konoskopische Abbilder von Disthen

Begonnen von PolMik, November 12, 2022, 22:00:15 NACHMITTAGS

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olaf.med

Wieso, die gibt's doch schon in meinem Beitrag den Michael ganz oben verlinkt hat.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Florian D.

Zitat von: olaf.med in November 14, 2022, 20:36:58 NACHMITTAGS
Wieso, die gibt's doch schon in meinem Beitrag den Michael ganz oben verlinkt hat.

Herzliche Grüße, Olaf

Ah, den hatte ich nicht gesehen. Toll!

Viele Grüsse
Florian

hugojun

Hallo Olaf ,

deine konoskopischen Bilder zeigen auch die Figur eines Zwillings.

Die Beschriftung des Objektträgers trägt auch einen Hinweis auf einen Zwilling.

Bildet eine der ,,Farbzonen" am Objektträger die Verwachsungszone der Zwillinge ,

und wie ist die Interferenz-Figur zum Schliff orientiert?

LG

Jürgen

olaf.med

#18
Lieber Jürgen,

die Farbe hat nichts mit der Zwillingsbildung zu tun, sondern ist eine Wachstumszonierung. Die beiden Zwillings-Individuen liegen parallel aufeinander, die Zwillingsverwachsungsebene ist die (100) (parallel zur Schlifffläche). Anbei findest Du die Graphik für einen Einkristall und das Interferenzbild des Zwillings in der richtigen Orientierung bzgl. des Schliffs.

Herzliche Grüße,

Olaf
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hugojun

Lieber Olaf ,

danke für die Aufklärung.

Die Interferenz Figur des Zwillings lässt sowohl die konzentrischen Isochromaten um die optischen Achsen erkennen,

als auch Hyperbeln in der Beobachtungsrichtung der ,,Flushfigur ,,, also nβ ausstechend. Ich habe das erst für eine Fotomontage gehalten,

ich hoffe du kannst mir verzeihen?

LG
Jürgen

olaf.med

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hugojun

Lieber Olaf ,

ich habe  zum  Verständnis der Figur noch Fragen.

Zwei Melatope auf einer Isogyre kommen normalerweise nur in der Normalstellung zustande.

Die Isogyren zeigen sich im Erscheinungsbild wie bei einem Einkristall in Diagonalstellung aber

mit zwei Austrittspunkten der optischen Achsen. Welche beiden Melatope gehören zum selben Individuum,

jeweils die beiden auf der roten Linie oder die beiden auf der grünen Linie ? Oder anders gefragt, liegt 2V auf der roten oder der grünen Linie?

Die Schliffbezeichnung lautet ,,ꓕ zur spitzen Bisektrix ,, , somit   läge  2V  auf der roten Linie?

LG

Jürgen



Florian D.

Hallo Jürgen,
ich hätte jetzt gesagt, dass die sich diagonal gegenüberliegenden Melatope jeweils zu einem Individuum gehören.

Viele Grüsse
Florian

olaf.med

Lieber Jürgen, lieber Florian,

Florian hat völlig recht, aber ein Bild sagt mehr... Der blaue Pfeil ist die Zwillingsachse, das grüne Individuum entsteht aus dem roten duch Drehung um 180° um die Zwillingsachse. Was man schließlich sieht ist eine Summenoptik aus beiden überlagerten Individuen.

Herzliche Grüße,

Olaf
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hugojun

Hallo Florian,

super analysiert und

@ Olaf- Bilder sagen wirklich mehr.

vielen Dank

Jürgen

Florian D.

Oh, ich hätte gedacht, dass die Verwachsungsebene senkrecht zur Schliffebene stünde und man da direkt draufschaut!

Viele Grüsse
Florian

olaf.med

Nee, es ist nicht so wie beim Aragonit, wo man die Zwillingsverwachsungsebene sehr genau in die Bildmitte stellen muß, damit man ein pseudovierachsiges Interferenzbild sehen kann, sondern dieses Bild sieht man in gleicher Weise an jedem Ort des Präparats.

Herzliche Grüße, Olaf
Gerne per Du!

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Florian D.

Hallo,

ok, dann ist das aber komplizierter. Die Melatope werden dann auch gegenüber denen der Einzelkristalle verschoben sein.

Viele Grüsse
Florian

PolMik

Wobei ich mich nach wie vor frage, wie Olaf derartig tolle Bilder hinkriegt. Das habe ich mit meinem "Plastikfolien-Zwilling" auch probiert und das Ergebnis im Foto sah erbärmlich aus.

Fakt ist aber, dass sich tatsächlich Muskovit eingeschlichen hatte. Das Maximum mit dem Planachromat Pol 50x/0.95 von Zeiss Jena hänge ich hier an. Das mit dem polierten Klötzchen versuche ich auch noch. Aber wahrscheinlich ist mit meiner Ausrüstung nicht viel mehr rauszuholen.
LG
Michael

olaf.med

Lieber Michael,

das sieht doch prima aus - evtl. könnte die Ausleuchtung noch etwas homogener sein  ;) - mehr kann, aus physikalischen Gründen,  kein Mensch mit einem Objektiv mit der Apertur von 0,9 sehen.

Herzliche Grüße,  Olaf
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