Olympus BHA - Adaptation dritter Okulartubus

Begonnen von Esel, Oktober 21, 2022, 18:36:06 NACHMITTAGS

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Esel

Hallo Allerseits,

mein Olympus BHA sehnt sich danach endlich über den Trinokulartubus mit einer Kamera ausgestattet zu werden.
Ich bin im Umgang mit Mikroskopen eigentlich geübt, nach wochenlangem stöbern in Anleitungen und Forenbeiträgen, Besuchen in photographischen Fachgeschäften, Nachfragen bei Händlern von Mikroskop und Kameras, muss ich jedoch eingestehen, dass die Kameraadaptation noch mal eine eigene Wissenschaft für sich ist. Eine, von der ich trotz allem immer noch wenig Ahnung habe und gefühlt immer wieder gegen die Wand laufe, weswegen ich hier gerne mal um Rat fragen würde.

Der Trinokulartubus verfügt bisher über keinerlei Adaptation, sondern ist einfach ein Rohr mit 25mm Aussendurchmesser als Okularhalterung (für ein Bild siehe: http://www.alanwood.net/olympus/digital-slr-bh-microscope-head.jpg).
Setzt man ein normales Okular in den Trinoklartubus ein, ergibt sich ein identisches Bild zu den anderen Okularen.

Eines der Probleme die sich ergeben ist, dass diese "anschlussfreie" Lösung inzwischen überaltert zu sein scheint und die Adapter nicht mehr hergestellt werden, welche den Trinokulartubus für Kameras überhaupt erst adaptierbar machen.

Wenn allerdings der Trinokulartubus tatsächlich einfach ein dritter Okulartubus sein sollte,
was spräche dagegen einfach eine Okularkamera in den dritten Tubus zu setzen und somit die relativ aufwändige Teilejagd für die Adaptation zu umgehen?
Nach meinem (mangelhaften) Verständnis würde durch das fehlende Projektiv das Bild zwar weniger korrigiert werden, was sich ja aber eigentlich vor allem am Bildrand bemerkbar machen würde, welcher aber vom Sensor vermutlich ohnehin nicht abgedeckt sein sollte?

Falls diese Variante funktionieren sollte und wenigstens halbwegs mit Adaptationen über C-mount usw mithalten kann, hat jemand Empfehlungen für eine brauchbare Okularkamera, maximal im Preisrahmen zB. einer Moticam S6? Das Mikroskop ist zu Phasenkontrast, NIC und Dunkelfeld fähig, die Kamera sollte dafür also einigermaßen geeignet sein, idealerweise dazu auch noch Linux-kompatibel.


Für Rat wäre ich dankbar und beste Grüße !

lsolbach

Hallo Esel (hast Du auch einen richtigen Namen?),

schau mal bei Oliver Kim https://www.microbehunter.com/connecting-a-camera-to-a-microscope/, der ist auch mit Olympus unterwegs. Hat auch einige Videos zu dem Thema aut Youtube (MicrobeHunter Microscopy).

Vielleicht hilft Dir das.

Viele Grüße
Ludger

Peter Reil

Hallo Esel (ich würde einen anderen Namen wählen...),

es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Kamera ans BH "anzuflanschen".

-  z. B. mit OLYMPUS Bauteilen: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=10981.0
-  MINOLTA Adapter (passt genau auf deinen Trino, das NFK 2,5 hat einen größeren Bildausschnitt als das NFK 3,3 - siehe Bilder unten)
-  Einsteckkameras, diese haben keine, oder eine nicht so gut passende Kompensationsoptik, dementsprechend ist die Qualität etwas bescheidener

Gruß
Peter

Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Esel


Danke euch beiden für die Antworten!

Das Video hat mir tatsächlich die Unterschiede zwischen der Adaptation von Okularkameras und Photokameras begreiflicher machen können und vom Minolta-Adapter hatte ich bisher noch nicht gehört.

