sein. Ja, es wird bei meiner Forderung zig Einwände geben und es ist auch so ins Unreine gedacht, aber grundsätzlich ist es doch so, wie es derzeit läuft, nicht in Ordnung. Finde ich zumindest.
Wie teuer war Eurer Werk eigentlich ursprünglich?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Alfons Renz

Lieber Peter,

Der Verkaufspreis lag damals so um die 25 Euro. Wir bekamen Autorenrabatt und haben die Bücher um 20 Euro an die Studenten weiter gegeben.

Das war unser Beitrag zur Studienförderung und Allgemeinbildung.

Den Vorschlag von Peter finde ich überlegens- und unterstützenswert!

Wir teilen unser Wissen hier im Forum ja auch frei und für Alle umsonst.

Herzliche Grüße,

Alfons

Lupus

Hallo,

Zitataber wo wäre das Buch zu bekommen ?
ein mindestens 2 Jahre vergriffenes Buch darf für den privaten oder den ausschließlich eigenen Gebrauch kopiert werden. Man kann solche Bücher z.B. aus Bibliotheken teilweise per Fernleihe für geringe Gebühren ausleihen, da hat man dann zu Hause Zeit zum Kopieren.  ;)

Hubert

liftboy

Insgesamt alles gute Vorschläge! Wissen darf einfach nicht verloren gehen.
Aus diesen Grunde stell ich mal eine Liste meiner Bücher ein (dBaseIII, open Office und exel können das öffnen)
Bei Interesse geb ich gern was zum kopieren raus.
www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Buecher.dbf

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr