Okular Adapter für Smartphone am Stereomikroskop

Begonnen von Stuessi, November 08, 2022, 11:30:57 VORMITTAG

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Stuessi

Hallo,

an meinem Wild M3z habe ich einen "normalen" Fotoadapter mit Kamera Sony A6000 mit einem Smartphone Adapter  Seben DKA5 verglichen.

Der Smartphone Adapter kann sehr gut in x-y-Richtung verstellt werden. Der Abstand zum Okular ist nur über die Klemmung einstellbar. So kann ich ihn nicht am Brillenokular befestigen, sondern nur am normalen Okular.
Ich zeige zuerst immer das Ergebnis mit dem Smartphone.






Als Testobjekt habe ich ein Farbdia mit 6,3 und 40-facher Vergrößerung mit dem Wild M3z fotografiert.



mit Smartphone




mit A6000




mit Smartphone




mit A6000


Viele Grüße,
Rolf

M Beier

Hallo Rolf,
die Smartphons liefern ja oft gute Ergebnisse. Jörg Weiß hat da auch sehr schöne Bilder gezeigt. Aber, wie gesagt, meines ist da zu alt, aber ansonsten funktioniert es. Ein passende Kamera habe ich ja.
Viele Grüße
Maria

Stuessi

Hallo Maria,

beachten sollte man auf jeden Fall, dass Stereomikroskope "schief" auf das Objekt schauen.
Richtig scharf ist nur ein schmaler Streifen.
Beim Beobachten mit beiden Augen beachtet man das nicht so sehr.
Auf dem Foto stört das aber deutlich.
Deswegen gab es von Wild z.B. das M7s oder das M3zs. Das Objektiv kann damit zum Fotografieren in die optische Achse verschoben werden.

Viele Grüße,
Rolf

engineer

Ist das universell verwendbar oder bekommt man eine Alternative mit der Funktion? Ich könnte so etwas für mein Stereo-Eschenbach gebrauchen.
Jürgen

plaenerdd

Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Zitat von: Stuessi in November 08, 2022, 12:48:51 NACHMITTAGS
beachten sollte man auf jeden Fall, dass Stereomikroskope "schief" auf das Objekt schauen.
Richtig scharf ist nur ein schmaler Streifen.

Hallo zusammen,
Je nach Modell ist ein bestimmter Winkel zwischen den Beobachtungsgängen, z.B. 15°. Legt man das Objekt auf eine geneigte Platte, die um die Hälfte dieses Wertes angestellt ist, hat man das Problem für viele Anwendungsfälle praktikabel behoben.

Viele Grüße,

Bob

engineer

Wie funktioniert das mit dem schiefen Reinsehen (durch das Smartphone)?  Wenn ich per Okular und Auge schon von der Seite schaue, habe ich doch nur nur einen Punkt der scharf ist und durch die Ausdehnung des Objektes in alle Richtungen fällt es in alle Richtungen ab. Durch das Schauen von der Seite aber in X stärker, als in Y.

Die Teile des Objekts, die rechts von der Mitte liegen, kommen dem Auge über dem rechten Okular näher, als die auf der Achse.

Wie soll das SM das ausgleichen?  Gegenwinklig verkippen, dass das SM leicht gegen das Okular verkippt ist? Reicht das?

Ich habe für mein Teleskop eine Haltung für das SM, die das aber so direkt nicht kann. Müsste man mal ausprobieren.
Jürgen

plaenerdd

Hallo Jürgen,
ich glaube fast, Du hast da was falsch verstanden. Nicht Du musst schräg in das Mikroskop schauen, sondern das Stereomikroskop "schaut" schräg auf die Probe. Schau Dir doch bitte mal den Strahlengang von Stereomikroskopen an! Da sind immer zwei getrennte Strahlengänge, die in einem Winkel auf die Probe schauen, so wie auch Deine unbewaffneten Augen in unterschiedlichen Winkeln auf ein nahes Objekt sehen. Nur durch diese beiden unabhängigen Bilder ist ein räumliches Sehen möglich. Beim Fotografieren wird dann immer nur einer dieser schrägen Strahlengänge benutzt. Bobs Vorschlag ist nun, das Objekt auf einen Keil zu legen, der das für den zur Fotografie benutzten Strahlengang ausgleicht. Für ein Stereomikroskop vom Greenough-Typ ist das auch ganz praktikabel. Bei Steromikroskopen vom Abbe-Typ, bei denen beide Strahlengänge schräg durch ein sehr großes Objektiv "schauen" bleibt aber der Farbfehler des nur randlich genutzten Objektives leider erhalten. Da haben alle Kontrastkanten einen gelben oder violetten Saum. Beim visuellen Beobachten gleicht sich das aus, weil da ja der zweite Strahl genau auf der anderen Seite durch das Objektiv geschickt wird und der Farbfehler dadurch genau umgekehrt auftritt und sich bei der Überlagerung der zwei Einzelbilder im Gehirn ausgleicht.
Fotografie durch das Stereomikroskop bleibt daher immer schwierig. Noch schwerer wird es, wenn Du verschiedene Schärfeebenen mit nacheinander gemachten Einzelaufnahmen in einem Stakingprogramm verrechnen willst. Das Objekt wandert gnadenlos zur Seite aus. Diesen Versatz können viele Stakingprogramme zwar ausgleichen, aber der nutzbare Teile der Bilder wird immer kleiner je größer die Anzahl der Ebenen wird.

LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

engineer

Hm, ich hatte da wohl wirklich zu schnell gelesen und mitgenommen, dass das Objektiv es sei, dass das Bild wieder planar(er) macht "in die optische Achse" verschieben.

Wegen der Schrägsttahlungsthematik: Ja natürlich, Objekt schrägstellen lindert den Effekt. Dummerweise zielt das, was ich im Kopf habe, auf Automation, sodass ich nicht vorher weiß wie die Oberfläche des Objekts liegen wird - wie man sie also drehen müsste. Das wird ans das Stacking-System weiterzugeben sein, postuliere ich jetzt mal.

Und ja, meine "Stereolupe" Eschenbach hat besagte 2 optische Pfade und auch zwei Einzellinsen am Ausgang.
Jürgen

Nochnmikroskop

Hallo Jürgen,

Zitat von: engineer in Mai 22, 2023, 16:42:15 NACHMITTAGS
Dummerweise zielt das, was ich im Kopf habe, auf Automation, sodass ich nicht vorher weiß wie die Oberfläche des Objekts liegen wird - wie man sie also drehen müsste. Das wird ans das Stacking-System weiterzugeben sein, postuliere ich jetzt mal.

Ich denke, wenn man die Stack-Basis (z.B. Hubtisch) um 1/2 des Strahlenganges schief stellt und nur diesen verstellt, nicht die Z-Achse des Mikroskops selber, sollte es auch motorisch gehen. Ich habe da mal was vorbereitet, s. Anlage.
Für einfaches Durchlicht könnte man auch einen Leuchttisch auf dem Hubtisch befestigen. Problematischer wäre da ein Ringlicht unter der Optik, je nach Vergrößerung und Objektabstand könnten ungleiche Lichtverhältnisse herrschen.

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

engineer

#10
Wäre die Frage, wie man (einfach) einen so kleinen kompakten Hubtisch hinbekommt, dass er fein gesteuert schräg läuft und das noch motorisch unterstützt ist.

Spontan ist man geneigt, das Ganze rechts zu blockieren und von den links den Keil reinzudrücken. Was ich schon probiert habe, ist das Vario-Okular zur Anpassung der Brillen-Dioprie zu nutzen, um fokussieren und zu stacken. Das geht natürlich nur begrenzt.

Natrag: Eigentlich müsste es durch das Stacken und Verwenden des jeweils schärfsten Bereiches aber auch gelöst sein, für die aufgrund der Schräge statisch falsch fokussierten Bereiche einen optimalen Punkt der Schärfe zu finden - beim Durchfahren halt später oder früher als das Bildzentrum. Oder denke ich falsch?
Jürgen