Falls zum Adapter zufällig eine Typenbezeichnung oder ähnliches zur Hand wäre, würde das die Suche danach deutlich vereinfachen. Wird der Adapter denn noch hergestellt (Minolta scheint ja inzwischen zu Konica zu gehören) oder wäre das eher eine hilfreiche Alternative auf dem Gebrauchtmarkt auf der Suche nach dem Photoadapter L?
Was mir noch nicht ganz klar ist, braucht man den Photoadapter L (oder alternativ den Minolta-Adapter?) lediglich zur Adaptation von Kameras aus dem photographischen Gebrauch oder auch für dezidierte Mikroskopkameras?

Desweiteren habe ich bei einem Krämer hier in der Gegend Teile u.a. eines alten Zeissmikroskops gefunden. Darunter war ebenfalls ein "Ofenrohr", dessen Unterseite genau auf/um den Trinokulartubus passt. Das Rohr lässt sich in der Höhe verlängern und oben gab es noch einen Anschluss der sich ggf. adaptieren ließe, konnte leider nicht identifizieren was das für einer ist. Seriennummer hatte ich mir zwar aufgeschrieben, Zettel aber inzwischen verlegt.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dient der Photoadapter L ja vorallem zur Verlängerung. Das Projektiv ließe sich nach wie vor in den Okulartubus setzen. Wäre das also eine gangbare Lösung oder gehe ich da zu blauäugig heran?

Vielen Danke und beste Grüße!


Ps.: Was den Namen angeht, bei der Suche nach einem Accountnamen saß ich solange ratlos vorm Rechner,  dass Esel irgendwann passend wirkte. Rückblickend bin ich nicht mehr ganz davon überzeugt, ggf. ändere ich ihn falls mir was besseres einfällt.

pps.: Finde im moment leider nur gelegentlich Zeit mich der Mikroskopie und der Kamerafrage zu widmen, dauert daher ab und an etwas länger mit dem antworten...

jochen53

Hallo,
für Tuben mit 25 mm Außendurchmesser gibt es zahlreiche Klemm-Adapter. Solche ohne Linsensystem und ohne Einsatz eines Okulars oder Projektivs, da entwirft das Mikroskopobjektiv das Bild direkt in die Sensor- bzw. Filmebene, solche, bei denen eine Linse eingesetzt ist und solche, wo ein Okular bzw. Projektiv eingesetzt wird. Die Original-Teile von Minolta, Olympus, Nikon usw. waren von ihrer Länge her meistens auf das Auflagemaß der damaligen SLRs und auch auf die hauseigenen Mikroskope abgestimmt und hatten oben auch deren Bajonett. Auch Fremdhersteller, wie z.B. Hama, haben "Universal-Mikroskopadapter" dieses Typs angeboten. Meistens kann man den Abstand über einen Schiebetubus etwas justieren. Als Kameraanschluß war der sog. T 2-Adapter weit verbreitet, den es für fast alle Kamerasysteme gibt (außer Leica R). Auf der einen Seite hat der ein M 42 x 0,75 mm Gewinde (Achtung! Kein M 42 x 1 Pentax/Praktica Gewinde) und auf der anderen den jeweiligen Kameraanschluß.
Viele Grüße, Jochen

lsolbach

Hallo Esel,

wenn Du die Auflagemaße des Fototubus und der Kamera kennst, dann kannst Du evtl auch per 3D-Druck einen Adapter designen und drucken. So habe ich das für mein Zeiss Axioskop gemacht.
Der Adapter muss ja keine großen Kräfte aushalten, da die Kamera ja direkt senkrecht über dem Tubus sitzt. Du musst im Prinzip nur ein Bajonett für Deine Kamera mit einer entsprechenden Röhre für den Tubus plus Abstandhalter für das richtige Auflagemaß kombinieren.

Falls Du keinen 3D-Drucker hast, kannst Du auch Druckdienste in Anspruch nehmen.

Viele Grüße
Ludger

Rawfoto

Guten Abend

Der Vorteil am Olympussdapter ist, das Projektiv sitzt an der vorgesehenen Stelle. Zusätzlich wird das Streulicht durch eine eingebaute Ringblende erfolgreich reduziert.
Das hat zumindest mein Minoltaadapter aus der MC Zeit alles nicht gekonnt.

Minolta gibt es seit Jahren nicht mehr.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...